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Inhalt:
Im Feenreich sorgt ein böser Geist namens Lumpazivagabundus für Unruhe. Er verführt die Jugend zum Nichtstun, zum Spielen, Trinken und zu Liebesabenteuern.
Der Feenkönig Stellaris ist machtlos gegenüber dem Geist, und selbst Fortuna, die Beherrscherin des Glücks vermag nichts gegen Lumpazivagabundus zu machen. Nur Amorosa, die Beschützerin der wahren Liebe, ist imstande seine Anhänger abspenstig zu machen.
Hilaris, der Sohn des alten Zauberers Mystifax, liebt Fortunas Tochter Brillantine. Die Mutter macht ihre Zustimmung zu deren Hochzeit von einer Wette, einer Bedingung abhängig:
Drei sterbliche "lockere" Gesellen sollen mit Reichtum überschüttet werden und sollten sie die Glücksgüter verlieren, sollen sie sie noch ein zweites Mal bekommen.
Werden zwei von den drei Gesellen solide und Fortuna kann sie mit ihren Glücksgaben dem Lumpazivagabundus entreißen, so ist sie Siegerin und verweigert die Zustimmung zur Hochzeit von Brillantine und Hilaris.
Treten die lockeren Gesellen das Glück aber zweimal mit Füßen und bleiben sie Lumpen, so bekennt sich Fortuna geschlagen und anerkennt die Liebe von Hilaris zu ihrer Tochter.
Die Wahl trifft auf drei Handwerksgesellen und so werden der Tischler Leim, der Schneider Zwirn und der Schuster Knieriem durch den Kauf eines Glücksloses reich.
Die drei Handwerker trafen einander zufällig auf der Wanderschaft, Leim ist unglücklich verliebt, Zwirn ist ewig verliebt und liebt die Unterhaltung, und Knieriem kann sich für die Astronomie begeistern, doch hat er stets die Neigung zu viel zu trinken.
Nachdem die drei den großen Gewinn machen, beschließen sie in einem Jahr einander wiederzusehen.
In diesem Jahr kann Leim die Tochter seines ehemaligen Meisters für sich gewinnen während Zwirn in Saus und Braus lebt.
Nach einem Jahr treffen die drei Gesellen einander wieder. Leim ist bürgerlich und anständig geworden, ganz im Gegensatz zu seinen Freunden, die beide völlig heruntergekommen sind. Leim hilft beiden aus ihrer finanziellen Notlage, doch auch dieses Mal nehmen sie ihre Chance nicht wahr. Zwirn nimmt mit einer Magd Reiß aus und Kniereim entwischt ins Branntweinhaus. Beide werden von Furien gepackt und in die Hölle geführt.
Fortuna gibt sich geschlagen, erkennt Amorosa als die Siegerin an und gibt Brillantine Hilaris zur Frau.
Unter Amorosas Einfluss werden die beiden Gesellen doch noch gebessert und so sind sie am Ende des Stücks bürgerlich, gesittet und glücklich verheiratet
Nestroys Erfolgsstück "Der böse Geist Lumpazivagabundus" geht auf Schikaneders Erstlingswerk "Die Lyranten oder das lustige Elend", später auch als "Bettelstudent" bekannt, zurück.
Der Zauberapparat ist in diesem Stück deutlich eingeschränkt. Zauberer und Feen kommen nur in der Rahmenhandlung vor. Nestroy verwendet zwar den traditionellen Märchenrahmen doch ist dieser ganz anders geraten als bei Raimund, viel blasser und nüchterner. Dies liegt an der mangelnden Beziehung des Rationalisten und Realisten Nestroys zur Märchenwelt.
Nestroys Zauberer, Feen, Götter und Magier sind oft schon durch ihre Namen und ihre Charakteristik im Personenverzeichnis als lächerlich abgestempelt. Nestroy beleuchtet die "Übermächte" ironisch und parodistisch. Die Zauberfiguren sind bei Nestroy nicht nur in herkömmlicher Weise vermenschlicht, sondern stehen direkt unter den Irdischen.
Mit Nestroys "Lumpazivagabundus" setzt sich der Realismus im Wiener Volkstheater wieder durch.
Man begrüßte in diesem Stück die neue, satirisch-realistische Gestaltung der Wirklichkeit, die gleichwohl unterhaltend blieb. Einige Kritiker befürchteten jedoch, dass das Proletarische Nestroys die Volksmassen anstecken und zu unüberlegten Handlungen anregen würde.
Doch viele Literaturkritiker bezeichnen dieses Stück als keinen "echten" Nestroy, da zwar schon bissige Kommentare im Text vorkommen, die auf die persönliche Meinung Nestroys schließen lassen, doch fehlt diesem Stück noch dieser ausgeprägte Sarkasmus und Zynismus, der sich im Wortspiel bemerkbar macht.
Ordnung - Unordnung sind die beiden Pole, zwischen denen die Handlung schwingt. Oberster Vertreter der Ordnung ist der Feenkönig Stellaris und das Geisterreich ist eigentlich ein Bürgerreich.
Nestroy behandelt in dem Stück die Frage, wie die Menschen leben und wie sie wirklich sind. Die drei Handwerksburschen sind Figuren, die aus dem wirklichen Leben stammen könnten, darum fühlte sich das Publikum auch sofort angesprochen. Nestroy selbst verkörperte immer den Knieriem, der seiner Einstellung am Nähesten kam.
Die Fortsetzung des Stückes "Die Familien Zwirn, Knieriem und Leim" oder "Der Weltuntergang" wurde kein Erfolg mehr. In diesem Stück sind die drei Gesellen rückfällige, unverbesserliche Vagabunden.
Allen sozialen Schichten mit Ausnahme des Adels und der kleinen Gruppe bürgerlicher Spekulanten und Fabrikanten ging es schlecht - kein Wunder, dass alle unzufrieden waren. Jedoch im Theater durfte auch der Arme am öffentlichen Leben teilhaben, was ihm sonst Metternichs Polizeistaat untersagte. Die drei größeren Wiener Vorstadtbühnen waren Oft Treffpunkt des ärmeren Volkes. So kann man Nestroys Stücke als eine Art satirisch-politischen Kabaretts ansehen.
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