Realismus - Allgemein
Der Begriff Realismus bezeichnet in der Literaturgeschichte
die vorherrschende literarische Strömung zwischen 1848 und 1885. Als
realistisch bezeichnet man eine bestimmte Form der künstlerischen Annäherung an
die Wirklichkeit.
Realistische Literatur versucht also eine Nachahmung des Lebens in all seinen
Erscheinungen. Die griechischen Philosophen Platon und Aristoteles haben diese
Art der Kunstdarstellung erfaßt. Bis heute gilt der Realismus als eines der
wichtigsten Darstellungsprinzipien.
Anfang des 19. Jahrhunderts bekam der Realismus wieder einen bedeutenden
'Aufschwung': Durch die politisch- gesellschaftlichen Umwälzungen und
durch die technischen Entwicklungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewann die
realistische Sichtweise zunächst in England und Frankreich eine neue,
überragende Bedeutung.
Der Realismus, also die reale Wiedergabe des Lebens, wurde nicht länger als
bloßes Stilmittel verstanden. Der Realismus forderte eine Konfrontation mit den
Kräften heraus, die das Leben der Gesellschaft und des Einzelnen bestimmen.
Vorformen der realistischen Auffassung fanden sich in Deutschland vor allem bei
den 'Sturm-und-Drang'-Dichtern. Besonders zu nennen sei hierbei der
'Sturm-und-Drang'-Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz.