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Übersicht der Sägeverfahren und Sägemaschinen
Sägeverfahren
Sägen ist Spanen mit kreisförmiger oder gerader Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen Werkzeug von geringer
Schnittbreite, wobei die Schnittbewegung vom Werkzeug ausgeführt wird.
Bild 5 zeigt die Unterteilung des Verfahrens Sägens nach DIN 8589
Nach Art der Sägewerkzeuge und deren Kinematik werden im DIN-Ordnungssystem das Verfahren
Sägen wie folgt unterschieden:
- Kreissägen
- Bandsägen
- Kettensägen
- Gattersägen
- Bügelsägen
- Stichsägen
a) Kreissägen
Kreissägen ist Sägen mit kreisförmiger Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen kreisförmigen Werkzeug von geringer Dicke
(Kreissägeblatt). Die Vorschubbewegung ist senkrecht zur Drehachse des Werkzeuges.
b) Bandsägen
Bandsägen ist Sägen mit gerader Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen, endlosen, bandförmigen Werkzeug von geringer Dicke (Bandsägeblatt). Die Vorschubbewegung liegt in Richtung der Bandbreite, senkrecht zur Schnittrichtung.
c) Kettensägen
Kettensägen ist Sägen mit gerader Schnittbewegung, mit einem Werkzeug, das aus vielen, mit Schneidzähnen ausgestatteten
Kettengliedern (Sägekette) besteht, die miteinander endlos verbunden sind.
d) Gattersägen
Gattersägen ist Sägen mit wiederholter, meist gerader Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen, langgestreckten
Werkzeug von geringer Dicke (Gattersägeblatt).
e) Bügelsägen
Bügelsägen ist Sägen mit wiederholter, meist gerader Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen langgestreckten, in einem
Bügel eingespannten Werkzeug (Bügelsägeblatt).
f) Stichsägen
Stichsägen ist Sägen mit wiederholter, gerader Schnittbewegung, mit einem vielzahnigen, langgestreckten Werkzeug
von geringer Dicke (Stichsägeblatt), das einseitig eingespannt ist. Das Stichsägeblatt wird auf und ab bzw. hin und her
bewegt, bei gleichzeitiger, schrittweiser, zur Schnittrichtung senkrechter Vorschubbewegung.
Nach der Form der erzeugten Oberfläche lassen sich nach DIN 8589 ferner drei Verfahren unterscheiden:
a) Sägen zum Erzeugen von ebenen Flächen:
mit den Untergruppen Trennsägen, Plansägen und Schlitzsägen (Bild 6.A bis C).
b) Sägen zum Erzeugen von kreiszylinderischen Flächen:
als Rund- und Stirnrundsägen (Bild 6.B, E), wobei das Stirnrundsägen aus kinematischer Sicht ein dem
Kernbohren ähnliches Verfahren ist.
c) Sägen zum Erzeugen von beliebig geformten Flächen:
durch Steuerung der Vorschubbewegung als Nachformsägen durch Abtasten durch numerische Steuerung (Bild 6.F).
Sägemaschinen
Sägemaschinen dienen zum Trennen und zur Erzeugung von Ein- und Ausschnitten mit ebenen oder einachsig gekrümmten
Flächen an Werkstücken aus Metall, Holz, Glas, Keramik, Stein und Kunststoffen unter Verwendung von mehrschneidigen
Werkzeugen aus Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl oder Hartmetall.
Die Sägemaschinen werden im allgemeinen nach Kreis-, Band- und Hubsägemaschinen oder Kalt- und Warmsägemaschinen
eingeteilt. Art und Besonderheit der Kinematik, Kennzeichen der verwendeten Werkzeuge, Antriebs- und Steuerungsart
sowie Grad der Automatisierung sind weitere Einteilungskriterien.
Hubsägemaschinen (=Bügelsägemaschinen)
Die Hub- bzw. Bügelsägemaschinen sind dadurch gekennzeichnet, daß das Sägeblatt in einem Sägerahmen eingespannt ist,
der horizontal oder vertikal hubförmig von einem Exzenter oder einer Kurbelschwinge mit ziehendem oder stoßendem
Räum- bzw. Bogenschnitt betätigt wird. Die Maschine ist meist als kastenförmige Guß- oder Stahl-Blechschweißkonstruktion
aufgebaut. Bild 7
Die Vorschubbewegung des Wägerahmens wird bei den meisten Hubsägemaschinen durch Schwenken des Rahmens um einen
Zapfen erzeugt, während die Vorschubkraft durch verstellbare Gewichte oder einen hydraulischen Zylinder für den jeweiligen
Arbeitsgang konstant eingestellt werden kann.
Als Werkzeuge werden in Hubsägemaschinen auswechselbare Sägeblätter mit einer Länge von 300 bis 600 mm verwendet.
Die Sägeblätter haben im allgemeinen gefräste Spitzzähne mit positivem, negativem oder Null-Grad-Spanwinkel.
Die Schränkung zum Freischneiden besteht aus einer Wellenform des Sägeblattes oder als Rechts-Mitte-Links- bzw.
Rechts-Links-Schrägung der einzelnen Zähne.
Bandsägemaschinen
In der Metall- und Holzbearbeitung sind seit langem Bandsägemaschinen in waagerechter und senkrechter Bauweise üblich.
Im Werkzeugbau werden vorwiegend Bandsägemaschinen mit senkrechtem Umlauf für schmale Bänder, insbesondere
zum freihändigen oder gesteuerten Nachformsägen angewendet.
Die Horizontal-Metallbandsäge wird oft für einen vollautomatischen Arbeitsablauf konzipiert und gerne zum
serienmäßigen Zuschneiden von Stangen, Profilen und Rohren verwendet.
Das Sägeband wird durch zwei Rollen, von denen eine über ein meist stufenloses Getriebe angetrieben wird, in dem schräg
oder waagerecht angeordneten Rahmen aufgenommen und beiderseits der Schnittstelle durch zwei Führungsrollen in
Richtung des Schnittes gehalten. In Stahlwerken werden hauptsächlich Bandsägemaschinen nach Bild 9 eingesetzt.
Kaltkreissägemaschinen
Kaltkreissägemaschinen haben meist eine horizontal angeordnete Spindel für die Aufnahme des Sägeblatts. Sie werden von
einem Drehstrom-Asynchron-Motor mit Leistungen von 2,5 bis 12 kW angetrieben.
Die verschiedenen Ausführungsformen werden nach Richtung und Art der Vorschubbewegung bezeichnet, die waagrecht
oder senkrecht bzw. geradlinig oder bogenförmig sein kann. Die Vorschubbewegung wird bei Kreissägemaschinen
vom Sägeschlitten ausgeführt.
Baueinheiten des Sägeschlittens sind:
- Sägeblattwelle zur Werkzeugaufnahme
- Getriebe mit Antriebsmotor
- Gehäuse und Führungen
Die Übertragung der Vorschubbewegung auf den Sägeschlitten erfolgt meist hydraulisch durch Zylinder und Kolben
oder durch Hydraulikmotor und Kugelgewindetrieb. Die für Sägeautomaten notwendige selbsttätige Spannung der
Werkstücke wird meist hydraulisch erzeugt, wobei der Vorschub erst dann eingeschaltet werden kann,
wenn das Spannen beendet ist.
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