DIE LANDSCHAFT:
Die Wachau liegt im Herzen NÖs, ist eine der ältesten Kulturlandschaften
Europas. Es gibt dank der vielen Steinterrassen viele rassige und gepflegte
kulinarische Spezialitäten und vor allem Weine.
Nur 22 Kilometer lang ist das enge Tal mit seinen steilaufragenden Rebberge
entlang der Donau, die sich vor Tausenden von Jahren einen Weg durch die Felsen
gebahnt hat. Die erste Erwähnung der Wachau geht auf eine Karolingerurkunde aus
dem Jahre 830 zurück, die von einer Landschaft mit dem Namen Uuachauua spricht.
DAS KLIMA:
Die Wachau liegt im Einflußbereich zweiter bedeutender Klimazonen. Als
wesentliches Weinbaugebiet Österreichs erreichen sie die Ausläufer des
gemäßigten atlantischen Klimas. Vom Osten her strömen die warmen Luftmassen der
pannonischen Tiefebene durch kleine bewaldete Seitentäler in das Donautal ein.
Die Folge dieses Klimamixes aus Wärme und Kühle, verstärkt durch hohe
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie eine permanente
Luftzirkulation macht die besondere Kühle Frucht und Exotik der Wachauer.
In manchen Jahren können die Trauben hier sogar bis in den späten November am
Stock reifen, weil die durch die Herbstsonne aufgeheizten, steinigen Berghänge
die Wärme speichern und in der Nacht abstrahlen. Trotzdem regnet es hier
weniger als in den angrenzenden Weinbaugebieten.
DIE BÖDEN:
Das Engtal der Wachau stammt aus dem Teritär. Die geologischen Gegebenheiten
stellen sich folgendermaßen dar:
Niederterrassen: In Donauufernähe - die in den Eiszeiten entstandenen
Terrassen wurden tw wieder abgetragen und sind heute nur mehr in Resten
vorhanden. Wo die Breite der Donau es zuläßt, sind Niederterrassen erhalten.
Ausgangsmaterial für deren Bodenbildung ist älteres Schwemmmaterial.
Beginnender Hangbereich: bestehend aus kalkfreien Gleyen und Felsbraunerden aus
aufgemürbten, saurem Kristallingestein.
Steilhangbereich: Mit Weingärten bis in eine Höhe von 450 Meter ü. d. M.
Das Ausgangsmaterial für diesen Landschaftsraum bilden einerseits Tertiär- und
eiszeitliches Feinsedimente, Konglomerate und vor allem unterschiedlich intesiv
aufgemürbtes kristallines Urgestein. Hier findet vor allem der Riesling beste
Wachstumsvorraussetzungen.
WEINBAU:
war im Donautal bereits in der Kelten- und Römerzeit bekannt. Die zahllosen
Kämpfe der Völkerwanderung zerstörten allerdings die meisten Kulturanlagen
wieder. Ein neuer Aufschwung setzte im 9 Jhdt. ein, als bayrische Klöster und
Stifte von Kaiser Karl dem Großen mit Wachauer Länderein belehnt wurden. Die
eingewanderten Geistlichen - vorwiegend aus dem bayrischen Raum - widmeten sich
dem Studium der Rebsorten und ihrer Pflege und kultivierten die Weingärten.
Zwischen dem 10 und 13. Jhdt. erreichte der Wachauer Weinbau seine erste
Hochblüte. Die Fläche wurde bald zu klein. So entstanden die
Terrassenweingärten.
Die Rebfläche der Wachau umfaßt heute knapp 1.400 Hektar, die von rund 1.000
Winzern tw. im Nebenerwerb bearbeitet werden. Weinbau wird an beiden Seiten der
Donau betrieben. Zentren des Weinbaus am linken Ufer sind Spitz,
Weissenkirchen, Dürnstein, Ober- und Unterloiben, am rechten Donauufer die Orte
Arnsdorf und Rossatz.
Die Weingärten sind bis zu 90 % mit Weißweinreben bestockt. Dominierende
Weinsorten sind der grüne Veltliner und der Riesling. Darüber hinaus werden die
Sorten Müller-Thurgau, Pinot blanc, Feinburgunder (Chardonnay), Muskateller und
Neuburger kultiviert. Bei den Rotweinen führen die Sorten Zweigelt, St. Laurent
und Blauer Burgunder zu sehr interessante Resultaten.
DIE WACHAUER WEINE
CHARAKTER:
In den Weinen spiegeln sich die besonderen geologischen und klimatischen
Gegebenheiten dieser einzigartigen Landschaft wieder. Die große Luftzirkulation
ist für die Bukettausbildung verantwortlich. Rieslinge bilden hier ein
besonders ausgeprägtes Steinobstbukett (Marille, Pfirsich).
Bei den Weißweinen prägen die Leitsorten Grünen Veltliner und Riesling das
Qualitätsprofil der Wachau als eines der besten Weißwein-Anbaugebiete der Welt.
Die Rebsorten Müller-Thurgau, Neuburger, Musakteller, Pinot blanc und
Chardonnay liefern ebenfalls sehr gute Ergebnisse.
POTENTIAL
Wachauer Weißweine schmecken jung, könne jedoch auch lange reifen. Nicht nur
Riesling Smaragde, sondern auch körperreiche Veltliner und Neuburger aus guten
Jahren brauchen sehr lange.
DAS WEINKOLLEG KLOSTER UND
Es wurde im 17 Jhdt. als Kapuzinerkloster errichtet. Schon 1792 kam ein Teil
des Klosters in den Besitz der Familie Salomon. Als Schiffsmeister, als Salz-
und Weinhändler waren die Salomons zu Einfluss und Vermögen gekommen. Sie
führten die Müller-Thurgau Rebe in Österreich ein, waren die ersten
Flaschenabfüller und exportierten ihre Weine schon vor dem 2. Weltkrieg in die
USA. Nach dem Weinskandal der 80er Jahre kaufte und revitalisierte Salomon die
Klostergebäude und eröffnete 1987 das Weinkolleg. Auf 1000 Quadratmetern sind
Boxen eingerichtet, in denen jedes Jahr Weine zur Verkostung und zum Erwerb
zusammengestellt werden.
Weinkolleg Kloster Und
Undstraße 6
geöffnet täglich 11-19 Uhr
DIE FREIEN WEINGARTNER
Der Besitz der einzelnen Mitglieder, häufig kleinste Parzellen und Weingärten machen
die Qualität aus. Die Weingärten bestehen aus einer Gesamtfläche von 565 Hektar
(40% der Wachau). Für den Ausbau der Weine wird der 300 Jahre alte Keller des
Dürnsteiner Chorherrenstifts genutzt. Außerdem ist dies der größte
Holzfaßkeller Österreichs mit einer Stollenlänge von annähernd 1000 Metern.
VINEA WACHAU NOBILIS DISTRICTUS
Der Verein wurde 1983 gegründet mit dem Ziel, der Region nach außen hin eine
unverwechselbare Identität und nach inne eine förderliche Qualitätskodex zu
geben. Heute tagen die Erzeugnisse von rund 200 Winzern. In den folgenden
Jahren einigte man sich auf die Normen für drei gebiettypische Weinkategorien,
deren Namen in der Tradition der Wachau verankert sind: Steinfeder, Federspiel
und Smaragd.
STEINFEDER
ist die Bezeichnung für die leichten, duftigen Weine des Weinbaugebietes
Wachau. Weinfeder-Weine können aus allen Qualitäts-Weißweinsorten erzeugt
werden. Die Trauben müssen ein Mostgewicht von 15 - 17 KMW aufweisen. Dabei
dürfen die Moste nicht aufgebessert werden. Der Alkoholgehalt dieser Weine
beträgt maximal 11 % .
FEDERSPIEL
Die klassichen Weine der Wachau liegen im Kabinett-Berich zwischen 11,5 und
12,5 % Alkoholgehalt. Der Name Federspiel stammt aus der Falkenjagd, die in der
Wachau sehr belibt ear. Mit dem Federspeil wrude der Beizvogel auf den handschu
des Flskners zurückgelockt.
SMARAGD
ist die Beziehung für die höchste Qualitätsstufe klassischer Weine der Wachau
ab 12,5 % Alkoholgehalt. Sie wachsen auf steilen Steinterrrasse über der Donau,
wo sich an schönen Tagen Smarageidechsen neben den Rebstöcken sonne. 18, 2 KMW.
Kulinarische Wachau
BUSCHENSCHENKEN UND HEURIGE
Ausgesteckte Heurige erkennt man an den strohgeflochtenen Kränzen und Sonnen
oder Reisigbuschen. Für viele Winzer ist der Vertrieb ihrer Produkte ein
wichtiger Aspekt in ihrer wirtschaftlichen Gesamtrechnung: immerhin 9 Prozent
der österreichischen Weinernte werden über den Heurigenausschank abgesetzt.
Schon Karl der Große gestattete den Klöstern den Ausschank von Wein an
Reisende. 1697 erhielten auch die kleine Pächter das Recht auszuschenken. Genau
aufgeteilt wurde das Schankrecht: Die Herrschaft im Sommer, die Bauern im
Winter. 1784 erlaubte er alle auszuschenken. Die Buschenschank wurde nun zum
gesellschaftlichen Treffpunkt. Man trank Wein und aß deftige Brote.
HAUBENLOKALE
In der Wachau kennt jeder jeden. Doch jedes Restaurant und jeder Weinbauer hat
seinen eigenen Stil entwickelt. Viele von ihnen sind Frauen. In der Wachau gibt
es einige Haubenlokale (größte Dichte von ganz Österreich). Die Regionalküche
wurde vor allem vom Weinbau sehr stark beeinflußt. Wo schon so lange und mit so
großem Aufwand an Kraft Wein gebaut wird, ist auch der Anspruch an die Küche
hoch.
In der Wachau gibt es ungewöhnliche kulinarische Karrieren. Die erste Frau, die
zu "Köchin des Jahres" gewählt wurde, Liesl Wagner-Bach, hatte zunächst keine
Lust das Gasthaus ihres Mannes zu übernehmen.
Wachauer Marille
Die Ur-Marille stammt ursprünglich aus dem nördlichen China. Dann wanderte sie
nach Westen und fand um Christi Geburt in der Wachau ideale Bedingungen vor.
Obwohl die Marille bereits um Christi Geburt in die Wachau gelangte, stand sie
lange Zeit im Schatten des Weins. Als das Ungeziefer Anfang des Jahrhunderts
die Weinstöcke vernichtete, mußten sich die Winzer nach Ersatz umsehen. Aus
einer Vielfalt von rund 200 Arten entwickelten Experten in den nächsten
Jahrzehnten eine spezielle Sorte - die Klosterneuburger Marille. Marillen sind
ein schreckhaftes, furchtbar empfindliches Obst. Spätfröste können die ganze
Ernte gefährden.
Durch strenge Selektion brachten sie ihre Sorte so weit, dass sie den
Klimawechsel benötigt, um den vollen Geschmack zu entwickeln. Dieser Erfolg
wurde den Obstbauern zwischen Spitz und Krems sogar amtlich bestätigt, indem
die EU-Kommission 1996 beschloss, dass der Begriff "Wachauer Marille" als
Ursprungsbezeichnung geschützt ist.
Zart säuerlich-fruchtige Spezialitäten wie Wachauer Marillenstrudel,
Marillenfleck oder Marillenknödel sind zu kulinarischen Ereignissen geworden. Die
sorgfältige Auswahl und Verarbeitung der Marillen bilden die Basis für die
Herstellung der hochwertigen Qualitätsprodukte. Auch auf den Speisekarten der
Restaurants ist die Marille vertreten. Selbstverständlich als Knödel, der als
Klassiker gilt, aber auch als Kompott oder Torte. In alkoholischer Form, als
Brand oder Likör, ist die Marille nicht mehr wegzudenken. Nur die besten
Früchte der Wachau werden zu einem einzigartigen Edelbrand verarbeitet.
Inzwischen umfasst das Sortiment fast 30 Sorten.
Natürlich eignet sich dieses Obst, das in Deutschland unter dem Namen Aprikose
bekannt ist, auch zum Sofortverzehr. Das Fleisch ist fest und saftig, der
Geschmack zartsäuerlich-fruchtig. Wissenschaftlich gesehen setzt sich die
Marille vor allem aus den Inhaltsstoffen Wasser, Zucker, Fruchtsäure, Vitamine
und Pektine zusammen.
Die Marillenblüte Anfang April, die die ganze Wachau in einen zartrosa
Pastellton taucht, wurde zur bedeutenden Fremdenverkehrsattraktion. Ab Mitte
Juli bricht die Marillenernte an. Am Straßenrand haben Bäuerinnen die duftenden
Obststeigen zum Verkauf gestapelt. Auch der Marillenkirtag am letzten
Juli-Wochenende in Spitz gehört zu den unvergesslichen Tagen, die ein
Wachau-Besucher erleben kann. Er gehört zu den schönsten Festen, die in der
Wachau gefeiert werden. An diesen Tagen weerden die Besucher mit rund 2.500
Marillenknödel versorgt. Die Nachfrage ist so groß, dass sie 350 Hektar, die
mit Marillenbäumen bepflanzt sind, nicht ausreichen.
Aber nicht nur die Marillen sind bekannt, sondern auch der Mohn der schon in
den dreißiger Jahren an der Londoner Börse gehandelt wurde. Heute haben sich
die Experten der Landwirtschaftsschule Edelhof engagiert, um sogenannten
"Nischenprodukten" wie zB Mohn wieder zu ihrer ursprünglichen Bedeutung zu verhelfen.
Das bekannteste Produkt der Wachau ist der Wein. Vor allem als Trinkgenuß, aber
auch in vielen Speisen (Weinsuppe, Saucen, ) findet man ihn wieder. Es gibt
öfters die Gelegenheit bei den Wachauer Gastronomen Gerichte mit perfekt dazu
passenden Wein zu testen. (Weinverkostungen, Kellerparties, Kochkurse,).
Selbstverständlich gibt es in der Wachau nicht nur Haubenlokale sondern auch
einfache Heurige, wo man die Genüsse dieser Region auch in einem billigeren
Rahmen genießen kann. Die Landschaft trägt dazu bei, dass man sich einfach wohl
fühlt und die Seele baumeln lassen kann. Man findet schöne alte Gewölbe,
Arkadenhöfe, Schlösser, prachtvolle Obstgärten u. v. m.
Restaurant Loibernerhof: Ortsteil Unterloiben, A-3601 Dürnstein, 2 Haubenlokal
Küche: 11.30 - 21.30
Ruhetage: Montag und Dienstag
Bacher: geführt von Liesl Wagner-Bacher. Viele traditionelle Wachauer Gerichte.
3 Haubenlokal.
Südtiroler Platz 2, A-3512 Mautern
Küche: 11.30-14 und 18.30 bis 21 Uhr
Kein Ruhetag
Richard Löwenherz: Romantikhotel und Restaurant, Wachauer Küche und
österreichsiche Klassiker.
Dürnstein 8, A-3601 Dürnstein
Küche: 11.30 - 14 und 18.30 - 21 Uhr
Kein Ruhetag
+: Zeigt das touristische Potential dieser
Landschaft. Bringt auch historische Abschnitte zur Wachau.
-: Sprachlich fehlerhaft. Für ein
allgemein-geografisches Referat zu spezifisch. Siedlungs- und
Wirtschaftstruktur fehlt.