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Spanien
1.Einleitung
Spanien erstreckt sich über
den größeren Teil (etwa 80 Prozent) der Iberischen Halbinsel und grenzt im
Norden an den Golf von Biscaya, an Frankreich und Andorra, im Osten an das
Mittelmeer, im Süden an das Mittelmeer und an den Atlantik und im Westen an
Portugal und den Atlantik. Die britische Kronkolonie
2. Land
Spaniens Mittelmeerküste ist
etwa 1 660 Kilometer, die Atlantikküste etwa 710 Kilometer lang. Die lange,
ununterbrochene Gebirgskette der Pyrenäen, die sich auf etwa 435 Kilometer vom
Golf von Biscaya bis zum Mittelmeer erstreckt, bildet im Norden die natürliche
Grenze zu Frankreich und damit zu Westeuropa. Im äußersten Süden trennt die
Straße von Gibraltar, die an ihrer schmalsten Stelle weniger als
13 Kilometer breit ist, Spanien von Afrika.
2.1 Physische Geographie
Das spanische Festland wird
von drei unterschiedlichen Landschaftsräumen geprägt. Dies sind das
zentrale Hochland der Meseta, die randlich anschließenden Gebirge sowie die
äußeren Becken- und Gebirgslandschaften. Die mittlere Höhe des Festlandes
beträgt etwa 660 Meter über dem Meeresspiegel. Damit ist
Spanien nach der Schweiz das
Das ausgedehnte Hochland der Meseta mit
An die zentral gelegene Meseta schließen
Gebirgszüge an. Nach Norden ist dies das Kantabrische Gebirge mit dem bis 2 648
Meter hohen Massiv der Picos de Europa. Im Osten wird die Hochebene vom
Iberischen Randgebirge umrahmt (in der Sierra de Moncayo bis 2 313 Meter hoch). Die geographische Grenze nach Süden markiert die bis
1 323 Meter hohe Sierra Morena. Im Westen fällt die Meseta allmählich über das
Tafelland in Extremadura zur Atlantikküste in
Zu den höchsten der äußeren Randgebirge des spanischen Festlandes gehören die
Pyrenäen im Norden und die Betische Kordillere mit der Sierra Nevada im Süden.
Höchster Gipfel der Pyrenäen, dem Grenzgebirge zu Frankreich, ist der Pic de Aneto mit 3 404 Metern. In der
Die fruchtbaren Küstenebenen sind überwiegend schmal und selten breiter als 30 Kilometer.
An einigen Stellen reichen die Bergketten bis an das
Meer, wo sie zum Teil sehr steil abfallen und felsige Landspitzen bilden. Dies ist besonders entlang der Mittelmeerküste der Fall, wo sich
einzelne Ausläufer des Katalanischen Küstengebirges bis zum Meer hin ausdehnen.
Die Inselgruppe der Balearen bildet geologisch die nordöstliche Fortsetzung der
Betischen Kordillere im Mittelmeer. Höchster Berg ist
der Puig Mayor auf
Auch wenn der Boden in Spanien für eine
agrarische Nutzung sorgfältig bewässert und kultiviert werden muss, ist er eine reiche und wertvolle natürliche Ressource. Das
Spektrum unterschiedlicher Bodentypen ist aufgrund der
Größe der Landes überaus breit. Während weite Teile des überwiegend trockenen
Landesinneren von wenig entwickelten Rohböden bedeckt sind,
ist in den feuchteren Regionen Terra rossa großflächig verbreitet. Dieser
Bodentyp ist charakteristisch für die Teile des
mediterranen Raumes, in denen Kalkstein ansteht. Die niederschlagsreichen
Gebiete im Norden des Landes sowie an den Luvseiten
der Gebirge sind mit fruchtbaren Braunerden bedeckt. Die Landesteile in den
trockenen Bereichen des südöstlichen Spanien tragen überwiegend graue,
salzhaltige Halbwüsten- und Wüstenböden.
2.2 Flüsse und Seen
Die längsten spanischen
Flüsse durchqueren zum Teil ausgedehnte Beckenlandschaften. Sie
haben meist große Einzugsgebiete; ihre Wasserscheiden verlaufen über die Kämme
der hohen Gebirgszüge. Die Hauptwasserscheide zwischen Atlantischem
Ozean und Mittelmeer verläuft über die Gebirge, welche die Meseta im Norden und
Osten begrenzen.
Der für kleinere Schiffe streckenweise befahrbare Ebro im Nordosten Spaniens
fließt in einem breiten Becken zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen
Randgebirge und mündet nach Durchqueren des Katalanischen Küstengebirges in
einem sich ständig erweiternden Delta ins Mittelmeer. Er ist
910 Kilometer lang und der einzige der großen spanischen Flüsse, die in das
Mittelmeer entwässern. Die anderen Hauptflüsse des Landes münden in den
Atlantischen Ozean. Der 657 Kilometer lange
Der Guadalquivir ist der tiefste Fluss Spaniens und
der einzige, der über eine gewisse Strecke für größere Schiffe befahrbar ist.
Die meisten spanischen Flüsse sind zu schmal für die
Binnenschifffahrt und können auch kaum zur Bewässerung genutzt werden. Zahlreiche Kraftwerke dienen jedoch der Energiegewinnung aus
Wasserkraft. In Spanien gibt es keine größeren
natürlichen Binnenseen. An vielen Stellen der
großen Flüsse wurden künstliche Stauseen angelegt.
2.3 Flora
Die natürliche Vegetation
Spaniens wurde durch menschliche Einflussnahme tief greifend umgestaltet. Früher waren weite Teile
der Iberischen Halbinsel von Wald bedeckt. Weiträumige Abholzung zur
Ausweitung von Agrar- und Siedlungsfläche sowie zur Gewinnung von Bau- und
Brennholz dezimierte die Waldbestände erheblich. Mittlerweile sind nur noch 28 Prozent der Landesfläche bewaldet (2000). In den kühleren
und feuchteren Lagen des Nordwestens überwiegen sommergrüne Laubbäume wie
Buchen, Eichen oder Kastanien, während in den Pyrenäen
zusätzlich Nadelhölzer gedeihen. Seit mehreren Jahrzehnten
wird intensiv aufgeforstet. Einerseits sollen die neu geschaffenen
Waldflächen das Fortschreiten der Bodenerosion verhindern und den
Wasserhaushalt der betreffenden Gebiete verbessern. Andererseits
stehen hierbei wirtschaftliche Überlegungen im Mittelpunkt des Interesses.
Unter den wärmeren und trockeneren
Bedingungen der nach Süden anschließenden Landesteile wird die Vegetationsdecke
lichter. Im Übergangsbereich zu den sommerheißen Gebieten sind
in den höheren Lagen Kork- und Steineichenwälder sowie verschiedene
Strauchgewächse wie Ginster verbreitet. Die innere Borke der Korkeichen kann
nach etwa acht bis zehn Jahren in Platten vom Stamm
geschält und verarbeitet werden. Korkeichen werden daher zumeist als Nutzbäume angebaut. Weiden, Erlen und Pappeln sind die charakteristischen Baumarten der Flussufer. Die
natürliche Vegetation in der zentralen Hochebene besteht vor allem aus
Sträuchern und Gebüschen.
Im Süden des Landes sind der Trockenheit angepasste
Hartlaubgewächse verbreitet. Dominante Arten der Macchie sind
Johannisbrotsträucher, Erdbeerbäume und Oleander. Außerdem
finden Agaven und Feigenkakteen hier ideale Wachstumsbedingungen. Der
Anbau von Ölbäumen ist einer der wichtigsten
landwirtschaftlichen Bereiche. Der Ölbaum ist die
klassische Leitpflanze der mediterranen Flora. Eine der vielen
wissenschaftlichen Abgrenzungen des Mittelmeerraumes orientiert sich an der Verbreitung des Ölbaumes. Während der Anbau im
Landesinneren bis in die Meseta hineinreicht, werden die küstennahen Gebiete
bis in die Pyrenäen kultiviert. In den trockensten Gebieten im Südosten wurden
die typischen Vertreter der Macchie durch die Gebüschformation Garigue
verdrängt. Die Flora setzt sich dabei aus niedrig wüchsigeren Pflanzen wie
Wolfsmilchgewächsen und Zistrosen zusammen.
Die Vegetation der Kanarischen Inseln umfasst zahlreiche endemische Arten, zu
den markantesten Pflanzen gehört der Drachenbaum. Die Kanarische Dattelpalme
breitete sich von den Inseln über weite Teil des Mittelmeerraumes aus.
2.4 Fauna
Die ehemals vielfältige Tierwelt wurde durch
die weiträumige Abholzung reduziert. Viele Arten verloren ihre Lebensgrundlage
und wurden entweder in Randbereiche zurückgedrängt oder
starben vollständig aus. Zum Schutz bedrohter Arten wurden
vor allem in den Pyrenäen, im Kantabrischen Gebirge und im Mündungsbereich des
Guadalquivir Nationalparks eingerichtet.
Die Säugetierfauna ist
durch einige bemerkenswerte Spezies gekennzeichnet, so gibt es in Spanien zwei
Arten von Schleichkatzen: die Ginsterkatze und den Ichneumon. Zudem leben in den gebirgigeren Regionen noch Braunbären, Wölfe,
Luchse und Wildkatzen. Zu den berühmtesten domestizierten Tieren gehören
Stiere, die in der Nähe von Sevilla und
Die Avifauna (Vogelwelt) Spaniens umfasst auffallende Arten wie Bienenfresser,
Blauracke, Eisvogel und Wiedehopf sowie eine Vielzahl von Greifvogelarten mit
Adlern, Geiern, Falken, Milanen, Weihen und Bussarden. In feuchten Gebieten sind Flamingos, Reiher, Löffler und Dommeln verbreitet. Die
relativ reiche Reptilienfauna umfasst Eidechsen (u. a. die bis 60 Zentimeter
große Perleidechse), Geckos, Skinke (Glattechsen), Schleichen, Schlangen
(Nattern, Ottern), das
3. Bevölkerung
Die Einwohnerzahl Spaniens
beträgt etwa 40 Millionen (2001). Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 79 Einwohnern pro
Quadratkilometer. Die Verteilung der Bevölkerung ist
überaus ungleichmäßig. 77 Prozent der Bevölkerung leben in
Städten (1999). Hohen Werten der Bevölkerungsdichte in den
wirtschaftlich stark entwickelten Gebieten und den Küstenregionen stehen zum
Teil sehr niedrige Werte im Landesinneren gegenüber. Die Zuwanderung von
Menschen aus strukturschwachen ländlichen Regionen in die großen Städte hält
an. Mehr als drei Millionen Spanier leben im Ausland,
darunter etwa 200 000 in Deutschland. Das mittlere Bevölkerungswachstum
Spaniens beträgt etwa 0 Prozent (2001). Die
mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 75 und
für Frauen bei 82,6 Jahren (2001).
Spanien ist ein ethnisch überaus heterogenes Land, rund 97
Prozent aller Bewohner sind Spanier. Die Bevölkerung ging im Wesentlichen aus
der Mischung der ursprünglichen Bevölkerung der Iberischen Halbinsel mit den
Völkern hervor, welche die Halbinsel eroberten und über lange
Zeiträume hinweg besetzten. In diesen Perioden kamen
ethnische Elemente der Römer, der Sweben, der Westgoten (siehe Goten) und der
Teutonen hinzu. Weiterhin können semitische Elemente
nachgewiesen werden. Viele ethnische Gruppen in Spanien haben sowohl
kulturell als auch sprachlich ihre Identität bewahrt.
Hierzu zählen die etwa 2 Millionen Basken im Norden
des Landes. Sie sind Nachkommen eines
nichtindogermanischen Volksstammes und zeigen traditionell starke Bestrebungen
zur Autonomie. Die historische Region der Basken reicht auf französisches
Staatsgebiet über. Im Nordwesten Spaniens leben rund 2
Millionen Galicier. Eine weitere zahlenmäßig starke ethnische Gruppe sind die etwa acht Millionen Katalanen, von denen die
meisten in Katalonien leben. Weitere Siedlungsgebiete der Katalanen sind die südlich angrenzenden Gebiete sowie die Balearen.
Im Dezember 2000 waren in
Spanien rund 940 000 Ausländer gemeldet, davon stammten rund 555 000 aus Ländern
außerhalb der Europäischen Union. Der Anteil ausländischer Bewohner an der Gesamtbevölkerung ist mit
etwa 2 Prozent sehr gering. Die größte Gruppe bilden
Marokkaner (ca. 195 000), gefolgt von Chinesen (31 000) und Ecuadorianern (29
000). Seit 1990 ist eine verstärkte Zuwanderung aus
osteuropäischen Staaten zu verzeichnen. Zahlenmäßig stärkste Volksgruppen sind Rumänen (12 000, mit einem hohen Anteil von Sinti und
Roma) und Polen (9 000). Die Zahl der sich illegal in Spanien aufhaltenden
Personen wird auf über 100 000 geschätzt.
3.1 Wichtige Städte
Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist
4. Bildung und Kultur
Das goldene Zeitalter des spanischen
Bildungswesens lag im Mittelalter, als Mauren, Christen und Juden in Córdoba,
Granada und Toledo starke, religionsübergreifende Zentren für höhere Bildung
unterhielten. Die Universität von Salamanca (1218 gegründet) diente seit dem
16. Jahrhundert als Vorbild für die Hochschulen in
Lateinamerika und stärkte so den internationalen Einfluss des spanischen
Bildungswesens. Im Lauf des 16. Jahrhunderts war die
Universität von Alcalá (gegründet in Alcalá de Henares 1510, Umzug nach
Jede Betrachtung der spanischen Kultur muss den außerordentlich großen Einfluss
der Religion auf die Geschichte des Landes und das Leben des Einzelnen
hervorheben.
Das spanische Leben ist stark von Fiestas geprägt. Diese beginnen normalerweise mit einer Hochmesse mit anschließender
feierlicher Prozession, bei der Heiligenfiguren von den Teilnehmern auf ihren
Schultern getragen werden. Oft beleben Musik, Tanz,
Dichtung und Gesang das farbenfrohe Ereignis. Zu den bedeutendsten
Fiestas gehören die Fiesta in
Der Stierkampf, der in der spanischen Tradition eine überaus große Rolle
einnimmt, wird fiesta brava genannt. Auch wenn der Stierkampf selbst in Spanien
immer stärker in die Kritik gerät, bleibt der Besuch
einer Arena für viele Spanier eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Wurzeln
des Stierkampfes reichen in das 16. Jahrhundert zurück, als
Reiter (caballeros) die Stiere mit der Lanze erlegten. Neben der Funktion als Feierlichkeit an adeligen Höfen diente dieser Kampf
mitunter auch als Waffenübung. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde der berittene Kämpfer immer mehr vom "Kämpfer zu
Fuß" verdrängt. Zum öffentlichen Schauspiel wurden
Stierkämpfe mit Fertigstellung des Baus der ersten Plaza de Toros im Jahr 1749
in
4.1 Kultrureinrichtungen
Die 1712 als
Königliche Bibiliothek gegründete Nationalbibliothek in
Eine der größten Kunstsammlungen der Welt befindet sich im
Nationalmuseum in
Spanische Tonwaren, Brokate, Wandteppiche und Elfenbeinschnitzereien befinden
sich im
4.2 Kunst und Musik
Die spanische Kunst wirkte
über die Jahrhunderte nachhaltig auf den Rest der europäischen Tradition. Zu den berühmtesten spanischen Malern gehören El Greco, Velázquez,
Goya, Salvador Dalí und Pablo Picasso.
Die spanische Musik spiegelt die starken
Einflüsse der christlichen und maurischen Kultur. Im 17.
Jahrhundert wurde eine besondere Opernform, die Zarzuela, eingeführt. Antonio Soler war im 18. Jahrhundert einer
der führenden Klavierkomponisten, und Enrique Granados sowie Manuel de Falla
setzten diese Tradition im 20. Jahrhundert fort.
Neben Komponisten von Weltruf brachte Spanien auch Instrumentalvirtuosen
hervor. Berühmte spanische Musiker des 20.
Jahrhunderts sind u. a. der Gitarrist Andrés Segovia,
der u. a. Paco de Lucía maßgeblich beeinflusste, und der Cellist Pablo Casals. Unter den berühmtesten Tenören der Gegenwart kommen José Carreras
und Plácido Domingo aus Spanien.
Zu den in Spanien beliebtesten Instrumenten gehören Gitarre, Tamburin,
Kastagnetten und die gaita, eine Art Dudelsack. Bolero,
Flamenco, Jota und Fandango haben in Spanien ihren Ursprung.
5. Kommunalverwaltung
Spanien
besteht aus 17 Autonomen Regionen (Comunidades Autónomas) mit insgesamt 52
Provinzen. Die Autonomen
Regionen sind Andalusien, Aragonien, Asturien, Balearen, Baskenland (País
Vasco), Kanarische Inseln, Kantabrien, Kastilien-La Mancha, Kastilien-León
(siehe Kastilien), Katalonien, Extremadura, Galicien, La Rioja, Madrid, Murcia,
Navarra und Valencia.
Die Verfassung von 1978 erlaubte zwei Arten von autonomen Regionen, die jeweils
mit unterschiedlichen Befugnissen ausgestattet waren. Katalonien,
das Baskenland und Galicien wurden zu "historischen Nationalitäten" erklärt und
durchliefen ein vereinfachtes Verfahren zur Erreichung ihrer Autonomie.
Das Verfahren für die anderen Regionen war langwieriger und komplizierter. Die
Autonomen Regionen haben zwar weitgehende Vollmachten in der Selbstverwaltung;
über die Frage, ob regionale oder zentrale Regierungsgewalt vorherrschen soll,
wird jedoch noch immer verhandelt. Zu den Zuständigkeiten der
Autonomen Regionen gehören u. a. Sozialfürsorge, Kultur, Polizei,
Gesundheitswesen und Umweltschutz.
In jeder der 17 Autonomen Regionen Spaniens wird eine gesetzgebende Versammlung
gewählt, die aus einer Kammer besteht. Diese Kammer bestimmt
aus ihren Mitgliedern einen Präsidenten. Sieben Autonome Regionen
bestehen aus nur einer Provinz, die anderen zehn umfassen zwei oder mehr Provinzen. Die einzelnen Regionen unterscheiden
sich hinsichtlich Fläche, Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft stark voneinander.
Katalonien im Nordosten von Spanien hat sich in den letzten
Jahren zu einer der wirtschaftlich dynamischsten Regionen in Europa entwickelt.
Die Wirtschaftsstruktur wird überwiegend vom produzierenden Gewerbe und dem
Dienstleistungssektor geprägt. In der größeren, aber wesentlich dünner
besiedelten Extremadura im Südwesten Spaniens dominiert demgegenüber immer noch
die Landwirtschaft.
In jeder der insgesamt 52 Provinzen gibt es einen ernannten
Gouverneur und einen gewählten Rat. Die mehr als
8 000 Gemeinden werden jeweils von einem direkt gewählten Rat regiert, der
seinerseits aus seinen Reihen den Bürgermeister wählt.
5.1 Verteidigung
Für die
männlichen Spanier ist seit Januar 1997 ein sechsmonatiger Wehrdienst Pflicht.
Bis Ende 1996 betrug die allgemeine Wehrpflicht noch neun Monate. Die spanische
Armee umfasst 166 050 Soldaten (1999). Die paramilitärische Guardia Civil hat
eine Stärke von 66 000 Mann. In den vergangenen Jahren wurden jeweils etwa 200
000 neue Wehrpflichtige zum Dienst an der Waffe eingezogen. Die Zahl der
Wehrdienstverweigerer beläuft sich auf jährlich etwa 100 000. Die neuesten
Pläne des spanischen Verteidigungsministeriums zielen auf eine Abschaffung der
Wehrpflicht bis zum Jahr 2003 und die Aufstellung einer Berufsarmee von rund
150 000 Soldaten.
Spanien wurde 1982 Mitglied der NATO. Diese Mitgliedschaft im westlichen Verteidigungsbündnis wurde 1986
mit einer Volkabstimmung bestätigt. Unter anderem zielte das Referendum
auch auf die Reduzierung der in Spanien stationierten Truppen der anderen Mitgliedsstaaten
der Allianz. Spanien und die Vereinigten Staaten von Amerika einigten sich im
Januar 1988 auf den Abzug amerikanischer Luftstreitkräfte vom Stützpunkt
Torrejón.
6. Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist eine der wesentlichen Stützen der spanischen Wirtschaft.
Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind
Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln, Roggen, Hafer, Reis, Trauben,
Tomaten und Zwiebeln. Spanien verfügt über ausgedehnte
Weinanbaugebiete sowie über Citrus- und Olivenhaine.
Nur in einem Teil Spaniens, vor allem im
Norden des Landes, ist der Trockenfeldbau bei
ausreichenden Niederschlägen großflächig verbreitet. Ohne
künstliche Bewässerung gedeihen vorwiegend Getreide und Hülsenfrüchte sowie
trockenheitsresistente Dauerkulturen wie Weinstöcke, Feigenbäume und Ölbäume.
Die klimatischen und topographischen Bedingungen erfordern in weiten Teilen der
spanischen Landwirtschaft umfangreiche Bewässerung. In den Provinzen am
Mittelmeer, vor allem in
Viehzucht, insbesondere die Haltung von Schafen, Ziegen, Schweinen und Rindern,
spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Der
Viehbestand konnte in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gesteigert werden.
Entsprechend wuchs auch die Produktion von Fleisch und Milch. Eine Besonderheit
in der Viehwirtschaft ist die Zucht von Kampfstieren,
die vorwiegend in den nördlichen Regionen (vor allem in Galicien, in Asturien
und im Baskenland) erfolgt. Die intensive Entwicklung der Viehwirtschaft ist mittlerweile vor allem in den trockeneren Gebieten
Südspaniens problematisch geworden. Zu starke Beweidung
führte auf einigen Flächen zu nahezu vollständigem Verlust der Vegetationsdecke
und nachfolgenden Erosionsschäden.
6.1 Tourismus
Der Fremdenverkehr stellt
mitunter die wichtigste Einnahmequelle des Landes dar. 1999 reisten mehr als 60 Millionen Menschen aus anderen Ländern nach Spanien;
der überwiegende Teil davon waren Urlauber. Die meisten Besucher des Landes
kamen aus
Der Tourismus konzentriert sich stark auf die
festländischen Küstenregionen am Atlantischen Ozean und am Mittelmeer sowie auf
die Balearen und die Kanarischen Inseln. Darüber hinaus verzeichnen auch die
kulturell und historisch interessanten Städte
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