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Windenergie
Die Nutzung der Windenergie hat eine lange Tradition. So wurden 'Windmühlen' schon vor mehr als 0 Jahren - in der
Blütezeit der babylonischen Kultur - zum Wasserschöpfen eingesetzt. Auf der Insel Kreta entstanden ab dem 13. Jahrhundert zahlreiche Windmühlen, wobei die Flügel der Windräder mit Segeln bespannt wurden. Mehr als 0 waren im Einsatz. Im nördlichen Europa wurden die ersten Windmühlen im . Jahrhundert gebaut und im . Jahrhundert waren mehr als 0 Windenergieanlagen mit einer geschätzten Gesamtleistung von 0 bis 0 MW in Betrieb. Die Windmühlen wurden vorrangig zum Wasserpumpen eingesetzt. In den Jahren 0 bis 5 wurden in den USA und Europa mehrere größere Windkraftanlagen gebaut, mit Leistungen bis zu 1 MW.
Mit der Marktdurchdringung von Erdöl und Erdgas ist das Interesse für Windkraftanlagen deutlich zurückgegangen, und erst mit der Ölpreiskrise Mitte der er Jahre wurden neue Windkraftanlagen projektiert und gebaut. Die größte Windkraftanlage mit 3 MW-Nennleistung wurde im Jahre 3 in Deutschland an der Nordseeküste in Betrieb genommen, wobei allerdings dieses Projekt nicht erfolgreich war, da die Konstruktion den auftretenden Windkräften nicht gewachsen war.
Die Weiterentwicklung der Windkraftanlagen hat sich dann zu kleineren Leistungseinheiten verschoben, wobei Anlagen ab
50 kW-Leistung in zunehmendem Ma e in den USA und in europäischen Ländern installiert wurden. Heute sind es bereits
300 kW- bis 0 kW-Anlagen, welche als Stand der Technik' zu bezeichnen sind. In den letzten Jahren wurden in einigen Ländern die Windkraftanlagen in küstennahen Gebieten ständig ausgebaut, insbesondere in den USA, Dänemark, Deutschland, in den Niederlanden und in England. Die heute weltweit installierte Leistung von Windkraftanlagen wird auf
1.400 MW geschätzt, entsprechend einer Stromerzeugung von 6 TWh/Jahr.
Die Windkraftnutzung erfolgt derzeit im wesentlichen in windreichen Küstenregionen. Diese Regionen werden aber bei den zu erwartenden größeren Zubauraten schon in absehbarer Zeit knapp, sodaß in zunehmendem Ma e auch Überlegungen zur Nutzung von Windenergie im Binnenland angestellt werden.
Das Windenergiepotential
Die Lufthülle der Erde ist einem globalen Bewegungssystem unterworfen, welches durch die Auswirkungen der
Sonneneinstrahlung auf Erd- und Wasserflächen in Verbindung mit der Erdrotation aufrechterhalten wird und über welches örtliche Einflüsse gelagert sind. Die Luftbewegung in bodennahen Gebieten wird durch die Bodenreibung bedingt: Bäume, Waldst cke, Siedlungen, etc. bestimmen somit die Windverhältnisse. In diesem Falle handelt es sich um kleinräumige Anderungen in der Bewegung bodennaher Luftmassen. Eine großräumige Variante der Luftbewegungen ist gegeben durch das Umströmen von Hügeln oder Bergformationen, von Tälern, Geländestufen und ähnlichen.
Das weltweite Windenergiepotential beträgt etwa % der eingestrahlten Sonnenenergie, entsprechend etwa 0 TW bzw.
3 Mio TWh/Jahr. Dieser - theoretische - Wert entspricht der in den strömenden Luftmassen auftretenden Bewegungsenergie. Durch die Reibung der Luftmassen in den bodennahen Schichten verringert sich das Potential der Windenergie beträchtlich. Die zahlreichen weiteren Einflüsse, die an der Ausbildung der globalen und örtlichen Zirkulationsströme beteiligt sind, erschweren eine Abschätzung der zur Verfügung stehenden Energiemengen. Als Richtwert für das weltweit theoretisch) nutzbare Windenergiepotential werden etwa 3 TW (ca. 0 TWh/Jahr) angenommen.
Das realisierbare Potential dürfte bei 1 TW (ca. 0 TWh/Jahr) liegen. F r die Windgeschwindigkeit maßgebend sind die
Bodenkonfigurationen und die Höhe über dem Grund. Man unterscheidet zwischen
3 typischen Bodenkonfigurationen:
glatte, ebene Flächen (Meer, unmittelbare K ste ,
niedrige, bewachsene und ebene Flächen und
Flächen mit hohen Hindernissen Städte .
Die mittleren jährlichen Windgeschwindigkeiten auf der Erdoberfläche erreichen in küstennahen Gebieten Werte über 5 m/s. Die hohen Windgeschwindigkeiten an den Küsten liegen darin begründet, daß durch die geringere Oberflächenreibung über der offenen See, die zuströmenden Luftmassen hohe Geschwindigkeiten erreichen. Bei günstigen topografischen
Lagen im Küstenbereich können auch noch mehrere 0 km von der Küste entfernt hohe Windgeschwindigkeiten auftreten. Eine wesentliche Zunahme der Windgeschwindigkeit ist mit zunehmender Höhe über dem Boden festzustellen. In einer Höhe von 0 m kann mit der 1,5-fachen Windgeschwindigkeit gegenüber einer Höhe von 0 m gerechnet werden. Da das Leistungsangebot mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit wächst, bedeutet dies, daß in 0 m Höhe die 2,4-fache und in 0 m Höhe die 3,4-fache Windenergieleistung im Vergleich zu 0 m Höhe zur Verfügung steht. Das Windenergiepotential in Österreich wurde in den letzten Jahren nahezu flächendeckend ermittelt. An exponierten Lagen, insbesondere in windreichen Tälern und auf Bergspitzen, können in einer Höhe von ca. 0 bis 0 m über dem Boden Windgeschwindigkeiten auftreten, welche den Einsatz von Windkraftanlagen zur Stromerzeugung rechtfertigen. Nach einer im Jahre 1 durchgeführten Abschätzung des Windenergiepotentials in Österreich wurde ein technisch nutzbares Windenergiepotential von jährlich 0 bis 0 GWh abgeleitet / /.
Meteorologische Voraussetzungen
Für die Auswahl eines für die Windenergienutzung geeigneten Standortes ist die Bestimmung der dort vorliegenden
Windgeschwindigkeitsverteilung von Bedeutung. Da die Leistung des Windes mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit ansteigt, wirken sich schon geringe Unterschiede der jährlichen mittleren Windgeschwindigkeit erheblich auf den Jahresenergieertrag Stromerzeugung) aus. Aus diesem Grunde müssen im Binnenland detaillierte und örtlich hoch aufgelöste Untersuchungen der Windgeschwindigkeiten vorgenommen werden. Die mittlere jährliche
Windgeschwindigkeit ist nur dort ein grober Hinweis auf die Stromerzeugung einer Windkraftanlage, wo
Geschwindigkeitsschwankungen gering sind, wie beispielsweise in Küstenregionen.
Für Standorte mit starken Geschwindigkeitsschwankungen, wie beispielsweise in Binnenländern und insbesondere in alpinen Gegenden, ist die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit für eine Abschätzung der Stromerzeugung mit einer Windkraftanlage nur wenig geeignet. An derartigen Standorten müssen genaue Messungen von Winddaten vorliegen, um zu einigerma en abgesicherten Aussagen zu kommen. Mit günstigen Stromerträgen in Gebieten mit mittleren Windgeschwindigkeiten unter 5 m/s ist dann zu rechnen, wenn starke Geschwindigkeitsschwankungen gegeben sind, wie z.B. in manchen Teilen des Alpenvorlandes oder auch in Bergtälern.
Forschung, Entwicklung und Anwendung in Österreich
Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Windkraftanlagen wurden in den OECD- Mitgliedsländern in internationaler Kooperation durchgeführt, wobei die Forschungsausgaben im Jahre 3 bei 3 US $ lagen. Die Forschungsausgaben der öffentlichen Hand für Windenergie-Nutzung waren in Österreich eher bescheiden und lagen im Jahre 0 bei 1 Mio ÖS, im Jahre 1 bei 6 Mio ÖS, im Jahre 2 bei 1 Mio ÖS und im Jahre 3 bei
Mio ÖS.
Im Hinblick darauf, daß Windenergiekonverter heute einen sehr hohen technischen Stand aufweisen, haben sich die öffentlichen Ausgaben von den Bereichen Forschung und Entwicklung auf die Bereiche Demonstration und Markteinführung verschoben. In Deutschland wurde beispielsweise ein Förderungsprogramm für die Markteinführung von netzgekoppelten Windkraftanlagen beschlossen, wobei insbesondere durch günstigere Stromeinspeistarife die Anschaffung von Windkraftanlagen attraktiv gemacht wurde. So wurden im Jahre 3 in Deutschland Windenergiekonverter mit einer Gesamtleistung von rund 155 MW neu errichtet, wodurch sich die installierte Windkraftleistung im Jahr 3 nahezu verdoppelt hat. Im ersten Halbjahr 4 wurden weitere 0 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von rund 0 MW errichtet. Ende 4 werden in Deutschland ca. 0 MW Windleistung installiert sein.
Schlußfolgerungen und Empfehlungen
Die Nutzung der Windenergie stellt auch für Österreich eine von vielen Möglichkeiten dar, erneuerbare Energiequellen zur
Deckung der Energienachfrage heranzuziehen. Im Vergleich zu Photovoltaikanlagen liegen die Stromgestehungskosten an günstigen Standorten deutlich niedriger, und Windenergie liegt auch in Zeiten mit geringerer Sonneneinstrahlung vor. Eine Ergänzung zur Sonnenenergienutzung ist damit gegeben.
nenn
Nabenhöhe
Niederösterreich:
Lagerwey /
250 kW
Vestas V
225 kW
31 m
Enercon E
200 kW
50 m
Nordex N
150 kW
30 m
Seewind /
110 kW
35 m
Fuhrländer
30 kW
27 m
Nordex N
250 kW
50 m
Enercon E
500 kW
50 m
Lagerwey LW
250 kW
40 m
Seewind /
110 kW
31 m
Vestas V
600 kW
63 m
Enercon E
200 kW
50 m
Enercon E
500 kW
65 m
Lagerwey LW
250 kW
40 m
Oberösterreich
Enercon E-40
500 kW
49.5 m
Tacke TW
600 kW
50 m
Salzburg:
LMW /7
10 kW
24 m
Wien:
Seewind /
110 kW
31.2 m
Gesamte in Österreich installierte Leistung:
7545 kW
Quelle:
Georg Kury
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
Klimaabteilung
Hohe Warte 8
1190 Wien
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