Antigone
Sophokles ( griech. geboren 497/96 gestorben
406 v. Chr.) Reclam, Universal Bibliothek
Nr. 659
Precis
Der tyrannische König Kreon erläßt einen
Befehl, der gegen alle Sitten verstößt, mit allen Mitteln wird versucht ihn zu
überreden, dass er seinen Erlaß zurück nehmen soll. Doch als er den Fehler anerkennt,
ist es bereits zu spät.
Inhaltsangabe
Kreon, König von Theben, erließ den Befehl,
dass wer, den im Kampf gegen die eigene Stadt gefallenen Polyneikes beerdigte,
mit seinem Leben dafür zahlen muß. Ismene und Antigone, die Schwestern des
Gefallenen sind über diesen Erlaß schockiert. Doch Antigones Trauer ist zu
groß, ohne auf die Folgen Rücksicht zu nehmen bestattet sie die Leiche ihres
Bruders. Am nächsten Morgen wird Kreon unmittelbar gemeldet, dass der von ihm
so gehaßte Polyneikes in der Nacht von einem unbekannten nach allen Sitten
bestattet worden war. Kreon ist davon überzeugt, dass eine Organisation innerer
Staatsfeinde die Tat verübt hatte. Sofort ließ er den feinen Staubschleier von
dem Toten wegwischen, doch bald darauf wurde er wieder wie von Gottes Hand mit
einer dünnen Staubschichte bedeckt. Als Täterin wird Kreon die Antigone
vorgeführt. Ihre Rechtfertigung, die Pflicht gegenüber der Familie und den
göttlichen Geboten, nimmt Kreon nicht zur Kenntnis und beurteilt die Tat als
Akt der Auflehnung, der mit der verhängten Straffe zu ahnden ist. Ismene, die
von Kreon als Mithilfe gesehen wird, wird von Antigone äußerst schroff
zurückgewiesen. Haimon, Kreons Sohn und Antigones Verlobter versucht gemeinsam
mit dem blinden Seher Teiresias den König mit allen Mitteln zu überreden die
Straffe zurück zu nehmen. Doch Kreon bleibt trotz der dunklen Drohungen Hainos
verstockt. Erst als der Seher einen Fluch über den König legt, wird dieser
schwankend und wendet sich an den Chor. Doch der Versuch zur Umkehr kommt zu
spät: Antigone erhängt sich, Heimon ersticht sich beim Anblick seiner geliebten
und stirbt in ihrer Nähe, und Euridike, die Gemahlin Kreons, nimmt sich auf die
Nachricht vom Tod ihres Sohnes hin ebenfalls das Leben. Als gebrochener alter
Mann bleibt Kreon zurück, zwar der Einsicht teilhaftig, aber ohne Mittel, der
unbarmherzigen Vereinsamung zu entgehen.