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Der Tempel der Artemis
Als die Ionier um 1000 v.Chr. neue Siedlungsgebiete suchten, gründeten sie in Kleinasien gegenüber der griechischen Insel Samos Ephesos. In einer abgelegenen Einfriedung nahe dem Fluss Kaystros stießen die Siedler auf einen heiligen Baum, in dem die Ureinwohner eine altasiatische Fruchtbarkeitsgöttin verehrten. Die Griechen übernahmen diesen Kult, doch setzten sie das Götterbild Artemis, ihrer jungfräulichen Göttin der Jagd und Hüterin der Städte und Frauen, gleich. Da Ephesos schon bald zu einer großen, bedeutenden Handelsstadt wurde, wollte man sich nicht mit einer kleinen Opferstätte zufrieden geben, immerhin war Artemis eine Tochter des Zeus und die Zwillingsschwester des Apoll.
560 v.Chr. wurde die Stadt vom Lyderkönig Kroisos, einem unglaublich reichen Verehrer der griechischen Kunst, eingenommen. Mit seiner finanziellen Unterstützung entstand nun das Artemision, das prächtigste Heiligtum der Griechen.
Doch als ich dann endlich Artemis` Tempel erblickt,
der in die Wolken sich hebt, blaßte das andre dahin.
Ich sagte: "Hat Helios` Auge außer dem hohen Olymp
je etwas Gleiches gesehen?" Antipatros von Sidon
Um den Tempel vor auftretenden Erdbeben zu schützen, baute man ihn in ein mooriges Gebiet, das die Stöße abfangen sollte. In die Baugrube wurden Balken aus angekohlten Eichenstämmen gerammt, die das mächtige Fundament aus Felsgestein trugen. Darüber, wieder auf Erdbodenhöhe, wurde der 51 m breite und 105 m lange Tempel, aus dem 127 je 18 m hohe Marmorsäulen ragten, errichtet. Der Dachstuhl samt Decke war aus Zedernholz, die Flügeltüren aus reich verziertem Zypressenholz. In der Cella erhob sich das in Silber und Gold verkleidete, über 2 m große, ebenfalls hölzerne Standbild der Artemis.
In einer Sommernacht des Jahres 356 v.Chr. setzte der größenwahnsinnige Herostratos diesen gewaltigen Bau in Brand, damit sein Name für immer bekannt bleibe Später fand man unter den Trümmern die Statue der Göttin, nahezu unversehrt. Die Griechen betrachteten das als Zeichen, den Tempel so schnell wie möglich nochmals aufzubauen. Ganz Griechenland sprach von "dem Wunder" und jeder spendete so viel er konnte für den Bau eines neuen, größeren, prächtigeren Tempels.
Sie beauftragten den Architekten Cheirokrates mit der Leitung. Er ließ den Schutthaufen einebnen und fasste ihn in ein gewaltiges Marmorbecken, sodass die Tempelbasis jetzt 65 mal 125 m maß. Im Großen und Ganzen hielt sich Cheirokrates an den Aufbau des alten Tempels, der nun durch einen 2 m dicken Fußboden etwas höher wurde. Doch der wichtigste Unterschied war wohl, dass die Decke jetzt aus massivem Stein gefertigt wurde, um einem weiteren Brandstifter keine Chance zu geben.
Auch Alexander der Große wollte den Wiederaufbau unterstützen, als er 334 v.Chr. auf seinem Siegeszug durch Kleinasien Ephesos besuchte, aber die Griechen waren zu stolz, um von einem "Barbaren" Hilfeleistungen anzunehmen.
Nach mehreren Jahrzehnten Bauzeit stand der gewaltige Tempel nun wieder in voller Blüte. Man konnte sich bei den reichen Priestern sogar Kredite zu hohen Zinssätzen auszahlen lassen.
133 v.Chr. wurde Ephesos, inzwischen in Ephesus umbenannt, nach einem verlorenen Krieg gegen Rom zur Hauptstadt der römischen Provinz Asia. Da wandelten die Römer Artemis in die römische Jagdgöttin Diana um und der Tempel erlebte seine letzte Blütezeit für immerhin weitere 300 Jahre. Diesen religiösen, geistigen und auch wirtschaftlichen Mittelpunkt zerstörten und plünderten die durchziehenden Goten 262 n.Chr.
380 n.Chr. erhob Theodosius I. das Christentum zur Staatsreligion, entzog dem Artemision somit endgültig alle Bedeutung und verwandelte es in einen Steinbruch, aus dem sich jedermann Baumaterial für Kirchen oder Häuser holen durfte. So verschwand das Heiligtum wie Ephesus, das in den Sümpfen des Kaystros versank.
1903 fand der Brite David Hogarth den Schatz der Artemis: 3000 Schmuck-stücke erinnern an das fast 1000-jährige Bestehen des 4. Weltwunders.
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