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Referat Die Geschichte Roms - 753 - Rom springt aus dem Ei, Aussenpolitische Ereignisse zur Zeit der Republik Das Jahrhundert der Revolution, Der Beginn des Bürgerkrieges

geschichte referate

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Die Geschichte Roms

753 - Rom springt aus dem Ei

Dieses Datum ist zwar nicht gesichert, doch fällt die Gründung Roms sicher in das 8.Jh. v. Chr. Damals lebte im Bereich der heutigen Stadt Rom eine Hirtenbevölkerung aus dem Stamm der Italiker. Deren 'Nachbarn' waren die Etrusker, ein kulturell viel weiterentwickeltes Volk mit Stadtsiedlungen. So gerieten die Bewohner der Hügel Roms kulturell und wohl auch politisch unter den Einfluss der Etrusker: Von den sieben Königen, die nach der Überlieferung in Rom regiert haben sollen, waren zwei etruskischer Herkunft. Rom war wahrscheinlich das Ergebnis eines politischen Aktes, bei dem ein Etrusker die Dörfer in Rom zu einer politischen Einheit machte und nun als Stadtkönig von Rom regierte.

Nach der Überlieferung hatte Rom sieben Könige. Der letzte, etruskische König Tarquinius Superbus wurde gestürzt, und seither regierten die führenden Adelsfamilien die Stadt Rom. Die Vertreter der Patrizier, wie sich die Adelsgeschlechter selbst nannten, kamen im Senat zusammen, wo alle gemeinsamen, öffentlichen Angelegenheiten von Bedeutung (Krieg, Abschluss von Bündnissen, Gründung von Kolonien, Verwaltung der Staatsfinanzen) beraten und entschieden wurden. Der Senat wählte auch den Konsul, der die Amtsgewalt, die 'Exekutive' inne hatte. Seine Macht war unbeschränkt, aber auf ein Jahr befristet. Damit konnte verhindert werden, dass der Konsul seine Amtsgewalt ausnutzte, um sich zum Alleinherrscher aufzuschwingen

Noch war Politik eine Sache der Oberschicht, die Plebejer waren davon ausgeschlossen. Erst nach langwierigen Ständekämpfen erhielten die Plebejer im 3.Jh. v. Chr. die völlige gesellschaftliche und politische Gleichberechtigung. In der Folge näherten sich Adel und Pleps einander immer mehr an, die Oberschicht der Plebejer und der Adel stellten gemeinsam die Führungsschicht: ein Amtsadel, die sogenannte Nobilität war entstanden.

Aussenpolitische Ereignisse zur Zeit der Republik

Es gab im Mittelmeerraum im 5. Jh. v. Chr. drei Grossmächte: das Perserreich im Osten, das Seereich de Athener in der Agäis und das karthagische Reich im Westen. Alle drei Mächte waren so gross und so reich, dass das damalige Rom mit seiner winzigen Basis daneben nur als lokale Grösse ohne Bedeutung erscheint. Innere Stärke, Härte und Geschlossenheit waren die einzigen Qualitäten, auf die Rom bauen konnte.

Wir wollen die Geschichte der römischen Expansion und der Erringung der Mittelmeerherrschaft kurz machen. Ein volles Jahrhundert lang nach der Vertreibung der etruskischen Könige hatte Rom mit Abwehrkämpfen gegen benachbarte Volksstämme zu tun, während sich die europäischen Grossmächte nicht um diese lokalen Konflikte kümmerten. Dies hatte sich auch noch nicht geändert, als Rom bereits zur stärksten Macht in Italien geworden war.

Wichtig waren die folgenden zwei punischen Kriege, die Rom gegen Karthago führte und beide für sich entschied. Im 1. punischen Krieg eroberte Rom das karthagische Herrschaftsgebiet in Sizilien und verdrängte so Karthago aus Italien. Als Hannibal, der Heerführer von Karthago, von Spanien her und (mit seinen Elefanten) über die Alpen bis vor Rom kam, Scipio aber gleichzeitig das karthagische 'Spanien' eroberte, war auch der 2. punische Krieg gewonnen. Damit war der Durchbruch erreicht, nacheinander fielen nun auch Griechenland, Makedonien, das Seleukidenreich usw. -- schliesslich wurde Karthago 146 v. Chr. zerstört. Rom beherrschte den Mittelmeerraum.

Wirtschaftliche und soziale Wandlungen

Die Epoche der Expansion des römischen Reiches brachte Probleme, die der Senat versäumte, rechtzeitig anzugehen. 'Gelöst' wurden diese Probleme schliesslich gewaltsam in der Zeit der Bürgerkriege, dem 'Jahrhundert der Revolution'. So hängt auch der Untergang der Republik und die Entstehung des Kaisertums indirekt mit diesen ungelösten Problemen zusammen. Worum ging es?

Das System der jährlich wechselnden Konsuln, der rivalisierenden Nobilitätsgeschlechter und der Senatsbeschlüsse reichte nicht mehr aus. Das römische Reich war zu gross dafür geworden, die politischen Aufgaben zu vielfältig. Was Not tat, war eine dauerhafte, zentral geleitete Politik.

Die Bundesgenossen hatten opferreiche Kriege an der Seite der römischen Bürger mitgefochten, ohne eine Verbesserung ihrer Rechtsstellung erhalten zu haben. Wie sollen sich diese Leute für Rom einsetzen, wenn Rom ihnen nichts dafür gibt? Es fehlte an Identifikation mit Rom.

Das Identifikationsproblem gab es auch in den Untertanengebieten Roms. Untertanengebiete litten unter hohen Steuerabgaben, da sie von ihren Verwaltern, den sogenannten Prokonsuln, zur persönlichen Bereicherung missbraucht wurden. Wieso sollten sie also für Rom kämpfen?

Die Expansion der römischen Reiches brachte zwar einen Anstieg des Wohlstands, verschärfte aber gleichzeitig die Kluft zwischen arm und reich. Grossgrundbesitzer verdrängten je länger je mehr die Kleinbauern und entzogen ihnen so die Lebensgrundlagen. Nicht selten wurden diese Kleinbauern versklavt und arbeiteten dann für den Grossgrundbesitzer. Der organisierte Menschenhandel nahm erschreckende Ausmasse an.

Wenn sich im Reich Widerstand regte, so hatte das römische Heer oft Mühe, diesen niederzuschlagen. Unfähigkeit der Konsuln und die Disziplinlosigkeit der Truppen waren Ursachen dafür.

Das Jahrhundert der Revolution

So gab es stets ein ewiges ringen um diese hohen Amter. Um aber in eine so hohe Position zu gelangen, musste man sich bewähren

Dies tat 71 v. Chr. Pompeius, der im Triumph nach Rom zurückkehrte, nachdem er sich zahlreiche militärische Verdienste erworben und in Spanien einen Aufstand niederschlug. Im vorausgehenden Jahr hatte Marcus Licinius Crassus, ein reicher Patrizier, als Prokonsul den von Spartakus angeführten Sklavenaufstand in Italien niedergeschlagen. Beide waren dafür im Jahr 70 v. Chr. zu Konsuln gewählt worden.

69 v. Chr. hatte man Caesar zum Quästor gewählt und 65 v. Chr. zum kurulischen Adilen, ein Amt, in dem er sich durch die Veranstaltung aufwendiger Gladiatorenspiele Popularität beim einfachen Volk zu sichern wußte. Zu deren Finanzierung lieh er sich Geld von Crassus. Als er 60 v. Chr. nach einem Jahr als Verwalter von Spanien nach Rom zurückkehrte, schloß er mit Pompeius und Crassus ein Bündnis zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen: das 1. Triumvirat (von lateinisch tres: drei und viri: Männer, also Dreimännerbündnis). Um ihre Beziehung noch weiter zu festigen, heiratete Pompeius Caesars Tochter Julia. Mit Unterstützung des Triumvirats wurde Caesar gegen den Widerstand der Optimaten-Partei für das Jahr 59 v. Chr. zum Konsul gewählt und erhielt im Folgejahr durch ein Sondergesetz als Prokonsul für fünf Jahre die Verwaltung der Provinzen Gallia Cisalpina, Illyricum und Gallia Narbonensis, wodurch es ihm möglich wurde, seine Macht gegen den Senat auszubauen. In den folgenden Jahren führte er die Gallischen Kriege, in deren Verlauf er ganz Gallien eroberte, zweimal über den Rhein zog und nach Britannien übersetzte.

53 v. Chr. wurde Crassus bei einem Feldzug getötet, nachdem im Jahr zuvor Caesars Tochter Julia, die Ehefrau des Pompeius, gestorben war. Nachdem auch ihre familiären Bindungen zerrissen waren, war die endgültige Entfremdung zwischen Caesar und Pompeius besiegelt, und das Bündnis brach auseinander.

Der Beginn des Bürgerkrieges

52 v. Chr. wurde Pompeius entgegen der üblichen Gepflogenheit zum alleinigen Konsul (sine collega, lateinisch: ohne Amtskollegen) mit außergewöhnlichen Vollmachten gewählt. Dies war durch die Ausnahmesituation notwendig geworden, in die der römische Staat durch die Unruhen des Clodius geraten war. Während Caesar durch den Krieg in Gallien festgehalten wurde, hatten seine politischen Gegner bereits im vorausgehenden Jahr offen versucht, ihn von dort abberufen zu lassen und in Rom vor Gericht zu stellen. Pompeius versuchte, die günstigen Umstände auszunutzen, um seinen Rivalen auszuschalten und sich die Alleinherrschaft zu sichern, und näherte sich zu diesem Zweck politisch der Senatspartei an. Schließlich beschloß der Senat die Absetzung Caesars, nachdem man ihn vergebens aufgefordert hatte, sein Heer zu entlassen. Daneben stattete er Pompeius mit unbeschränkten Vollmachten aus, um den Kampf gegen Caesar aufzunehmen. Der Bürgerkrieg begann, als Caesar Anfang des Jahres 49 v. Chr. - der Überlieferung zufolge mit den Worten: Alea iacta est ("Die Würfel sind gefallen') - den Rubikon überschritt, einen kleinen Grenzfluß, der seine Provinz Gallia Cisalpina von Italien trennte. Innerhalb von drei Monaten hatte er die Kontrolle über ganz Italien erlangt, gewann danach die beiden spanischen Provinzen, den eigentlichen Rückhalt des Pompeius, und schließlich nach halbjähriger Belagerung die Hafenstadt Massilia (Marseille).

Inzwischen war Caesar in Rom zum Diktator ernannt worden, übte das Amt jedoch nur wenige Tage aus und wurde für das Jahr 48 v. Chr. zum Konsul gewählt. Anfang dieses Jahres verfolgte er Pompeius nach Griechenland und besiegte ihn endgültig in der Schlacht bei Pharsalos. Pompeius selbst entkam nach Agypten, wo er jedoch ermordet wurde, noch bevor Caesar ihn dort eingeholt hatte. Caesar besetzte Alexandria und entschied den ägyptischen Thronstreit zugunsten Kleopatras,. 47 v. Chr. unterwarf er Kleinasien und kehrte als Diktator nach Rom zurück. Seinen entscheidenden Sieg über die Anhänger des Pompeius, die seit 48 v. Chr. ihre Streitkräfte in der Provinz Afrika zusammengezogen hatten, errang er 46 v. Chr. in der Schlacht bei Thapsus. Danach kehrte er nach Rom zurück, wo er mehrere Triumphzüge feierte und weitere Ehrungen erhielt. Nachdem er im Jahr 45 v. Chr. die Söhne des Pompeius bei Munda in Spanien besiegt hatte, war er unumschränkter Alleinherrscher.

Diktatur und Ermordung

Caesars Macht basierte auf seiner Stellung als Diktator. Dieses Amt wurde ihm auf Lebenszeit (Dictator perpetuus) verliehen, obgleich es laut Verfassung der frühen Republik nur auf Ausnahmesituationen und auch dann auf maximal sechs Monate beschränkt war. Obgleich er den Titel Rex (König) ablehnte, der besonders den republikanisch gesinnten Kräften verhaßt war, trug seine Herrschaft starke monarchische Züge. 45 v. Chr. wurde er auf zehn Jahre zum Konsul gewählt und mit weiteren Ehrungen und Vollmachten ausgestattet: So hatte er die Oberaufsicht über sämtliche Streitkräfte, durfte Robe und den Goldkranz des siegreichen Feldherrn ständig tragen und hatte als Pontifex Maximus die Entscheidungsgewalt über sämtliche religiösen Belange. Seine Herrschaft beinhaltete ein breit angelegtes Reformprogramm zur Neuordnung des Staates und der Provinzen. Unter anderem reformierte er den Kalender, versorgte seine Veteranen mit Land und vereinfachte die Voraussetzungen für den Erwerb des römischen Bürgerrechtes.

Besonders in den Kreisen der oppositionellen Senatsfamilien stieß Caesars Machtposition auf Ablehnung. 44 v. Chr. plante eine Gruppe von republikanischen Senatoren, darunter Gaius Cassius und Marcus Iunius Brutus, den Tyrannenmord und erdolchten Caesar an den Iden des März (15. März), als er gerade das Senatsgebäude betreten wollte.

Augustus, 1. Römischer Kaiser

Octavian war der Grossneffe Cäsars und damit sein nächster Verwandter. Cäsar adoptierte ihn und setzte ihn in seinem Testament als seinen Haupterben ein. Beeindruckt vom Ruhm seines "Übervaters" Cäsar und beeinflusst von den Geboten der Pietas (Frömmigkeit, Pflichttreue gegenüber der Gemeinschaft, der Familie und gegenüber dem letzten Willen eines Toten) entschied sich Octavian als achzehnjähriger (!), das Erbe Cäsars anzunehmen.

Doch so einfach war es nicht. Zwei mächtige Interessengruppen widersetzten sich diesem Vorhaben:

der Senat: Unter Cäsar zur Bedeutungslosigkeit verkommen, erinnerte er sich jetzt an seine einst wichtige Stellung in der Republik und versucht, diese wiederzuerlangen. Cicero, der Führer der republikanischen Partei setzte sich besonders in dieser Hinsicht ein.

Marcus Antonius, Führer der cäsarianischen Partei, zu jener Zeit (44 v. Chr.) Konsul. Er strebte die Alleinherrschaft an und beherrschte nach Cäsars Tod die Stadt Rom.

Octavians politische Bedeutung war noch gering. Er besass aber die Unterstützung des Volkes, und der Senat schloss sich bald mit ihm zusammen, um dem gutgerüsteten Antonius entgegenzutreten. Nach Octavians Sieg wendete sich der Senat von ihm ab, man hatte ihn nicht mehr nötig. Octavian marschierte gegen Rom und erzwang sich das Konsulat. Seine neue Politik war: zusammen mit Antonius gegen den Senat. Mit Antonius und Lepidus schloss Octavian daher das sogenannte 2. Triumvirat. Ein vordringliches Ziel für Octavian war nun die Verfolgung der Cäsarmörder, das düsterste und blutigste Kapitel in Octavians Leben. Alle politischen Gegner wurden geächtet, sie waren vogelfrei und konnten von jedermann getötet werden. Deren Vermögen wurde eingezogen, und da man Geld nötig hatte, wurde ausser politischen Gegnern auch eine grosse Zahl wohlhabender Bürger auf die Liste gesetzt. Auch vor Verwandten und Freunden machte man nicht halt, und an der Spitze der Liste stand der Name Ciceros, er wurde ermordet. Erwähnenswert ist hier die Schlacht bei Philippi, wo die Cäsarmörder Brutus und Cassius umkamen. Der folgende sizilische Krieg verdrängt Lepidus, der schwächste Triumvir, endgültig aus dem Kreis der Mächtigen. Es verbleiben Octavian in Italien und Antonius, der sich im Osten des Reiches eine Machtbasis schuf. Die Friedenssehnsucht des Volkes wächst. Aus diesem Anlass wählt Octavian sich und Italien den Apollo als Schutzgott: Apollo, der Gott des Masses, der Klarheit und Besonnenheit, der Weisssagung und des goldenen Zeitalters. Antonius hatte eine Gegenfigur gewählt: Dionysos, Gott des Weines und des Rausches. Der Gegensatz Octavian-Antonius verschärfte sich in den nächsten Jahren zunehmend. Die endgültige Konfrontation zwischen diesen zwei Mächten kam am 2. September 31 v. Chr. Agrippa, Octavians fähiger Feldherr und späterer zweiter Mann des Reiches, besiegte Antonius, der sich mit Kleopatra zusammengetan hatte, in der Schlacht bei Actium.

Das Prinzipat

Der Sieg bei Actium löste beim Volk neue Hoffnungen aus: Endlich schien Friede in Reichweite zu sein. Man war kriegsmüde. Der Gegensatz von Octavian zu Antonius, der sich in den vergangen Jahren aufgebaut hatte, liessen die Differenzen innerhalb der Parteien zurücktreten. Octavian war für Italien die Identifikationsfigur geworden, deren Gegenstück im Osten, Antonius war besiegt. Octavian war der einzig verbliebene wirklich starke Mann. Unter seiner Führung, so hoffte man, würde nun endlich eine friedliche, stabile Zeit anbrechen. Octavians Siege erinnerten an die glorreichen Jahre, als Rom noch siegte.

Einigen war freilich nicht entgangen, dass bei Actium Bürgerblut geflossen war. Die Bürgerkriegsjahre hatten dem Selbsbewusstsein Roms geschadet. Für Horaz z.B. ist die Not der Bürgerkriege eine göttliche Strafe. Das Bewusstsein einer Schuld, ja geradezu einer Erbschuld seit dem Brudermord von Romulus an Remus, wie es bedrückend von Horaz empfunden wird, deutet auf ein tiefes Trauma seiner Generation. Die Bürgerkriege wurden alls Bruderkämpfe erlebt, als Tabuverletzung.

Für Roms Suche nach Selbstbewusstsein, für dessen Orientierungslosigkeit und Identifikationsschwierigkeiten war Octavian eine Schlüsselfigur geworden. Bei Actium hatte er seine Virtus bewiesen, jetzt betonte er seine Pietas, indem er eine reiche Bautätigkeit entfaltete und die Tempel Roms erneuerte. Dagegen verzichtete er auf ein prunkvolles Eigenheim und lebte währen 40 Jahren in einem vergleichsweise einfachen Haus. Eine allgemeine Erneuerung der Staatsreligion setzte ein, alte Kulte wurden wiederhergestellt. Octavians Weg war klar jener der inneren Erneuerung. Cäsars Art, über das Volk hinweg zu entscheiden und das Reich mit einem straffen Beamtenapparat effizient zu lenken, war nicht Augustus' Weg. Indem er den Rückhalt in der Bevölkerung suchte, gewann Augustus ausserordentlich an Macht. Je länger je mehr war er der einzige Garant für ein stabiles Rom, und diese Tatsache machte er sich geschickt zur Machtbereicherung zunutze.

Octavian Macht war aber nie eine absolute. Zeitlebens hat er den Anspruch in sich behalten, die res publica wiederherzustellen. Die unter ihm entstandene Herrschaftsform, das Prinzipat, leitet seinen Namen von Princeps ab. Er selbst nannte sich "princeps senatus". Damit waren aber keine politischen Vorrechte verbunden. Was er den seinen Amtskollegen voraus hatte, war "auctoritas", Autorität, Ansehen, und nicht "potestas", wie Cäsar sie hatte. Damit sicherte er sich den Rückhalt im Senat und im Volk. Gleichzeitig vereinigte er immer mehr Vollmachten und Amter bei sich. Man könnte ihn als einen übergewichtigen Beamten sehen. Die einzige Schranke vor einer Willkürherrschaft erhob sich vor ihm sein eigener Anspruch, die res publica wiederherzustellen.

Augustus' Reformen

Augustus war zeitlebens ein "Chrampfer", er entwickelte eine unermüdliche Reformtätigkeit. Hier ein Ausschnitt aus seinen Neuerungen, die insgesamt dem römischen Reich aus seiner Krise half (vgl. Kapitel "Wirtschaft und soziale Wandlungen"

Aussenpolitik: Augustus beschränkte sich auf die Sicherung der Reichsgrenzen, er hatte keine Eroberungspläne. Seine Politik führte zu der längsten Friedenszeit der Antike, die unter dem Namen Pax augusta bekanntgeworden ist (ab 9 v.Chr.)

Provinzen: Die Prokonsuln wurden neu von Augustus besoldet, wodurch die Ausbeutung der Provinzen abnahm. Neu konnten die Prokonsuln bereits während ihrer Amtszeit wegen Amtsmissbrauchs eingeklagt werden. Die Steuerlast der Provinzen wurde ihrem Wohlstand angepasst.

Sklaverei auf Grossplantagen: Ein Gesetz von Augustus verlangte, dass mindestens ein Drittel der Arbeiter auf Grossplantagen freie Römer sein mussten.

Augustus' gutorganisierter und gutkontrollierter Verwaltungsapparat brachte auch entscheidende Verbesserungen im Finanz- und Militärwesen sowie in der Aussen- und Rechtspolitik.

Nicht ganz so gut klappte Augustus' Vorhaben, mit einer Sittengesetzgebung die Römer wieder zu Vätersitten zu bekehren (die Entartungserscheinungen des Wohlstands machten so etwas offensichtlich nötig) sollten. Tacitus nannte die von Augustus geforderten Sitten scharfsinnig "Tugenden, denen wir nicht mehr gewachsen sind".



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