Die Geschichte von Aspirin
Aspirin ist das heute wohl berühmteste
Medikament der Welt. Es lindert nicht nur Schmerzen, sonder senkt ebenso Fieber
und kann sogar gegen migränebedingte Kopfschmerzen erfolgreich sein. Die
meisten der Tabletten werden unter dem Handelsnamen Aspirin verkauft, den die
Bayer AG in Deutschland und in mehr als 80 Ländern hat eintragen lassen. Doch
was verbirgt sich eigentlich hinter Aspirin?
Das Wunder von Aspirin begann 1897. In diesem
Jahr gelang es Dr. Felix Hoffmann und seinem wissenschaftlichen Team zum ersten
Mal, Acetylsalicylsäure- den Wirkstoff von Aspirin- verträglicher und stabiler
zu machen. Zwei Jahre später wurde dann das bis dahin noch namenlose Mittel
getauft. Der heute weltweit bekannte Name Aspirin setzt sich folgendermaßen
zusammen: Das "A" steht für "Acetyl", einem Bestandteil des Begriffes für die
Grundsubstanz: Acetylsalicylsäure. Die zweite Silbe "spir" weist auf die Geschichte
des Wirkstoffs hin. Sie ist eine Ahnlehnung an die Spirsäure aus dem Saft der
Spirstaude. Diese Säure ist mit der Salicylsäure chemisch identisch. 1899 wurde
dann das Mittel unter dem Namen Aspirin als Marke beim Kaiserlischen Patentamt
zu Berlin angemeldet.
Nachdem Aspirin zunächst nur als Pulverform
angeboten wurde, war es ab 1900 auch als Tablettenform erhältlich. Die
Herstellung wurde dadurch preisgünstig, genauer und das Präparat für jeden
erschwinglich. 1950 wurde der Erfolg von Aspirin auch von dem bekanntesten
Gremium für Superlative anerkannt. Als meistverkauftes Medikament kam Aspirin
ins Guinness- Buch der Rekorde. Auch die Tatsache, dass inzwischen zahlreiche
andere Schmerzmittel auf den Markt gekommen war, konnte den lang anhaltenden
Erfolg von Aspirin nicht stoppen. Der Wirkstoff von Aspirin, die
Acetylsalicylsäure, reizte die Wissenschaft zu immer neueren Experimenten und
klinischen Vergleichsstudien mit anderen Medikamenten. 1971 lieferte der
Pharmakologe Sir John Vane den Schlüssel für das klassische Wirkprofil der
Acetylsalicylsäure: Es hemmt die Biosynthese sogenannter Prostaglandine. Dabei
handelt es sich um körpereigene Substanzen. Sie übernehmen als hormonähnliche
Botenstoffe vielfältige Funktionen im Organismus. Für diese Entdeckung erhielt
Vane 1982 den Nobelpreis für Medizin, und die englische Königin erhob ihn dafür
in den Adelsstand. 1992 wurde die Aspirin Kautablette eingeführt, sie kann ohne
Wasser eingenommen werden. Die Zukunft von Aspirin hat gerade erst begonnen.
Und sie entwickelt sich stetig weiter. Der anhaltende Fluss neuer Erkenntnisse
über den Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure eröffnet neue Aussichten auf
eine Ausweitung der Anwendung und anspruchsvollen Indikationen, als wir sie uns
heute vorstellen können. Wenige Forscher werden leugnen, dass
Acetylsalicylsäure weiterhin zu den "heißesten" Themen der modernen Medizin
gehört.
Quelle: https://www.aspirin.de