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Die Stadt im Mittelalter
Die Urspr nge des mittelalterlichen Städtewesens in Deutschland reichen bis in die Römerzeit zurück, wie die Beispiele Köln und Trier belegen. Das Anwachsen der städtischen Bevölkerung im frühen Mittelalter war begleitet von einer Ausdifferenzierung des Stadtraumes. Um 13 0 gab es in Deutschland etwa 0 0 Städte. Das mittelalterliche Stadtbild war gekennzeichnet durch enggedrängte steile Giebel, die von den Türmen und Schiffen der Kirchen berragt wurden.
Die mittelalterliche Stadt hob sich von den meisten zu einer Grundherrschaft gehörenden ländlichen Bezirken in rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer und topographischer Hinsicht ab.
Die rechtliche Sonderstellung der Stadt gegen ber dem Land, d.h. die städtische Freiheit gegenüber der Schollengebundenheit, beruhte auf mehreren Vergünstigungen, die ihr der Stadtherr, zu dem sie gehörte, verlieh: auf dem Marktrecht, der Bannmeile, der Stadtverfassung und dem Recht zur Befestigung. Das Marktrecht war die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung des städtischen Handels. Es berechtigte die Stadt, Märkte abzuhalten, und regelte alle damit zusammenhängenden Fragen, z.B. die Marktordnung und die Marktgerichtsbarkeit.
Die Bannmeile zog sich in einem Umkreis von mehreren Kilometern um die Stadt (z.B. 7 5 km um Köln, 5 km um Leipzig). Wie der Name sagt, »verbannte« sie Handwerk und Handel aus den Dörfern dieses Umkreises in die Stadt und förderte dadurch die Entwicklung des städtischen Handwerks und den Fernhandel. Auf den Dörfern waren nur solche Handwerker zugelassen, die für den täglichen Bedarf der Dorfbewohner arbeiteten und ihre Erzeugnisse auf den Dorfmärkten anboten oder als Hausierer von Haus zu Haus zogen.
Die Stadtverfassung garantierte die weitgehende Selbständigkeit der Stadtbewohner und war die Voraussetzung für die allmähliche Loslösung vom Grund- (und Stadt-)herrn und damit für die Freiheit der Bürger.
Das Recht der Stadt zur Befestigung unterstrich die Tendenz, sich dem Grundherrn gegen ber abzugrenzen und
selbständig zu machen. Die Stadtmauer schützte alle Bewohner gleichsam wie eine befestigte Burg. Die Bezeichnungen »Burg« und »Stadt« wurden daher auch lange Zeit gleichbedeutend verwendet. Die Bewohner nannten sich Bürger. Wall und Graben sicherten die Stadtmauer ab, die mit Wehrgängen und Schie scharten ein Eindringen des Feindes verhindern sollte. Der Zugang in eine solche Burg« oder »Stadt« war nur durch Tore möglich, zu denen die Straßen über Zugbrücken führten, wie sich heute noch gut am Beispiel der Altstadt von Nürnberg zeigen läßt.
Die wirtschaftliche Sonderstellung der Stadt gegen ber dem Land war durch den Markt gegeben. Er bildete das
Zentrum der Stadt und lag im Schnittpunkt der Straßen, die direkt auf ihn hinführten.
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