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GESCHICHTE UND ZEITTAFEL
Die Geschichte der Maya wird eingeteilt in:
Mittleres Vorklassikum (900 bis 500 v.Chr.)
Spätes Vorklassikum (300 v.Chr. bis 50 n.Chr.)
Frühklassikum (120 bis 562 n.Chr.)
Spätklassikum (599 bis 808 n.Chr.)
Endklassikum (810 bis 909 n.Chr.)
Nachklassikum (1200 bis 1697) .
Mittleres Vorklassikum:
Seit ca. 1100 v.Chr. gibt es erste Siedlungen im CopanTal, um 600 v.Chr. datieren die ältesten Dorfsiedlungen auf dem Terrain von Tikal und um 500 v.Chr. existieren in Yucatan erste Städte, die durch ein Netz von Fernhandelswegen miteinander verbunden sind.
Spätes Vorklassikum:
100 v.Chr. erste Tempelbauten mit plastischem Dekor im nördlichen Tiefland, im Süden skulpierte und datierte Monumente, erste Schrift und Beginn des Königtums.
Frühklassikum:
150 n.Chr. Copan wird Königreich
199 n.Chr. erste datierte Stele
219 n.Chr. Dynastiegründer Yax-Moch-Xoc wird Herrscher von Tikal
292 n.Chr. Stele 29, ältestes Monument in Tikal
320 n.Chr. Dynastiegründer Yat-Balam besteigt den Thron von Yaxchian
328 n.Chr. Stele 9, ältestes Monument in Uaxactún
378 n.Chr. Tikal erobert Uaxactún, Tlaloc-Krieg-Komplex taucht erstmals in der Ikonographie der Maya auf
431 n.Chr. Dynastiegründer Bahlum-Kuk besteigt den Thron von Palenque
553 n.Chr. Herr Wasser besteigt den Thron von Caracol
556 n.Chr. Caracol unternimmt 'Beilkrieg'-Aktion gegen Tikal und wird im Anschluß von Tikal attackiert
562 n.Chr. Caracol verbündet sich mit Calakmul und führ 'Sternenkrieg' gegen Tikal, der mit der Eroberung Tikals endet
Spätklassikum:
626 n.Chr. Caracol überfällt Naranjo
631 n.Chr. Caracol führt den ersten 'Sternenkrieg' gegen Naranjo
636 n.Chr. Der zweite Sternenkrieg von Caracol gegen Naranjo endet mit der Eroberung Naranjos
645 n.Chr. Feuerstein-Himmel-Gott K besteigt den Thron von Dos Pilas
664 n.Chr. Feuerstein-Himmel-Gott K nimmt während seiner langdauernden Feldzüge in der Petexbatún-Region Tah-Mo' gefangen
686 n.Chr. Thronerhebung Jaguartatzes von Calakmul in Anwesenheit der Herrscher verschiedener Vasallenstaaten, z.B. Feuerstein-Himmel-Gott K
693 n.Chr. Naranjo überfällt Ucanal
695 n.Chr. Ah-Cacaw von Tikal nimmt Jaguartatze von Calakmul gefangen
710 n.Chr. Rauch-Hörnchen von Naranjo, ein Vasallenkönig
von Calakmul, überfällt die mit Tikal verbündete Stadt Yaxhß
711 n.Chr. Rauch-Hörnchen von Naranjo überfällt Sacnab
738 n.Chr. Achtzehn-Kaninchen von Copan wird von Cauac-Himmel von Quirigua gefangengenommen
744 n.Chr. Der Sohn von Ah-Cacaw aus Tikal erobert Naranjo
790 n.Chr. Letztes in Pomonß (Tabasco) und Aguateca inschriftlich erwähntes Datum
793 n.Chr. Letztes in Yaxhß inschriftlich erwähntes Datum
795 n.Chr. Letztes in Bonampak inschriftlich erwähntes Datum
808 n.Chr. Letztes in Yaxchilßn inschriftlich erwähntes Datum
Endklassikum:
810 n.Chr. Letztes Monument in Chinkultic; letztes inschriftlich erwähntes Datum in Calakmul, Naranjo und Quiriguß
841 n.Chr. Letztes in Machaquilß inschriftlich erwähntes Datum
849 n.Chr. Letztes inschriftlich erwähntes Datum in Altar de Sacrificios, Xunantunich und Ucanal
859 n.Chr. Letztes in Caracol inschriftlich erwähntes Datum
867 n.Chr. Frühestes in Chich,n Itzß inschriftlich erwähntes Datum
869 n.Chr. Der letzte Herrscher in Tikal beim Aussäh-Ritual: letztes in Tikal inschriftlich erwähntes Datum
870 n.Chr. Weihe der Casa Colorada in Chich,n Itzß
879 n.Chr. Letztes in Ixlú inschriftlich erwähntes Datum
889 n.Chr. In La Muñeca, Xultún, Uaxactún, Jimbal und Seibal letztes inschriftlich erwähntes Datum
Nachklassikum:
1200 n.Chr. Chichen Itza wird aufgegeben
1250 n.Chr. Gründung von Mayapan
1451 n.Chr. Untergang von Mayapan
1502 n.Chr. Auf seiner vierten Reise stößt Kolumbus in der Bucht von Honduras auf ein Handelsschiff der Maya
1519 n.Chr. Cortes landet auf der Insel Cozumel, wo er Naum-Pat begegnet
1525 n.Chr. Cortes trifft auf seinem Zug durch das Maya-Land nach Honduras in der Itzß-Kapitale Tayasal mit Köönig Can-Ek zusammen
1696 n.Chr. Itza-Herrscher Can-Ek läßt sich zum Christentum bekehren
1697 n.Chr. Die Itza werden von den Spaniern unterworfen.
Es gibt kein unabhängiges Maya-Königreich mehr.
Religion
Nach dem Glauben der Maya gliederte sich der Kosmos in drei Bereiche. Zuoberst das Himmelsgewölbe, das aus dreizehn verschiedenen Schichten bestand, jede Schicht repräsentiert durch eine Gottheit, in der obersten Schicht das Ur-Paar, die höchste Dualität, der Ursprung aller Gitter und Menschen. Dann folgt die Erde mit seinen indianischen Bewohnern und zuunterst die Welt Xibalbas, wo die Ahnen weiterlebten. Xibalba ist eine Art Parallelwelt zur Erde, nicht mit unserer Hölle zu verwechseln.
Alle Bereiche bedingten einander. Das, was sich unter den
Bewohnern Xibalbas abspielte, beeinflusste die diesseitige Welt, brachte
Gesundheit
oder Krankheit, Sieg oder Niederlage, Leben oder Tod, Reichtum oder Armut.
Andersherum benötigten die Ahnen und Gitter Nahrung, die ihnen nur die Menschen
in Form pflanzlicher, tierischer und menschlicher Opfer darbringen konnten. Die
Ausführung hierzu waren rituelle Zeremonien, die sowohl im Kleinen in den
familiären Häusern stattfanden als auch im Grossen von Priestern und Koenigen auf
den Tempeln als großartige Schauspiele durchgeführt wurden, während derer die
Könige durch Aderlass an Zunge oder Penis in Trance verfielen und dann nach
Mayaglauben zwischen den Welten wandern konnten oder einen Ahnen aus Xibalba
heraufbeschwören konnten, um die Götter und Ahnen um Rat fragen zu können.
Die Welt selbst stellt sich nach Ansicht der Maya als runde Oberfläche dar, die auf dem Rücken eines gigantischen Krokodils gelegen ist, denn dieser weist Unmengen an Erhebungen und Vertiefungen auf, gleichzusetzen mit den Gebirgen und Tälern der Erde. Jede Himmelsrichtung wurde mit einer Farbe assoziiert, der Osten mit der Farbe rot, die den Sonnenaufgang widerspiegelt, die Geburt des Tages, den Beginn des Lebens, somit die höchstrangigste Weltgegend. Dem Norden wurde die Farbe weiß zugeordnet und dem Süden gelb. Helle Farben, die das Tageslicht symbolisieren. Der Westen, wo die Sonne verschwand und den Menschen in Dunkelheit zurückließ, bekam die Farbe schwarz, gleichzusetzen mit dem Tod des Tages. Das Zentrum mit den zwei Farben blau und grün bezeugt die Wichtigkeit des alltäglichen Lebens mit den Einflüssen des immergrünen Dschungels, des Himmels und des lebensnotwendigen Wassers. Im geographischen Zentrum wuchs eine enorme Ceiba (Kapokbaum), heiliger Baum der Maya. Er symbolisierte eine Art Weltachse, indem er in allen drei Stufen und sämtlichen Schichten zugleich existierte. Sein Stamm befand sich in der Welt der Menschen, seine Wurzeln reichten hinab in die Unterwelt von Xibalba und seine Wipfel durchzogen die Schichten des Himmelsgewölbes. An den vier Himmelrichtungen befand sich jeweils ein kleiner Baum, in dem eine Vogelart der jeweiligen Farbe der Himmelsrichtung lebte und natürlich wurde jede Himmelsrichtung von einer Gottheit bewohnt.
"Mayapriester" Mayagott "Alter" Relief in Chichen Itza
Zeitrechnung der Mayas
Einführung:
Observatorium in Chichén Itzá |
Astronomie und Himmelsbeobachtung spielte im religiösen Leben der Maya eine sehr große Rolle. Da sich Religion und Mythologie ganz an Astronomie und Astrologie orientierte und religiöse Feste und Zeremonien an genau vorgeschriebenen Tagen begangen werden mußten, beschäftigten sie sich daher ausgiebig mit den Himmelserscheinungen. Um komplizierte Rechnungen aufzustellen, entwickelten sie ein 20er - Zahlensystem und verwendeten ebenfalls die Zahl Null, was für damalige Zeit nicht immer selbstverständlich war. Sie legten als einzige der präkolumbianischen Kulturen ihre Beobachtungen schriftlich, in Steinhieroglyphen und Bilderhandschriften, nieder. Es gibt Tabellen, an Hand derer man Sonnen- und Mondfinsternisse vorausberechnen und Angaben zum Stand der Venus berechnen konnte. Um alle diese Angaben machen zu können, entwickelten die Maya ein sehr komplexes Kalendersystem, das auf einer Tagesangabe beruht, dem aber meistens noch zusätzliche Informationen über den Stand des Mondes und der Venus hinzugefügt waren. Es wurden auch Daten, die sehr weit in der Zukunft bzw. Jahrmillionen in der Vergangenheit lagen, bestimmt. Die Unendlichkeit der Zeit war im Weltbild der Maya fest verankert. |
Der Mayakalender im Zusammenhang mit anderen Kalendersystemen
Es ist eine witzige Idee, moderne Daten (z. B. Geburtstag, Hochzeitstag usw.) in das Maya - Kalendersystem umzurechnen. Wenn man sich etwas näher mit dem Kalender beschäftigt, ist das gar kein Problem mehr.
Die Zeitrechnung der Maya beginnt am Tag der Erschaffung der Erde, am 11. August des Jahres 3114 v.Chr. Die seitdem verstrichene Zeit wurde in Tagen gezählt. Um mit den großen Zahlen, die so entstanden, besser zurecht zu kommen, entwickelten die Maya den Long Count, wie diese Zählweise heute genannt wird.
Die Zeitangabe besteht aus den Zeiteinheiten
Kin |
|
1 Tag |
Uinal |
|
20 Tage |
Tun |
|
360 Tage |
Katun |
|
7.200 Tage |
Baktun |
|
144.000 Tage |
wobei gilt:
20 Kin |
|
1 Uinal |
18 Uinal |
|
1 Tun |
20 Tun |
|
1 Katun |
20 Katun |
|
1 Baktun |
Rechenbeispiel:
der Tag 7.16.3.2.13 ist
7x144.000 Tage |
|
1.008.000 Tage |
16x7.200 Tage |
|
115.200 Tage |
3x360 Tage |
|
1.080 Tage |
2x20 Tage |
|
40 Tage |
13x1 Tag |
|
+ 13 Tage |
|
|
1.124.333 Tage |
nach der Erschaffung der Welt.
Ferner hatte jeder Tag eine Bezeichnung, die sich aus Tagesnummer, Tagesname, Monatsnummer und Monatsname zusammensetzt. Diese Benennung ist zurückzu-führen auf die beiden Kalender-'Räder' 'Tzolkin' (260 Tage: 13 Tagesnummern kombinierbar mit 20 Tagesnamen) und 'Haab' (365 Tage: 18 Monate mit je 20 Tagen und zusätzlich 5 Unglückstage, genannt 'Uayeb'). Diese beiden Räder greifen so ineinander, daß sich dieselbe Kombination alle 18.980 Tage wiederholt. Es entsteht also ein 52-Jahre-Zyklus.
Wichtig zu wissen ist die Reihenfolge der Tages- und Monatsnamen:
Monate: Pop, Uo, Zip, Zotz, Tzec, Xul, Yaxkin, Mol, Chen, Yax, Zac, Ceh, Mac, Kankin, Muan, Pax, Kayab, Chumku, Uayeb (5 Tage)
Jeder Monat hat 20 Tage und die entsprechenden Monatsnummern gehen immer von 0 bis 19.
Der Tag der Erschaffung der Erde war ein 4 Ahau 8 Chumku. Aus computertechnischen Gründen gehen wir aber vom Tag 0.0.0.0.17, 9 Etznab 0 Pop aus.
Um ein Datum in das Maya-Datum zu transferieren, muß man dieses zuerst in die julianische Tageszählung umrechnen, wie anhand des Beispiels 08.07.1980 gezeigt wird (siehe auch Flußdiagramm).
Wenn der Monat (M) des gesuchten Datums kleiner bzw. gleich 2 ist, dann gilt
m = M + 13 und y = Jahr (J) + 4711.
Wenn der Monat aber größer als 2 ist, dann gilt
m= M + 1 und y = J + 4712.
Die Ziffern, die zum Monat addiert werden, sind begründet in der Einführung eines Hilfsjahres zur Rechenerleichterung, welches mit März beginnt und mit Februar endet.
Das Jahr 4712 v. Chr. ist der Beginn der julianischen Tageszählung. Aufgrund der Einführung des Hilfsjahres wird bei Monaten, kleiner als 2, 1 abgezogen, so daß man nur noch 4711 addiert.
In unserem Beispiel gilt:
M > 2 m = M + 1 = 8
y = J + 4712 = 6692
Wenn das gesuchte Datum vor dem 15.10.1582 (Kalenderreform) liegt, ist die Größe B gleich - 63,5.
Ist das Datum aber der 15.10.1582 oder später, wird B folgendermaßen berechnet:
B = - 25,5 - A + int (A/4)
wobei sich A ergibt aus int (y + 88) / 100
Im Beispiel:
A |
|
|
B |
|
- 25,5 - 67 + int (67 / 4) |
B |
|
|
Das julianische Datum wird nun berechnet aus
int (365,25 y) + int (30,6001 m) + Tag + B
Beispiel:
JD = 2444253 + 244 + 8 - 76,5
JD = 2444428,5
Die Zahl hinter dem Komma bezeichnet den Tagesbruchteil und muß aufgerundet werden.
Beispiel: JD = 2444429 (siehe Flußdiagramm)
Um den Long Count herauszufinden, muß man die Tagesdifferenz des julianischen Datums zum Tag 0.0.0.0.17 (JD 584303) ermitteln.
Bei unserem Beispiel:
Nun muß die Anzahl der Tage zum Long Count 0.0.0.0.17 dazu gerechnet werden:
|
1860126 Tage |
|
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132126 Tage |
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|
2526 Tage |
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6 Tage |
|
|
Um die Benennung des Tages zu erhalten, teilt man die Anzahl der seit 0.0.0.0.17 vergangenen Tage durch18980, da sich die Tagesbezeichnung alle 52 Jahre wiederholt , und erhält so die Arbeitszahl (= Rest)
1860126 : 18980 = 98 Rest 86
Um die Tagesnummer zu erhalten, teilt man die Arbeitszahl durch 13 und addiert den Rest zur 9 (vom Ausgangstag 9 Etznab 0 Pop)
86 . 13 = 6 Rest 8
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Etznab |
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|
|
|
Als Tageszahl erscheint nicht 17, sondern 4, weil diese Zahl nie größer werden kann als 13. Sobald sie 13 übersteigt, muß man 13 davon subtrahieren.
Den Tagesnamen erhält man, indem man die Arbeitszahl durch 20 teilt.
86 : 20 = 4 Rest 6
Der Rest wird zum Tagesnamen Etznab addiert, indem man 6 Namen in der Liste der Tagesnamen weiterzählt:
|
Etznab |
|
|
|
Kan |
Zum Herausfinden von Monatsnummer + Monatsname dividiert man die Arbeitszahl durch 365, da sich Monatsname und Monatsnummer nach 365 Tagen wiederholen, und arbeitet mit dem Rest weiter. Da im Beispiel die Zahl sowieso schon kleiner als 365 ist, wird dieser Rechenschritt in dem Fall hinfällig.
Aus nachfolgender Liste ist abhängig vom (im Bsp. 86) der Monatsname herauszusehen
O R 19 |
Pop |
Z = 0 |
|
20 R 39 |
Uo |
Z = 20 |
|
40 R 59 |
Zip |
Z = 40 |
|
60 R 79 |
Zotz |
Z = 60 |
|
80 R 99 |
Tzec |
Z = 80 |
|
100 R 119 |
Xul |
Z = 100 |
|
120 R 139 |
Yaxkin |
Z = 120 |
|
140 R 159 |
Mol |
Z = 140 |
|
160 R 179 |
Chen |
Z = 160 |
|
180 R 199 |
Yax |
Z = 180 |
|
200 R 219 |
Zac |
Z = 200 |
|
220 R 239 |
Ceh |
Z = 220 |
|
240 R 259 |
Mac |
Z = 240 |
|
260 R 279 |
Kankin |
Z =260 |
|
280 R 299 |
Muan |
Z = 280 |
|
300 R 319 |
Pax |
Z = 300 |
|
320 R 339 |
Kayab |
Z = 320 |
|
340 R 359 |
Chumku |
Z = 340 |
|
360 R 364 |
Uayeb |
Z = 360 |
|
Monatsname
Im Beispiel: Tzec
Um die Monatszahl zu erhalten, wird die jeweils zugeordnete Zahl Z von der Arbeits-zahl abgezogen.
Im Beispiel: 81 - 80 = 1
4 Kan 6 Tzec ist der Tag 12.18.7.1.3, was dem 8. Juli1980 entspricht.
Um das in Glyphen auszudrücken, muß man die Lesereihenfolge beachten:
A |
B |
C |
D |
E |
F |
G |
H |
Wählen Sie aus nachfolgender Übersicht die entsprechenden Zahlen und Glyphen aus und setzen Sie diese in der Reihenfolge aneinander.
|
Einführungsglyphe |
Zahl |
Baktunglyphe |
Zahl |
Katunglyphe |
Zahl |
Tunglyphe |
Zahl |
Uinatglyphe |
Zahl |
Kinglyphe |
Zahl |
Tagesglyphe |
Zahl |
Monatsglyphe |
DAS `POPOL VUH' UND DAS
`CHILAM BALAM VON CHUMAYEL'
Aus der reichen Vorstellungswelt der Maya entstanden aufwendig illustrierte Faltbücher, welche die Geschichte ihrer Götter und deren Taten detailliert aufzeichneten. In jenen Werken, die von hochbegabten Künstlern gestaltet worden sein müssen, wurde die Geschichte dieses Volkes, seine Traditionen und Bräuche in langen poetischen Hyroglyphentexten bildhaft lebendig gehalten. Beinahe alle dieser kostbaren Bände wurden vernichtet. Die Kriege innerhalb des Mayaimperiums, die Einflüsse fremder Einwanderer und später die Zerstörungen der spanischen Eroberer, um die Indios leichter bekehren zu können, leisteten an den Bildwerken und Aufzeichnungen ein allzu gründliches Vernichtungswerk. Bislang fand man jedoch nur einige Fragmente von Familienchroniken, in welchen vielfach Geschehnisse aus der Geschichte des Reiches während mehrerer später Epochen geschildert werden, in denen schon etliche toltekische Figuren eine maßgebliche Rollen spielen. Bis auf wenige unbedeutendere Dokumente und einigen Aufzeichnungen in lateinischer Schrift blieben nur zwei Werke übrig, die maßgeblichen Aufschluß über die Vorstellungswelt der Maya bieten. Das Popol Vuh genannte Werk enthielt die Schöpfungsgeschichte der Maya sowie eine lange Stammesgeschichte, in der sich Elemente der Legenden mit chronologischen Aufzeichungen vermischen. Das als Chilam Balam benannte Werk besteht aus einer Sammlung von Aufzeichnungen einzelner Mayapriester aus verschiedenen Regionen.Es enthielt teilweise genaue astronomische Beschreibungen stellarer Vorgänge sowie Überlieferungen des Brauchtums der Hofetikette und eine ausführliche Wiedergabe der Geschichte des Reiches bis zu dem Zeitpunkt nach Ankunft der spanischen Conquista.
AUSZÜGE AUS DEM POPOL VUH
AUSZUG I - Die Schöpfung:
Hier ist nun zu berichten, wie einst die Welt in tiefen Schweigen schwebte, in tiefer Ruhe schwebte, in Stille verharrte, sich sanft wiegte, einsam dalag und öde war.Dies ist die erste Kunde: Es gab keinen Menschen, kein Tier, Vogel, Fisch, Krebs, Baums, Stein, Höhle, Schlucht, Grasbüschel oder Busch, einzig allein der Himmel war da. Unsichtbar war das Anlitz der Erde, einzig und allein das Meer staute sich unter dem Gewölbe des Himmels, das war Alles. Kein Ding, daß sich zu etwas gestaltet hätte, nichts was sich ein wenig geregt hätte, das sich hätte nur ein wenig vernehmen lassen, das gerieselt oder gerauscht hätte im Himmel. Rein Nichts gab es, was gewesen wäre, was ein Dasein gehabt hätte. Nur Wasser staute sich, nur das Meer lag ruhig da, eine einzige Stauung, rein Nichts gab es, was sonst dagewesen wäre. Nur Ruhe und Stille herrschten, in Dunkelheit und Nacht. Einzig allein die Erbauerin und der Schöpfer, die Mächtige und Cucumatz, sie, die Gebärerin und er, der Söhneerzeuger, waren da in den unendlichen Gewässern. Ja, sie waren da, sie, die in grüne und blaue Federn gehüllten. Der Name `Federschlange' ist ihr gegeben worden. Groß Wissende, Groß-Kundige waren sie ihrem Wesen nach.
AUSZUG II - Die Erschaffung der Tiere:
Sie erdachten das Getier der Welt, die Wächter aller Wälder, die Bewohner der Gebirge: Den Hirsch, Vogel, Puma und Jaguar, die Schlange, die Wächter der Schlingpflanzen. Die Gebärerin und der Söhneerzeuger sprachen: Soll es denn wirklich ganz und gar öde und leer sein auf der Welt? Soll es wahrhaftig still sein unter den Bäumen und Schlinggewächsen? Nunmehr wäre es doch recht gut, daß Jemand da sei der sie bewache! Solche Rede führten sie, indem sie alles bedachten und sich besprachen. Im Augenblick, da sie es bedachten und besprachen, entstanden da Hirsch und Vogel. Und sie wiesen dem Hirsch und dem Vogel seine Wohnstatt an: Du Hirsch schläfst an den Wasserläufen, weilst in den Schluchten, im Büffelgras und Kraut! In den Wäldern vermehrt euch! Vierfach sei euer Geh und Stehwerkzeug! So sei es! So wurde dem Hirsch gesagt. Alsdann erhielten die Vögel ihre Heimstatt: Ihr Vögel, auf den Wipfeln der Bäume und im Versteck der Schlinggewächse, sollt ihr hausen und nisten! Hier zeugt ihr, breitet ihr euch aus auf den Asten der Bäume und zwischen den Blättern der Schlinggewächse! Ja, so wurde den Vögeln und Hirschen gesagt. Da trieben sie nun ihr Wesen, und jeglicher erhielt seine Schlafstatt und sein Ruhelager. Auf diese Weise gaben die Gebärerin und der Söhnezeuger den Tieren der Erde ihre Behausung. Und so waren denn alle Hirsche und Vögel gut zustandegekommen. Doch kam es nicht zustande, daß Vögel und Hirsche sprachen. Sie brüllten nur und machten Gebärden. Unverständlich war der Sinn ihrer Laute, auf verschiedenste Arten plärrten, brüllten und kreischten sie nur, ein jeder nach seiner Weise.Die Erbauerin und Erzeuger vernahmen, daß die Tiere das Sprechen nicht beherrschen konnten. Da sagten sie zueinander: Sie vermögen es nicht unsere Namen zu nennen. Obgleich wir ihre Baumeister und Schöpfer sind, gelingt ihnen keine Sprache, kein Wort vermögen sie zu bolden und unsere Namen bleiben ungenannt, - Daß ist nicht in Ordnung! So sprachen alsbald die Gebärerin und der Schöpfer zueinander. Den Tieren aber wurde gesagt: Wohlan, ihr werdet ausgewechselt! Denn ihr habt es nicht fertiggebracht unsere Namen zu nennen, noch habt ihr euch des geringsten Wortes bedient um und anzurufen! Wir haben also unseren Spruch geändert. Eure Nahrung, euer Weidekraut und Schlafstatt, sind euch recht angemessen, das sind eben nur Schluchten und Wälder! Aber es gibt Wesen, jawohl es gibt Wesen, uns anzubeten und uns Ehre zu erweisen, die laßt uns nunmehr schaffen! Nehmt ihr aber hin, was Euer Berufung sein soll: Euer Fleisch soll zerkaut werden! Ja, das geschehe, das also ists zu was ihr geschaffen sein sollt! So wurde allen Tieren gesagt, die es auf der Erdoberfläche gibt. So wurde es ihnen auferlegt. Die Tiere wünschten, nochmals ihr Glück versuchen zu dürfen. Sie wünschten, es in Geduld zu erproben, um andere Mittel und Wege der Anbetung zu finden. Aber sie verstanden sich weiterhin nicht untereinander. Brüllten nur, schrien und kreischten weiterhin unverständliche Laute, ein jeder auf seine Art.Kein Gedanke kam ihnen und so richteten sie reinweg nichts aus. Da wurde denn ihr Fleisch der Vernichtung preisgegeben. Die Tiere auf der Erdoberfläche, wurden dazu bestimmt, getötet und gefressen zu werden.
AUSZUG III - Die Erschaffung der Menschen:
Nun erfolgte von der Erzeugerin und dem Schöpfer, der nächste Versuch, Wesen zu erschaffen, die gehorsam waren, Ehrfurcht empfanden, die fürsoglich waren und dienten.Diese neuen Wesen erschufen sie aus Erde und Schlamm. Jedoch sahen sie daß es nichts taugte. Es zerfiel, war ganz teigig und breiig, schlaff und hinfällig, war nur dazu da zunichte zu werden. Zwar konnte es sprechen, doch hatte es keinen Verstand. Es war ganz kraftlos und konnte den Kopf nicht drehen. Sein Blick war verschleiert und kam es mit Wasser in Berührung zerfloß es gleich und hatte keinen Bestand. Da zerkneteten die Erbauerin und der Erzeuger ihr Werk, zerstörten ihre Schöpfung und sprachen: Wie sollen wirs machen daß es gut gerate? Daß der Gedanke sich doch verwirkliche, ein Wesen zu schaffen, daß uns anruft und zu uns betet und unsere Namen zu nennen vermag? Den nächsten Versuch, unternahmen sie mit Holz und Riedgras. Im Augenblick entstanden Menschen aus Holz, die Gesichter hatten und sich unterhielten. Da waren sie nun, waren fruchtbar und hatten Söhne und Töchter und bevölkerten die Erde. Aber auch sie hatten keine Seele und keinen Verstand. Nicht einmal eine Erinnerung an ihre Erbauerin und den Schöpfer hatten sie behalten. Sinnlos trieben sie einher und liefen auf allen vieren. Daher verkamen sie an Ort und Stelle. Das Herz des Himmels, erdachte eine Flut, die über die Scheitel der Menschen aus Holz kommen sollte und so wurden sie alle vernichtet und ertranken.Es kam ein großer Col vom Himmel, Xecotcovach ist sein Name, der höhlte ihnen die Augen aus. Es kam Camalotz, der schnitt ihnen den Kopf ab.Es kam Cotzbalam, der fraß ihr Fleisch. Es kam Cucumbalam, der zerbrach und zerwühlte ihre Knochen und ihre Adern. Zerstückt und zerstäubt wurden ihre Gebeine, das war die Vernichtung ihres Wesens. Denn ihre Gedanken reichten nicht bis zum Angesicht ihrer Schöpfer, des Himmelsherzens dessen Name Huracan ist. Ihretwegen entstand eine große Regen-Düsternis. Platzregen bei Tag, Platzregen bei Nacht. Der nächste Versuch, der Erzeugerin und des Schöpfers, ein Wesen zuschaffen, das sie zu huldigen vermochte, das sie ehrte und ihre Namen anrief, gelang ihnen vortrefflich. Dies sind die Namen der ersten Menschen, die erbaut, die erschaffen wurden: Der erste Mensch, das war Balamquitze, der zweite dann Balamacab, der dritte wurde Mahucutha genannte, der vierte endlich Iquibalam, das also sind die Namen welche die ersten Ahnen der Menschen trugen. Nur `Gebautes', nur `Geschöpf' wurden sie genannt: Sie haben keine Mutter, keinen Vater, daher können wir sie nur `Edle' nennen. Keine Weiber haben sie geboren. Sie wurden nicht als Söhne gezeugt von der Meisterin des Bauens und dem Meister des Erschaffens, von der Gebärerin und dem Schöpfer. Sondern ein Wunder war es, das sie erschaffen wurden, ein Zauber gewirkt von der Erzeugerin und dem Erzeuger, von der Gebärerin und dem Söhnezeuger, von der Mächtigen und von Cucumatz. Indem sie menschliches Aussehen annahmen, wurden sie Menschen. Sie sprachen und formten Worte, sie sahen gut und hörten, sie gingen einher und griffen mit Händen. Wohlgeratene schöne Menschen waren sie, edel war ihre Erscheinung. Sie hatten Gedanken, sie nahmen wahr und sofort erreichte ihr Blick sein Ziel. Schließlich sahen und kannten sie die ganze Welt.Wenn sie Umschau hielten, erreichte ihr Blick zugleich von der Höhe in die tiefste Höhle hinab, das Himmelsgewölbe und ganze Erde erblicken und überschauen. Läge etwas noch so tief im Schatten, sie entdeckten es, sie brauchten nicht wandern um die Welt zu betrachten, sondern an Ort und Stelle blieben sie wenn sie Umschau hielten. Ihr Blickfeld reichte über Baum und Fels, über See und Meer, über Berg und Ebene. Wahrlich hochwertige Menschen waren Balamquitze, Balamacab, Mahucutah und Iquibalam!
AUSZUG IV - Gebet an die Gottheiten der Schöpfung:
Dies war ihr Gebet vor ihren Göttern, das sie beteten, und dies die Wehklage ihrer Herzen: O Huld des Schicksals, Du Huracan, du Herz des Himmels und der Erde! Der du Fülle und Überfluß spendest, und Söhne und Töchter schenkst! Setz in Bewegung und laß ausstömen, deinen Überfluß und deine Fülle! Gebe Leben und Gedeihen meinen Untertanen, daß sie fruchtbar seien, daß sie sich vermehren mögen, Die Deine Heger, deine Pfleger sind! Die Dich auf Straßen und Wegrodungen, an Wasserläufen und in Schluchten, unter Bäumen und Schlingpflanzen anrufen: Schenke ihnen Töchter und Söhne! Daß nicht Frevel noch Missetat, nichts törichtes und verkehrtes ihnen zustoße! Daß kein Unhold von vorn oder hinten an sie herandringe! Daß sie nicht straucheln, sich nicht verletzen! Daß sie nicht Unzucht treiben, nicht verurteilt würden! Daß sie nicht zu Fall kämen, beim Abstieg oder Aufstieg, daß sie kein blutiger Schlag von hinten oder von vorn zerschmettere: Stelle sie auf gute Straße, auf gerodeten Weg! Daß kein Mißgeschick von deinem Haar, kein Unheil von deinem Speichel, sie treffe! Gut sei tun und treiben derer die Deine Heger und Pfleger sind vor deinem Mund und Angesicht, Du Herz des Himmels, Du Herz der Erde, Du verschnürte Kraft, und Du Tohil, Avilix und Hacavitz im Himmel und im Inneren der Erde, an den Himmelsecken und an den Winkeln des Himmels! Nur Glück und Eintracht walte im Inneren deines Heiligtums, vor Deinem Mund, vor Deinem Angesicht, Du Götterbild.
|
Teil des Madrid Codex, auf dem drei Götter abgebildet sind |
AUSZÜGE AUS DEM CHILAM BALAM VON CHUMAYEL
AUSZUG I - Sonne und Mond:
Der Ring in der Mitte der Scheibe ist weiß. Er zeigt den Weg der Sonne an. Die schwarzen Punkte, zwischen den beiden Kreisen, bedeuten daß das Antlitz der Sonne zu dem größeren Aufsteigt und zum kleineren niedersinkt. Wenig macht es aus, wie sie kommt und wie sie geht, durch die Welt hier auf der Erde. Denn man sieht ihren Lauf im ganzen weiten Land. Ihr Weg hat die Gestalt eines Bogens. Sie betritt ihn an seiner breitesten Stelle, dem Rand der Erde.Das ist die Geschichte der Sonne, wie man sie hier auf der Erde kennt. Den Menschen kommt es vor, als sei über ihnen der wird. Und da steht etwas dazwischen. Was sie verschlingt, ist, was dem Mond gleicht, der, von ihr angezogen seinen Weg geht, bevor er sie verschlingt. Groß beginnt er seinen Weg im Norden, und dann werden Sonne und Mond eins, verschlingen einander, ehe sie zum Sockel der Sonne kommen. So sagt man, damit die Maya verstehen was mit Sonne und Mond am Himmel geschieht. Mondfinsternis: Da wird er nicht verschlungen. Er steht zwischen Sonne und Erde, auf ihrer einen Seite.Sonnenfinsternis: Da wird sie nicht verschlungen. Sie steht zwischen Mond und Erde, auf ihrer einen Seite. Das ist das Zeichen der Götter, daß sie gleich sind. Aber sie verschlingen einander nicht.
AUSZUG II - Aus dem Buch der Prüfungen:
Kaat Naat, der Fragesteller, kommt in dem Augenblick, am Ende des katun, in dem Moment wenn man die Dorfoberen nach ihrem Wissen befragen muß. Er befragt sie, ob sie wissen, woher einstmals ihre Stämme und ihre Herren kamen, ob sie die Ordnung kennen, in der ihre Fürsten und Könige kamen, und ob sie der Kaste der Könige und Fürsten entstammen. Daß müssen sie beweisen.Dies ist das erste Rätsel, das man ihnen aufgibt: Man fragt sie nach Nahrung. Bringt mir die Sonne! So wird man ihnen befehlen. Bringt mir die Sonne meine Söhne. Bringt sie mir auf einer Schale. Eine Lanze durchdringe ihr Herz, und ein großer Jaguar soll auf der Sonne sitzen und ihr Blut rinken! So wird der `Wahre Mensch', Kaat Naat, der Fragesteller, ihnen befehlen, um sie zu prüfen.Das ist bildlich zu verstehen: Die Sonne, nach der man sie fragt, ist das heilige Ei auf einer Schale.Die Lanze, die ihr Herz durchdringen soll, ist was wir den Segen nennen. Der Jaguar, ist der grüne Chili Pfeffer, der etwas vom Jaguar hat. Dies Alles ist bildlich gesprochen, von Kaat Naat, dem Fragesteller.
AUSZUG III - Der Tod der Götter:
Die dreizehn Götter wurden von den neun Göttern gefangengenommen. Es regnete Feuer und Asche, Steine und Bäume stürzten um, Steine und Bäume stießen aneinander. Und die dreizehn Götter wurden gefangengenommen, ihr Haupt wurde gespalten, man schlug ihnen ins Gesicht, man spuckte sie an, und sie wurden hinweggetragen. Ihre Lebensschlange wurde ihnen gestohlen, mit den Glöckchen an ihrem Schwanz und mit ihr raubte man ihre Quetzalfedern. Sie sammelten die gemahlenen Bohnen, deren Saat und die gemahlene Kürbissaat zusammen mit ihren Herzen und er `der Ewige' wickelte alles ein, verschnürte alles mit einem Strick und stieg auf in den dreizehnten Himmel. Da sanken ihre Haut und die Spitzen ihrer Knochen auf diese Erde. Damals floh ihr Herz, denn die dreizehn Götter wollten nicht, daß ihr Herz und ihre Saat von hinnen gehe. Und mit Pfeilen wurden die Waisen getötet, die Verlassenen und die Witwen, all jene die ohne eigene Lebenskraft lebten.
AUSZUG IV - Die alten Götter:
Notwendig ist es, euch daran zu erinnern, daß die weißen Steine, die Gott unser Vater erschaffen hat, das harte Holz und die Tiere das waren, dem einst eure Anbetung galt. In den frühen Zeiten wurden hier bei uns die Hochgestellten, wie wahre Götter verehrt und angebetet. Diese Sitten, waren wie Steine, die dem wahren Gott, unserem Vater, dem Herrn des Himmels und der Erde, im Wege standen. Aber wenn die alten Götter auch sterblich waren, so waren sie doch Götter.Nun ist diese Zeit ihrer Anbetung vorrüber. Der Segen des Himmels- herrn, hat sie vertrieben, als die Erlösung der Welt vollendet ward, als der wahre Gott auferstand, als er Himmel und Erde segnete. Eure Götter sind gestürzt, ihr Maya. Ohne Hoffnung habt ihr sie angebetet.
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Teil des Madrid Codex |
Das Wirtschaftssystem der Maya
Das Siedlungsgebiet der Maya, die Halbinsel Yucatan und die Gebiete des angrenzenden Zentralamerika, lag auf einer, in flachen Wellen gegliederten Kalktafel. Hohe Vulkangebirgsketten, unterbrochen von tiefeingeschnittenen Tälern im Zentralgebiet, Trockenwälder in der nördlichen Ebene und dichte, von Sumpfgebieten und Stromauen durchzogene Regenwälder im Süden und Südwesten prägten das Landschaftsbild. Der regenärmere Norden wies flachgründige, poröse, lehmige und kalkige Böden auf. Eine kontinuierliche Wasserversorgung war hier nicht gegeben, da der poröse Boden das Wasser direkt versiegen ließ. Karstbrunnen (cenotes) und regenzeitliche Quellen boten ein gewisses Wasserreservoir, das in den Trockenperioden aber nicht immer ausreichend war. Im Süden und Südwesten, wo die Böden tiefgründiger und weniger porös, eher lehmig und kalkig waren, wurde das Land von Flüssen, Seen und Sumpfgebieten durchzogen. Dieses Gebiet war häufig Überschwemmungen ausgesetzt. Die Maya standen vor dem schwierigen Problem, den Wasserhaushalt in ihrem Siedlungsgebiet so zu regulieren, daß sie eine systematische und geregelte Landwirtschaft als Grundlage ihres Überlebens aufbauen konnten. Im Süden entwickelten sie ein System von Dränage- und Hochäckeranlagen sowie von 'schwimmenden Gärten' (chinampas), die zur Verbesserung der Bodenqualität und zur Regulierung des Grundwasserspiegels beitrugen.Dadurch konnte ein gleichbleibendes Grundwasserniveauerzielt werden, was sich für die Feuchtlandbewirtschaftung als vorteilhaft erwies. Im Zentralgebiet wurde vermittels Ackerbauterrassen und Trockensteinmauern ein intensives Bewirtschaftungssystem errichtet. Die häufigste Terrassierungsform bestand aus einer Trockensteinmauer mit Steinauffüllungen, die parallel zum Hang angelegt wurde. Die sich dort durch Abspülung ansammelnde Erde bot eine relativ ebene Anbaufläche. Weniger häufig wurde der Leitdamm bzw. die Regenschlammfalle verwendet.Hierbei wurde das Wasser mit dem abgespülten Erdreich aus seiner natürlichen Ablaufrinne umgeleitet und über größere Gebiete verteilt. Mit Mulch und organischem Dünger, durch Zwischen- und Ergänzungskulturen sowie gezielter Fruchtfolge wurde der gewonnene Boden gepflegt und vor frühzeitiger Auszehrung geschützt. In den Trockenwäldern des Nordens betrieben die Maya Brandrodungsfeldbau. In einem zeitlichen Abstand, damit sich der Boden wieder regenerieren konnte, wurden Waldstücke niedergebrannt und danach wurde in dem aschegedüngten Boden ausgesät. Der Wald wurde aber auch anderweitig genutzt. Die Maya holten sich Holz und Früchte von dort. Sie zapften Gummi und Harz von seinen Bäumen. Sie sammelten Honig und Medizinalpflanzen, gewannen Bast und Fasern, preßten Öl aus Palmnüssen und jagten die verschiedensten Tiere aus Nahrungsgründen oder weil sie ihre Felle oder Federn für zeremoniale Zwecke verwenden wollten.
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Sonnengott in einem Kanu |
Die agrarwirtschaftlich ungünstigen Bedingungen in den Küstenregionen ließen den Fischfang und die Salzgewinnung zu einer wichtigen Wirtschaftsweise werden. In der Nähe ihrer Häuser legten die Maya intensiv bebaute kleinflächige Kleingärten an, wo sie Gewürze und Heilkräuter und andere für sie nützliche Pflanzen (zur Farbstoffherstellung) anbauten. Ebenfalls in der Nähe der Anwesen pflanzten sie gemischte Bestände von Obst- und Nußbäumen. Als Ernährungsgrundlage dienten den Maya verschiedene Mais-, Bohnen- und Kürbisarten. Für Abwechslung im Speiseplan sorgten als Haustiere gehaltenen Hunde, Truthühner und wahrscheinlich Kaninchen.
Neben der breiten Palette an Anbaumethoden unterhielten die Maya ein weitreichendes Netz von Handelsbeziehungen, durch das sie Salz, Obsidian, Jade, bestimmte Felle und Federn sowie Reibsteine für die Maiszubereitung in alle Regionen ihres Einflußbereichs verteilen konnten. Allerdings besaßen sie kein vollausgebautes oder durchgehendes Straßennetz. Im Süden waren die vielen Wasserkanäle und Flußläufe die wichtigsten Transportwege, während im zentralen Hochland und in den nördlichen Trockenwälder schmale Straßen oder Fußpfade zwischen den Zeremonialzentren und kleineren Ortschaften für den Warentransport dienten.
Die Schiffahrt bei den Mayas. Tempel der Krieger, Chichen Itza |
Architektur
Einleitung
In ihrer Architektur verwirklichten die Maya eine Raumkonzeption, die den räumlichen Vorstellungen der europäischen Kulturen diametral entgegengesetzt ist. Die europäische Architektur schenkt dem umbauten Raum ihre volle Aufmerksamkeit. Ganz anders die Maya, die den Außenraum, in Gestalt sorgfältig terrasierter Plätze oder Hofanlagen, eingefaßt von massiven Bauten aus Erde oder Steinmörtel, mit ihrer Architektur betonen wollten. Innenräume spielten für sie nur eine untergeordnete Rolle. Es galt den Außenraum dem allumfassenden Ordnungssystem der von guten und bösen Mächten beherrschten Natur einzugliedern. Ihre Bauten versinnbildlichten nicht nur die kosmische Ordnung. Sie waren auch der zu Stein gewordene Herrschaftsanspruch einer sich gottähnlich dünkenden Elite von Hohepriestern und adligen Fürsten, die sich als unentbehrliche Mittler zwischen dem Reich der Menschen und den überirdischen Kräften inszenierten. Die räumliche Konzeption ihrer Bauwerke basierte auf einer horizontalen Gliederung von streng rechtwinklig umgrenzten Plätzen unterschiedlichen Niveaus, die einer strengen Achsensymmetrie unterlagen. Diese Bauten bestanden aus einer massiven Pyramidenplattform, an deren Spitze sich ein Tempelhaus befand. Diese Grundform wurde in zyklischen Abständen, etwa wenn die Inthronisation eines neuen Herrschers erfolgte, überbaut, wodurch die Bauwerke immer höher und massiger wurden.
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Der Palast von Sayil |
Prototyp aller Sakralbauten war die von der bäuerlichen Bevölkerung bewohnte kleinste Siedlungseinheit: die rechtwinklige Ein-Raum-Hütte. Diese Wohneinheit bestand aus einer einzigen, mit Erde und Steinfüllwerk aufgefüllten rechteckigen Plattform und den auf ihr errichteten Oberbauten aus Stein und vergänglichen Materialien. Zunächst wurden mehrere Steinlagen als Grundmauer aufeinandergelegt. Darauf erhob sich eine hölzerne Pfostenkonstruktion, die das Walmdach trug. Die Wände zwischen den tragenden vertikalen Hauspfosten bestanden aus Flechtwerk, beiderseitig mit Lehm beworfen. Dieses Haus besaß als einzige Öffnung nur eine Tür. Die Oberbauten hatten die Form eines Rechtecks bzw. eines langgestreckten Vierecks, die einen offenen Hof umschlossen. Die Wohneinheiten enthielten in der Regel nur einen Raum. Zwei bis acht Wohneinheiten bildeten eine Hofgruppe, wo die Großfamilie bzw. Verwandtschaftsgruppe wohnte. Die Tempelpyramiden folgten dem langrechteckigen Grundriß der Wohnhütte mit ihren Aposiden an den Schmalseiten. Sie wurden aber auf einem betont hohen und massiven Unterbau plaziert. Auf dem Unterbau konnten die Monumentalbauten wie auf einem Tablett angeordnet werden, deren Heraushebung ihnen erst den der Alltagssphäre entrückten sakralen und elitären Charakter verlieh. Wie viele andere Hochkulturen bevorzugten die Maya als Bauprinzip die pyramidale Form, deren Aufbau sie in gleich hohe Schichten unterteilten. Diese Schichten sprangen von einer Schicht zur nächsten auf den Außenseiten zur Mitte der Pyramide hin zurück.
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El Caracol in Chichen Itza |
Diese stufenartige Anordnung erlaubte den Bau von sehr steilen Außenmauern, ohne daß sie dem Druck der inneren Füllmaterialien nachgaben. Die für die Maya-Architektur typische Stufenpyramide als Unterbau für ihre Tempelhäuser wurde durch steinerne Stelen auf dem von dem aufgeschütteten Sockelpodest gebildeten ebenen Platz ergänzt. Auf diesen pfeilerartigen Stelen hielten die Maya das genau Datum der Errichtung der Pyramide fest, die Gründe für ihre Errichtung sowie das entsprechende historisch- dynastische Ereignis, das den Ausschlag für den Bau gab. Von den Stelen bis zur Tempeltür auf der Spitze der Pyramide führte eine große Freitreppe, die den Aufstieg in die sakrale Sphäre symbolisierte. Die Treppen lagen in der Mittelachse der Pyramide und wurden auf beiden Seiten durch ein mit Hieroglypheninschriften oder plastischen Bauschmuck verziertem Band begrenzt. Die Stirnflächen der Pyramiden wie auch ihre Ecken wurden nach besonderen ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet. Die Stirnseiten wurden durch Gesimse und vertikal versetzte Flächen aufgegliedert, die häufig in eine obere schräge Zone mit einer darunterliegenden zurückversetzten vertikalen Zone angeordnet waren. Die Ecken ihrer Pyramiden rundeten die Maya in Form von Viertelkreisen ab, indem sie die Eckzone durch Zurückversetzen der Stirnprofile nach innen verkröpften und einzogen. Die Sonderrolle, die die Maya-Architektur in der vorspanischen Zeit Amerikas einnimmt, rührt weniger von ihrer Pyramidenbauweise und ihrer Verwendung von Stelen her als vielmehr von dem mit Kalkstein und Kalkmörtel konstruierten Maya-Gewölbe (Kraggewölbe). Das Gewölbe überbrückt einen zwischen zwei Mauern gelegenen Raum, indem die raumbegrenzenden inneren Wandteile ab einer bestimmten Höhe durch Vorkragen der Mauersteine immer weiter nach innen geneigt werden bis sie sich fast berühren. Ein horizontal aufgelegter Deckenstein überdeckt schließlich die zum Schluß übriggebliebene kleine Öffnung. Ausgeführt wurden die Gewölbe in Kalkmörtel, wobei die Gewölbeschrägen mit plattenartigen Bruchsteinen schichtweise horizontal oder in leicht geneigten Lagen so aufgemauert wurden, daß die obere Schicht immer weiter nach innen vorragte als die nächstuntere. Um einer etwaigen Instabilität, die durch noch nicht zur Gänze abgetrockneten Kalkmörtel entstehen konnte, während der Bauphase vorzubeugen, zogen die Maya-Baumeister horizontale Holzbalken ein. Die Gewölbebauweise führte zu einer bestimmten Form bei der äußeren Gestaltung der überwölbten Bauten. Die in den Innenräumen vorherrschende horizontale Zweiteilung, vertikale Wandzone und schräge Gewölbezone, wurde auch Außen wiedergegeben. Die untere Wandzone der Fassade wurde durch das Vorkargen der oberen Zone oder durch kräftige vielteilig gegliederte Horizontalgesimse von der oberen Wandzone abgesetzt. Während die Wandzonen im allgemeinen nur durch die Abfolge der Türöffnungen gegliedert wurden, dienten die Fassadenzonen der Gewölbe als Träger reichen Baudekors (dreidimensionale Stuckreliefs, Mosaike aus vorgefertigten einheitlichen Reliefsteinen oder aus Steinreliefs bestehendes Wanddekor). Kunstvolle Gesimsabschlüsse, mit Reliefs, überzogene Türstürze und stilisierte Masken auf Friesensymbolisierten und stellten die Wirklichkeit ihrer Welt für die Maya her. In ihnen kam in transzendierter Weise die historische Realität und ihre Abhängigkeit von kosmischen Einflüssen zum Ausdruck. Die Monumente wurden ausschließlich mit Steinwerkzeugen und menschlicher Muskelkraft errichtet, da es keine Last- und Zugtiere gab. Als Baumaterialien verwendeten die Maya nur Steine und Mörtel. Sie wurden zu einem Mauerwerk von Steinbrocken in Mörtelfügung oder geschütteten Kalkmörtelmauerwerk zwischen einer dünnen steinernen Außenschale verarbeitet. Die steinerne Außenschale wurde mit einer dünnen, manchmal dicken Schicht Stuck, der aus einer Mischung von feinkörnigem Kalk, aufgelöstem Harz und Wasser hergestellt wurde, überzogen. Eine weitere Besonderheit der Maya-Architektur bestand darin, daß sie alle senkrecht aneinanderstoßenden Mauern nicht miteinander verzahnte, sondern jede Wand für sich stehen ließ.
Architektonische Stile
Die architektonischen Stile der Maya-Städte werden in mehr oder weniger einheitliche Gebiete innerhalb der Mayawelt eingeteil:
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Zentraler Peten |
Typisch für diesen Stil sind die Pyramiden I und II (Bild) von Tikal in Guatemala. Mit steilen Flanken dominieren diese Strukuren den zentralen Bereich der Stadt. Die Gebäude haben hohle, sehr hohe Dachkämme, die auf dem hinteren Bereich des Daches angeracht sind. Die Stuckverziehung ist fast überall zerstört. Die sogennanten Paläste sind lange, zweistöckige Strukturen mit ausgedehnten Fluren und angereihten Zimmern, die der Unterkunft der Elite dienten. Allgemein haben die Gebäude des Peten-Stils breite Wände, enge Zimmer mit niedrigen Decken mit Maya-Bogen und hohe Fassaden, die mit Stuck-Figuren geschmückt sind. |
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Usumacinta |
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In Yaxchilan sind die meisten Gebäude Tempel, die nicht auf Pyramiden, sondern auf natürliche Erhebungen gebaut wurden. Die Gebäude haben enge Nischen und schön verziehrten Oberschwellen (Dintel), die menschliche Figuren und Hieroglyphen aufweisen. Die typischen Gebäude des Usumacinta-Stils haben hohe Dachkämme mit Doppelwand, Nischen und Verziehungen nur im zentralen Bereich. Die Verziehungen sind aus Stein oder Stuck auf einem Steingerüst. Der Stuck wurde für die obere Fassade und den Dachkamm verwendet, Stein hingegen für die Oberschwellen, Treppen und Altare. |
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Nordwesten |
Die Architektur von Palenque ist bezeichnend für diese Region. Die ausgezeichnete Kunst Palenques beinhaltet vor allem Skulpturen, die aus Stuck und Stein sind. Die meisten Gebäude dieser Stadt sind kleine Tempel, die auf Pyrmiden kleiner Größe gebaut wurden, wie der Sonnentempel (Bild). Im Inneren der Gebäude findet man große Räume mit hohen Gewölben und Hinterräumen. Hieroglyphen auf den Oberschwellen beinhalten das jeweiligen Gründungsdatum der Gebäude, sowie wichtige Ereignisse während der Herrschaft eines Königs. |
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Rio Bec |
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Dieser Stil zeigt eine regionale Eigenart: Zwillingstürme, die symmetrisch auf einem einstöckigen Gebäude stehen und die Front einer Pyramide nachahmen. Die sehr steilen Treppen auf den Türmen führen zu einem symbolischen Tempel, der nur eine Nische aufweist. |
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Südosten |
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Die größte Stadt dieser Region ist Copan (Honduras). Vielleich typischer als die Architektur Copans ist die große Fülle und Qualität der Hieroglyphen und Steinmetzarbeiten in der Stadt. Die Gebäude zeichnen sich durch dicke Wände, enge Räume mit gestuften Gewölbe und geschmückten Fassaden aus. Einige Gebäude zeigen eine Anhäufung diverser architektonischer Elemente und eine sehr geringe Zahl an geschlossenen Räumen. |
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Chenes |
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Die Architektur der Chenes Region ist der des Rio Becs sehr ähnlich und zeigt weiterhin eine Ahnlichkeit mit der Architektur der Puuc Region. Typisch für den Chenes-Stil sind Gebäude mit dreigeteilten Fassaden und zoomorphe Masken an den Türen und dem oberen Bereich der Fassade. Die Dachkämme habe eine einzige Wand, weisen rechteckige Hohlräume auf und zeigen menschlcihe Figuren. An den Ecken der Gebäude findet man Reihen von Chaac-Masken. |
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Puuc |
Die Gebäude des frühen Puuc-Stils haben Wände auf grobgemeißelten Blöcken, Maya-Bogen und Dachkämme aus Steinblöcken. Die groben Flächen der Steinwände wurden mit Stuck geglättet. Die Türen werden von den typischen runden Säulen mit eckigen Kapitelen gebildet. Die Gebäude des späten Puuc-Stils wurden aus Mörtel und einer Art Beton gebaut. Die Wände wurden mit schön bearbeiteten Steinen bedeckt. Der obere Bereich der Fassaden wurde mit reichen, geometrischen Formen geschmückt. Über den Türen und an den Ecken der Gebäude findet man häufig Chaac-Masken. |
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Nordöstliche Ebene |
Chichen-Itza wird durch die Anwesenheit von zwei unterschiedlichen architektonischen Stilen geprägt: Maya-Chichen, der ältere Stil, der mit dem Puuc-Stil verwandt ist, und Chichen-Tolteca, der jüngere Stil, der durch das Eindringen der Tolteken in dieser Region geprägt wurde. Die Gebäube dieses jüngeren Stils weisen Pyramiden-Tempel mit radialer Symmetrie auf, wie El Castillo, von Säulen gesäumte Höfe und Venus- Plattformen. Der Tempel der Krieger zeigt die deutliche Verwandtschaft zu Gebäuden in Tula (Hidalgo, Zentralmexico). Eine weitere Besonderheit von Chichen Itza ist das Auftreten von Chac Mool Figuren, die ebenfalls von den Tolteken aus dem Hochland mitgebracht wurden. |
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Ostküste |
In dieser Region findet man vorwiegend Städte aus dem Postklassikum, die z.T. sehr klein sind und den Glanz vergangener Zeiten nicht erreicht haben. Tulum ist für die Befestigungsanlage, den Wandmalereien und der Typischen Architektur dieser Zone bekannt. Die Wandmalereien zeigen Gottheiten, Schlangen und Opfergaben. Die Gebäude haben Nischen mit runden Säulen und Figuren von Gottheiten, sowie menschliche Abbildungen an den Ecken der oberen Fassaden. |
Bilder aus der Welt der Maya
'Eines Morgen stand ich auf dem Dach dieses Tempels, gerade als die ertsen Strahlen der Sonne den Fernen Horizont röteten. Oben der ganze Himmel und unten die Erde schienen atemlos auf etwas zu warten. Dann kam die große runde Sonne herauf, strahlend und flammend, und augenblicklich sang und summte die ganze Welt. Die Natur selbst lehrte den ersten Menschen, ein Sonnenanbeter zu sein, und immernoch folgte der Mensch in seinem tiefsten Herzen der alten Lehre'
So beschrieb der amerikanische Forscher Edward Thomson vor mehr als 100 Jahren die Atmosphäre in einer Maya-Stadt. Von diesem Zauber ist, wenn man weit genug vom Turismusrummel weg ist, nichts verloren gegangen.
Folgende Bilder entstanden in den Jahren 1992, 1993 und 1998 und sollen die mysteriöse Atmosphäre dieser alten Kultur widerspiegeln.
Uxmal | |||
Gouverneurs-Palast |
Wahrsager-Pyramide |
Nonnenviereck |
Nonnenviereck |
Gouverneurs-Palast |
Nonnenviereck |
Nonnenviereck |
Palenque | |||
Tempel der Inschriften |
Sonnentempel |
Der Palast |
Der Palast |
Tikal | |||
Tempel II |
Der See Peten-Itza | ||
Tulum | |||
El Castillo und Tempel |
El Castillo und das Meer |
El Castillo |
El Castillo |
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El Castillo und der Wind |
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