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Geschichte Ausarbeitung
Industrielle Revolution in Sachsen
Gliederung:
Einleitung
2. Die Industrielle Revolution in Deutschland
3. Industrialisierung in Sachsen
Chemnitz als sächsisches Manchester
5. Quellenangabe
Einleitung:
Diese Ausarbeitung handelt von den Anfängen bis hin zu den Höhepunkten der Industriellen Revolution in Deutschland und Sachsen, die etwa von 5 bis zum Ende des 19.Jh. reichte. Dabei steht der Maschinen- und Fahrzeugbau, dabei ganz besonders die Eisenbahn, im Mittelpunkt.
Am Beispiel Chemnitz soll in diesem Fall die Industrialisierung in Sachsen belegt werden, da es zur damaligen Zeit des industrielle Zentrum Sachsens darstellte.
Die Industrielle Revolution in Deutschland
Der erste Anfang, der die Industrielle Revolution in Deutschland einleitete, war die Gründung des Zollvereins im Jahre . Von nun an konnten Güter zollfrei transportiert werden und damit war die Zeit der Eisenbahn in den deutschen Ländern gekommen. Denn diese war das ideale Transportmittel, was die Wirtschaft dringend benötigte, so sagte Friedrich Harkort: "Auf diese Weise ist uns also ein Mittel geworden, den Verkehr im Inneren und nach Außen unschätzbar zu beleben, indem es möglich ist, die Frachten um 5 Prozent zu vermindern und die Güter außerdem in einem Drittel der Zeit zu liefern."
1835 war die erste deutsche Strecke - 7 Kilometer lang - eröffnet worden und
1845 waren bereits über 0 Menschen beim Bau und Betrieb von
Eisenbahnen beschäftigt. Dies forderte gigantische Investitionen und dies auch auf andere Wirtschaftszweige, denn jeder Kilometer Eisenbahn erforderte
einschließlich Fahrzeugen und Brücken 0 Tonnen Eisen und somit brauchte
die Eisenbahn nicht weniger als die Hälfte der deutschen Eisenproduktion. Die enorme Nachfrage an Transportleistungen brachte die Eisenbahn schnell in die Gewinnzone. Zwischen dem Wuppertal und dem Rhein verfünffachte sich die Transportmenge dank der Eisenbahn in 5 Jahren. Dadurch gewann die
Ruhrkohle neue Absatzmärkte, die Berliner Maschinenbauindustrie konnte eng mit der schlesischen Hüttenindustrie verbunden werden.
So wie es Leitbranchen der Industrialisierung gab, so gab es auch Leitregionen. Der weitaus größte Teil Deutschlands wurde von der neuen Entwicklungen nur indirekt beeinflusst. Dagegen wuchsen das Ruhrgebiet, Berlin, Sachsen und Oberschlesien in unerhörtem Tempo. Aus den alten Zentren der Eisenindustrie
in den Mittelgebirgen zogen Firmen in die neuen Industriestädte - so von der Eifel in die Städte an Rhein und Ruhr. Zugleich kamen aus dem früh industrialisierten Belgien ganze Unternehmen mit Firmenleitung und Arbeitskräften nach Deutschland - ein ungemein wertvoller Beitrag zur deutschen Industrialisierung.
Industrialisierung in Sachsen:
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Sachsen zum modernsten und innovativsten Wirtschaftsraum Deutschlands. Ein Umstand, der bis heute z.B. im wirtschaft- lichen Stellenwert der industriellen Produktion und im Erscheinungsbild sächsischer Städte und Dörfer erkennbar geblieben ist. Als wichtigste Triebfeder der Industrialisierung fungierte die Textilindustrie im Vogtland, im Erzgebirge mit Chemnitz als "sächsisches Manchester" und in der Oberlausitz.
Ahnlich wie der allgemeine Verlauf in Deutschland, so war er natürlich auch in Sachsen zufinden. Denn auch hier war die Eisenbahn der Wirtschaftsfaktor Nummer Eins, denn sie ermöglichte den billigen Transport über weite Strecken. Schon im Jahre 9 wurde die erste Eisenbahn in Sachsen eingeweiht. Dies
war zugleich auch die erste deutsche Fernstrecke und es handelt sich um die Bahnlinie Leipzig-Dresden. Auf ihren Gleisen fuhren auch die ersten deutschen Lokomotiven, die `Saxonia´ und die `Phoenix´. Beide waren unter der Leitung von Johann Andreas Schubert konstruiert worden.
Chemnitz: "sächsisches Manchester":
Das im Mittelpunkt Sachsens liegende Chemnitz bildete das Zentrum der sächsischen Industrie und war das Musterbeispiel einer durch die Industrielle Revolution geprägten Fabrikstadt, deren Antlitz vor allem Werkanlagen bestimmten und deren Lebensrhythmus die Dampfpfeifen der Fabriken regelten. In den Jahren zwischen der bürgerlichen-demokratischen Revolution 1848/49 und der Reichsgründung 1 erhielt Chemnitz den ehrenden und zugleich abfälligen Beinamen das "sächsische Manchester".
In den fünfziger und sechziger Jahren des 19.Jh. entwickelte sich vor allem der Maschinenbau, der Chemnitz nationale und internationale Bedeutung verlieh. Deutlich widerspiegeln dies die Zahlen über den Einsatz der Dampfmaschine im
Chemnitzer Maschinenbau: Jahr Anzahl PS-Leistung
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Die Industrie wuchs sehr schnell an, und somit wuchs natürlich auch die Anzahl der Dampfmaschinen rapide an. Im Jahre 1869stand allein in dem Unternehmen
von Richard Hartmann eine Antriebskraft von 2 PS zur Verfügung. Der
Chemnitzer Maschinenbau, welcher den wachsenden Bedarf an Dampf-, Spinn-, Web- und Wirkmaschinen befriedigte, beschäftigte 1 bereits über
Arbeiter. Bei nicht wenigen Erzeugnissen war das technische Niveau weltmarktbestimmend. Besonders viel wurden Arbeitsmaschinen für die Textilindustrie hergestellt, so zum Beispiel produzierte das Unternehmen von
Louis Schönberg bis 1 allein 0 Webstühle. Die Zahl der Arbeiter war
seit der Gründung des Schönherrschen Unternehmens im Jahre 2 von 0 auf
400 gestiegen. Nach dem viele weiter Unternehmen gegründet wurden und weiter Entwicklungen den technischen Fortschritt förderten, hatte Chemnitz die führende Stelle im Bau von Arbeitsmaschinen für die Textilindustrie inne. Diese Maschinen hatten in Sachsen, mit zahlreichen Textilbetrieben, ein besonders günstiges Absatzgebiet gefunden.
Als die durch den nordamerikanischen Bürgerkrieg ausgelöste Baumwollkrise in
den sechziger Jahren zahlreiche Spinnereien vernichtete, verlor der Spinnereimaschinenbau seine herausragende Bedeutung innerhalb des Maschinenbaus. Um so größeres Gewicht gewann der Bau von Arbeitsmaschinen für die Werkzeugherstellung. 8 hatte Johann Zimmermann in einem kleinen Unternehmen mit dem Bau solcher Erzeugnisse begonnen. Damit war Chemnitz die Geburtsstätte des deutschen Werkzeugmaschinenbaus geworden. Da im heimischen Textilmaschinenbau die bisherige Holz- durch Eisenkonstruktionen ersetzt wurden, erschloss sich dem neuen
Produktionszweig ein erstes günstiges Absatzgebiet. Die Erfolge, die Zimmermann im Bau von Bohrmaschinen und Drehbänken nach englischen Vorbildern errang, gaben Anlass zur Gründung zahlreicher weiterer Fabriken für Werkzeugmaschinenbau. Auch bereits bestehende Unternehmen begannen mit der Einrichtung spezieller Produktionsabteilungen, so z.B. 7 die Hartmann-
Werke. Mit der Londoner Weltausstellung 2 wurde der Ruf des Chemnitzer Maschinenbaus entgültig begründet. Die dort ausgestellten Maschinen von Johann Zimmermann standen den bisher führenden englischen Modellen in keiner Weise nach und zeichneten sich überdies durch niedrigere Preise aus. Die Werkzeugmaschinen Englands wurden nunmehr zunehmend vom deutschen Markt verdrängt und die Chemnitzer Erzeugnisse gehörten zu den begehrtesten in aller Welt. Der Auf- und Ausbau nationaler Eisenbahnnetze und steigende
Bedarf für die Rüstungsproduktion wirkten auf die Entwicklung des
Werkzeugmaschinenbaues besonders stimulierend.
Jahr Arbeiterzahl produzierte Maschinen in Zentnern
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Aus diesen Zahlen wird nicht nur das rasche Wachstum des Unternehmens ersichtlich, sondern auch deutlich, welch große Menge an Eisen der Maschinenbau benötigte. Zur Befriedigung des Bedarfs an Gussteilen entstanden deshalb zahlreiche Gießbetriebe. Die größten Unternehmen der Chemnitzer Metallindustrie - Richard Hartmann, Louis Zimmermann -
gliederten ihren Betrieben eigene Gießereiabteilungen an, die ständig erweitert werden mussten.
Nicht nur der Bau von Textil- und Werkzeugmaschinen war in Chemnitz heimisch. Eine Reihe von Werken stellte Dampfmaschinen und -kessel her. Die Hartmannsche Fabrik besaß eine beachtliche Abteilung für den Bau von Lokomotiven, aus der 8 bereits die . Lok hervorging. Bedeutung erlangten auch jene (meist kleinere) Unternehmen, die sich auf die Zulieferung
von Maschinenteilen (Schrauben, Muttern, Armaturen, Pumpen, Transmissionen, Nadeln usw.) spezialisierten. Als in den sechziger Jahren der Bau von Spinnereimaschinen an Gewicht verlor und eine Welle von Brauereigründungen einsetzte, wurde auch der Brauereimaschinenbau ein wichtiger neuer Produktionszweig des Chemnitzer Maschinenbaus.
Dem Wirtschaftsaufschwung folgte jedoch bald eine Absatzkrise. Dem
"Gründerkrach" von 3 fielen neben zahlreichen kleinen Betrieben drei große
Werke des Maschinenbaus zum Opfer. Im Chemnitzer Maschinenbau sank die Produktion bis 8 um etwa 0 Prozent. Dieser einst blühende Wirtschaftszweig stagnierte bis zum Ende der achtziger Jahre. Um ihre Existenz nicht aufs Spiel zusetzen, veränderten zahlreiche Betriebe ihr Produktionsprofil und begannen nunmehr Dampfmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen,
Motoren u.a. herzustellen.
Als sich am Ende der achtziger Jahre im Werkzeugmaschinenbau eine Belebung abzeichnete, war Chemnitz längst nicht mehr das alleinige nationale Zentrum dieses Wirtschaftszweiges, denn mittlerweile hatten die USA die Führung übernommen. Erst Julius Reinecker hatte mit seinen Präzisionsmaschinen nach dem Vorbild amerikanischer Maschinen zum Entwicklungsstand der USA aufgeholt. Die rasche Entwicklung dieser Firma zeigte, wie groß der Bedarf der Industrie an derartigen Präzisionsmaschinen war. Waren 1 in den Reinecker- Werken über 0 Arbeiter an rund 0 Maschinen tätig, so waren es am Ende des
19.Jh. über 0 Arbeiter, denen etwa 0 Maschinen zur Verfügung standen. Der Chemnitzer Werkzeugmaschinenbau beschäftigte zur Jahrhundertwende in
24 Fabriken rund 0 Arbeiter.
In den neunziger Jahren wuchs die Fahrradindustrie zu einem wichtigen
Fabrikationszweig heran und beschäftigte zur Jahrhundertwende über
Arbeiter. Vor allem die Typen "Wanderer" und "Diamant" fanden einen guten Absatz. Ein weiterer neuer Industriezweig war die Elektrotechnik. Die 4 von Hermann Pöge begründete Chemnitzer Telegrafenbauanstalt produzierte seit
1883 u. a. auch Dynamomaschinen und wurde kurz vor der Jahrhundertwende zur Elektrizitäts-Aktiengesellschaft umgewandelt. Weltgeltung auf ihrem Spezialgebiet erlangten die 6 gegründeten elektronischen Werkstätten von Max Kohl, die physikalische Apparate, Prüf- und Röntgengeräte fertigten.
Präzisionsgeräte in fast allen Länder der Erde lieferten auch die 1874 gegründeten Reißzeugfabrik von E.O. Richter.
.Quellenangabe
- `Karl Marx Stadt´ von einem Autorenkollektiv - Verlag: VEB Deutscher
Verlag der Wissenschaften Berlin
- `Das Zeitalter der Industrialisierung und die Utopie der bürgerlichen
Gesellschaft´ von Herbert Prokasky - Verlag: Schöningh
- `Erfinder Erforscher Entdecker´ von Walter Conrad - Verlag: Urania- Verlag
- `Die deutschen Länder´ von Hans-Georg Wehling - Verlag: Leske + Budrich, Opladen
- `Allgemeine Geschichte der Technik(von 0 bis etwa ´ - herausgegeben von einem sowjet. Autorenkollektiv - Verlag: VEB
Fachbuchverlag Leipzig
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