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Inhalt
Der aufgeklärte Absolutismus
Die Reformen von Joseph II
3.1. Josephinismus
3.2. Verhältnisse zwischen Staat und Kirche
3.3. Wirtschaftsreformen
3.4. Rechtsreformen
3.5. Andere Reformen
Einrichtungen von Joseph II
Erwerbungen unter Joseph II
Das Ende von Joseph II
Joseph II
Joseph II wurde als ältester Sohn von Maria Theresia und Franz I am 13. März 1741 in Wien geboren. 1764 wurde Joseph zum römisch deutschen König gewählt, folgte aber erst ein Jahr später seinem Vater auf den Kaiserthron nach. Die habsburgischen Erblande regierte er zusammen mit seiner Mutter, die ihm aber fast nie freie Hand ließ. Er kam mit ihr öfters in Konflikt, weil er gegen ihren Willen den Machtbereich der Habsburger erweitern wollte. Er wollte Galizien von Polen, und Bukowina von dem osmanischen Reich trennen. Galizien erwarb er gemeinsam mit dem Staatskanzler Kaunitz 1772, und die Bukowina 1775.
Ebenso wollte er bayrisches Gebiet für sich gewinnen, aber das wurde ihm vom Preußenkönig Friedrich II vereitelt. Nur das Innviertel ging in habsburgischen Besitz über.
Nach dem Tod von Maria Theresia wurde Joseph II zum Alleinherrscher des habsburgischen Besitzes. Jetzt konnte er beginnen Kirchen- und Staatsreformen durchzuführen. Alle seine Reformen werden kurz Josephinismus genannt.
Unter anderem unternahm Joseph II auch weite Reisen, durch die er auch fremde Länder (Frankreich, Belgien, Holland, Schweiz, Süddeutschland, Italien, Russland) kennenlernte. Er versuchte den Staat zu erneuern, indem er zum Beispiel Deutsch als Landessprache durchsetzten wollte, oder viele Reformen unternahm. Ebenso förderte er aber auch die regionalen Sprachen und Kulturen. Leider scheiterten die meisten Reformen, da sie zu schnell und unvorbereitet durchgesetzt wurden. Außenpolitisch band sich Joseph eng an Russland, was ihn 1788 in einen Türkenkrieg verwickelte.
Der aufgeklärte Absolutismus
Der Grundsatz des aufgeklärten Absolutismus war dass alles für das Volk, aber nichts durch das Volk geschieht. Für das Volk war diese Art der Regierung recht unangenehm, weil sie nichts zu sagen hatte, keine Mitverantwortung trug und der Staat eigentlich nur ein lästiger Druck war. Der Unterschied zum Absolutismus war der, das der Herrscher sich nicht mehr als Besitzer des Staates fühlte und er nicht mehr von Gottes Gnaden regierte.
Natürlich durfte der Herrschaftsanspruch der Fürsten nicht angezweifelt werden, und auch die gesellschaftliche Ordnung blieb bestehen. Joseph II sah sich als Diener des Staates und fühlte sich dem Gemeinwohl verpflichtet. Er führte im Sinne der humanitären Staatsidee alllgemeinnützige Förderungen durch, wie zum Beispiel Abschaffung der Leibeigenschaft und der Folter, und Einführung der allgemeinen Schulpflicht.
Im Grunde tat der aufgeklärte absolutistische Herrscher alles für das aufstrebende Bürgertum, verbot ihm aber die Repräsentanz im Staatswesen. Die Spannungen entluden sich 1789 und 1848 in Revolutionen. In der Zeit des Absolutismus wurden wichtige Schritte in Richtung Modernisierung und Demokratisierung des Staates getan.
Die Reformen von Joseph II
3.1. Josephinismus
Im Grunde muss zuerst einmal darauf hingewiesen werden, dass Ideen und Reformen, die Joseph II durchführte, und die mit Josephinismus bezeichnet werden, es schon vor seinem Amtsantritt gab.
Die meisten seiner Reformen führte Joseph II mit seinem Staatskanzler Graf Kaunitz durch. Seine Reformen trafen alle Bereiche des Lebens, aber besonders die Verhältnisse zwischen Staat und Kirche, Emanzipation der Juden und der Nichtkatholiken, Eindämmung der Zensur Die Ideen des Josephinismus schlugen sich im Adel so wie in der Bevölkerung nieder. Der Josephinismus beeinflusste und prägte die Staatsgesinnung der Beamten und der Führungsschicht bis zum Untergang der Monarchie.
Der Josephinismus wurde nicht von Joseph II geschaffen, und fand auch nicht mit dem Tod des Kaisers sein Ende
3.2. Verhältnisse zwischen Staat und Kirche
Joseph II erregte großes Aufsehen, als mehr als 400 Klöster auflöste. Er löste alle Klöster auf, die sich nur mit beten oder Selbstheilung beschäftigten. Diese Klöster hatten in seinem von Vernunft geprägten System keinen Platz. Orden die lehrten, Kranke pflegten oder sich der Seelsorge widmeten hatten für ihn einen Sinn. Weiters hatte er die Diözesen neu geordnet und anderen Bistümern unterstellt. Natürlich fand diese Reformation keinen besonderen Anklang bei dem geistlichen Adel.
Der Papst (Pius VI) selbst reiste nach Wien um den Kaiser von diesen Maßnahmen abzubringen, was aber ohne Erfolg blieb. Das Geld das durch die Auflösung der Klöster an den Staat fiel, wurde in einen Religionsfond eingezahlt, durch den der Staat bis 1938 ohne Kirchensteuer auskam. Die Religionsfonds umfassten alte Religionsfonds, Eremitenfonds und die böhmische Salzkasse mit der Vermögensmasse von mehr als 700 aufgehobenen Klöstern, Kirchen, Kapellen, Benefizien und Bruderschaften der Monarchie. Der Fond diente zur Gründung neuer Pfarren, wobei alte Pfarren Zuschüsse bekamen.
Joseph II gründete auch viele neue Pfarren, weil er der Meinung war, dass kein Ort mehr als eine Gehstunde von seiner Kirche entfernt sein sollte. Ebenso führte er Priesterseminare ein, weil auch der Priester Staatsbeamter war. Dadurch wurde die Seelsorge verbessert.
Weiters schrieb er auch vor wie viele Kerzen bei einer Messe brennen durften, bestimmte die Gottesdienstordnung und die Kirchenmusik, und auch eine Begräbnisordnung stellte er auf. Er meinte, dass der Tote nur zum Verwesen da sei, und daher sollten er ohne Kleidung, nur in ein Tuch gewickelt und mit Kalk bestreut begraben werden. Er entwickelte sogar einen Sarg der am Boden eine Falltüre hatte, und somit mehrmals verwendet werden konnte. Diese Erfindung erregte besondere Missstimmung bei der Bevölkerung.
Weiters schaffte Joseph auch viele Feiertage ab, kürzte die Wallfahrten und löste die Brüderschaften auf.
Er ermöglichte auch anders gläubigen ihre Religion im Staat auszuüben, das heißt, dass er die nicht Katholiken den Katholiken gleichstellte und mit einem Toleranzpatent 1782 die Emanzipation der Juden einleitete. Das führte natürlich zu Protesten der antisemitischen Christen, fand aber bei den Juden großen Anklang. Es war den nicht Katholiken jetzt zwar erlaubt ihre Religion auszuüben, aber man hatte doch Einschränkungen. Es gab zum Beispiel Vorschriften für den Kirchenbau, was den Vorrang dem Katholischen Glauben gab. Juden durften auch nicht alles. Sie durften Handwerken und sich industriell Betätigen, auch auf die Hochschule wurden sie zugelassen. Dennoch galten sie nicht als vollwertige Bürger, obwohl ihre diskriminierende Kleidungsvorschrift aufgehoben wurde.
3.3. Wirtschaftsreformen
Zu der bedeutendsten Reform zählt wohl das Joseph die Bauern aus der Leibeigenschaft entließ, den Zunftzwang auflöste und eine Grundsteuer einführte die auch den Adel betraf.
Die Verwaltung sollte in jeder Stadt möglichst klein sein. Man strebte danach die Behörden zu vereinheitlichen und Bürokraten sollten sich auf etwa vier beschränken.
Joseph II war sehr gegen Sonderstellungen und Privilegien, wodurch die Krönung des Königs in Ungarn und Böhmen abgeschafft wurde. Die Stände hatten nur noch dekorative Räte, die nichts mehr zu sagen hatten, sogar die Selbstverwaltung der Städte wurde eingeschränkt.
Da er auch für die Sicherheit der Bürger verantwortlich war, gab es eine spezielle Polizeikommission die sich mit Ordnung, Sitte und Sicherheit befasste. 1782 schuf der Präsident der niederösterreichischen Regierung, Joseph Anton Graf Pergen, mit der Landespolizeidirektion das Fundament für eine anhaltende Organisation des Polizeiwesens.
3.4. Rechtsreformen
Joseph II begann damit dass er die Zensur einschränkte. Das hatte zur Folge, dass er selbst zum Opfer der Presse wurde und so 1781 ein Zensurgesetz einführte, dass eine strenge Kontrolle der Presse und der Druckschriften vorsah. Das Gesetz wurde aber verschieden behandelt und deshalb hatte er mit der Kirche wegen dem Anwachsen von kirchenfeindlichen Literaturen einen neuen Feind.
Die Rechtsreform von Maria Theresia, Trennung von Justiz und Verwaltung, wurde weitergeführt. Joseph führte 1786 ein allgemeines bürgerliches Gesetzbuch ein. In dem die Ehe als bürgerlicher Vertrag aufgeführt war, was selbstverständlicherweise wieder großen Widerstand seitens der Kirche aufkommen ließ.
Das josephinische Strafgesetz löste 1787 die Costitutio Criminalis Theresiana ab. Darin war die Prozessordnung neu geregelt und die Todesstrafe wurde abgeschafft, sie war nur noch im standrechtlichen (Militärgericht) Sinne vertreten. Als Gegenstück dazu sah das jetzige Recht aber schwere Kerker-, Arbeits- und Züchtigungsstrafen vor, da er auch die Folter abschaffte.
3.5. Andere Reformen
Joseph II versuchte Deutsch als Landessprache durchzusetzen, förderte aber nebenbei auch die Regionalsprachen und ihre Kultur. Er fixierte die Steuern und förderte das Schulwesen. Viele seiner Reformen waren Umstritten, daher musste er viele noch an seinem Sterbebett zurücknehmen. Alle seine Reformen sollen nur dem Staat etwas nützen. Joseph II sah sich als Wohltäter für den Staat und für die Gesellschaft. Sicherlich hatten seine Reformen viel gutes, da sie ein großer Schritt in Richtung Demokratie waren und den Staat erneuerten.
Einrichtungen von Joseph II
Das zweite berühmte Bauwerk ist wohl das allgemeine Krankenhaus in Wien und Graz, die beide von ihm gegründet wurden. Er kümmerte sich sehr um kranke und schwache. Deshalb gründete er ein Taubstummeninstitut, gründete eine Schule für Blinde, sowie Waisen- und Invalidenhäuser. Auch gründete er die erste Irrenanstalt der Welt. Geisteskranke wurden zu dieser Zeit wie Verbrecher in Gefängnissen gehalten, um die Welt nur ja vor ihnen zu schützen.
In seinen Irrenanstalten erhielten sie ärztliche Behandlung. Das Bauwerk wurde im Volksmund Kaiser Josephs Gugelhupf genannt.
Er ließ auch noch Schulen und viele Pfarren bauen. Sowie Bistümer in Linz, St. Pölten und Leoben-Göß. Das Erzbistum in Wien ließ er ausbauen.
Joseph II lag die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung sehr am Herzen. Das ist typisch für die Zeit des aufgeklärten Absolutismus, da er alles für das Volk machen wollte.
Erwerbungen unter Joseph II
Es gibt drei Gebiete die Joseph II während seines Lebens erworben hat. 1772 erwarb er Galizien von den Polen, und 1775 die Bukowina vom osmanischen Reich. Die Bukowina ist ein 10440 km² großes Gebiet. Nachdem er Galizien erworben hatte bemühte er sich um gute Verbindungen zu Siebenbürgen. 1774 besetzte er die Bukowina, die die Türkei 1775 mit der Zustimmung von Russland abgab.
Joseph II bemühte sich auch bayrische Gebiete nach dem aussterben der Wittelsbacher für sich zu gewinnen. Friedrich II, der große preußische Feind von Österreich, vereitelte das aber. Nach dem Tod von Friedrich II 1786 dachte Joseph II daran sich mit den Preußen zusammen zu tun. Das hätte aber den Beziehungen zu Frankreich und Russland nicht gut getan, und obwohl man eine Einkreisung der europäischen Mittelmächte durch ein Bündnis der Russen mit den Westmächten fürchtete, blieb man bei den alten Außenpolitischen Ansichten und half Russland bei dem Krieg gegen die Türkei.
Das Ende von Joseph II
Durch die umstrittenen Reformen von Joseph II löste sich Belgien mit der Hilfe der Preußen von der Monarchie, und erklärte sich als souveränen Staat. Es gab in allen habsburgischen Provinzen Aufstände, nur Luxemburg blieb den Habsburgern treu.
Die innen- und außenpolitische Situation der Habsburgermonarchie war zu Ende der Regierungszeit von Joseph II sehr schlecht. Joseph II hinterließ seinem jüngeren Bruder Leopold, der Großherzog der Toskana war, eine äußerst gefährliche Herrschaft.
Joseph II starb am 20. Februar 1790 in Wien.
Österreich-Lexikon, www.aeiou.at, Joseph
Geschichte Österreichs, Erich Zöllner, 6. Auflage, Verlag für Geschichte und Politik Wien
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Der Wiener Museumsführer in Farbe, Pinguin- Verlag Innsbruck
Zeitbilder 6, Scheipl - Scheucher - Wald - Lein, ÖBV Pädagogischer Verlag Wien
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