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Jugend im 3.Reich
Zäh wie Leder, flink wie Wienhunde, hart wie Kruppstahl.
.so sollte sie sein, so wollte man sie haben, die Jugend des 3.Reiches.
In der Zeit des 3.Reiches war das Leben für die Menschen ziemlich hart. Auch die Kinder und Jugendlichen hatten es nicht einfach.
Was viele Menschen heute nicht wissen ist, dass nicht erst Hitler besonderen Wert auf vormilitärische Erziehung der Jugendlichen legte, sondern dass schon Dollfuß im Jahre 1934 neue Lehrpläne erließ. Die Lehrpläne legten ein besonderes Augenmerk auf die körperliche Ertüchtigung der Jugendlichen.
Das neue Schulgesetzt erleichterte es Hitler seine Pläne durchzusetzen. Er stellte sich eine "athletische, grausame, gewalttätige, herrische, unerschrockene Jugend" vor.
1938 marschiert Adolf Hitler in Österreich ein.
Ein Zeitzeuge berichtet, dass er von der Schule aus auf den Heldenplatz gehen musste, um die Ankunft "des Führers" mitzuerleben.
Sobald Hitler an der Macht war, richtete er Organisationen ein, um seine Vorstellung der Jugendlichen zu verwirklichen. (Ein anderer Grund war auch das er jeden einzelnen Menschen verfügbar machen wollte.)
Die Hauptorganisation hieß "Hitlerjugend" (abk. HJ).
Es war für alle Schüler Pflicht die so genannten "Heimabende", die wöchentlich stattfanden, zu besuchen. Bei den Heimabenden wurde exerziert, propagandistische Hörspiele angehört und andere Sachen gemacht. Außerdem gab es manchmal an Feiertagen Aufmärsche.
In diesem Punkt kann man Unterschiede im Leben der Zeitzeugen feststellen.
So erzählt Fr. -----, dass es für sie sehr wichtig war zu den Heimabenden zu gehen, da sie die Lehrerbildungsanstalt besuchte und dort klarerweise großer Wert auf die NS- Erziehung gelegt wurde.
Anders berichtet Dr. -----, dass er kaum die HJ besuchte und daher auch später Probleme bekam, da er für seine Matura den Nachweis erbringen musste, dass er regelmäßig zur Hitler-Jugend ging, was er ja nicht tat. Den Nachweis ließ er sich schließlich durch einen Bekannten, der ein Führer bei der Hitler-Jugend war, ausstellen.
Die Leibeserziehung spielte im Leben der jüngeren Leute weiterhin eine große Rolle, so geht aus einem Stundenplan aus dem Jahre 39 das sämtliche Klassen der "Oberschule" an 5 von 6 Tagen Turnunterricht hatten.
Außerdem erhielten die Jugendlichen im Zuge des Biologieunterrichts Rassenkunde. Ihnen wurde verdeutlicht was für -angebliche- Merkmale ein Deutscher und welche ein Ausländer bzw. Jude hat.
Einer der Zeitzeugen berichtet, dass er 2 Juden in der Klasse hatte, die sofort nach dem Einmarsch Hitlers verschwanden und in einer Schule im 2. Bezirk mit anderen jüdischen Schülern zusammengefasst wurden. Weiters erfahre ich, dass auch sämtliche jüdische Lehrer ausblieben.
Auch eine andere Dame berichtet Ahnliches. Eine jüdische Mitschülerin sei gleich am Tag des Einmarsches nach England geflohen.
Beide haben nie die Erniedrigung eines Juden od. Ausländers miterlebt, wobei zu beachten ist, dass beide nicht in Vierteln aufwuchsen wo viele Juden lebten.
Nach Hitlers Machtübernahme wurde der Schulunterricht extrem häufig wegen Aufmärschen und ähnlichen "Feiertagen" unterbrochen. (Eine Recherche hat ergeben, dass im Schuljahr 39 mehr als 25 Tage, ohne offizielle Ferientage gerechnet, entfallen sind.) An solchen Tagen wurden zum Beispiel Flaktürme von der Schule besucht oder von Hitler ins Leben gerufene Feiertage gewürdigt.
Ein anderes brisantes Thema zu dieser Zeit war die Meinungsunfreiheit. Denn damals wurde man, wenn man, wenn man seine persönliche Meinung gegen das Regime äußerte, eingesperrt oder gar "abtransportiert". Was bedeutete, dass man ihn ein Konzentrationslager gebracht wurde. KZs waren der breiten Bevölkerung kaum bekannt.
"Man fürchtete sich zwar vor der Gestapo, hatte aber keine Ahnung von Vernichtungslagern wie Auschwitz."
Es war daher sehr wichtig, dass auch die Kinder in der Öffentlichkeit kein Wort über das verloren, was daheim geredet wurde.
Mein Großvater erzählt: "Ich wurde von meinen so erzogen, dass ich meine Meinung öffentlich nicht äußerte."
"Bei politischen Außerungen musste man sehr vorsichtig sein, da es genug "Naderer" (Denunzianten) gab. (Slogan: "Feind hört mit!"- wobei der Feind womöglich der Nachbar war)", erklärt Fr. -----, meine -----
Auch hier ließen sich Unterschiede feststellen. So war es z.B. so, dass sich meine Großmutter in diesem Alter kaum für das politische Geschehen interessierte, da sie "naiv war und andere Interessen hatte."
Im Gegensatz dazu hat ich mein Großvater, soweit es ihm möglich war, damit beschäftigt, was aber auch viel damit zu tun hatte, dass sich seine Familie gegen das Nazi-Regime angerierte.
Viele junge Menschen zeigten ihren Widerstand durch ihr äußeres Erscheinungsbild, wie zum Beispiel Schlurfe.
Hierzu eine Textstelle aus Ernst Jandls Buch "Rinks und Lechts":
der mit dem körper gewiss größte und kräftigste von uns betrat die klasse in leicht gebeugter haltung; er trug lange, nach unten sich ausweitende, mit dem saum am boden schleifende hosen; seine weinrote jacke reichte fast bist zum knie; sein langes, schwarzes, kompaktes haar glänzte von öl und war in der mitte gescheitelt, über der stirn zu zwei höckerartigen ausbuchtungen angehoben, an den schläfen glatt nach hinten geformt, wo die beiden flügel ("Schwalbenschwanz") mit dem zurückgekämmten haar der kopfkuppe zu einem hart abgehackten, horizontalen abschluss vereinigten, unter dem hemdkragen einen steifen, glattrasierten nackens sichtbar ließ. an einem winzigen knoten hing an seinem hals eine überaus schmale kravatte bis zum schritt seiner hose.
Am 1. September bricht schließlich der von Hitler provozierte Krieg aus.
Der wirkt sich natürlich auch auf die Situation in der Schule aus.
So werden im weiteren Verlauf des Krieges Schüler zu Ernteeinsätzen, vormilitärischer Ausbildung, Sanitätsdiensten und für den Luftschutz ausgebildet.
Viele Lehrer müssen zum Militär einrücken, auch Schüler (wenn sie das 17. Leben schon vollendet haben).
Unter diesen Umständen hat der Unterricht sehr gelitten.
Ein Beispiel wäre, dass die Klasse meines ----- aufgelöst wurde und die noch verbleibenden Schüler, um zu maturieren, eine andere Schule besuchen mussten.
Nach dem "Abitur" kamen die ehem. Schüler zum Reichsarbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht.
Auch für Mädchen gab es einen Arbeitsdienst, Landjahr(so ähnlich wie heute Au-pair-Mädchen) und Dienstverpflichtung in Waffenfabriken.
Wenn man die Erzählungen der Leute vergleicht bemerkt man, dass jeder bestimmte Themen ganz anders erlebt hat.
Außerdem stellt man fest das sich die Situation in Österreich mit dem Fortschritt des Krieges drastisch verschlechtert hat- politisch, wirtschaftlich sowie physisch.
Aber das schlimmste für die Jugend im 3. Reich war, dass man die Kinder nicht Kinder hat sein lassen.
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