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11. Klasse Musik
JAZZ
GS Jahnschule (Hamburg)
Inhalt
1.Einleitung
2.Definition des Jazz
3.Die Geschichte des Jazz
4.Grundelemente des Jazz
5.Das Jazzensemble
6.Die verschiedenen Stilarten des Jazz, Instrumente und Besetzungen
7.Die Bedeutung des Jazz für die Musik
8.Die einzelnen Formen des Jazz
9.Die wichtigsten Interpreten des Jazz
10.Quellenangaben
1. EINLEITUNG
Der Jazz ist eigentlich die Musik unseres Jahrhunderts. Er ist die einzige musikalische Entwicklung (außer der 12-Ton-Musik), aus der sich alle weiteren für unsere Zeit typischen Stile wie Rock`n`Roll, Independent, Pop- und U-Musik ergeben haben. Einzige Ausnahme bildet der Reggae, welcher jedoch eine vollkommen andere Entwicklung darstellt.
2. DEFINITION DES JAZZ
Begriff:
Jazz ist eine Musizierform mit eigenen Gesetzen und ästhetischen Maßstäben, der um die Jahrhundertwende durch die Begegnung europäischer und afrikanischer Musik zu entstehen begann.
3. DIE GESCHICHTE DES JAZZ
Die Quellen des Jazz sind:
- der Spiritual dessen religiösen Gesänge der schwarzen Gottesdienste und deren starker Rhythmus die Gläubigen mehr als nur zu fesseln vermochte
- der Blues der ursprünglich aus Gesängen der Arbeiter auf den Baumwollfeldern bestand, die sich um Heimweh nach Afrika, Geldsorgen und persönliche Nöte drehten. Er ist den afrikanischen Volks- und Kultgesängen nah verwandt.
- die kreolischen Gesänge. Dies sind rhythmus-betonte Weisen von den karibischen Inseln. Sie wahren ursprünglich die Folklore der afrikanischen Stämme - eine Entwicklung aus den Stammesliedern.
- die Balladen der weißen US-Amerikaner sind ein bekanntes Beispiel: `When the saints go marching in`. Die Marschmusik der amerikanischen Armee war nicht sehr unterschiedlich zur europäischen Unterhaltungsmusik und aus dem
damaligen Potential an `Schlagern` in den USA ist Ragtime (von 'rage', zerrissen) um ca. 1890 entstanden, als die Schwarzen die ausgedienten Militärblaskapelleninstrumente bekamen und begannen, damit Musik zu machen. Es war mehr eine Tanzmusik, die sich vom Jazz vor allem durch mangelnden swing (mehr taktorientiert, stampfend) und starke Synkopierung (darunter versteht man eine Rhythmusverschiebung durch die Verbindung schwerer und leichter Teile) unterschied.
4. DIE GRUNDELEMENTE DES JAZZ
Die wichtigsten Elemente des Jazz sind der Rhythmus, die Takt-Sprache der Musik, die Improvisation, die individuelle Auslegung der musikalischen Themata und die Artikulation der Stilmittel als Ausdruck der Musik.
Also sind die Tonbildung (Instrumentierung, bei der auch Stimme als Instrument gilt), die Akzentuierung (Verweisen der einzelnen Instrumente auf ihre Betonung der Themata), die Phrasierung (inwieweit das musikalische Grundthema von der Improvisation abgegrenzt wird) und der Sound (das gesamte Klangbild) die grundlegenden Elemente.
Die Interpretation ist die Komponente, die den Jazz von allen anderen Musikrichtungen unterscheidet.
Der bedeutendste Begriff im Jazz ist die 'Version', was die individuelle Auslegung des Themas durch den Interpreten meint. Diese Vielfalt ist auf Notenpapier nicht festzuhalten, weswegen die Erfindung der Schallplatte zugleich den Beginn der Verbreitung des Jazz markiert. Die Interpreten haben völlige Freiheit in der Wahl von Tempo, Tonart, Besetzung und Stilart des Vortrags (häufig verschmelzen die unterschiedlichen Stile des Jazz innerhalb eines Stückes) - genau das unterscheidet den Jazz von all seinen Nachfolge und Ablegern; der wichtigste ist die Tanzmusik, welche in der Jazz-Fachsprache als 'commercial' bezeichnet wird.
5. DAS JAZZENSEMBLE
Der Jazz besteht von der kleinsten Besetzung, dem Trio, bis zur gößten, der Big Band (mit bis zu 19 Musikern), aus Gemeinschaftsleistung. Im Jazz gibt es keine Doppelbesetzungen, und selbst bei der Big Band, in der es mehrere Trompeten und Posaunen gibt, gilt jeder Musiker als Solist. Beim Spielen im 'Satz' gilt es, das Ideal des Teamworks zu erfüllen. Aber als Solist kann man auch seine Persönlichkeit zur Entfaltung bringen, die beim Jazz respektiert wird wie bei keiner anderen Musik. Der Chef der Gruppe, der 'Leader', kann das Ensemble von jedem beliebigen Instrument aus leiten, da es keine Instrumentenrangordnung gibt und jedem Instrument seine eigenen Funktionen zugeschrieben werden. Außerdem bestimmt der Leader die 'drei T': Themenauswahl, Bestimmung der Tonart, Tempovorgabe.
Das Material der Jazzmusik ist nicht so reichhaltig wie die abendländische Kunstmusik. Diese besondere Art der Musik wurde bzw. wird als Gebrauchsmusik bei Umzügen, Paraden und beim Tanz verwendet. Deshalb sind Melodie, Harmonie und Rhythmus sehr einfach. Kennzeichnend für die Jazzmusik sind die Verwendung von zu kleinen Terzen und Septimen im Rahmen der üblichen Tonleitern, die Elementare, vorwärtstreibende Rhythmik, Glissandi, Improvisation.
Der durch Schlagzeug, Bläser und Banjo bestimmte Klang bevorzugt neben dunkel-weicher Klanggebung das Grelle und Groteske. Der Jazz gab namhaften und modernen Komponisten wie Milhaud, Gershwin, Ravel, Strawinski und Hindemith Anregungen.
Als Improvisationsvorlage dienen die alten, in jeder Epoche hervorgebrachten Themen, unter anderem 'Royal Garden Blues',
'Fidgety Feed' und 'Jazz me Blues'. Das Spielen von Balladen gilt als schwerste Aufgabe für den Solisten, da dieser durch überzeugende Improvisation, Stil- und Formgefühl seine Musikalität unter Beweis stellen muß.
In den zwanziger Jahren wurden viele Schlager von den Jazzmusikern aufgegriffen und durch neue Interpretation und teilweise auch Improvisation der Melodie in Liedform verfaßt.
Unter Liedform versteht man die Form A - A - B - A. B ist der Mittelteil, im Jazz als 'Bridge' (Brücke) oder 'release' bezeichnet.
6. DIE VERSCHIEDENEN STILARTEN DES JAZZ,
INSTRUMENTE UND BESETZUNGEN
Hier folgen nun die verschiedenen Stilarten des Jazz, durch die sich dieser leicht in mehrere Gruppen aufteilen läßt und in seinem Umfangsreichtum gleich viel übersichtlicher wird.
Jazz und Blues laufen mittlerweile nebeneinander her, haben sich zu verschiedenen Stilen entwickelt. Der Blues ist das weltliche Gegenstück zum Spiritual, das nicht mehr die Größe eines Gottes preist, sondern das irdische Elend besingt. Ursprünglich wurde der Blues nur gesungen, später auch von Instrumenten begleitet, niemals aber rein instrumental vorgetragen. Er zieht sich durch die gesamte Geschichte des Jazz und ist in allen Spielarten und unter jeder Besetzung zu finden.
Der New-Orleans-Stil ist der erste authentische und reine Jazz-Stil und somit der Vorläufer aller späteren Stile. Seine Blüte hatte er von 1900-1917 mit Interpreten wie Louis Armstrong (and the Hot Seven), King Oliver's Creole Jazz Band und die New Orleans Feetwarmers (mit Sidney Bechet). Um 1923 und 1940 herum hatte dieser Stil, der oftmals als 'Dixieland' (s.u.) bezeichnet wird, seine 'revivals' (s.u.). Das erste Mal geschah dies durch den Ausschluß schwarzer Musiker aus Storyville, das zweite Mal durch die Auftritte von Glenn Miller und Count Basie, die dann später Big-Band-Musik genannt wurde.
Die Orchester-Besetzung
Hatten auch Bebop und Cool Jazz ihre Standard-Besetzung, so war doch der New-Orleans-Stil der einzige mit einer festgeschriebenen Instrumentierung. Die Instrumente waren:
* Kornett
* Trompete
* Posaune
* Klarinette
* Tuba
* Kontrabass
* Schlagzeug
* Klavier (später)
Hier ist noch zu sagen, daß der Jazz in dieser Phase die Entwicklung der Blasinstrumente stark beeinflusste. Nebenbei wurde extra für ihn der 'Dämpfer' für Trompete und Posaune erfunden und auch der 'Jazzbesen' entwickelt. Auch hier bemerkt werden soll, daß sich später das Quintett (vor allem im Bebop) durchsetzte, das im Cool Jazz vom Quartett abgelöst wurde.
Dixieland ist nunmehr die Nachahmung des schwarzen Stils durch weisse Musiker, wenngleich recht schnell eine Vermischung der Rassen stattfand. Das Wort `Dixieland` ist spöttisch gemeint und bezeichnet den Süden der USA. Rhythmus und Repertoire sind teilweise dem Ragtime entnommen, was den Dixieland rasch zu einer Tanzmusik werden liess. Jack Laine, die Original Dixieland Jazz Band und die New Orleans Rhythm Kings (die erste schwarzweisse Jazzband) verbreiteten den Dixieland rasch, der zu einer Modeerscheinung wurde - was von schwarzer Seite zu seinem Niedergang beitrug. Der Dixieland-Jazz hatte 'seine Zeit' von 1917-1927.
Der Chicago-Stil war eine Übergangsphase, die den Wechsel vom traditionellen (synkopischen) Jazz zum Swing markiert. Damals wurde er vor allem von Hugues Panassie geprägt. Er hatte eine Lebensdauer von ca. 1926 bis 1929. Dieser Stil fand übrigens durch den Film 'Blues Brothers' sein Revival in den frühen 80ern.
Der Swing war das erste 'revival' des New-Orleans-Jazz, der sich hier in Form der Big-Band-Musik vollzog (Glenn Miller etc.). Swing meint alle zwischen 1925 und 1930 entstandenen Stile, die sich bis in die späten 40er fortsetzten. Im Swing vollzieht sich der Wandel vom klassischen zum modernen Jazz, der sich durch das Verschwinden der Big Bands, die allmähliche Auflösung der klassischen Besetzungen und eine Hinkehr zum betonten Individualinstrument vollzog. Grundregel des Swing war: 'Je fixierter die musikalische Begleitung, desto bequemer die solistische Entfaltung'. Was bedeutet: Je stärker sich das Orchester bzw. die Band auf das Hauptthema konzentriert, desto einfacher hat es der Solist, seine Improvisation zu gestalten, da er der einzige Abweichende ist. Wichtige Swinger waren Louis Armstrong und Duke Ellington. Der Revival-Jazz war das zweite Wiederaufleben der klassischen Jazz-Stile und wurde auch als 'Renaissance' bezeichnet. Letztlich war dieser Stil nicht mehr als eine angepasstere, sanftere und melodischere Form des New-Orleans-Jazz und dadurch sehr erfolgreich. Vor allem Hugues Panassie und Sidney Bechet (nun
Solist mit großem instrumentarischem Hintergrund) wurden durch den Revival-Jazz reiche Leute. Im Zeitraum von ca. 1940 bis 1947 war der Revival-Jazz populär.
Bebop war eine sehr bedeutende und noch heute lebendige Form des Jazz, die eigentlich nicht mehr war als das Aufgreifen der alten Ragtime- und Blues-Elemente, die in freier Interpretation vorgetragen wurden. Er war eigentlich die entscheidende Phase der Dominierung der Versions-Kunst im Jazz. Es war vor allem die 32taktige Liedform des Blues, die hier interpretiert wurde, indem Schlager und Dixieland-Melodien oft in sehr freie Form gebracht wurden. Hauptkennzeichen des Bebop ist der Scat, ein sehr lautmalerischer Gesang, der ständig Tonfarbe und Tempo wechselt und so einen arhythmischen Zustand erzeugt, welcher durch die stete Wiederholung des Hauptthemas eingegrenzt wird. Im Verlauf dieser Phase übernahmen auch die Instrumente diese Phrasierung und lieferten oft sich oder der Stimme mehr Duelle als Duette. Bekannteste Interpreten sind Louis Armstrong, später Ella Fitzgerald und in unserer Zeit Musiker wie Al Jarreau oder Jamiroquai. Blütezeit: 1945-1950.
Der Progressive Jazz entwickelte sich zunächst aus dem Bebop. Er ist ein sehr aggressiver, formenverneinender Jazz, bei welchem sich die Instrumente (meist Trompete, Horn und Saxophon) wilde Tänze um das musikalische Thema leisteten. Wichtigster Vertreter war Fats Waller, dann auch Eugen Cicero der das Piano als ein Hauptinstrument des Jazz einführte. Dieser Stil setzte sich
1946-1949 nicht durch und wurde vom Cool Jazz abgelöst - seinen Widerhall fand er erst viel später in den Werken von Jan Garbarek und Jean-Luc Ponty.
Der Cool Jazz war dem Bebop sehr verwandt, ist allerdings rhythmisch entspannter und mehr themen- denn instrument-fixiert. Was den Bebop durch betonte Interpretation des musikalischen Themas kennzeichnete, wandelte sich hier in vielfältige, nur leicht abgewandelte Wiederholungen des Themas durch pointierten Einsatz der Instrumente. Eigentlich ist der Cool Jazz die `weiße Gegenentwicklung`, ohne Zweifel aber auch eine Fortsetzung insofern als sich rasch weiss-schwarze Ensembles für diesen Stil fanden. Marshal W. Stearns sagte: ''Cool Jazz' heisst: cool spielen, ohne kalt zu sein'. Diesem Credo folgten Leute wie Bix Beiderbekke, Lester Young oder Bud Freeman, die starke Individualisten waren. Der Cool Jazz vereinigt die Version des Progressive Jazz mit der Melodik des Dixieland-Stiles.
Der Free Jazz hat seinen Ursprung in den frühen 50ern und ist durch Improvisation gekennzeichnet - das musikalische Thema dient nunmehr als background, aus dem die Interpreten eigene Wege entwickeln. Einzig festlegbares Charakteristikum des Free Jazz ist, daß er kein sicheres hat. Alles ist eben frei definierbar, einzige Basis das Grundthema, und auch das ist nicht sicher. Bekanntes Beispiel hierfür ist 'Friday Night In San Francisco', ein Live-Concert von McLaughlin, de Lucia und einem dritten
Gitarristen, das mehr Aktionsmusik denn ein Konzert ist: Die drei Musiker wechseln wild die Themen (meist Klassiker wie 'Take Five' oder 'Pink Panther Theme') und reagieren aufeinander. Der Hang zu einer fast starren Besetzung endet hier, es reichen schon zwei Musiker (z.B. Stephane Grapelli an der Violine und Eugen Cicero am Klavier), um wild improvisieren zu können. Man spricht hier auch vom 'Wechsel von der Band zum Instrument'.
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