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Referat Dürrenmatt - Die Physiker - Biographie

literatur referate

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis                                       

Vorwort                                                      

Biographie                                                   

Zusammenfassung                                      

Charakteristik Frl. Dr. Mathilde von Zahnd                                 

Charakteristik Johann Wilhelm Möbius                          

Charakteristiken Herbert Georg Beutler und Ernst Heinrich Ernesti               

Interpretation                                              

Literaturverzeichnis                                    

Schlusswort                                                 

Vorwort

Ich habe dieses Buch gewählt, weil mich die Thematik dieses Theaterstücks interessiert. Auch die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist, sagt mir zu (,ist für mich verständlich).

Diese Arbeit war zeitaufwendig und mühsam zu verfassen, obwohl ich Sekundärliteratur gekauft habe, die ich aufmerksam durchgearbeitet habe.

Ich hoffe, dass das Gehalt, die Formulierung und zuletzt auch die Gestaltung dieser Arbeit, Ihnen zusagt.

Biographie

Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar in Konolfingen im Kanton Bern als Sohn eines Pfarrers geboren.

Sein Grossvater war der bekannte Dichter und Lokalpolitiker Ulrich Dürrenmatt (1849-1908), Redakteur der "Berner Volkszeitung" und (1902) Abgeordneter im Schweizer Nationalrat.

Entwicklung Dürrenmatts Talents zum Malen und Zeichnen.

Uebersiedlung der Familie nach Bern.

Er besucht das Berner Freie Gymnasium, später das Humboldtianum.

Bestehen der Maturitätsprüfung. Studium der Philosophie, Literatur- und Naturwissenschaften zunächst in Zürich, nach einem Semester dann in Bern.

Beginn der Schriftstellerischen Arbeit.

Entstehung des Erstlingsdramas "Komödie" und der Prosatexte "Weihnacht" und "Der Folterknecht". Die Erzählung "Der Alte" ist die erste Veröffentlichung im Berner "Bund" (1945).

Vom Winter 46-48 lebt Dürrenmatt in Basel.

Es entstehen die ersten Dramen "Es steht geschrieben" 1946 und "Der Blinde" 1947 sowie das Hörspiel "Der Doppelgänger" 1946. Uraufführungen der Dramen am 19.04.47 im Schauspielhaus Zürich bzw. am 10.01.48 im Stadttheter Basel.

Dürrenmatt heiratet die Schauspielerin Lotti Geissler. Er verfasst drei Sketchs und ein Chanson für das Zürcher "Cabaret Cornichon" und arbeitet Anfang der fünfziger Jahre auch als Theaterkritiker für "Die Weltwoche".

Die Anfangsjahre des freien Schriftstellers stehen im Zeichen wirtschaftlicher Unsicherheit.

Durch Hörspielaufträge des deutschen Rundfunks bringt er sich über die Runden.

1951 entsteht die wichtige Erzählung "Der Tunnel".

Ab dem 15.12.50 erscheint im "Schweizer Beobachter" der erste Detektivroman "Der Richter und sein Henker" in Fortsetzungen. Er und sein Schwesterwerk "Der Verdacht" (1951) werden später in preiswerten Taschenbuchausgaben publiziert und sichern dem Autor einen grossen Leserkreis.

Umzug ins eigene Haus in Neuchatel.

Am 26.03 Uraufführung der Komödie "Die Ehe des Herrn Mississippi", die sich bereits mit der für Dürrenmatt spezifischen Problematik von Recht und Gerechtigkeit im grösseren Rahmen einer Konfrontation westlicher und östlicher Ideologien auseinander setzt. Für das spätere Werk entsscheidende Themen werden hier erstmals konsequent durchgeführt. (Verfilmung 1961).

Das Hörspiel "Stranitzky und der Nationalheld", das er schreibt, ist der Ausdruck einer zunehmenden politischen und gesellschaflichen Parteinahme.

1954 Literaturpreis der Stadt Bern; Regiearbeit im Stadttheater Bern

1955 Der erste uneingeschränkte Welterfolg wird "Der Besuch der alten Dame" (Uraufführung am 29.01.56 im Schauspielhaus Zürich). Die Aufführungen in Bern (1959) - bei der der Autor selbst Regie führt -, Milano (1960) und am New Yorker Broadway (1958) werden, wie oft bei Stücken Dürrenmatts, zum Anlass entscheidender Revisionen. Die unter dem Titel "The Vision" (1964) mit Ingrid Bergmann und Anthony Quinn erschienene Filmversion (Regie Bernhard Wicki) stellt eine Trivialisierung des Orginals dar.

1957 Hörspielpreis der Kriegsblinden

1958 Prix Italie; Literaturpreis der "Tribune de Lausanne"

1959 Schillerpreis der Stadt Mannheim (Vortrag Friedrich Schiller) und zahlreiche andere Ehrungen

1960 Grosser Preis der Schweizerischen Schillerstiftung

1961 Entstehung der Komödie "Die Physiker"

1962 Am 20.02. wird "Die Physiker" im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und wird zum Welterfolg.

1966 Die Jahre von 66-75 sind ausgedehnten Reisen gewidmet.

1968 Im Herbst wird er von den Basler Bühnen als künstlerischer Berater und Mitglied der Direktion engagiert.

Grillparzer-Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften

1969 "Grosser Literaturpreis" der Stadt Bern und Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia.

Im Herbst zieht er sich aus der Direktion der Basler Bühnen zurück.

1974 Ehrenmitgliedschaft der Ben-Gurion-Universität Beerschewa

1977 Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medallie

Ehrendoktorate der Universitäten Nice und Jerusalem

1979 Grosser Literaturpreis der Stadt Bern

Am 24.02. hält Dürrenmatt den Vortrag "Albert Einstein" an der ETH Zürich, der im gleichen Jahr veröffentlicht wird.

1980 Veröffentlichung der "Werkausgabe in dreissig Bänden" anlässlich des 60. Geburtstags des Autors

1981 Ehrendoktor der Universität Neuchatel

1983 Tod seiner Frau Lotti

1984 Oesterreichischer Staatspreis für Literatur

Heirat mit der Münchner Schauspielerin und Regisseurin Charlotte Kerr

1986 Büchner-Preis der Stadt Darmstadt

1990 Dürrenmatt stirbt am 14. Dezember in Neuchatel

Das Werk ist keinesfalls autobiographisch.


Dies untermauert Dürrenmatts Aussage.


(Zitat: Reclam S.69: Friedrich Dürrenmatt):

"Es ist immer wieder von irgend jemandem versucht worden, sein eigenes Leben zu beschreiben. Ich halte das Unterfangen für unmöglich, wenn auch für verständlich. Je älter man wird, desto stärker wird der Wunsch, Bilanz zu ziehen. Der Tod rückt näher, das Leben verflüchtigt sich. Indem es sich verflüchtigt, will man es gestalten; indem man es gestaltet, verfälscht man es: So kommen die falschen Bilanzen zustande, die wir Lebensbeschreibung nennen, manchmal grosse Dichtungen - die Weltliteratur beweist es -, leider oft für bare statt für kostbare Münze genommen.

Was nun mein Leben betrifft, so halte ich, es näher zu beschreiben, auch noch aus einem anderen Grunde für überflüssig. Gemessen am Schicksal von Millionen und Abermillionen, die lebten, leben, während ich lebe, und noch leben werden, wenn ich nicht mehr lebe, kommt mir mein Leben so privilegiert vor, dass ich mich schäme, es auch noch schriftstellerisch zu verklären."


Es bestehen lediglich biographische Einflüsse, im Zusammenhang mit Thema, Stoff und Motivation, die die Ausarbeitung des Werks beeinflusst haben.

Zusammenfassung

Das Theaterstück spielt sich irgendwo in der Schweiz in dem privaten Sanatorium "Les Cerisiers", das von Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd geführt wird, ab; genauer genommen im Salon einer etwas verlotterten Villa. In ihr waren einst sämtliche Patienten, die ganze, geistig verwirrte Elite untergebracht. Doch nun halten sich nun nur noch die drei Physiker Möbius, Einstein und Newton darin auf.

Dies darum, weil Fräulein Doktor erstens beisammen lässt, was zusammengehört und zweitens, weil die restlichen Patienten in den Neubau übergesiedelt wurden, als der erste Unglücksfall geschah. Newton hatte nämlich seinerzeit Schwester Dorothea Moser, die Ringerin, mit einer Vorhangkordel erdrosselt.

Kriminalinspektor Richard Voss ermittelt in der Anstalt aufgrund eines neuen Mordfalles, der sich drei Monate nach dem ersten Vorfall ereignete. Einstein erdrosselte die Schwester Irene Straub aus Kohlwang, die Landesmeisterin des nationalen Judoverbandes, mit der Schnur einer Stehlampe.

Einstein geigt auf seinem Zimmer, um sich zu beruhigen, während in Fräulein Doktor auf dem Klavier begleitet. Da er aber unter Geisteskrankheit leidet, ist er unzurechnungsfähig und wird darum nicht verhört.

Der Inspektor berichtet Fräulein Doktor, dass der Staatsanwalt tobt und nun kategorisch Pfleger für ihre Physiker verlangt. Sie erklärt sich einverstanden und Herr Voss zieht ab.

Nachdem der Inspektor verschwunden ist, erscheint Frau Rose mit ihrem Mann und ihren Kindern. Sie ist die ehemalige Frau von Johann Wilhelm Möbius, dem dritten Physiker. Frau Rose hat den Missionar Rose geheiratet und will sich nun von Möbius verabschieden. Sie erkundigt sich nach dem Befinden und fragt ihn, ob ihm König Salomo noch immer erscheine. Möbius kann sich nur schwach an seine Kinder erinnern und beginnt den Irren zu spielen. Er schüchtert seine Familie ein und jagt sie mit wüsten Beschimpfungen aus dem Raum.

Schwester Monika Stettler (fünfundzwanzig Jahre alt; aus Blumenstein) beruhigt Möbius und erklärt ihm, dass sie von Pflegern abgelöst wird und sie nun voneinander für immer Abschied nehmen müssen. Er umschreibt ihr, wie sehr er sie mag. (Zitat: "Die Physiker"; S.45 m): "Doch sie sollen wissen, dass für mich alles anders geworden ist, seit ich Sie kenne. Erträglicher. Nun, auch diese Zeit ist vorüber. Zwei Jahre, in denen ich etwas glücklicher war als sonst, weil ich durch Sie, Schwester Monika, den Mut gefunden habe, meine Abgeschlossenheit und mein Schicksal als - Verrückter - auf mich zu nehmen."

Sie hält ihn jedoch nicht für verrückt und glaubt daran, dass ihm der König Salomo erscheint. Er ist erzürnt und befiehlt ihr, sie solle verschwinden. Sie bleibt aber und offenbart ihm, sie liebe ihn. Sie glaubt an die Richtigkeit seiner Manuskripte, ermutigt ihn, mit seinen Erfindungen an die Oeffentlichkeit zu treten und will mit ihm in Freiheit, abseits der Anstalt, ein "bürgerliches" Leben führen. Er meint dazu nur (Zitat: "Die Physiker" S.51 o): "Mut ist in meinem Falle ein Verbrechen." Er will verkannt bleiben. Aus diesem Grund ist er gezwungen, Schwester Monika zu erdrosseln.

Inspektor Voss erscheint erneut, um Untersuchungen im neuen Mord, durchzuführen. Diesmal nimmt er den Fall eher gelassen. (Zitat: "Die Physiker" S.55 m): "Fräulein Doktor von Zahnd. Ich tue meine Pflicht, nehme Protokoll, besichtige die Leiche, lasse sie photographieren und durch unseren Gerichtsmediziner begutachten, aber Möbius besichtige ich nicht. Den überlasse ich Ihnen. Endgültig. Mit den andern radioaktiven Physikern." Es erfreut ihn sogar, dass er in diesen Fällen für einmal die Mörder nicht überführen muss, da das Recht bei diesen Geisteskranken scheinbar ausser acht gelassen wird. (Zitat: "Die Physiker" S.60): "Ich könnte jubeln. Ich habe drei Mörder gefunden, die ich mit gutem Gewissen nicht zu verhaften brauche. Die Gerechtigkeit macht zum ersten Mal Ferien, ein immenses Gefühl."

Die Pfleger erscheinen und servieren das Abendbrot. Alle drei sind riesenhafte Boxer. Der Inspektor scheint zufrieden zu sein.(Zitat: "Die Physiker" S.57 u): "Neidisch. Wenn wir die bei der Polizei hätten - ."

Jetzt geschieht eine überaschende, dramatische und entscheidende Wende im Theaterstück. Es stellt sich heraus, dass keiner der drei Physiker wirklich geistig krank sind. Die drei Schwestern wurden nicht der Liebe wegen (bzw. wegen der Geisteskrankheit) ermordet, sondern sie brachten in Erfahrung, dass Newton und Einstein in Tat und Wahrheit Agenten verschiedener Geheimdienste sind. Sie haben sich unter einem Decknamen als Nervenkranke in die Anstalt eingeschlichen. Beide haben die Dissertation von Möbius, über die Grundlagen einer neuen Physik gelesen und halten ihn schlicht für den genialsten Physiker ihrer Zeit. Ihm gelang es nämlich die Gravitationslehre und die Feldtheorie zu definieren und das System aller möglicher Erfindungen aufzustellen. Newton bedroht ihn mit einer Pistole und versucht ihn, mit den unterschiedlichsten Argumenten zu zwingen, seine Arbeit herauszurücken. (Zitat: "Die Physiker" S.68 u) Newton: "Ihre persönlichen Gefühle in Ehren, aber Sie sind ein Genie und als solches Allgemeingut. Sie drangen in neue Gebiete der Physik vor. Aber Sie haben die Wissenschaft nicht gepachtet. Sie haben die Pflicht, die Türe auch uns aufzuschliessen, den Nicht-Genialen. Kommen Sie mit mir, in einem Jahr stecken wir Sie in einen Frack, transportieren Sie nach Stockholm, und Sie erhalten den Nobelpreis." Einstein erscheint ebenfalls mit einer Pistole.

Die beiden Agenten geraten in einen Streit und wollen sich ein Duell liefern. Möbius aber hat die Manuskripte, die Arbeit von fünfzehn Jahren, verbrannt. Somit sind ihm die beiden Agenten ausgeliefert und werden langsam wieder vernünftig. Er hält es zu gefährlich, seine Erfindungen der Menschheit anzuvertrauen, denn die Generalstäbe der jeweiligen Länder würden die Erfindungen (und ihn) zum Zweck der Machtpolitik missbrauchen und ausnützen. (Zitat: "Die Physiker" S.73 u) Möbius: "Es gibt Risiken, die man nie eingehen darf: der Untergang der Menschheit ist ein solches. Was die Welt mit den Waffen anrichtet, die sie schon besitzt, wissen wir, was sie mit jenen anrichten würde, die ich ermögliche, können wir uns denken. Dieser Einsicht habe ich mein Handeln untergeordnet."

Newton und Einstein verstehen die Bedenken von Möbius und er kann sie überzeugen mit ihm in der Klinik zu verweilen. (Zitat: "Die Physiker" S.75) Möbius: "Nur hier im Irrenhaus sind wir noch frei. Nur im Irrenhaus dürfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff."

Zum Höhepunkt kommt es, als die Irrenärztin mit ihren drei Pflegern im Salon erscheint. Zur Überraschung der Physiker spricht sie sie mit ihren richtigen Namen an. Aus ihrem Mund müssen die Physiker erfahren, dass sie ihr Bündnis umsonst geschlossen haben. Seit Jahren hat die Anstaltsleiterin alle Manuskripte von Möbius heimlich fotokopiert. In einem mächtigen, von ihr geschaffenen Trust wird sie auch das System aller möglichen Erfindungen für den Weg zur Weltherrschaft ausnutzen. Dies alles geschehe im Auftrage des goldenen Königs Salomo, der auch ihr erschienen sei. Es zeigt sich, daß die Irrenärztin selber geisteskrank ist.

Die Lage der Physiker ist aussichtslos geworden. Sie müssen, als gefährliche Geisteskranke zum Schweigen verurteilt, ihr Dasein weiterhin im Irrenhaus fristen. In kurzen Schlußmonologen geben sie ihrer tiefen Resignation Ausdruck.

Frl. Dr. Mathilde von Zahnd

Frl. Dr. H.c. Dr. Med. Mathilde von Zahnd ist Gründerin, Eigentümerin und oberste Arztin des Sanatoriums "Les Cerisiers". Frl. von Zahnd ist eine buckelige, fünfundfünfzigjährige Jungfer und stammt ab von einer machthabenden Familie, die zahlreiche namhafte Persönlichkeiten hervorbrachte - wie den Vater (Wirtschaftsführer), den Onkel (Politiker) oder den Generalfeldmarschall Leonidas von Zahnd - und deren letzter nennenswerter Spross sie ist. Die letzten Lebenden der traditionsreichen Familie, Tante Senta und Vetter Ulrich, verweilen in ihrer Klinik. Ein weiterer Teil der alten Familie ist in ihrem Sanatorium gestorben. Frl. von Zahnd beschreibt es sogar als medizinisches Wunder, dass sie für relativ normal gilt, was ihren Geisteszustand betrifft. Ihr Vater hat sie gehasst und im Gegenteil zu ihm bezeichnet sie sich als Philanthrop. (Zitat: "Die Physiker" S.12): "Er hasste mich wie die Pest, er hasste überhaupt alle Menschen".

Hinsichtlich des Wirtschaftens stellt sich Fräulein von Zahnd als sehr erfolgreich heraus, denn in ihrem Haus sind stets die wohlhabendsten Funktionäre aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft untergebracht. Medizinisch geniesst sie Weltruf.

Frl. Doktor Zahnd zeigt sich sehr sozial und freundlich. Im Gespräch mit Frau Rose sichert sie die fortdauernde Unterkunft des Herrn Möbius zu, als Antwort auf die Befürchtung, die Frau Rose plagte, ihr ehemaliger Mann könnte in eine staatliche Heilanstalt verlegt werden.

Sie charakterisiert sich auch selbst als menschlich (Zitat: "Die Physiker" S.12): "Ich bin schließlich kein Unmensch". Dementgegen zeigt sich ihre später ins Bild tretende Sucht nach Macht schon früh, und zwar gegenüber Herrn Inspektor, dem sie klar macht, dass sie entscheidet, für wen sich ihre Patient halten.

Auch ihren noch verbliebenen Verwandten gegenüber lassen sich Zeichen strikter Bestimmtheit und Zielstrebigkeit ablesen. Die Oberschwester berichtet ihr, dass Tante Senta unruhig ist, woraufhin Fräulein Doktor von Zahnd skrupellos den Befehl zur Verdoppelung der Dosis erteilt.

Ihren Patienten jedoch, bringt Frl. von Zahnd viel Verständnis entgegen; auch der Mord von Einstein wird ihm nicht angelastet. Sie ist verständnisvoll und lobt ihn für sein Geigenspiel.

Im zweiten Akt kippt der einst positive Eindruck jedoch und wandelt sich schliesslich völlig ins Gegenteil.

Nach dem dritten Mord in ihrer angesehenen Klinik sitzt Fräulein Zahnd düster und in sich versunken im Salon. Der unnatürliche Tod der Schwester ist für sie noch nicht mal das Schlimmste und scheint sie nicht sonderlich zu beunruhigen. Sie fürchtet nur verzweifelt, dass ihr medizinischer Ruf nun dahin sei. Hier zeigt sich erstmals, wie egoistisch sie denkt. Die zuerst menschlich wirkende Person scheint immer unmenschlicher zu werden und zuvor positive Charakterzüge wandeln sich ins Negative ab.

Das eigentliche Vorhaben zeigt sich erstmals deutlich, als sie berichtet, dass die Morde der drei getöteten Schwestern Heldentode gewesen seien. Denn sie hat die Schwestern für ihren Zweck als Opfer missbraucht und darum sind sie aus ihrer Sicht Helden geworden. Sie bezeichnete sie ironisch als Helden.

Die Wissenschaftler der Physik will sie ausnützen. Sie sind nicht zum Vergnügen im Sanatorium, sondern um für sie tätig zu werden.

Schon beim nächsten Zusammentreffen mit den Physikern kommt ihr, bis dahin nicht komplett zu durchschauender, Charakter ans Tageslicht.

Ganz gelähmt und verblüfft sind die Physiker erst, als Frl. von Zahnd ihre Vision von Salomo verkündet. Die drei starren sie entsetzt an.

Nun gibt die "irre" Arztin zu, dass sie die Morde einkalkuliert hat und verkündet ihren Plan von der Weltbeherrschung. Ihre Rechnung ist aufgegangen. (Zitat: "Die Physiker" S.85): "Nicht zugunsten der Welt, aber zugunsten einer alten, buckligen Jungfrau". Sie beschreibt: (Zitat: "Die Physiker" S.85): "Mein Trust wird herrschen, die Länder, die Kontinente erobern, das Sonnensystem ausbeuten, nach dem Andromedanebel fahren".

Obwohl sie verrückt geworden ist, zeigt sie sich als absolut ruhige und souveräne Figur, und das trotz der Dramatik der Geschehnisse. (Zitat: "Die Physiker" S.84): "Fräulein Doktor spricht alles still und fromm". Sie ist sich ihrer Macht absolut sicher und geniesst in ruhiger Weise den Triumph über die Physiker, die Welt, das Universum. Sie bestimmt (Zitat: "Die Physiker" S.84): "Ich aber übernehme seine (Salomos) Macht" und (Zitat: "Die Physiker" S.85): "das Weltunternehmen startet".

Johann Wilhelm Möbius

Den Gegenpol zu Frl. von Zahnd bildet der Patient Möbius, der gleichzeitig die zweite zentrale Person im Stück darstellt.

Herr Möbius war bester Schüler des Physikers Scherbert und Newton hält ihn für den größten (auch genialsten) Physiker aller Zeiten.

Weitere Charakterzüge zeigen sich in seinem Lebenslauf, den Frau Rose Frl. Doktor schildert. So lernte er Frau Rose als fünfzehnjähriger Gymnasiast kennen, denn er zog in die Mansardenwohnung des Vaters von Frau Rose. Er war bitter arm und ein Waisenbub, beschreibt Frau Rose. Daß Herr Möbius schon immer ein ehrgeiziger und zielstrebiger Mensch mit ernsten Vorsätzen war, zeigt sich in seiner Bildungslaufbahn. Er machte das Abitur, das ihm Frau Rose finanzierte und studierte im Anschluß Physik. Sie heirateten, als Herr Möbius zwanzig Jahre alt war und das gegen den Willen des Elternhauses. Zielstrebig schrieb er die Dissertation und schließlich stand eine Professur in Aussicht, da wurde Johann Wilhelm krank.

Aus der Ehe mit Frau Rose gehen drei Kinder hervor. Herr Möbius scheint in psychologischer Hinsicht lebenstauglich.

Die Auswanderung aus der Realität in das Irrenhaus ist Folge seiner physikalischen Erkenntnisse. Er sieht sich gezwungen, sich selbst als Verrückten auszugeben (er gibt vor, Salomo erscheine ihm), um die Menschheit vor verheerenden Auswirkungen durch die von ihm entdeckte Weltformel zu bewahren. (Zitat: "Die Physiker" S.69): "Es war meine Pflicht, die Auswirkungen zu studieren, die meine Feldtheorie und meine Gravitationslehre haben würden. Das Resultat ist verheerend. Neue, unvorstellbare Energien würden freigesetzt und eine Technik ermöglicht, die jeder Phantasie spottet, falls meine Untersuchungen in die Hände der Menschen fiele." Das Genie Möbius scheitert an seiner strikten Rationalität und seinem Verantwortungsbewußtsein. Er scheint Märtyrer für die Welt zu sein, ist es aber nicht, denn er flüchtet, gibt für seine Flucht seine Familie auf, die ihn in langen Qualen und Strapazen und steter Hilfe zum Erfolg führte, den er ablehnt. Er selbst postuliert moralische Entscheidungen, widerlegt sie aber gleichzeitig durch sein Handeln.

Zum erstenmal tritt er beim Abschied seiner Familie auf und sorgt für einen kräftigen aber gespielten Tobsuchtsanfall, der seine Familie geradezu vertreibt.

In diesem Moment gibt er sein eigentliches Leben völlig auf, unterwirft sich seiner Erkenntnis und täuscht den Verrückten in drastischer Manier vor. Die Aufgabe der Familie, die Ablehnung der Hilfe durch seine Familie und schliesslich gar die Vertreibung der Angetrauten samt der Kinder zeigt deutlich sein soziales Versagen. (Zitat: "Die Physiker" S.42): "Packt euch fort! Schleunigst!" ruft er aus, um seine Familie in die Flucht zu treiben, wünscht ihr sogar den Tod (Zitat: "Die Physiker" S.43): "Ihr sollt verflucht sein! Ihr sollt mit den ganzen Marianen im Marianengraben versaufen!"

Gesteigert wird sein Verhalten durch den Mord, den er am Ende des ersten Aktes, zur Bewahrung der Erkenntnis, an Schwester Monika begeht. Sie gesteht ihm ihre Liebe, verkündet ihm ihr Wissen über alles und will ihn dazu bewegen, wieder in die Physik zurückzufinden. Um seine Erkenntnis weiterhin zu verdecken, bringt Möbius Schwester Monika um, wie es schon seine Kontrahenten mit den Schwestern taten.

Später rechtfertigt er den Mord an Schwester Monika (Zitat: "Die Physiker" S.75): "Ich habe getötet, damit nicht ein noch schrecklicheres Morden anhebe." Er schiebt die Schuld sogar auf Schwester Monika (Zitat: "Die Physiker" S.75): "Sie begriff nicht, dass es heute die Pflicht eines Genies ist, verkannt zu bleiben."

Die völlige Sicherheit zur Bewahrung der Erkenntnis sollte allerdings der Selbstmord des Herrn Möbius sein, den er aber nicht begeht. Sein Leben verspielte er schon zu dem Zeitpunkt, zu dem er ins Irrenhaus flüchtete und seine Familie aufgab.

Seine Qual wurde aber nicht beendet; ständig lebte er mit der schwerwiegenden Verantwortung, die Weltformel entdeckt zu haben. Ein Selbstmord hätte sicherlich andere Morde erspart und sein Leiden beendet. Dennoch verzichtet er darauf und scheitert später, als Frl. Doktor die Weltmacht durch seine Weltformel erlangt. Er beschreibt selbst (Zitat: "Die Physiker" S.74): "Es gibt für uns Physiker nur noch die Kapitulation vor der Wirklichkeit", was sich am Ende in doppelter Hinsicht zeigen sollte. Einerseits kapituliert er vor der Erkenntnis, andererseits kapituliert er generell, da die Wirklichkeit nicht aufzuhalten ist, die Weltformel doch die Welt erreichte und Verheerendes anrichtet in den Händen einer "irren" Irrenärztin.

(Zitat: Berger Thomas):

Möbius ist ein unmoralischer Idealist. Seine vorgebliche Geisteskrankheit definiert sich über die Inanspruchnahme einer Symbolfigur für menschliche Weisheit, des Königs Salomo.

Trotz des Geniegeistes und den vergeblichen Versuchen, die Menschheit zu bewahren, sei es durch die Flucht ins Irrenhaus oder durch die Überzeugungsarbeit, die er an den beiden Physikern Einstein und Newton versucht und auch durchsetzt, scheitert Möbius am Ende. Sein Spiel, der Menschheit einen Verrückten vorzuspielen, war von Anfang an durchschaut, die Realität holte ihn ein.

Newton und Einstein

Der Physiker Alec Jasper Kilton wohnt unter dem Falschnamen Herbert Georg Beutler im Irrenhaus "Les Cerisiers" und spielt einen Verückten vor, der sich für Newton hält. Ebenso sein Gegenspieler Joseph Eisler, der unter dem Namen Ernst Heinrich Ernesti in das Sanatorium kam und sich angeblich für Einstein hält. Beide sind in Wirklichkeit jedoch Geheimagenten rivalisierender Mächte. Einstein ist Agent des Ostens, sein Widersacher Newton Geheimagent des Westens. Die beiden Agenten der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme haben das gleiche Ziel, nämlich die Beschaffung der Weltformel, damit diese den unterschiedlichen Systemen (West / Ost) nutzbar gemacht werden kann.

Beide lernt der Zuschauer zuerst als Irre kennen, die sich für die genialen Physiker Newton und Einstein halten. Newton allerdings gibt im Gespräch mit dem Inspektor zu, gar nicht Newton zu sein, sondern in Wirklichkeit Einstein. Er berichtet dem Inspektor, daß er nur vorgebe, Newton zu sein, um den verrückten Herrn Ernesti (alias Einstein) nicht zu beunruhigen. (Zitat: "Die Physiker" S.21): "Wenn Ernesti nun erführe, daß ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, wäre der Teufel los."

Im Verlauf des Dramas wird aber deutlich, wer sie wirklich sind. Beide haben eine Krankenschwester umgebracht, wie es auch Möbius tat, um sich vor der Entlarvung zu schützen. Durch den sinnlos scheinenden Mord an den Schwestern wird ihre angebliche Verrücktheit aber bekräftigt, ihr Aufenthalt legitimiert. So mußte Newton seine Krankheit durch einen Mord endgültig beweisen.

Nachdem sich das Sanatorium in ein Gefängnis verwandelt hatte, scheint es für Newton endlich dringlich geworden zu sein, mit Möbius zu reden. (Zitat: "Die Physiker" S.62): "Ich will nämlich hinaus", gesteht er Möbius und berichtet ihm folgend, wer er wirklich ist, nämlich Kilton, der Begründer der Entsprechungslehre und gleichzeitig Geheimagent. Einstein kommt den beiden bzw. Newton zum gleichen Zeitpunkt auf die Schliche und schaltet sich sofort ein. Auch er gibt zu, Mitglied eines Geheimdienstes zu sein und ist der Entdecker des Eisler-Effekts.

Newtons Einstellung zur Wissenschaft und Verantwortung zeigt sich deutlich im Zwiegespräch mit Möbius (Zitat: "Die Physiker" S.70): "Es geht um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. Wir haben Pionierarbeit zu leisten und nichts außerdem. Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige."

Er legt die Verantwortung über die Wissenschaft ab. Dies ist Aufgabe des Menschen. Newton plädiert für freies Forschen und Lehren und verfolgt vordergründig das Ziel einer freien Wissenschaft, obgleich er sich auch bewußt ist, daß er für die westliche Macht einen ungeheuren Dienst leistet. Daraufhin meint Einstein, Newton sei ein jämmerlicher Asthet.

Einstein selbst geht es vordergründig um die mit der Wissenschaft verbundene Macht. (Zitat: "Die Physiker" S.72): "Sie dagegen, Eisler, verpflichten die Physik im Namen der Verantwortung der Machtpolitik eines bestimmten Landes."

Letztlich müssen beide Physiker - wenn auch mit anderem Wissenschaftsverständnis - Möbius gegenüber ihre Unfreiheit im Bezug auf die Machtpolitik zugeben. Beide berufen sich auf die "Landesverteidigung". Diese bedingt also den Wunsch nach Besitz der Weltformel, um die Selbstverteidigung (Landesverteidigung) einerseits und den Ausbau der Macht andererseits sicherzustellen. Der Besitz der Weltformel würde dem jeweiligen Gesellschaftssystem bzw. dem jeweiligen Staat die absolute Macht auf Erden verheissen.

Schliesslich jedoch kann Möbius die beiden Agentenphysiker überzeugen, ihren Plan fallenzulassen und gemeinsam mit ihm in Unfreiheit für die Freiheit der Menschheit zu leben. Er plädiert an ihre Vernunft, dass eine solche Weltformel nicht Vorteile bringe, sondern den Untergang der Menschheit.

Zuletzt gedenken die beiden Physiker zusammen mit Möbius der verstorbenen Schwestern in einer sentimentalen Minute. (Zitat: "Die Physiker" S.77): "Auf unsere Krankenschwestern" rufen sie, bevor sie auf jene anstoßen.

Um sich selbst nicht zu verraten (gegenüber Frl. Doktor beispielsweise) fahren sie mit dem Verrücktsein fort; mit gutem Gewissen, die Menschheit gerettet zu haben, was sich aber als Falsch herausstellt.

Auch sie scheitern wie Möbius an Frl. Doktor von Zahnd. Haben sie doch weder die Weltformel für sich nutzbar machen können, noch die Menschheit gerettet.

Interpretation

Der von Dürrenmatt zur Übergabe des Schillerpreises 1959 in Mannheim gegebene Kommentar zur Aufgabenverteilung des Einzelnen und des Staates, wird in dem Text 'Die Verantwortung der Physiker', von Oskar Keller, in den Interpretationen zum Deutschunterricht 'Die Physiker', 1970 in München erschienen, folgend präsentiert.

In der Aussage von Dürrenmatt, wird die Frage aufgeworfen, wann man seine Bedürfnisse und Ansichten dem Staat unterordnet und wann man ihm widersprechen muss. Das eigentliche Problem, welches er in dieser Frage sieht, ist die Tatsache, dass der Einzelne in der heutigen Welt nicht mehr die Macht und Möglichkeiten besitzt, seinen Willen gegen die Allgemeinheit durchzu- setzen. In der Realität sieht er nur noch das Resignieren. Dieses stellt sich in Form einer handlungsunfähigen Ohnmacht dar, das Gefühl übergangen worden zu sein.

(Den einzigen Ausweg aus diesen Umstand sieht er in der Tatsache, dass jeder einzelne in der Menge untergeht und somit die Möglichkeit besitzt, entschlossen und tapfer das Seine zu tun, um die schlimmst mögliche Wendung abzuwehren.)

Dieses Problem auf den Physiker Möbius übertragen, ergibt eine sinnvolle Theorie. Ihm musste klar geworden sein, dass der Staat als Kontrollorgan über seine Theorien nicht in der Lage sein würde, sie vor einem Missbrauch zu schützen. Ferner ist er wahrscheinlich davon überzeugt, dass gerade der Staat sich dieses als Waffe zu Nutzen macht. Da er das folgende Elend, welches auf seiner Erfindung ruht, mit seinem Gewissen wahrscheinlich nicht vereinbaren kann, ist die einzig logische Schlussfolgerung, dass er die Theorien unter seiner eigenen Aufsicht, ohne den möglichen Zugriff einer weiteren Person, entwickelt, um dann zu entscheiden, wofür diese benutzt werden. Falls dabei ein zu grosses Risiko eintreten würde, so hätte er die Möglichkeit seine Entdeckung zu verschweigen und ein eventuell entstehendes Leid zu verhindern. Doch der einzig mögliche Weg um solch eine Bedingung zu gewährleisten, ist unterzutauchen. Dies Problem hat er dadurch gelöst, daß er vorgibt, verrückt zu sein. Dadurch hofft er wahrscheinlich, dass seine bisherigen Arbeiten als eine Spinnerei eines irren Menschen nicht ernst genommen werden.

In der Irrenanstalt, versucht er jede gefühlsbetonte Beziehung zu unterbinden, was ihm die benötigte Anonymität gewährleistet, um nicht erpressbar zu sein.

Der Einfall von Möbius sich in eine Irrenanstalt zu begeben scheint im ersten Moment der einzig richtige zu sein. Wie wir anhand des Buches 'Die Physiker' von Dürrenmatt sehen, kann dieses auch durch Zufälle vereitelt werden. Ebenso ist eine genaue Planung, wie z.B. das Verwischen von Spuren notwendig. Möbius hat verpasst, seine Dissertationen zu vernichten und für niemanden zugänglich zu machen. Bei diesen Versuch wäre er vielleicht auf einen der beiden anderen Physiker Alec Jasper Kilton oder Joseph Eisler gestossen. Bei dieser Gelegenheit hätte er durch eine falsche These die Hoffnungen der beiden vernichten können und wäre somit für keinen der später beteiligten Parteien interessant geworden. In dieser Ruhe lebend, jederzeit bereit für die Geheimhaltung seiner Thesen einzustehen, hätte er ein glückliches Leben im Kreise seiner Familie führen können. Dadurch wären Mittel wie der Mord an der Oberschwester überflüssig gewesen.

Aber auch der von mir angegebene Weg der Vertuschung kann nicht für sich in Anspruch nehmen, vom Zufall unabhängig zu sein. Dadurch stellt sich die allgemeine Frage, ob eine einzelne Person dazu überhaupt in der Lage ist? Das kann man am oben genannten Beispielen verneinen. Dennoch vertrete ich die Meinung, dass Möbius, wenn er auch seinen Plan etwas lückenhaft durchführte, er doch den richtigen Weg gegangen ist. An diesem Beispiel gesehen, hätte jeder Staat mit Sicherheit seine Theorien dazu benutzt, um primär Vorteile vor anderen zu haben und nicht wie von Möbius beabsichtigt, das Leid der Bevölkerung zu lindern.

Das ist im Grunde genommen legitim, denn der Staat hat auch die Aufgabe für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, was er in diesem Fall durch die Vormachtstellung gesichert hätte. Doch die Möglichkeit eines Missbrauches z.B. durch einen machtbesessenen Kleinstaat ist ein zu hohes Risiko um dieses einzugehen.

Literaturverzeichnis



Primärliteratur:


- Friedrich Dürrenmatt: "Die Physiker" (Diogenes Verlag)






Sekundärliteratur:


- Alexander Ritter: Erläuterungen und Dokumente: (Reclam)


- Oskar Keller: Interpretationen mit Unterrichtshilfen: (Oldenbourg)

- Gerhard P. Knapp: Grundlagen und Gedanken: (Disterweg)

- diverse Internet-Seiten





Schlusswort



Die verschiedenen Personen handeln im Stück unterschiedlich und zwar aus differierenden Beweggründen. Hinter den einzelnen Beweggründen verbergen sich auch unterschiedliche Ansichten bezüglich Wissenschaft, Verantwortung, Weltbild, Macht und Politik.


Letztlich kommt es im Drama zum Eklat konträrer Weltanschauungen und Verantwortungsbegriffen.


Diese Problematik, der Verantwortung der Wissenschaft, ist auch heute noch hoch aktuell, da ein jeder sich sicher schon darüber den Kopf zerbrochen hat, wo uns die zukünftige Entwicklung hinführt.

Denn nicht nur die (Kern-)Physik, um die es in diesem Werk geht, birgt diese Probleme, sondern auch in den Naturwissenschaften sind wir an diesen Punkt angelangt, wo wir auf Fragen der ethischen Verantwortung gegenüber der Natur treffen. Ein solcher Streitfall sind sicherlich die GEN-Versuche.

So kommt es zur Auseinanderseztung von der Kirche, Theologen und Wissenschaflern.

Daraus ziehe ich den Schluss, dass es für eine einzelne Person schwierig, aber dennoch möglich, ist durch Ideen und Initiative etwas in der Welt zu bewegen. Gleichfalls ist es als Einzelner fast unmöglich, die Entwicklung in die richtige Richtung zu lenken.



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