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Referat Interpretation der Gedichte in Joseph von Eichendorffs "Das Schloß Dürande"

literatur referate

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Interpretation der Gedichte in

Joseph von Eichendorffs

"Das Schloß Dürande"


Die Gedichte in Joseph von Eichendorffs "Das Schloß Dürande" von 1837 sind gleichmäßig in der Novelle verteilt, und treten besonders dann auf, wenn die Charaktere ihre starken Emotionen zum Ausdruck bringen sollen. Hierbei geht Eichendorff besonders auf die Natur ein. Es werden meistens Gefühle mit Naturereignissen zum Ausdruck gebracht. So zum Beispiel im zweite Gedicht (Seite 55/56) "Gute Nacht mein Vater und Mutter". Ihre Sehnsucht nach ihrer Familie beschreibt mit dem Sonnenuntergang im tiefen Meer. Auch die Nonnen preisen in dem dritten Gedicht (Seite 63/65) " Es ist nun der Herbst gekommen" die Natur, womit eine sehr deutliche Lebensfreude der Nonnen zum Ausdruck kommen soll. Das letzte Gedicht wird von Renald vorgetragen, der über seine verschollene Schwester trauert.

In den meisten Gedichten finden wir einen Kreuzreim vor, Ausnahmen sind hier das erste Gedicht (Seite 52) "Ein Gems auf dem Stein" mit einem umarmenden Reim und das zweite Gedicht (Seite 55/56) "Gute Nacht mein Vater und Mutter", bei dem wir eine Reimform von aabcb vorfinden. Dieses Gedicht ist von der Form ein völlig aus der Reihe tanzendes Gedicht, das es aus fünf Versen und nur einer Strophe besteht. Die anderen Gedichte bestehen aber aus jeweils vierversigen Strophen. 

Ein Gems auf dem Stein (S. 52):

Gabriele:

bringt zum Ausdruck, daß Sie auch unabhängig von Ihrem Bruder Leben kann

betont Ihre Selbständigkeit, in dem sie behauptet, ihr Bruder sei nicht halb so geschickt wie sie

vergleicht sich mit dem Gems auf dem Stein, und dem Vogel im Flug, die so schnell sind, daß sie kein Jäger einholen kann, nicht einmal Renald

Gut Nacht mein Vater und Mutter (S. 55/56):

Gabriele:

nimmt mit diesem Gedicht Abschied von ihren Eltern und von ihrem Bruder

die Sonne symbolisiert ihr bisheriges Leben, von dem sie zwangsläufig Abschied nehmen muß; mit dem Untergang der Sonne, vergeht ihr Leben, und versinkt im tiefen Meer, was ihre Zukunft darstellt


Es ist nun der Herbst gekommen (S. 63/65):

Die Nonnen:

Das Kloster ist eine heile Welt (Schutzraum)

Die Nonnen sehen die Eigenschaften des Herbstes als positiv an. Der Herbst ist Erntezeit und steht für die Fruchtbarkeit

die Frau ist der Herbst.

sagt den Blumen, sie sollen schlafen

die goldenen Fäden sind Spinnenweben, die im Sonnenschein golden leuchten.

Die Vögel ziehen in den Süden nach Libanon (dort gibt es Zedern), wo die Gruft des Benedeiten (Jesus) ist.

Natur "pilgert" in das heilige Land

allgemein: Ist eine Lobeshymne an den Herbst/ an Gott.

Eichendorff will ausdrücken: alle Menschen, die Revolutionäres Gedankengut haben, sollen sich an der Natur und an der Religion ein Beispiel nehmen.

Am Himmelsgrund schießen (S. 71/72):

Gabriele:

Der Wind = Ihr Geliebter

die Zither = Gabrieles Gefühle / Ihr Herz

sie ist auf dem Hof ihres Geliebten anwesend, wird aber nicht von ihm beachtet, weil er nicht weiß, daß sie überhaupt da ist

ihr Geliebter ist wie der Wind an ihr "vorbeigerauscht" und hat sie nicht beachtet. Ihr Herz gibt dabei einen fröhlichen Schall von sich [als hätte der Geliebte (der Wind) eine Saite der Zither (ihre Gefühle) angeschlagen oder leicht berührt, so daß aber ein Ton hörbar ist]

das Gedicht ist fröhlich, denn sie findet die Sterne lustig

sehnt sich nach ihrem Geliebten

Der Himmelsgrund steht für die Unerreichbarkeit ihres Geliebten. "am Himmelsgrund schießen" = Sternenschnuppen (bei denen man sich was wünschen darf)

vergleicht ihr Herz mit einer Zither, welche unbeachtet an einer Tür hängt, so wie sie und ihre Gefühle nicht beachtet werden

Eine Parallele zu dem Tag, an dem der junge Dürande ("Ihr Liebster") während der Jagd zum Kloster kommt. An diesem Tag ist er ebenfalls wie der Wind schnell verschwunden (S. 64).

Wär's dunkel, ich läg im Walde (S. 81):

Gabriele als Gärtnerbursch:

Gabriele hat keine Angst im Wald oder im Dunkeln = Betonung ihrer Eigenständigekeit und Furchtlosigkeit vor dem Unbekannten / Ungewissen.

der Sternenmantel ist ihre Bettdecke = Ihr Schutz, fühlt sich geborgen

die Bäche sprechen / sie lauscht den Baumwipfeln und den Nachtigallen während andere Schlafen = Ihre Gedanken schlafen auch nicht


Meine Schwester, die spielt an der Linde (S. 91):

Renald:

Erinnerung an die Kindheit

postives Verhältnis zu seiner Kindheit und zu seiner Schwester

hatte ihren Spaß früher in der Natur und Einsamkeit

an der gleichen Linde

selbst im Traum ist sie noch unschuldig

eine Wende tritt in der 3. Strophe ein: sie zeigt, daß das Verhältnis zw. Renald und seiner Schwester zerstört ist. Renald ist enttäuscht von ihr.

die Linde verkörpert die Veränderung

die 4.+5. Strophe zeigt die negative Gegenwart; 1.+2. positive Vergangenheit; 3. ist die Wende, wo sich alles ändert!

Sonne untergegangen =>Unheil droht

Mond ebenfalls verschwunden: Welt total zerstört, Endzeitstimmung; Weltuntergang

Auch das Land ist total verdunkelt

Gute Nacht=>Abschied

Renald ist ein Sünder, da er sich den Revolutionären angeschlossen hat.



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