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Referat 'Leben des Galilei' Von Bertolt Brecht - Analyse eines epischen Textes am Beispiel

literatur referate

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Autor

1.1 Biographie


Bertolt Brecht, eigentlicher Name Eugen Bertold Friedrich Brecht, war deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Publizist, Drehbuchautor, Regisseur und gehörte zu den bedeutsamsten und wichtigsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er am 10.02.1898 in Augsburg als Sohn eines Fabrikdirektors, besuchte das Augsburger Realgymnasium und machte 1917 sein Abitur. Im selben Jahr fing er in München mit seinem Studium der Literatur, Philosophie und der Medizin an. Aber für ein Jahr unterbrach er das Studium um als Sanitärsoldat in einem Augsburger Militärlazarett zu helfen. Nach dem Tod seiner Mutter 1920 zog er nach München und heiratete 1922 Marianne Zoff. Mit ihr bekam er auch eine Tochter. Im selben Jahr erschien sein erstes Drama Baal als Buchausgabe. Für die Stücke Trommel in der Nacht, Im Dickicht und Baal wurde ihm der Kleist-Preis von Herbert Jhering verliehen. Anfang März 1923 wurde sein Film Mysterien eines Frisiersalons fertig gestellt. 1924 siedelte er nach Berlin um, wo er am deutschen Theater als Dramaturg arbeitete. Dort hatte er auch große Erfolge z.B. mit der Dreigroschenoper. Brecht beschäftigte sich dort auch mit dem Marxismus; besuchte er dort die marxistische Arbeiterschule (MASCH).

Nach der Machtübernahme Hitlers 1933 floh Brecht zunächst nach Prag, anschließend nach Wien dann in die Schweiz. später dann nach Dänemark, Schweden, Finnland und in die Sowjetunion. Brecht wurde die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und so siedelte er 1941 nach Santa Monica (Kalifornien/USA) um. Die Meisten seiner berühmten Stücke entstanden während der Exilzeit. Nach dem Krieg ging er nach Europa zurück und lebte einige Jahre in der Schweiz, dann in Ostdeutschland. 1949 gründete er das Berliner Ensemble. Brecht erwarb 1950 die österreichische Staatsbürgerschaft; 1954 bekam er den Internationalen Leninpreis "Für Festigung des Frieden zwischen den Völkern." Am 14.02.1956 starb er in Berlin.


1.2 Werke

Dreigroschenoper (1928)

Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1932)

Mutter Courage und ihre Kinder (1939)

Herr Puntila und sein Knecht Matti (1940)

Der gute Mensch von Sezuan (1942)

Das Leben des Galilei (1943)

Der kaukasische Kreidekreis (1944/45)

2. Formale Betrachtung

2.1 Aufbau und Form

Man spricht hier von einem epischen Theater, er von Brecht im Gegensatz zu dramatischen Theater entwickeltes Form des modernen Theaters.

In den Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gab Brecht folgende Gegenüberstellung des "dramatischen" Theaters und "epischen" Theaters:

Dramatische Form des Theaters

Epische Form des Theaters

verwickelt den Zuschauer in eine Aktion

verbraucht seine Aktivität

ermöglicht ihm Gefühle

vermittelt ihm Erlebnisse

der Zuschauer wird in eine Handlung hineinversetzt

Die Empfindungen werden konserviert

Macht den Zuschauer zu Betrachtern

Weckt seine Aktivität

Vermittelt ihm Kenntnisse

Wird gegenübergesetzt

Bis zu Erkenntnisse getrieben


Brecht bekräftigt, dass diese Einteilung "nicht absoluter Gegensätze, sonder lediglich Aktenverschiebungen" zeigen.

Das Schauspiel ist in 15 Szenen (=Bilder) eingeteilt und in arabischen Ziffern durchnummeriert. Die Szenen sind in lockererer Form zusammen gereiht. Das Geschehen läuft auch nicht mehr dramatisch auf Höhepunkt, Katastrophe und Lösungen zu. Dadurch will Brecht eine kritische Distanz zwischen Zuschauer und Handlung erreichen. Er will den Zuschauern keine allgemeine Lösung präsentieren, sonder sie zum Nachdenken bringen. Beim genaueren Betrachten der Szenen weisen sie eine Chronologie der historischen Ereignisse, eine Spannungskurve auf.[6] In den ersten drei Szenen entfaltet Galilei seine Persönlichkeit und das konfliktträchtige neue Wissen wird entdeckt. In den Szenen 4 bis 8 entsteht die erste Phase des Konfliktes. Galilei ist aus einmal der tapfere und erfolgreiche Verfechter der Wahrheit.

Die zweite Phase des Konfliktes geht von der Szene 9 bis 13 Szene. Dies mal steht Galilei als Held des Volks, doch wider als Verräter der Wahrheit dar.

Die letzten zwei Szenen zeigen die persönlichen und gesellschaftlichen Folgen des Widerrufs.

Inhaltlich sind die Szenen nach der Kompositionsprinzip von Parallele und Kontrast gestaltet.

Das Fernrohr wird als wissenschaftlicher Hilfsmittel zunächst in Venedig (Szene 2) begeistert aufgenommen, in Florenz aber (Szene 4) völlig abgelehnt. Als Galilei von dem Balladensänger als Sozialrevolutionär bejubelt wird, liefern seine adligen Arbeitgeber an Inquisition aus.

Zu Beginn jeder Szene steten ein Epigramm und Szenentitel, der die Funktion eines Kommentars hat. Dadurch wird der Handlung die Spannung entnommen und somit die Aufmerksamkeit des Lesers, Betrachters vom "Was" auf "Wie" gelenkt. Auch die Reflexionsdialoge habe eine ähnliche Funktion. All diese szenischen Merkmale "reflektieren auf je eigene Weise das Prinzip der Verfremdung."[7] Diese Merkmale haben in Brechts epischen dialektischen Theatern die Rolle, "einen Vorgang oder einem Charakter das Selbstverständliche, Bekannte, Einleuchtende zu nehmen und über ihm Staunen und Neugierde zu erzeugen." So tritt das Drama als Erkenntnismodel der gesellschaftlichen Wirklichkeit auf.


2.2 Sprache


Die Sprache ist nicht sehr kompliziert. Es werden aber sehr viele sehr lange Sätze mit Nebensätzen verwendet, sodass man manche Sätze mehrmals lesen muss. Es ist in Prosa verfasst und enthält fast keine Lieder oder kommentierende Monologe. Brecht verwendet Metaphern als Leitmotive.

2. Leben des Galilei

2.1 Zu Entstehung des Stücks

Insgesamt schrieb Brecht drei Fassungen des Dramas.

Die erste Fassung wird "die Dänische" genannt, weil Brecht sie 1938/39 in Dänemark während der Exilzeit schrieb. Er verfasste sie kurz nach der ersten Spaltung eines Uran -Atoms durch den Physiker Otto Hahn. Die Uraufführung fand 1943 am Schauspielhaus Zürich statt.[10]


Die zweite Fassung übersetzte Brecht 1945 in der Zusammenarbeit mit dem englischen Schauspieler, als er die Nachricht vom Abwurf der Atombombe im September 1945 auf Hiroshima erhielt. Darauf Brecht: "Von heute auf morgen las sich die Biographie des Begründers der neuen Physik anders. Der infernalische Effekt der großen Bombe stellt den Konflikt des Galilei mit der Obrigkeit seiner Zeit in ein neues, schärferes Licht" [11]

Diese Fassung wird nach dem Entstehungsland "die Amerikanische" genannt. Sie trägt aber den Titel "Galilei".

Brecht stellte 1955, kurz nach der ersten Wasserstoffbombenprobe 1952, die dritte Fassung fertig. Sie wird "die Berliner" Fassung genannt. Sie ist identisch mit der Druckfassung und auch das einzig gedruckte. Die Analyse dieses Referats bezieht sich hauptsächlich auf diese Fassung. Zwar steht im Werkausgabe das es die Fassung aus dem Jahr 1938/39 ist, tatsächlich handelt es sich um die Berliner Fassung.

3. Inhalt

Galileo Galilei, italienischer Mathematiker und Physiker, will das neue Kopernikanische Weltsystem beweisen bei dem die Sonne im Mittelpunkt steht und die Erde um sie kreist. Er lebt in einer forschungsfeindlichen Welt, in der die Kirche einer der herrschenden Mächte ist. Die Kirche verbietet alle Lehren, die sich gegen das aristotelische Weltbild richten.

Galilei wohnt zusammen mit seiner Tochter Virginia, Frau Sarti, seiner Haushälterin, und ihrem Sohn Andrea in einem ärmlichen Haushalt. Er hält an der Universität Padua für sehr wenig Geld Vorlesungen. So ist Galilei auf Privatschüler angewiesen. Als er nebenbei Andrea unterrichtet bittet der Adelige Ludovico Marsili Galilei um Unterricht. Dieser erzählt ihn über das gerade neu erfundene Fernrohr in Holland. Darauf hin verbessert Galilei das Fernrohr mit Hilfe des Linsenschleifers Federzoni, gibt es als seine Erfindung und erreicht damit die lang ersehnte Gehaltserhöhung und kann damit weiterforschen. Doch der Schwindel fliegt auf, aber Galilei weißt darauf hin, dass er mit dieser Erfindung die Sterne studieren kann und so mit besseren Sternkarten für die Schifffahrt zeichnen kann. Mit dem Fernrohr entdeckt er die Jupiter Monde, die es nach aristotelischen Weltbild überhabt nicht gibt Damit hat er auch den Beweis, dass das von Kopernikus beschrieben Weltsystem stimmt. Obwohl seine Freunde ihn abraten, Venedig nicht zu verlassen, wo er vor der Inquisition sicher ist, geht er nach Florenz um als Hofphysiker für den Großherzog Cosimo Medici zu arbeiten. Unter andren gibt Galilei den Großherzog persönlich unterrich. Dort aber stoßen seine Thesen und Beweise auf Unglauben. Als in Florenz die Pest wütet, schickt Galilei Virginia und Andrea Sarti fort. Er selbst lässt sich von der Pest nicht einschüchtern und bleibt dort, um seine Forschungen fort zu setzten. Obwohl er es anfangs kaum selber glauben kann, werden seine Entdeckungen vom Collegium Romanum, Forschungsinstitut des Vertikans, bestätigt. Es sieht so aus als habe die Vernunft und die Wissenschaft gesiegt. Doch auf einen Ball im Hause eines Kardinals wird Galilei mit der Nachricht konfrontiert, dass er zwar weiter forschen darf, aber im Einklang mit der Kirche und dass er seine Forschungsergebnisse nicht zu Veröffentlichen darf. Er darf sie nur als Hypothese verbreiten. Ein junger Mönch, der selber Mathematiker ist, diskutiert mit Galilei, ob diese neue Lehre den Menschen Zweiflung verursache, doch Galileis Argumente sind so überzeugend, dass sich der Mönch an seine Dienste stellt.

Galilei schweigt schon seit acht Jahren, als der alte Papst stirbt und Kardinal Barbarini zum Papst gewählt wird. Da Galilei weiß, dass Barbarini ein Forscher war, nimmt er seine Forschungen wieder auf. Damit entnimmt er seine Tochter, die bei ihrem Vater bleibt, die Möglichkeit ihren Verlobten, einen reichen, edel Mann, zu heiraten.

Um seine Theorien unters Volk zu bringen, veröffentlicht er sie nicht auf Latein sondern in der Sprache des Volks.

Galilei wird wieder nach Rom beordert. Ein Eisengießer versucht Galilei zum Flucht zu überreden, doch er lehnt es ab. Als Galilei der Ernst der Lage erkennt und fliehen will, ist es bereits zu spät. Er wird mit einem Wagen nach Rom gebracht. Der Papst lässt zu dass man Galilei mit Folter droht. Aus Angst um sein Leben widerruft Galilei seine Lehre. Seine Schüler wenden sich deshalb von ihm ab.

Galilei lebt bis zu seinem Tod mit seiner Tochter unter Aufsicht der Kirche. Er darf zwar weiter forschen aber nicht veröffentlichen. Trotzt der Kontrolle schafft er ein wissenschaftliches Werk über die Mechanik und das Fallgesetz zu schreiben. Der ehemalige Schüler Sarti, der zum Besuch kommt, schmuggelt das Werk über die Grenze nach Amsterdam. [12]

4. Inhaltliche Betrachtung

4.2 Der historische Galilei


Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Er war italienischer Philosoph, Physiker und Astronom und wird als Vater der modernen Astronomie bezeichnet. Anfangs musste er sich mit einer Medizin Studium abfinden. Später jedoch konnte er die Wissenschaftszweigen Mathematik und Physik studieren. Mit 26 wurde er Mathematik Professor in Pisa. 1592 ging er als Professor für Mathematik und Physik nach Padua.

Mit Hilfe des Verbesserten Fernrohres entdeckter er die Jupitermonde. 1610 bekam er die lang ersehnte stelle am Mediceerhofe in Florenz als Hofphysiker. Dort versuchte er sich der Theorien Kopernikus zu Beweisen. Leider erreichte er das Gegenteil. Die Inquisition verbat ihm das Verbreiten seiner Lehre. 1633 war er in der berühmten Inquisitionsprozess verwickelt, wo er seine Lehre zurücknehmen musste. Er verbrachte seine letzten Lebensjahre unter Hauserrest in Arcetri bei Florenz. Galilei starb am 8. Januar 1642.


Wissenschaftliche Neuerungen zur Zeit Galileis:


o       Er führte das quantitative Experiment ein.

o       Er erkannte und formulierte als Erster das Trägheitsgesetz, auf das Newton später genauer einging.

o       Er leitete die Pendelgesetze ab.

o       Er leitete in reinem Gedankenexperiment die Gesetze des freien Falls her.

o       Er verbesserte das Fernrohr, mit dem entdeckte er


> Die Phasen der Venus

> Die Monde des Jupiter (Medicische Gestirne)

> Die Saturnringe

> Dass die Sternhaufen und die Milchstrasse aus Einzelsternen



o       Bewies das Kopernikanische Weltbild.


4.3 Der Dramatische Galilei


Brecht hat bei der Gestaltung des Stückes keine wesentlich historische Anderung vorgenommen. Er hat sich an den biografischen Daten Galileis, so fern es möglich war, gehalten. Nur sein Anhänger, zum Beispiel Andrea Sarti oder der kleine Mönch, sind von ihn erfunden. Brechts Galilei ist ein typischer Vertreter seiner Zeit, wandelt sich vom lebensfrohen, genussfreudigen Menschen zu einem zynischen, verbitterten alten Mann. Er hängt an seine wissenschaftlichen Forschungen wie ein Apfel am Baum. Seine liebe zu gutem Essen ist zur reiner Fresslust geworden. Er sieht die Wissenschaft als Ware.


4.4 Ort und Zeit


Das Stück spielt in Italien in 17Jahrhundert von1603 bis 1637. Wobei die zeitlichen Abstände zwischen den Szenen immer unterschiedlich sind. Oft sogar mehrere Jahre. Die wichtigsten Orte sind seine Forschungszimmer, Venedig, Padua, Florenz und das Arsenal von Venedig, Rom und der Palast des Medicis.

4.5 Personen

In diesem Werk lassen sich die Personen in drei unterschiedliche Kategorien einteilen. In der ersten identifizieren sich die Figuren durch ihren Namen wie Galilei, seine Tochter Virginia, Andrea Sarti und sein Mutter oder Galileis Freund Sagredo.

In der zweiten sind sie nur mit ihrem Beruf oder Aussehen bezeichnet. z.B. ein dicker Prälat, der Theologe, der Mathematiker, Philosoph oder der Kardinal Inquisitor.

Die Personen, die eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe repräsentieren wie zum Beispiel Ratsherren, Mönche oder Gelehrte gehören in die dritte Kategorie.

Lässt man Galileis Familie, zu der Virginia und Frau Sarti zählen, unberücksichtigt so kann man zwischen zwei gegensätzliche Figurengruppe unterscheiden. Auf der Seite der alten Zeit Repräsentanten: die Vertreter der Kirche, die Gelehrten am Florentiner Hof und der adlige Großgrundbesitzer Ludovico. Auf der anderen Seite stehen die Vertreter der neuen Zeit, zu der Andrea Sarti, der Linsenschleifer Federzoni, der Eisengießer Vanni und der kleine Mönch Fulganzio gehören. [14]

  4.5.1 Galilei Galileo

In diesem Stück ist Galilei, was ja der Titel bereits zeigt, der Haupthandlungsträger. Er charakterisiert sich in der Wissenschaft einerseits mit seiner Vernunft und andererseits mit seiner Sinnlichkeit. Er gehört zu einer neuen Generation von Wissenschaftlern die das Forschen nicht als eine Hypothese sehen, sondern als die Suche nach der Wahrheit. Es bereitet ihn Vergnügen die Erde, in der er sich als ein Fremder sieht, mit seinen Instrumenten zu studieren.[15]

Am Anfang tritt er als ein positiver Held auf, welcher an die menschliche Vernunft glaubte. (gehört zu den tragenden Motiven des Stückes) Er geht mit seiner Vernunft gegen alles vor, was er verachtet. Doch Schritt für Schritt erfährt er " dass die Wahrheit nicht autonom und die Wissenschaft in ihrer Entfaltung durch die Interessen der Mächtigen eingeschränkt ist" [16]

Da aber Galilei der Kirche unterworfen hat, um ruhe Forschen zu können, und seine Lehre widerrufen hat, um den Tod und der Folter zu entfliehen, steht er zum Schluss des Stückes als negative Held da. [17]

4.5.2 Andrea Sarti


Ist der Sohn von Frau Sarti und Galilei unterrichtet ihn kostenlos. Er war nicht nur sein Lieblings Schüler sondern an Galilei am nahesten stehende Figur. Er war schon als Schüler ein wissensgieriger. Mit 11 Jahren er wollte schon Physiker werden. Andrea lernt viel von Galilei und wird ein ebenwürdiger Wissenschaftler, der selbst Forscht und eigene Erfindungen macht.


   4.5.3 Der kleine Mönch


Der kleine Mönch ist eine intelligente, Person, die Mathematik studiert hat; er steht zwischen zwei Fronten, der alten und neuen Zeit. Zuerst ein Mitglied des Collegium Romanums dann Galileis Freund. Warnt Galilei vor der Inquisition, hilft ihm, hat aber angst.


4.5 Politisch-gesellschaftliche Bedingungen der Wissenschaft

Galilei trifft als Wissenschaftler auf verschiedenen Vertreter der politischen sowohl auch auf sozialen Gruppen. Für jeden der Gruppen stellt die Wissenschaft verschiedene Herausforderungen, auf der sie reagieren und diese werden durch verschiedene Interessenlagen erkennbar. Eisengießer Vanni z. B, der die neue bürgerliche Gesellschaft Repräsentiert, sieht die Wissenschaft als Mittel des Fortschritts. Durch die Wissenschaft erhofft er sich nicht nur eine Steigerung des Gewinns sondern auch soziale Freiheit sowie Freihandel und Gewerbefreiheit.

Für Ludovicos dahingegen, ein reicher einflussreicher Adelige, ist die Wissenschaft lediglich ein "zeitgemäß-modischer Inhalt"[20]. In der ersten Szene will er Galileis Schüler werden, nur weil er von seiner Mutter gezwungen wurde, Wissenschaft zu studieren, obwohl er sich mehr für Pferde interessiert.

Die Reaktionen der Kirche sind Vielseitig zu betrachten. Sie ist zwar kein Feind der Wissenschaft, "(.) in ihren führenden Repräsentanten erscheint sie aber als politisch-gesellschaftliche Macht."[21] Auch der Hofherzog in Florenz steht unter der Autorität der Kirche. Er liefert ohne Einwende Galilei, seine Hofmathematiker, an die Inquisition aus.

5. Gesamtaussagen


Das Hauptthema des Stücks ist die gesellschaftliche Verhalten und die gesellschaftlichen Verantwortung der Wissenschaftler. Brecht will mit den Stück die gesellschaftliche Aktivierung der Zuschauer wecken. Außerdem will er "(.) über die Frage der Pflichten und der Verantwortung des Gelehrten gegenüber der Menschheit"[23] sie zum Nachdenken bringen.

Brecht zeigt auch, dass die herrschende Macht einen besiegen kann, aber nie seinen Geist oder seine Gedanken. Hauptaussage des Stücks ist auch, dass die Welt, der Mensch und die Gesellschaft veränderlich sind und verändert werden müssen.[24]

6. Literaturverzeichnis


Bücher


  1. Peter Beyersdorf. Analysen und Reflexionen, Bertolt Brecht, Leben des Galilei.. Hollfeld 1982
  2. Klaus Detlef Müller, Bertolt Brecht. Epoche-Werk-Wirkung, München 1985
  3. Werner, Hecht: Materialien zu Brechts "Leben des Galilei". 5. Auflage. Frankfurt a. M.: 1963
  4. Lektürenschlüssel, Bertolt Brecht, Leben des Galilei. Stuttgart 2002,
  5. Bertolt Brecht. Leben des Galilei, Frankfurt/Main, 1962.
  6. Hans Gehrke: Analyse und Reflexionen, Leben des Galilei, Band 3. Hollfeld,
  7. Spectaculum 65, Sonderband Bertolt Brechts Leben des Galilei. Frankfurt a. M.: 1998
  8. Hans Gehrke: Analyse und Reflexionen, Leben des Galilei, Band 3. Hollfeld, 1989.

Internet



  1. Michael, Oppi' s World-Zeitpunkte, https://www.oppisworld.de/zeit/biograf/bios/brecht.htm
  2. Christinia von Lothringen. Online unter URL: https://oregonstate.edu/instruct/ger341/brechtet.htm (01.02.2004)
  3. https://www.katz heidelberg.de/Themen_im_Unterricht/Bertolt_Brecht___Leben_des_Gal/Der_historische_Galilei/body_der_historische_galilei.html#Forscher, (01.02.2004)




Vgl. Michael, Oppi' s World-Zeitpunkte, https://www.oppisworld.de/zeit/biograf/bios/brecht.htm (22.01.2004)

Vgl. Hans Gehrke: Analyse und Reflexionen, Leben des Galilei, Band 3. Hollfeld, 1989. S. 5

Vgl. Spectaculum 65, Sonderband Bertolt Brechts Leben des Galilei. Frankfurt a. M.: 1998 S 423/424  

Vgl. Michael, Oppi' s World-Zeitpunkte, https://www.oppisworld.de/zeit/biograf/bios/brecht.htm (22.01.2004)

Vgl. Hans Gehrke: Analyse und Reflexionen, Leben des Galilei, Band 3. Hollfeld, 1989. S.6

https://oregonstate.edu/instruct/ger341/brechtet.htm (01.02.2004)

Zit. Ebd. S. 32

Zit. Ebd. S. 31

Vgl. ebd. S. 30-33

Vgl. Bertolt Brecht. Leben des Galilei, Frankfurt/Main, 1962. S. 2

Zit. Hans Gehrke: Analyse und Reflexionen, Leben des Galilei, Band 3. Hollfeld, 1989. S.66 Zeile 26-30

Vgl. Bertolt Brecht: Leben des Galilei. Erste Auflage. Frankfurt a. M.: 1965

https://www.katz heidelberg.de/Themen_im_Unterricht/Bertolt_Brecht___Leben_des_Gal/Der_historische_Galilei/body_der_historische_galilei.html#Forscher, (01.02.2004)

Vgl. Lektürenschlüssel, Bertolt Brecht, Leben des Galilei. Stuttgart 2002, S 23-24

Vgl. Werner, Hecht: Materialien zu Brechts "Leben des Galilei". 5. Auflage. Frankfurt a. M.: 1963. S. 28

Zit. Klaus Detlef Müller, Bertolt Brecht. Epoche-Werk-Wirkung, München 1985, S 276

Lektürenschlüssel (Anm. 10) S. 26-28

Ebd. S. 25

Ebd. S. 24

Zit. Lektürenschlüssel, Bertolt Brecht, Leben des Galilei. Stuttgart 2002. S. 50

Zit. Ebd. S. 50

Vgl. Ebd. S. 49-50

Zit. Peter Beyersdorf. Analysen und Reflexionen, Bertolt Brecht, Leben des Galilei.. Hollfeld 1982. S. 52

Vgl. ebd. S.49-54



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