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Theoretische Grundlagen beim Aufwärmen
Wieso ist aufwärmen überhaupt so wichtig?
Ist es einfach nur "Tradition" oder steckt doch was dahinter?
Schützt und schont es die Gelenke und Muskeln oder gibt es den Sportler mehr Kraft, Schnelligkeit oder gar bessere Beweglichkeit?
Einzelaspekte diesbezüglich gehen in der Literatur doch noch auseinander, deshalb kann die Frage, ob man sich durch gutes und richtiges Aufwärmen besser vor z.B. Verletzungen schützt, nur mit wahrscheinlich beantworten. Fast schon Bewiesen ist jedoch, dass sich dies auf das Temperaturverhalten des Körpers auswirkt.
Es ist als anscheinend wirklich sinnvoll sich aufzuwärmen, aber wie?
Dies wird in diesem Text näher beschrieben.
Es gibt natürlich unendliche Möglichkeiten sich aufzuwärmen, doch man unterscheidet zwischen: Aktivem, Passivem und Speziellem Aufwärmen.
Allgemeines Aufwärmen:
Dies erfolgt, ganz einfach durch normale Aktive Bewegung z.B. Joggen.
Man sollte dieses Aufwärmen nur mit geringer Intensität durchführen, da es ja nur zur Körpertemperaturerhöung und der Vorbereitung des bevorstehenden Ereignisses dient.
Spezielles Aufwärmen:
Beim speziellen Aufwärmen ist das Ziel, sich physisch vorzubereiten in Hinblick auf die Koordination. Deshalb führt man ähnliche Bewegungsabläufe aus, die sich mit dem bevorstehenden Ereignis gleichen und führt spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen aus.
Anders als Knebel (1985, 70), der nur von einer 'funktioneller' Erwärmung spricht, halten wir unsere Unterteilung für sinnvoller.
Es ist es z.B. auch vor einem Krafttraining sehr wichtig, die Körperkerntemperatur zu erhöhen, um die Muskeln in den benötigten Stellen mit aufwärmen zu stabilisieren.
Es gibt aber auch die Möglichkeit sich Passiv aufwärmen zu lassen, z.B. durch Massagen, heiße Duschen, Bäder oder Saunagänge, spezielle Wärmekleidung, Durchblutungsfördernde Mittel, z.B. Startfluids und der Kurzwellenbehandlung (hierbei werden die Muskeln durch Radiowellen ca. 5 bis 10 Minuten gezielt erwärmt).
Über die Wirksamkeit der passiven Methoden liegen jedoch unterschiedliche Untersuchungsergebnisse vor.
Aber Zusammenfassend können wir sagen:
Das die passive Aufwärmung der Muskeln ist nicht ganz so Erfolgsversprechend sind wie die Aktiven, dach am besten Kombiniert man diese zu einem Aufwärmungsdurchgang, z.B. erst das Passive und danach das Aktive um den Kreislauf richtig in Schwung zu bringen und um sich vor zu bereiten.
Mentales Aufwärmen:
Unter der mentalen Vorbereitung versteht man das gedankliche sichern von Bewegungsabläufen. Das mentale Aufwärmen ist aber nur in Verbindung mit dem aktiven Aufwärmen wirklich sinnvoll.
Die Dosierung des Aufwärmens ist ein wichtiges Element zu unserem Oberbegriff.
Aufwärmen soll dazu führen, das der Sportler sich bei seinem bevorstehenden Wettkampf, voll entfalten kann und nicht den Körper schon davor ermüden soll.
Leider mussten wir feststellen, das dies besonders im Breitensport nicht genügend und intensiv genug durchgeführt wird.
Leider erzielt man mit diesem vorgehen das Gegenteil, denn nach Untersuchungen von Masterovoj (1969) kann man die Verletzungsgefahr, durch ein zu einseitiges aufwärmen und Abkühlung anderer wichtiger Muskelpartien, steigern.
Einschlussfaktoren für die Dosierung der Aufwärmübungen sollten für jeden Sportler und dessen Sportart selbst festgelegt werden.
Am Anfang sollte jedes Programm mit leichtem Traben beginnen und zur ruhigen Ganzkörpergymnastik übergehen. Danach Sportartspezifiche Dehn - und Kräftigungsübungen und darauf könnte man kurze intensive Belastungen einleiten.
Es gibt Faktoren bei der Bestimmung von Intensität und Umfang der Übungen berücksichtigt werden sollten, da es keine optimale Dosierung geben kann.
Das folgende Schaubild zeigt wesentliche Einflussfaktoren auf die Dosierung des Aufwärmens:
Eine Wichtige Überlegung für die Zusammenstellung des Aufwärmtrainings ist es, ob es für eine Trainingseinheit oder für einen Wettkampf ist. Sei es für eine Trainingseinheit, muss der Schwerpunkt erkannt werden, sei es jedoch für einen Wettkampf, so sind die Bedeutungen für den Sportler, der zeitliche Ablauf und soweit erkennbar, äußere Einflüsse wichtig. Besonderen Einfluss hat natürlich die Sportart, also die jeweilige Disziplin mit ihren speziellen Forderungen. Es sollte immer sportartspezifisch sein.
Es gibt drei spezielle Funktionen des Aufwärmens:
1. Das Aufwärmen vor dem Techniktrainig ist da, um die Mobilisierung der optimalen koordinativen Vorraussetzung zu schaffen. Es folgt jedoch Leistungsverlust, wenn es zur Übermüdung kommen sollte. Es sollte immer nur bis zur optimalen Muskelanspannung aufgewärmt werden.
2. Vor dem Konditionstraining oder einer Übungseinheit gilt die Aufwärmung vorrangig der Stabilisierung des Herz-Kreislaufsystems und der Verminderung der Verletzungsgefahr.
Da es oft im Alltags - und Trainingsbelastung zu muskulären Düsbalancen kommen kann.
Das aufwärmen ist ein erster schritt diese zu bekämpfen.
3. Kurz vor einem Wettkampf ist es wichtig, sich in eine best mögliche physische und psychische Verfassung für die zu erbringende Höchstleistung zu bringen.
Natürlich sollte man seine physischen und psychischen Vorraussetzungen kennen und nach diesem seine Übungen durchführen.
Jetzt bleibt noch zu sagen, dass die anfänglichen Fragen mit diesem Text geklärt werden. Es ist wirklich sehr ratsam ein Aufwärmtraining vor jeder Sportlichen Aktivität in betracht zu ziehen, da es einfach besser ist ein stabilisiertes Kreislaufsystem und aufgewärmte Muskeln zu haben, um sich selber vor Verletzungen und Beeinträchtigungen zu schützen. Aber auch vor allem um unmittelbar vor einem Wettkampf den Körper auf die richtige Temperatur zu bringen und um all seine Energie in den Kampf setzten zu können.
Quelle: Sportwissenschaft und Sportpraxis
Band 67 "Aufwärmen"
Seite: 137 - 144
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