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Betriebstypen - Einteilung der Spezifika mittels eines Beispiels
Die Industriellen Organisationen sind sehr stark von den Betriebstypen abhängig. Die Skala der Betriebstypen ist sehr groß.
Man kann sie aber Klassifizieren:
Produktionsprozeß (Erzeugung, Veredelung oder Verarbeitung von Materialien)
Erzeugnisaufgabe (Konsumgüter- oder Investitionsgüterindustrie)
Erzeugnisart (Kunststoff-, Textil-, Schuhindustrie)
Kostenstruktur (lohn-, material-, kapitalintensiv)
Rechtsform (Einzelfirma, Personen- oder Kapitalgesellschaften)
Betriebsgröße (Klein-, Mittel-, Großbetriebe)
Fertigungsart (Einzel-, Serien-, Massenfertigung)
Jetzt ist es aber so, daß sich in der Realität kaum ein Betrieb in nur eine der genannten Kategorien einteilen läßt. Für betriebswirtschaftliche Untersuchungen genügt zum Beispiel die Erzeugnisart und die Kostenstruktur; für den technischen Sektor ist aber die Betriebsgröße und die Fertigungsart von besonders großer Bedeutung. (Und zwar deswegen, weil durch diese Faktoren der Produktionsprozeß am meisten beeinflußt wird.)
Und genau deswegen werde ich jetzt auch diese zwei Merkmale näher beleuchten:
Zuerst also zu den Betriebsgrößen:
Um diese zu kennzeichnen, muß man folgende Faktoren beachten:
die Anzahl der Mitarbeiter
die Höhe der Kapitalinvestitionen und
die Höhe des Umsatzes.
Es ist aber auch sehr wichtig, daß alle drei Merkmale beachtet werden und nicht nur eines. Allerdings kann man auch mit dem Betrachten der drei genannten Merkmale nicht genau die Betriebsgröße und Leistungsfähigkeit erfassen. Es fehlen noch Größen wie Fertigungszahlen und so weiter.
Ein kleines Beispiel: Elektrizitätswerke oder Massenartikelerzeuger haben bei sehr hohen Investitionen kaum eine Belegschaft vorzuweisen.
Jetzt zu den vier verschiedenen Betrieben:
Der Großbetrieb:
kann seine Wirtschaftlichkeit vorallem bei der Gewinnung von Rohstoffen (Kohle, Eisen, Öl), der Erzeugung von Massenartikel (KFZ, Bekleidung, Haushaltsgeräte) und bei der Fertigung von gleichbleibendem Lieferprogramm entfalten. Bei letzterem sind allerdings Spezialmaschinen mit höchster Leistung erforderlich. Der Nachteil ist, daß die Anpassungsfähigkeit an veränderte Marksituationen sehr schwer ist, weil meist sehr starre Organisationsformen vorliegen.
Der Mittlebetrieb:
Wenn sich die Produkte einem ständig änderndem Marktbedürfnis anpassen müssen, und in dementsprechend kleineren Serien gefertigt werden, ist der Mittelbetrieb sinnvoll. Er ist flexibler und hat weniger starr organisierte Verwaltungseinheiten.
Der Kleinbetrieb:
ist da sinnvoll, wo Serienfertigung aufgrund der Stückzahl uninteressant wird. Die Mehrzweckmaschinen können vielen Anforderungen standhalten, und die Arbeiter sind qualifizierte Fachleute.
Der Kleinstbetrieb:
Der Einsatz von hoch qualifizierten Arbeitern ist unumgänglich. Es handelt sich hier um Einzelfertigung.
Ich komme jetzt zu dem zweiten Merkmal, nämlich der Fertigungsart:
Es wird grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt:
Einzel-, Serien- und Massenfertigung.
Diese Arten kommen aber nur höchst selten in ihrer reinen Form vor.
Also gleich zur Einzelfertigung:
Sie kommt in jedem Betrieb mehr oder weniger umfangreich vor. Jede innerbetriebliche Leistung in Form von Vorrichtungen, Sprizformen, Gußmodellen oder ähnlichem ist zutreffend auf die Einzelfertigung. In allen Werkstätten werden hoch qualifizierte Arbeiter eingesetzt, die die Arbeitsgänge allein durchführen können.
Ich komme jetzt zur Serienfertigung:
Kennzeichnung der Serienfertigung ist die Häufigkeit der sich wiederholenden Leistung. Arbeiter und Maschine produzieren immer das selbe.
Bei einer intelligenten Organisation der Montagebänder ist aber auch ohne spürbare Kostenerhöhung der Vielfalt der Kundenwünsche keine Grenze gesetzt. (Automobilindustrie, Möbel, Kleidung)
Als letztes noch schnell zur Massenfertigung:
Kennzeichnend ist der sich ständig wiederholende Arbeitsprozeß, und die Gleichartigkeit der Endprodukte (Glühbirnen). Die Bänder werden so aufeinander abgestimmt, daß man kein Zwischenlager und keine Wartezeiten hat. Speicher wie bei den Austria Tabak Werken sind aber sehrwohl sinnvoll. Kein Personal, sondern meist nur mehr Aufsichtspersonen für den vollautomatisch ablaufenden Prozeß notwendig.
Als nächstes möchte ich die Organisationstypen der Fertigung beschreiben.
Die Arbeitsablaufmethoden müssen den Stückzahlen angepaßt werden. Es gibt drei Grundtypen, die ich in gewohnter weise vortragen werde:
Die Werkstattfertigung:
Verschiedene Mehrzweckmaschinen werden in der benötigten Reihenfolge zusammengestellt. Das Arbeitsmaterial wird von Werkstatt zu Werkstatt transportiert, unter Umständen auch durch eine Zwischenlager. Das nennt sich Verrichtungsprinzip, ich mache einen Schritt nach dem anderen.
Am Ende kommen sämtliche Einzelteile aus den verschiedenen Werkstätten und Zwischenlagern in der Montage zusammen. Ich habe dadurch höhere Fixkosten, bin aber auch sehr flexibel.
Die Reihenfertigung:
Es gibt weniger Mehrzweck-, dafür aber mehrere Einzweckmaschinen.
Die Produktionsfasen werden zu einem kontinuierlichen Prozeß verbunden, Pufferplätze und Hilfskräfte werden eingesetzt. Die Teile des Arbeitsablaufes werden nach dem Flußprinzip angeordnet. Pufferplätze sind notwendig um eine kontinuierliche Flußfertigung zu erhalten.
Die Anpassung an sich ändernde Markteigenschaften wird immer schwieriger.
Die Fließfertigung:
Es handelt sich hier um taktgebunden Arbeitsstufen, und eine lückenlose Folge von Arbeitsgängen. Es gibt nur kurze Durchlaufzeiten und den damit verbundenen Kosteneinsparungen, wegen des geringeren Lagerbedarfs. Wenn allerdings eine Maschine steht, gilt das für das ganze Band. Arbeiter, sogenannte Springer, müssen dann zur Stelle sein. Die Arbeitsvorgänge der einzelnen Arbeitsplätze sind optimal an die Taktzeit und das Leistungsangebot der dort arbeitenden Menschen angepaßt.
Als letztes möchte ich noch ganz kurz die Arbeitssysteme ansprechen:
Man unterscheidet vier verschiedene:
Einzelarbeit: ein Mann pro Maschine
Gruppenarbeit: Montage: Viele Männer pro Maschine (Gerüst)
Mehrstellenarbeit: ein Mann für viele Maschinen (max. 4 CNC Maschinen)
Geisterschichten: Vollautomatischer Ablauf ( automatische Be- und Entladung der Maschine)
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