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(ital. Colombo, Cristoforo; span. Colón,
Cristóbal),
* 1451 (Genua) - † 1506 (Valladolid).
Christoph Columbus war unbestritten ein herausragender Seefahrer und großer
Entdecker. Als Kolonisator war er allerdings ein Versager. Dass die Spanier in
der neuen Welt Fuß fassten, war nicht das Verdienst des Entdeckers. Alle drei
von ihm gegründeten Siedlungen in der Neuen Welt sind aus naheliegenden Gründen
gescheitert, es waren immer die falschen Menschen am falschen Ort.
I. Die Vorfahren des Kolumbus
II. Die ersten Jahre des Kolumbus
III. Sein großes Vorhaben
IV. Anlass und Hintergrund der Fahrt
V. Die erste Reise (1492 – 1493)
VI. Die zweite Reise (1493 – 1496)
VII. Die dritte Reise (1498 – 1500 )
VIII. Die vierte Reise (1502 – 1504) und sein Tod
IX. Die Folgen für die Indianer
X. Quellen
I. Die Vorfahren des Kolumbus
Auf der Suche nach Kolumbus Wurzeln gelangt man unweigerlich in das ligurische Fontanabuona - Tal, Italien, denn aus einem der Dörfer dieses Tals, Mocónesi, stammte ein gewisser Giovanni Colombo. Es war der Großvater von Kolumbus, der dann nach Quinto zog, was nicht weit von Genua entfernt war. Dort schickte er seinen Sohn Domenico, der Vater von Kolumbus, bei einem Tuchweber in die Lehre.
Domenico besaß trotz harter Arbeit nur eine kleine Tuchweberei, eröffnete einen Weinausschank und brachte es zu zwei Häusern und etwas Grundbesitz. Seine Frau, Susanna Fontanarossa, kam aus einer Bauernfamilie und hatte ein paar Felder mit in die Ehe gebracht. Domenico hatte mit ihr mindestens fünf Kinder. Christoph war der Alteste. Domenico wurde mindestens 80 Jahre alt und sein
Name lebt heute noch, denn Kolumbus benannte eine Stadt nach ihm: Santa Domingo ist heute die Hauptstadt der Dominikanischen Republik.
II. Die ersten Jahre des Kolumbus
Den genauen Geburtstermin von Christoph Kolumbus kennt man nicht, weil keine Geburtsurkunde von ihm existiert. Aber aus anderen Dokumenten lässt sich ableiten, dass er 1451 zwischen Ende August und Ende Oktober geboren wurde. Auch der genaue Geburtsort ist umstritten. Wahrscheinlich wurde Kolumbus in Genua in einem Haus in der Gasse Vicolo dell´ Olivella in der Nähe des Stadttors geboren. Vielleicht ist die Mutter zur Entbindung auch ins großväterliche Haus (wie damals üblich) nach Quinto gegangen.
Als Kolumbus vier Jahre alt war, verlegte der Vater Werkstatt und Wohnsitz in den neuen Stadtteil St. Andrea, in dem es heute noch ein Haus, das als 'Casa di Colombo“ gilt, gibt. Damals gab es in der reichen Stadt Genua zwei Familien, die sich mit allen Mitteln bekämpften. Durch die ständigen Aufstände und Machtwechsel war Domenico Colombo bereits 1470 nach Savona umgezogen. Und so begann Christopher Kolumbus mit 14 Jahren als Schiffsjunge eine Laufbahn, die ihn schließlich bis zum Titel 'Admiral der Weltmeere' bringen würde. Seine erste große Reise unternahm er 1474. Diese Fahrt zur Agäischen Insel Chio, auf der er als einfacher Matrose anheuerte, brachte ihn ironischer weise näher an Asien heran, als es irgendeine seiner späteren Reisen tun würde. Zwei Jahre später, am 13.8.1476 begab sich Kolumbus auf eine Handelsexpedition nach England. Doch am Kap Sao Vicente wurden die fünf Schiffe von Piraten angegriffen. Das Schiff auf dem Kolumbus sich befand, verbrannte in diesem Kampf völlig und so musste er sich an einem Stück Treibgut festhalten, um die sechs Meilen entfernte Küste zu erreichen. Von hier begab er sich zur genuesischen Gemeinde in Lissabon, wo er sich, gemeinsam mit seinem Bruder Bartolomeo, niederließ. Arbeit gab es hier für Männer mit seemännischer Ausbildung genug.
III. Sein großes Vorhaben
Zwischen seinen zahlreichen Fahrten lernte Kolumbus in Lissabon Felipa
Perestrello e Moniz kennen, eine junge Frau aus einer adligen, wenn
auch verarmten, Familie. 1478 oder 1479 heirateten sie und nach der Geburt
ihres gemeinsamen Sohnes Diego zogen sie auf die Insel Madeira, wo
Felipa allerdings wenig später verstarb. Auf Madeira scheint sich auch Kolumbus
Plan eine westliche Route nach Asien zu suchen erstmals richtig formiert zu
haben. Dies war keine wirklich neue Idee. Bereits im Altertum hatten
Philosophen wie Aristoteles und Seneca diese Route in Erwägung
gezogen. Kolumbus, war lediglich der erste, der sie auch testen wollte. Ansporn
gab es für diese Reise ja genug. Marco Polo hatte viel von dem goldenen Zipangua
(Japan) berichtet, und auch das legendäre Indien war eine Verlockung. Was
Kolumbus aber zunächst noch fehlte, war ein königlicher Sponsor, eine Sache,
die für einen Entdecker des 15. Jahrhunderts von äußerster Notwendigkeit war.
Ohne ihn war keine Legitimierung der Entdeckung, keine Kolonisation des Landes
möglich und auch eine Ausbeutung der Reichtümer konnte ohne ihn nicht stattfinden.
So wandte sich Kolumbus zunächst an das portugiesische Königshaus. Ein logischer Schritt. Seit 1481 regierte hier Johann II., dem die Entdeckung neuer Länder und die Ausweitung seines Herrschaftsbereiches sehr am Herzen lag und der passioniert die Erfüllung des Traumes der Umsegelung Afrikas vorantrieb. Auch, da Kolumbus 7 Jahre in Portugal gelebt und eine portugiesische Adelsfrau geheiratet hatte, war dies ein logischer Schritt. 1484 hörte sich der König Kolumbus Ausführungen an und übergab die Entscheidung in der Sache an sein Konzil in geographischen Angelegenheiten. Doch die Bewertung fiel negativ aus: Grundsätzlich war man ja interessiert an einem direkten Seeweg zu den Reichtümern Asiens, die Marco Polo in seinen Reiseberichten so schillernd beschrieben hatte, doch den suchte man bereits durch eine Umrundung Afrikas zu finden. Außerdem, so die Gelehrten, seien Kolumbus Berechnungen falsch, seine angegebene Entfernung zu klein. Womit sie recht hatten. Kolumbus hatte tatsächlich einen Fehler gemacht. Durch seine Lektüre der Reiseberichte von Marco Polo war Kolumbus zu einer Ausdehnung Asiens gelangt, die sehr viel größer war als in Wirklichkeit. Da er außerdem den Erdumfang zu niedrig einschätzte rückte auf seiner Karte Asien sehr viel näher an Westeuropa heran, als das tatsächlich der Fall war. Das Vorhaben schien dem Konzil auch schlicht zu teuer. Nach weiteren Ablehnungen seiner Pläne in England und Frankreich, zog Kolumbus schließlich enttäuscht nach Spanien und versuchte fortan die spanische Krone für seine Pläne zu gewinnen. Doch auch dort schien dies zunächst nicht zu gelingen. Obwohl das Königspaar sehr interessiert an seinen Plänen war, hatte es zunächst zu viele andere Dinge zu tun, und als Kolumbus 1487 dann schließlich seinen Plan einem Komitee vorstellte, wies dieses den Plan ebenfalls ab. In den letzten Wochen des Jahres 1491 wurde er dann noch einmal am Hofe des spanischen Königspaares vorstellig. Dieses Mal genehmigte die einberufene Kommission sein Vorhaben. Doch als er der Krone seine Forderungen aufzählte (ein Zehntel aller Reichtümer aus den entdeckten Gebieten, der Admiralstitel, sowie Gouverneur und Vizekönig der entdeckten Gebiete), hieß die Antwort dann zunächst doch wieder nein. Der Legende nach war es der Schatzmeister des Königs, Luis de Santángel, der den König dann doch noch davon überzeugte, dass die möglichen finanziellen und anderen Vorteile der Expedition deren Kosten auf jeden Fall rechtfertigten. Ein Bote wurde ausgesandt um den bereits abgereisten Kolumbus zurückzuholen. Nach weiteren Verhandlungen war es am 17. April 1492 endlich soweit. Die Unterschriften des Königspaares standen unter einem Dokument mit Kolumbus Forderungen und dieser brach endlich auf nach Palos de la Frontera, von wo seine Expedition wenig später starten sollte.
IV. Anlass und Hintergrund der Fahrt
Es war vielen Beobachtern aufgefallen, dass Kolumbus etwas suchte - sei es nun der westliche Seeweg nach Indien oder etwas anderes. Kolumbus träumte von seinen Fahrten, die er noch vor sich hatte. Wenn er am Kai saß und den Schiffen zuschaute, die gerade ihre Ladung löschten, dachte er nur noch an diese eine Fahrt nach Indien ohne Afrika zu umfahren. Doch er war nicht nur in die Reichtümer Indiens vernarrt, die sich nicht nur auf Gold beschränkte, nein die Gewürze waren der eigentliche Anreiz, nein er wollte auch beweisen, dass die Erde eine Kugel sei, was er von vielen bekannten Menschen wie zum Beispiel von Toscanelli gehört hatte.
Sein Entdeckersinn wurde durch viele Erzählungen von Seefahrern und aus seinen Lektüren geweckt, denn es hieß, dass der größte Teil des östlichen Gebietes schon erforscht war, nur dieser Seeweg, den er einschlagen wollte, nicht. Zu seiner Lektüre mag auch 'Das Reisebuch des Ritters John Mandeville' gehört haben, denn in diesem Reiseführer wird etwa von Menschen, der nur einen aber dafür riesigen Fuß haben, berichtet. Oder von Menschen, die zwar nur mit einem Auge ausgestattet waren, dieses aber mitten auf der Stirn tragen. Sogar von Zwergen ohne Mund, dafür aber mit einem kleinen Loch an dieser Stelle. John Mandeville schrieb nicht über Amerika, doch wer sein Buch las, der hoffte insgeheim auf gleichartige Wunder und Entdeckungen. Da dieses Buch in der damaligen Zeit von fast jedem Entdecker und Abenteurer gelesen und ernst genommen wurde, hat Christoph Kolumbus es wahrscheinlich auch gelesen.
Ein wichtiger Grund für dir Entdeckungsfahrt war zudem die Reconquista, die 1492 abgeschlossen wurde.
Reconquista
Die Reconquista (span. Rückeroberung) Spaniens von den Mauern begann im Jahre 711, als die spanische Halbinsel fast völlig von den Mauren besetzt war. Erst im Jahre 1492, also dem Jahre der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, wurde die Reconquista mit der Eroberung Granadas und der endgültigen Vertreibung der Mauren durch das katholische Königspaar Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon vollständig abgeschlossen.
Im selben Jahr begann auch die große Vertreibung aller Juden aus Spanien. Jeder Jude, der nicht zum christlichen Glauben konvertieren wollte, musste das Land verlassen.
Ein großer Anreiz für seine Reise, aber auch der größte Fehler Christoph Kolumbus war, dass er auf eine falsche Aussage bezüglich der Reisezeit vertraute. Diese Aussage stammte aus seinem Lieblingsbuch: der Bibel. Denn da heißt es, dass Gott sechs Siebtel der Erde trocken gelegt habe, was bedeuten musste, dass der Ozean zwischen Europa und Asien im Westen nur eine geringe Ausdehnung haben konnte. Andere überlieferten Informationen, die sagten, dass Indien so groß wie der Rest von Asien sei, erwiesen sich dann auch als falsch. Christoph Kolumbus holte sich auch von einem arabischen Geographen namens Alfragano, der den Erdumfang aber nur auf 56 arabische Seemeilen schätzte, Informationen.
Durch Gespräche mit anderen Seefahrern, die Fahrten nach Westen gemacht hatten, erfuhr er von Entdeckungen, die ein Seefahrer gemacht hatte. Dieser hatte nämlich ein fein bearbeitetes Stück Holz aus dem Meer gefischt, aber man konnte sehen, dass es nicht mit Metall bearbeitet worden war. Wassergefäße aus einer Art Bambus, den es in Europa nicht gab, wurden auch an die Küsten angespült. Es hieß auch, dass zwei Leichen angespült worden seinen, bei denen es sich nicht um Christen handeln könne. All diese Funde wurden nur bei Westwind gefunden und das bedeutete, dass es dort noch unentdeckte Inseln geben musste. Unter den Seefahrern kursierten Gerüchte, die besagten, dass auch schon Boote mit abnehmbaren Häuser darauf gesehen worden seien, welche aber vom Kurs abgekommen waren und alle Insassen wären umgekommen.
V. Die erste Reise (1492 – 1493)
Da es vielen Seemännern ein zu großes Wagnis war, zwang man Strafgefangene mit auf die Reise zu gehen. Am Morgen des 3. August 1492 begann die berühmteste Entdeckungsreise der Weltgeschichte. Kolumbus Expeditionstruppe bestand aus drei Schiffen. Die Pinta und die Niña (eigentlich Santa Clara) waren kleine Karavellen, die je etwa 20-30 Mann Besatzung an Bord hatten. Ihre Kapitäne waren die Gebrüder Pinzön. Das dritte und größte Schiff (wenn auch nicht viel größer) war die Santa Maria, deren 40-köpfige Besatzung Kolumbus selbst kommandierte. Es war noch vor Sonnenaufgang, als Kolumbus Flotte den Hafen von Palos bei Tinto verließ. Sie fuhren zunächst in südlicher Richtung zu den Kanarischen Inseln, wo das Ruder der Pinta repariert werden musste.
Erst am 6. September konnten sie dann wirklich ins Unbekannte aufbrechen. Kolumbus Wahl der Route war genial. Indem er von den Kanarischen Inseln abfuhr, statt über die Azoren zu fahren, konnte er von den dort vorherrschenden Nordostwinden Gebrauch machen, die für seine Fahrt geradezu ideal waren. Trotz einiger Spannungen, die beinahe zu einer Meuterei geführt hätten, zwischen Besatzung und Kapitän verlief die Fahrt alles in allem recht ereignislos.
Am 11. Oktober häuften sich schließlich die Anzeichen, dass man in der Nähe von Land war. Uferpflanzen, ein Blütenzweig und ein Stück Holz trieben auf dem Wasser. Demjenigen, der als erster Land sichtete, winkte als Belohnung eine jährliche Rente von 10.000 Maravedis und so achteten alle äußerst gespannt auf den westlichen Horizont. Gegen 22.00 Uhr gab Kolumbus selbst einen falschen Alarm, der die Atmosphäre nur noch gespannter machte. Um 2.00 Uhr am Morgen des 12. Oktober schließlich sichtete der Seemann Rodrigo de Triana Land (obwohl Kolumbus später unfairer Weise die Belohnung für sich selbst beanspruchte) und der Schrei „Tierra! Tierra!“ driftete von der Pinta zu den anderen beiden Schiffen. Dieses Mal war es kein falscher Alarm. Nach 36 Tagen des Segelns war Kolumbus Flotte endlich an ihrem Ziel angekommen. Zumindest war Kolumbus davon überzeugt.
Kolumbus betrat mit seiner Mannschaft die Karibikinsel Guahani der Westindischen Inseln, aber glaubte, in Indien angekommen zu sein, weshalb er die Eingeborenen, die ihn sofort umringten auch Indianer nannte. Eigentlich waren diese allerdings Aruaken, wie alle Eingeborenen die Kolumbus auf dieser Reise traf. Nach drei Tagen verließen die Spanier die Insel wieder.
Sie nahmen ein paar der Eingeborenen als Führer mit und erkundeten drei Monate lang die Bahamas. Während dieser Zeit entdeckte er unter anderem Kuba und Haiti (das er La Isla Espaniola oder Hispaniola nannte). Beide hielt er entweder für Zipangu (Japan) oder einen Teil des großen asiatischen Kontinents. Zwar fand er auf Haiti genug Gold und andere Dinge um die Expedition zu rechtfertigen, doch die Pinta war bereits Wochen vorher im Alleingang davon gesegelt, um eine Insel zu finden, von der die Indianer behaupteten, dort gäbe es jede Menge Gold.
Auszug aus dem Bordbuch:
12.Oktober:
Früh am Mittag steuern sie eine kleine Insel an, die wir heute Guanahani oder
Waltings-Insel nennen (eine der Bahama-Inseln), und werfen dort Anker. Der
Admiral betritt als erster den fremden Boden, gefolgt von den Kapitänen. Er
nennt die Insel San Salvador. 'Alle dankten dem Admiral, warfen sich auf
die Erde und küssten sie mit Freudentränen in den Augen. Die Eingeboren zeigten
sich freundlich. Sie kamen zu unseren Schiffen geschwommen und brachten Speere,
Baumwolle und Papageien, die sie gegen Dinge eintauschten, die wir ihnen geben
konnten.'
“Sie gehen nackend umher, so wie Gott sie erschaffen, Männer wie Frauen, von
denen eine noch sehr jung war. Alle jene, die ich erblickte, waren jung an
Jahren, denn ich sah niemand, der mehr als 30 Jahre alt war. Dabei sind sie
alle sehr gut gewachsen, haben einen schön geformten gewinnende Gesichtszüge.
Sie haben dichtes, struppiges Haar, das fast Pferdeschweifen gleicht, das über
der Stirne kurz geschnitten ist bis auf einige Haarsträhnen, die sie nach
hinten werfen und in voller Länge tragen, ohne sie jemals zu kürzen',
stellte er fest.
Auf Haiti entstand auch die erste europäische Siedlung in der Neuen Welt, seitdem die Wikinger 500 Jahre zuvor auf Neufundland gelandet waren. Am Abend des 24. Dezember lief die Santa Maria auf ein Korallenriff auf. Die ganze Nacht über versuchten die Seemänner zu retten, was sie konnten, während das Wasser in den Rumpf des Schiffes lief. Mit Hilfe der Eingeborenen aus dem nahegelegenen Dorf des Kaziken Guacanagarí wird das Schiff geräumt und abgewrackt. Aus den Planken der Santa Maria wurde dann an Land ein kleines Fort errichtet, das Kolumbus La Navidad taufte (übersetzt Weihnachten, in Erinnerung an Christus Geburt) 39 Männer mussten zurückbleiben unter der Führung von Diego de Arana (Kolumbus’ Schiff konnte nicht alle Männer aufnehmen) mit genügend Proviant für ein Jahr. Bis zu Kolumbus’ Rückkehr sollten sie vor allem nach Gold suchen.
Columbus ist jetzt in der unglücklichen Lage, nur noch über ein Schiff zu verfügen, da Martin Alonso Pinzön schon vor über einem Monat desertierte und mit der Pinta 6 Wochen auf eigene Faust auf Entdeckungsfahrt ging. Er wurde dafür später nicht bestraft.
Am 6. Januar tauchte dann auch die Pinta wieder auf und die beiden Schiffe machten sich auf den Heimweg. Dieser gestaltete sich, trotz günstiger Winde, eher schwierig. Mitte Februar gerieten die beiden Schiffe in einen fürchterlichen Sturm und wurden wieder getrennt. Dennoch schafften sie es schließlich beide, nach 224 Tagen zurück nach Palos. Martin Pinzön, der Kapitän der Pinta starb allerdings nur wenig später, noch bevor er beim König vorstellig werden konnte.
Der Empfang, den das Königspaar Kolumbus in Barcelona bereitete, übertraf selbst dessen kühnste Träume. Man begrüßte und erkannte ihn an als „ Vizekönig der indischen Länder“. Begeistert erzählte er ihnen von seinen Erlebnissen und Entdeckungen und führte ihnen die Aruaken und seine anderen Funde vor. Das Königspaar, das gespannt Kolumbus Erzählungen lauschte, war sofort bereit eine zweite größere Expedition zu finanzieren . König sicherte Kolumbus alle vertraglich zugesicherten Rechte und verlieh ihm den Titel „Don“, den damals nur Adlige tragen durften.
VI. Die zweite Reise (1493 – 1496)
Nur fünf Monate nach seiner Rückkehr von der ersten Reise setzte Christopher Kolumbus wieder Segel. Dieses Mal bestand seine Flotte aus 17 Schiffen und 1200 Mann Besatzung. Sie heuerten alle freiwillig bei ihm an, Handwerker, Lanzenreiter, Edelleute, etc. . Die Krone hatte keine Kosten gescheut (finanziert aus Anleihen und Beschlagnahmung jüd. Eigentums), um es Kolumbus zu ermöglichen die klar definierten Ziele zu erreichen: Die in Navidad zurückgebliebenen Seemänner sollten abgelöst werden und zusätzliche Kolonisten auf den Inseln angesiedelt werden. Besonders wichtig war der Krone auch die Christianisierung der Ureinwohner. Außerdem sollte Kolumbus überprüfen ob Kuba wirklich ein Teil des asiatischen Festlandes war.
Durch einen etwas südlicheren Kurs als auf der ersten Reise landete die Flotte am 3. November an einer schönen Insel, die Kolumbus Dominika nannte, an Gedenken seines Vaters Domenico Colombo. Nachdem sie weitere Inseln (unter ihnen Puerto Rico) entdeckt hatten, erreichten sie am 23. November Hispaniola. Doch als sie fünf Tage später in Navidad eintrafen entdeckten sie zu ihrem Entsetzen, dass das Fort zerstört und die Männer tot waren. Scheinbar waren die Siedler, um ihre Gier nach Gold und Frauen zu befriedigen, brandschatzend über die Insel gezogen, so die Nachricht aus dem Dorf Guacanagarís, hat der Kazike Caonabo aus dem Landesinneren mit seinen Leuten die Spanier überfallen und niedergemacht. In den folgenden Wochen errichtete Kolumbus eine neue Siedlung mit Namen Isabella (zu Ehren der Königin Isabella genannt) etwas östlich von Navidad und erkundete das Landesinnere, wobei er zwar einiges Gold fand, aber auch erkennen musste, dass dies nicht Japan sein konnte.
Zur Kontrolle der einheimischen Taino-Bevölkerung und zur Sicherung der Goldvorkommen ließ Columbus 1495 im Landesinneren von Hispaniola, südwestlich von Isabella, eine Festung anlegen, die Concepcíon de la Vega genannt wurde. An der Festung ließen sich bald die ersten Spanier nieder. Durch den Zustrom spanischer Einwanderer nach 1502, die durch das Gold angelockt wurde, nahm die Bevölkerung der kleinen Siedlung schnell zu. Concepcíon de la Vega wurde zur ersten Boom-Town in Amerika und lief der 1496 gegründeten Hauptstadt Santo Domingo bald den Rang als wichtiges Stadt der Insel ab.
Bevor er nach Spanien zurückkehrte erkundete Kolumbus noch Kuba
genauer und entdeckte Jamaika. Obwohl er die Umrundung Kubas nicht
beendete, war Kolumbus überzeugt davon, dass es zum Festland gehörte und ließ
seine Mannschaft darauf einen Eid schwören, ansonsten würde ihnen die
Zunge herausgeschnitten werden und mit Peitschenhieben bestraft werden.
Im März 1496 machte er sich dann auf den Weg zurück nach Spanien, wo er am 11. Juni ankam. Obwohl inzwischen einige Klagen über Kolumbus und seine Brüder an den Hof gedrungen waren, wurde er freundlich begrüßt. Es dauerte allerdings fast zwei Jahre bis Kolumbus die Mittel beisammen hatte um ein drittes Mal aufbrechen zu können.
VII. Die dritte Reise (1498 – 1500)
Dieses Mal bestand Kolumbus Flotte aus 6 Schiffen ( an Bord wieder Strafgefangene, wie bei erster Fahrt), die am 30. Mai 1498 Sevilla verließen. An Bord sind unter anderem Saatgut und acht Schweine als Starthilfe für die Kolonie. Während drei Schiffe direkt nach Hispaniola fuhren, brach Kolumbus mit den drei anderen Schiffen zu einer Expedition der Gebiete südlich der bisher entdeckten auf. Dort fand er zunächst eine Insel mit drei Gipfeln, die er deshalb Trinidad nannte. Am nächste Tag entdeckte er Südamerika, ohne dies zunächst aber zu merken, da er die Landmasse am Horizont für eine weitere Insel hielt. Erst nachdem er zwei Wochen lang die Küste des heutigen Venezuelas entlang gesegelt war, wurde ihm klar, dass dies ein neuer Kontinent sein musste. Schließlich wandte er sich aber mit seiner Flotte zurück in die Richtung Hispaniolas, wo sein Bruder Bartolomeo eine neue Hauptstadt, Santo Domingo, am 14. August 1496 gegründet hatte.
Am 14. August 1498 erreicht Christoph Columbus auf seiner
dritten Reise die neugegründete Stadt. Der Standort erweist sich als ideal, Santo
Domingo wird die erste Hauptstadt des spanischen Kolonialreiches und ist
heute mit 2,6 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Karibik.
Doch die Zustände auf Hispaniola waren alles andere als geregelt. Zwei rivalisierende Gruppen hatten sich dort gebildet und der auf der vorigen Reise von Kolumbus zum Bürgermeister ernannte Francisco Roldán hatte eine Revolte gegen Kolumbus Bruder geführt. Die Insel war im Chaos. Kolumbus blieb 2 Jahre auf Hispaniola und versuchte - unter anderem durch Hinrichtungen - die Verhältnisse dort wieder in den Griff zu bekommen. Doch das spanische Königshaus hatte inzwischen einen Mann nach Hispaniola geschickt, um die dort herrschenden Zustände zu untersuchen und dort als Gouverneur zu fungieren. Der Mann hieß Francisco de Bobadilla und er erreichte Hispaniola im August 1500. Wenige Tage nach seiner Ankunft ließ er Kolumbus und dessen Bruder festnehmen und schickte sie in Ketten zurück nach Spanien, wo sie im November ankamen. Das spanische Volk geriet in große Aufruhr darüber. Das Königspaar ließ ihn sofort frei und bat ihn an den Hof, wo der ehemalige Gouverneur versuchte die Lage zu erklären. Obwohl sie ihm seine aberkannten Titel nicht zurückgaben, war das Königspaar ihm wohlgesinnt und ließen ihm alle Dinge zurückerstatten, die ihm bei seiner Festnahme abgenommen worden waren. Trotz all dieser Vorkommnisse schlug Kolumbus noch eine vierte Fahrt vor, die der König auch genehmigte.
VIII. Die vierte Reise ( 1502 – 1504) und sein Tod ( 1506)
Am 9. Mai brach Kolumbus also ein viertes und letztes Mal auf in die Neue Welt. Es sollte seine unglücklichste und am wenigsten erfolgreiche Reise werden.
Obwohl es ihm ausdrücklich verboten worden war, nach Hispaniola zurückzukehren, ankerte Kolumbus, nach der bis dahin schnellsten Überfahrt, vor Santo Domingo. Als ihm dort kein Zutritt gewährt wurde, verfolgte er seinen eigentlichen Plan und fuhr entlang den Küsten von Jamaika, Kuba und Mittelamerika, stets auf der Suche nach Gold, Edelsteinen oder einer Route weiter in den Osten. Als am Rio Belén Gold entdeckt wird, beschließt er, dort eine Siedlung zu gründen, die er Santa María de Belén nennt. Die Spanier werden ständig von den feindlich gesonnenen Eingeborenen attackiert und geben die Siedlung auf, die ohnehin an einer ungünstigen Stelle liegt, weil eine Sandbank die Einfahrt in den Fluss versperrt. Er will nach Spanien zurückkehren, um seine Ansprüche zu sichern. Als von den vier Schiffen aber eins strandete und ein anderes von Bohrwürmern befallen war, sah Kolumbus sich gezwungen nach Hispaniola zurückzukehren. Da die beiden übrig gebliebenen Schiffe aber ebenfalls von Bohrwürmern befallen waren und sie es nicht bis Hispaniola schaffen konnten, musste Kolumbus die beiden übriggebliebenen Schiffe an der Küste von Jamaika stranden, wo Kolumbus und seine Crew weit über ein Jahr festsaßen, bis endlich Hilfe kam. Ein mutiger Matrose war in einem Kanu bis Hispaniola gepaddelt. Eine Strecke von mehreren hundert Kilometern. Dort angekommen, wurde er aber 7 Monate warten gelassen, bis endlich ein Ersatzschiff losfuhr um die Schiffbrüchigen abzuholen.
Erst im November 1504 erreichte Kolumbus wieder Spanien.1506 wollte Kolumbus noch einmal trotz seines schlechten Gesundheitszustandes als Vizekönig und Gouverneur der Indischen Lande eingesetzt werden. Dies wurde abgelehnt, aber er bekam ein Zehntel des Fünftels, was der Krone aus den Handelsgeschäften mit den neuen Waren zustand. Er folgte schwerkrank dem Hof zuerst nach Salamanca, dann nach Valladolid, wo die Gicht ihn schließlich an das Krankenbett fesselte. Hier empfing er in seinen letzten Stunden noch seine Brüder und starb dann am 20 Mai 1506.
Seine letzten Worte waren: 'In deine Hände, Oh Herr, gebe ich meinen Geist.' Bis zu seinem Tod war Kolumbus nicht bewusst, dass er nicht Asien, sondern eine neue Welt entdeckt hatte.
Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, war dieses bereits dicht bevölkert. Einigen Schätzungen zufolge lebten in Nord- und Südamerika zusammen 100 Millionen Menschen. Die am weitesten entwickelten Kulturen befanden sich in der Nähe des Aquators, vorzugsweise in Mittel- und Südamerika. Die drei größten und hochentwickeltsten Kulturen zu der Zeit, als Kolumbus Amerika entdeckte waren die Azteken, die Inkas und die Mayas. Mit der Ankunft der Europäer in Amerika begann der Niedergang der Indianer. Die Europäer verhielten sich so, als ob das Land, das sie vor kurzem entdeckt hatten und das zuvor Jahrhunderte lang den Ureinwohnern Amerikas gehört hatte, ihnen gehöre. Sie brachten etliche neue Tier- und Pflanzenarten mit, die sich dort ausbreiteten und die einheimischen Arten zurückdrängten. Der 'weiße Mann' nahm sich, was er brauchte, ohne Rücksicht auf die eigentlichen Besitzer des Landes zu nehmen. Sie errichteten überall Kolonien und beuteten die Bodenschätze aus. Wo die Indianer im Weg waren, wurden sie entweder vertrieben, in Reservate gesteckt oder aber kurzer Hand ausgerottet. Nach dem ersten Kontakt mit den Einwohnern Amerikas begannen die Europäer, die Indianer auszunehmen. Anfangs gaben diese ihre Schätze noch freiwillig, da sie die 'weißen Männer' für Götter hielten. Doch als diese Einnahmequelle versiegte, begannen die Europäer, sich das, was sie brauchten, mit Gewalt zu nehmen. Dabei taten sich die Spanier besonders hervor. Ihnen war jedes Mittel recht, um an Gold und Silber zu gelangen. Die Spanier gingen auch bei der Unterdrückung und Versklavung der Indios, sowie bei der religiösen Kolonisation führend voran.
Es wird berichtet, dass viele spanische Eroberer Bluthunde mitführten, und dass einige ihre Gefangenen sogar zum Kannibalismus zwangen.
Da die Indianer den Technologien der Eroberer nicht gewachsen waren, und zudem von eingeschleppten Krankheiten dezimiert wurden, vernichteten die spanischen Konquistadoren im Namen der katholischen Kirche und aus unersättlicher Habgier ganze Kulturen, ohne auf ernste Gegenwehr zu stoßen und ohne über das Leben dieser irgend etwas in Erfahrung gebracht zu haben. Dadurch wurden hochentwickelte Kulturen wie die der Inkas vollständig ausgerottet.
X. Quellen
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