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Goebbels
Joseph, geboren 29.10.1897 in rheinische Industriestadt Rheydt,
Zwei ältere Brüder(Hans und Konrad) und eine jüngere Schwester (Elisabeth), die als Kind starb, er war also der jüngste Sohn der Familie.
Vater: kleiner Arbeiter, Proletarier,hat sich in laufe seines Lebens zu einem Prokurist hochgearbeitet
(Prokura
im Handelsregister einzutragende, vom Inhaber des Handelsgeschäfts oder seinem gesetzl. Vertreter erteilte Vollmacht, alle Arten von Geschäften u. Rechtshandlungen vorzunehmen, die der Betrieb eines Handelsgewerbes mit sich bringt.
Prokurist
Inhaber einer P.
Gau (Bezirk)
hießen die meist einem Land oder einer Provinz entsprechenden, einem Gauleiter unterstellten regionalen Einheiten der NSDAP.)
Mutter: Geborene Holländerin, kam später nach Deutschland und kam nie auf die Schule. Deswegen hatte sie eine geringe Bildung und konnte keine Hochsprache, nur deren rheinische Plattdeutsch, das sie in Umgang mit den einfachen Menschen erlernt hat Sie war sehr gläubig und hat versucht, ihre Kinder entsprechen zu erziehen.
Goebbels gab später den Auftrag zu verschweigen, wer seine Mutter war und sprach von ihr als (Zitat): die einfache Frau aus dem Folke.
Er hatte in seiner Jugend eine Kinderlähmung überstanden, man hat ihm operiert und hatte seit dem ein Beinleiden (Ein Klumpfuß).(s.24)
Er wurde zu einem Bücherwurm, er hat sich daheim eine kleine Dachkammer eingerichtet, wo er stundenlang mit seinem Büchern verkriechen konnte. Er hatte von seinem Vater einen kleinen Meyer-Lexikon geschenkt gekriegt und der wurde bald zu seiner Lieblingslektüre. Er hat erkannt, daß mit vielseitigen Kenntnissen leicht seine Gesprächspartner blenden konnte. So lernte er, wie man durch geschicktes Manipulieren mit dem Wissen die Anerkennung seiner Mitmenschen gewinnen konnte.
Er hat als einziger unter seinen Geschwistern bis zum Schulexamen des Gymnasiums geschaft. (Das war damals sehr teuer, aber der Vater hat beschlossen den begabteren Joseph zu unterstützen). Er war ein Streber und nicht besonders beliebt, nicht mal bei seinen Lehrern und Freunden. Und sogar sein bester Freund hat ihn später gehaßt, weil als der (s.25) mal eine Relistunde geschwänzt hat, hat ihn Goebbels bei dem Kaplan verpetzt. Außerdem war er ein guter Schauspieler in dem Schultheater.
1917 hat das Abitur bestanden und belegte den erster Semester in Bonn. Er ging in das philosophische Fakultät, und beeindruckte seine Professoren mit ausgezeichneten Vorträgen.
Allerdings ist ihm bald das Geld ausgegangen und er mußte nach Hause zurückkehren. In dem folgenden Jahr hat er dann ein halbes Dutzend Universitäten abgeklappert, bis er dann in Heidelberg angenommen wurde. Ihm ist halt immer wieder das Geld ausgegangen und er mußte wieder heimfahren. Er hat sich Dutzend mal bei einem Albertus-Magnus-Vereins um das Stipendium beworben und hat es irgendwannmal gekriegt. Dann kam das Jahr 1918, der Krieg ging zu Ende und die Republik wurde ausgerufen. 1919 im Wintersemester ging er nach München und beschloß, Dichter zu werden. 1920 ging er dann wieder nach Heidelberg. Dort wurde er zum Anhänger des Friedrich Gundolf, (es war ein zu der Zeit berühmter Literaturhistoriker, ein Jude). Nach seiner Empfehlung schrieb er seine Dissertation (wiss. Arbeit zur Erlangung der Doktorwürde) mit dem Namen 'Ein Beitrag zur Geschichte des romantischen Dramas'. Als er dann später Minister war, ließ er sie umbenennen in 'Die geistigen und politischen Hintergründe der früheren Romantiker'.
1923 wurde er immer zynischer, launenhafter depressiver und drohte immer wieder mit dem Selbstmord. Daraufhin hat ihm seine damalige Freundin einem kleinen Job in der Kölner Filiale der Dresdner Bank besorgt. Er war davon nicht besonders begeistert und seine Arbeitgeber auch nicht, Nach neuen Monaten wurde er dann schließlich entlassen. Später ließ er die ganze Geschichte ändern. Es hieß, er war im Ruhrkampf tätig und und habe Hitler bereits 1922 kennengelernt. Wie ich schon sagte, daß alles waren spätere Erfindungen von Goebbels persönlich oder von seiner Biographie-Kennern.
Damals war ein noch er noch nicht so judenfeindlich. Er hatte
ursprünglich recht freundschaftliche Beziehungen zu Juden. Seine erste
Verlobte, Else Janke, war die Tochter einer Judin. Aber allmählich wuchs sein
Haß immer weiter, was die Beziehung komplizierter Machte.
Im Winter 1923 macht G. den ersten Schritt in Richtung politische Karriere. Sein bester Freund Prang war bereits ein Mitglied der NSDAP und war oft auf den Parteitreffen in München. Er brachte G. oft Broschüren und Parteimagazine mit, die G. immer gern gelesen hat. Eines Tages brachte Prang G. und ein Paar Kumpels auf ein Treffen zwischen NSDAP, SPD und KPD. Als die Redner fertig waren haben die Freunde G. dazu überredet, eine Debatte zu sprechen. Zwar ungern, aber er hat den Vorschlag angenommen. Erst konnte er kein rechtes Wort fassen, aber als ihn einer von den Kommunisten 'kapitalistischer Ausbeuter' nannte, wurde Goebbels wütend und legte richtig los. Er forderte Den Typen, den ihn 'k. A.' genannt hat heraus, sein Portemonnaie zu leeren. Daraufhin hat er aus seinem dünnem Geldbeutel sein gesamtes Geld (ein Paar Groschen) ausgeschüttelt. Das brachte die Hörer zum Lachen und Goebbels zu NSDAP.
Bald engagierte ihn Reichstagsabgeordnete Wiederhaus als Sekretär. W. war ein rechts-Extremist und Herausgeber von seiner Parteizeitung ( 'völkische Freiheit' ), Goebbels konnte viel von ihm lernen. Allerdings war der nicht mit den Ideen von NSDAP einverstanden. Er hat sich an die Brüder Strasser gewendet, daß waren damals Hitlers Helfer und die haben ihm vorgeschlagen, bei einer neuen Parteizeitschrift helfen. Goebbels wurde dann zum Chefredakteur dieser Zeitschrift. Und weil er die Leute mit seinen Redekünsten überzeugen konnte, haben ihn die Strassers bald als persönlichen Sekretär angestellt.
Goebbels beginnt seine Laufbahn als politischer Agitator. Als der wichtigste Parteiredner zog er gegen die Pläne der deutschen Regierung.
Das war die Zeit der schärfsten Diskussion darüber, ob das fürstliche Vermögen endgültig enteignet werden soll. Es hat auch in der Mitte von NSDAP Unstimmigkeiten gegeben, und Goebbels Reden wurden bald im ganzen Reich bekannt. Goebbels trat meist in Elberfeld auf. Goebbels mußte sich zeitweise auch mit Hitler anlegen.
So um diese Zeit hat ihn dann seine Verlobte verlassen und seine Ersparnisse wurden immer knapper, bald bekam er Schulden. Er wurde wieder depressiv.
Er hat sich mit seinem Vater gestritten weil er von der Kirche nichts mehr hielt und war bei seinen Eltern nicht mehr willkommen.
Goebbels hatte in der Partei nicht viel zu sagen, außer am Rednerpult und hatte einen miesen Gehalt. Aber er konnte sich mit den Kommandierenden wie die Strasser oder Gauleiter Kaufmann schnell anfreunden. Allerdings begannen sie bald miteinander zu konkurrieren. Nach einer kurzen Zeit wurde immer bekannter. Er hat mit seinen Reden oft Straßenschlachten ausgelöst und das hat ihm offensichtlich Spaß zubereitet. Die Versammlungen wurden oft aufgelöst und Goebbels wegen des Hausfriedensbruches verklagt. Wie schon gesagt war Goebbels sehr launisch. Zeitweise drehte er durch weil er in Mißgunst Hitlers gefallen ist, obwohl er ihn so gut wie nie gesehen hat.
Hitler rief eine Parteitagung in Bamberg zusammen auf der die ideologischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Parteiflügeln beerdigt werden sollten. Goebbels war von Hitler von Anfang an sehr begeistert und das war Hitler von Goebbels auch. Hitler hat von nun an begonnen Goebbels systematisch zu fördern. Er hat angefangen, Goebbels in verschiedene Ecken Deutschlands zu schicken. Er ist dann mit Hitler viel in Deutschland rum gekommen und Goebbels hat Hitler sehr bewundert, sie waren eine Zeit lang beste Freunde (aus dem Tagebuch:Was für ein Mann! Er könnte ein König sein! Der geborene Anführer! Mit dem Mann kann man die Welt erobern! ich glaube, er verwöhnt mich). Und Hitler hatte Goebbels anscheinend auch gern. Goebbels ist dann zeitweise zurück nach Elberfeld zurückgekehrt, aber er hat sich bald mit ihnen verkracht.
Er freute sich auf die Zeit, wenn er mit Hitler unterwegs war und haßte die Zeit in Elberfeld.
In August 1926 wurde Goebbels der Posten des Gauleiters in Berlin angeboten. Er konnte anfangs auch nicht akzeptieren, aber schließlich war Berliner Gau ziemlich heruntergekommen und der Gehalt war nicht schlecht. Nach langen Überlegungen hat er denn Posten in November 1926 im Alter von 28 angenommen.
Eigentlich hat Hitler den Berliner Posten mit Goebbels besetzt, der erst 18 Monate in der NSDAP war, denn nur er hatte genug Redegewandtheit und Intellekt.
Und sieh da, innerhalb von 3 Jahren hat Goebbels die Berliner Parteiorganisation auf Trab gebracht.
s. s. 111, unten: ab Alan Bullock sagt
( Bullock
Alan Louis Charles, * 13.12.1913, brit. Historiker; lehrte in Oxford; in Dtld. bekanntgeworden durch seine Hitler-Biographie.)
Auch hier hat Goebbels durch seine reden blutige Strassenschlachten ausgelöst. Einmal hat er den Stammlokal von KPD für seine Rede gemietet und NSDAP-Leute kamen mit Fahnen und Musik. Also das war eine klare Herausforderung und sie ist auch so verstanden worden. Der Lokal wurde ins Kleinholz geschlagen, als der Versammlungsleiter nach einigen Beruhigungsversuchen von den SA-Leuten gewaltsam entfernt worden. Als die Polizei einrückte, hat sich KPD verzogen und Goebbels ließ die verwundeten auf die Bühne bringen und hielt eine Rede über die Kameradschaft im Kampf.
Als in einer Straßenschlacht ein pensionierter Pastor verletzt wird, erhält Goebbels Warnungen von der Polizei. Als er sich jedoch weigert, seine Kameraden zu zügeln, erhielt NSDAP den absoluten Redeverbot.
Das traf vor allem Goebbels sehr schwer und er beschloß eine kleine Parteizeitung herauszugeben, den er den Angriff gab. Er versuchte gleich in den ersten Ausgaben den damaligen Vicepolizeipräsidenten Dr. Bernhard 'Isidor' Weiss anzugreifen. (Isidor ist nur ein Spitzname, den Goebbels erfunden hat.) Dafür kam Goebbels ins Gericht, was noch mehr Propaganda einbrachte.
Es war für ihn keine gute Zeit. Die Absätze von 'Angriff' waren miserabel, es gab wenig Versammlungen und wenig Einnahmen.
Nach der Aufhebung des Redeverbots konnte Goebbels seine Aktionen wieder fortsetzen. Als aus Amerika ein Film namens 'im Westen nichts neues' von einem judischen Regisseur kam, setzte er alles darauf, die Aufführung zu sabotieren.
1928 Reichspropagandaleiter
1930 Mitglied des Reichstages
S. s. 138 unten.
1930 hat sich mit Magda Quandt angefreundet.
Ihre Familie war ein Gegner der NSDAP und vielleicht ihr zum trotz hat sie bei NSDAP mitgewirkt. Sie hat sich oft bei den NSDAP-Leuten herumgetrieben und eines Tages wurde sie dann Goebbels vorgestellt. Bald hat er ihr vertraut und sie wurde zu seiner vertraulichen Sekretärin und 1931 haben sie geheiratet. Sie war 4 Jahre junger und schon einmal verheiratet, ein Kind. Hitler höchstpersönlich war der Trauzeuge und später hatte sie ihn oft bewirtschaftet.
Dann kam die Machtübernahme durch Hitler.
1932 wurde Goebbels zeitweilig aus dem Reichstag ausgeschlossen, weil er den Präsidenten beleidigt hat.
Hitler wird zum Kanzler ernannt.
Unterdrückung oder Auflösung von über 100 kommunistischer und sozialdemokratischer Zeitungen.
27. Februar: der Reichstagsbrand. Kommunisten und andere werden verfolgt.
14. März: Goebbels wird zum Minister für Propaganda und Folksaufklärung. Er übernimmt Kontrolle über Rundfunk.
April: So gut wie alle nicht NSDAP-kontrollierten Zeitschriften sind
verschwunden.
S. Buch
29. April 1945 Hitler schreibt sein Testament. Der Goebbels macht ein Zusatz, um seinen Tod als Opfertod darzustellen.
Hitler läßt seinen Schäferhund vergiften. Die Nachricht vom Tod Musolinis trifft ein.
30. April. Hitler macht eine letzte Party, danach erschießt er sich.
Spät abends beschließen Goebbels und Bormann zu kapitulieren.
Goebbels gibt die Anweisung, seine und seiner Frau Leichen zu verbrennen. Zur Abendmahlzeit gab sie ihnen ein Schlafmittel, brachte sie zu Bett und gab ihnen das Gift.
Dann kamen Goebbels und seine Frau aus dem Quartier, Goebbels sagte, daß sie gleich hochgehen damit man die Leichen nicht zu schleppen braucht und nach einer Weile hörte man Schüsse.
Nauman, der Adjutant, hat die Leichen mit Benzin übergossen und angezündet.
Und die Leichen wurden irgendwo begraben, kein Mensch weiß mehr wo.
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