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Ich referiere heute über den österreichischen Maler Rudolf Hausner. Er wurde am 4.12.1914 in Wien geboren.
Für Hausners Kunst sind die Erlebnisse seiner Generation von entscheidender Bedeutung
gewesen. Er verlebte seine Kindheit in den Jahren des Ersten Weltkrieges . Wenige Jahrzehnte später mußte der junge Maler die Greuel und Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges miterleben.
Hausner ist als Gründer der Wiener Schule des phantastischen Realismus anzusehen (1959)
Unter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus versteht man eine Gruppe von ca. 30 Malern, deren wesentlichste Vertreter folgende Maler sind:
Rudolf Hausner (1914), Ernst Fuchs (1930), Anton Lehmden (1929), Arik Brauer (1929) und Wolfgang Hutter (1928)
Die Werke Hausners sind keine Abbilder der Realität. Sie sollen die eigene Entscheidungskraft und die schöpferische Fähigkeit des Menschen zeigen. Realistische Details erscheinen
in Zusammenhängen, die der Wirklichkeit entzogen sind. Bis dahin sind Parallelen zum
Surrealismus da. Der entscheidende Unterschied liegt aber darin, daß Hausner nicht das
Unterbewußte und Träume darstellt, sondern daß er sich anderer Kräfte bewußt geworden ist wie z.B. die schöpferische Fähigkeit und die Entscheidungskraft des Menschen.
1968 wird Hausner Prof. an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Hausner bedient sich mit Vorliebe mythologischer Urtypen wie Odysseus oder Adam-Figuren, mit denen er sich selbst identifiziert. Gerne malt er auch biblische Darstellungen,
nackte Frauen und Billardtische.
Bezeichnend für Hausners Stil ist die Verbindung des phantastischen Themas mit einer
minuziösen Malweise, die geradezu an Wirkungen einer Farbphotographie erinnert.
Bild / Seite 213 - Adam Massiv
Wie sehr er die Erde liebt und sich mit ihr eins fühlt, beweist eines seiner tiefsinnigsten Bilder, zu dem ihn ein Flugerlebnis inspirierte. Es sei ihm eines seiner liebsten Bilder und zugleich das einfachste, hat Hauser dazu gesagt. Die Welt gleicht Adam und Adam gleicht ihr. Beide sind aus einem Stoff gemacht. Adam formt den Planeten nach seinem Angesicht. Adam der erste Mensch hat vorläufig als einzige Heimat diese Erde. Offen
bleibt, ob Adam diese Welt aus Dummheit zerstören wird
Bild / Seite 221 - Adam und sein Maschinist
Ein kastenförmiges Schiff - Erinnerung an die Arche Noah - treibt auf dem Meer. Durch die Öffnung der in meisterhafter perspektivischer Verkürzung in Schrägansicht wiedergegebenen Schiffsschraube erscheint das Brustbild Adams, der sich in seinem Maschinisten ein zweites Ich geschaffen hat. Beide sind auf dem Meer ausgesetzt, im Schiff gefangen. Aber sie verzweifeln nicht. Die schwarzen Dampfwolken, die den beiden Schornsteinen entweichen, deuten auf Fortbewegung, die Blicke der beiden Männer auf Aktivität. Das Ziel freilich ist unbekannt.
Weitere bekannte Bilder sind
* Adam in gehobener Stellung und absolut schwindelfrei 1957,
* Adam selbst 1960,
* Adam und seine Dichter 1963,
* Adam betritt sein Labyrinth 1965,
* Alter Billardspieler 1970-84
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