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Referat Alternative Energieformen zur Atomkraft

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Alternative Energieformen zur Atomkraft


Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Mittwoch, 9 Mai : Die deutsche Kernkraftindustrie befindet sich in einer schwierigen Position. Mit all ihren Vorhaben st t sie in Teilen der Bev lkerung auf heftigen Widerstand - auch wenn es oft nur kleine gewalttätige Gruppen sind, die ihr Handeln nachhaltig blockieren. Die Politiker k nnen nur wenig dagegen unternehmen. Mittlerweile ist noch nicht einmal sicher, ob nicht sogar die Energieversorgungsunternehmen auf Distanz gehen, wenn die Nutzung der Kernenergie politisch zu schwierig oder wirtschaftlich unrentabel wird. []


I. Einleitung


Drei ig Jahre nach dem Aufbruch in die friedliche Nutzung der Kernenergie' kämpft die deutsche Atomwirtschaft mit neuen Argumenten und aggressiven Lobbystrategien um ihre Existenz. Das nukleare Ausbauprogramm ist zum Stillstand gekommen, die Auftragsb cher r den Bau neuer Atomkraftwerke sind leer. Das Image der strahlenden Meiler ist unverändert schlecht. Noch in diesem Jahrzehnt fällt das Urteil über die Branche. Spätestens wenn die Stillegung oder Ersatz der Alt-Reaktoren in Deutschland auf der Tagesordnung ganz nach oben r cken, werden die Weichen neu gestellt: Entweder wird die Atomenergie auch in unserem Land begraben, oder den Reaktorbauern und Kraftwerksbetreibern gelingt das nukleare Comeback. Der Ausstieg aus der Atomenergie w rde den Weg

freimachen r den berfälligen konomischen Umbau des Energiesystems. Eine Wiederbelebung des

Atomprogramms w rde dagegen zusätzliche Risiken heraufbeschwören.


Glaubt man den Verlautbarungen der Atomlobby, ist die Sache schon fast entschieden: Neuer Boom r die Kernenergie , Renaissance der Atomkraft , Nukleare Wiedergeburt' lauten die Parolen, wenn es um die Zukunftspne der Branche geht.


ckenwind versprechen sich die Atommanager von drei neuen Hoffnungsträgern: Treibhauseffekt und Klimakatastrophe kommen als Treibsatz r die CO2-freie Kernenergie' wie gerufen. Der Neuaufbau der Energieversorgung in Osteuropa verspricht einen märchenhaften Markt r Nachrüstgeschäfte und neuen Atommeiler. Neue Druckwasserreaktoren r das nächste Jahrtausend lassen sich angesichts des erbarmungsw rdigen Zustands der Reaktorruinen im Osten ffentlichkeitswirksam als strahlensichere Wundermaschinen verkaufen F A Z. vom )


Den Treibhauseffekt entdeckte die Atomwirtschaft schon frühzeitig als Mittel, um die Kernenergie salonfähig zu machen. Vor dem Hintergrund der globalen Klima-veränderung verlangt die Atomwirtschaft die Neubewertung der Kernenergie. Dabei hat sie vordergründig die Argumente auf ihrer Seite, denn Atomkraftwerke blasen bekanntlich nur wenig Treibhausgase in die Atmosphäre. So sieht sich die Lobby als Geheimwaffe' gegen den globalen Hitzestau. Daß sie in dieser Rolle eine glatte Fehlbesetzung ist zeigt der genauere Blick auf die Klima- und Energieszenarien der Branche. Wenn die Emissionszahlen die kologische Wahrheit sagen sollen, muß auch der Energieeinsatz der sogenannten Prozeßkette ber cksichtigt werden. Bei der Atomenergie ist sie besonders aufwendig: sie beginnt mit der Förderung von Uranerz, führt ber die Uranaufbereitung zur extrem energie- intensiven Urananreicherung und schlie lich zur Brennelementefertigung. berall wird Energie verbraucht und

damit CO2 emittiert. Wissenschaftler haben einen Wert von insgesamt g CO2 pro kWh Atomstrom errechnet. Die Grafik zeigt die CO Bilanz eines AKWs im direkten Vergleich mit Heizkraftwerken und erneuerbaren Energien. Auffällig an dieser Gegeberstellung ist die Minus-Emission' von verschiedenen Typen Kraft-Wärme-gekoppeter Heizkraftwerke. Sie hängt unmittelbar mittelbar mit ihrer idealen Doppeltfunktion als Strom- und zugleich Wärmelieferant zusammen. Das Argument, wir brauchen Atomkraft um das CO Problem zu sen ist somit sehr unseri s. Es ist absurd, eine Quelle der Umweltzerstörung durch eine andere ersetzen zu wollen. Das Ziel einer

kologischen Bewegung sollte sein, nach und nach alle Atomkraftwerke stillzulegen. Mit Hilfe nachwachsender

Rohstoffe ist diese Vision eine realistisches Ziel.


II. Das Kraftwerk Sonne


An diesem Tag, schickt uns die Sonne mal soviel Energie zur Erde, wie wir heute weltweit verbrauchen; enthalten die Windstme mal soviel Energie wie verbraucht wird; wächst mal mehr Biomasse wie wir zur Gewinnung der gesamten Weltenergie n tig wäre, und allein die Wasserkraft enthält die Hälfte der Energie die wir an diesem Tag auf der ganzen Welt produzieren.


Theoretisch reichen also die direkte Sonnenenergie sowie die indirekte ber Wind, Wasser, Biomasse, bei weitem aus , um den Energiehunger von 6 Mrd. Menschen zu stillen. Es gilt als gesichert, ddas Gesamtpotential erneuerbarer Energien in der Größenordnung des Zehntausendfache des gegenwärtigen gesamten Weltenergie-

verbrauchs liegt. Die Sonne ist Motor allen Geschehens auf unserem Planeten. Die Sonne schickt jedes Jahr

Millionen Milliarden ) Kilowattstunden Strahlungsenergie auf unseren Planeten. Das sind alle acht Minuten soviel Energie, wie die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht. Alle irdischen Energiequellen verdanken wir der Sonne: die Kohle , Erdöl , und Erdgaslager, in denen Sonnenenergie von Jahrmillionen gespeichert ist. Ebenso sorgt die Sonne r die Kreisl ufe des Wassers. Der Kernreaktor Sonne unterscheidet sich von irdischen Kernkraftwerken dadurch, daß er unfall- und strahlensicher ist, keine Atomm llbeseitigung erfordert und alle Menschen kostenlos mit Energie versorgt. Die Sonne ist unsere einzige unerschöpfliche Energiequelle. Die größte Gefahr r die Zukunft der Menschheit ist unsere falsche, umweltzerstörende Energiepolitik. Statt Energie umweltfreundlich aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse zu gewinnen, benutzen wir umweltfeindliche Energiequellen. Mit l, Gas und Kohle schaffen wir uns ein lebensfeindliches Treibhausklima. Und Atomkraftwerke sind allein dadurch, daß sie dastehen, lebensgefährlich.


Durch vieljähriger Erfahrung, von anderen Ländern wissen wir, dmittlerweile Wasserkraftanlagen, wenn sie dezentral und gewässerschonend eingesetzt werden, effektive Stromerzeuger sind; Windkraftanlagen an der Küste, entlang großer Fl ssen und in Mittelgebirgen wirtschaftlich arbeiten und beständig Strom liefern; Sonnenkollektoren r Warmwasserbreitung ausgereift sind und sich schon nach etwa sechs bis acht Jahren bezahlt machen; Biogas-

und Biomasseanlagen im Winterhalbjahr wirtschaftlich und umweltfreundlich Strom- und Wärmeversorgung übernehmen k nnen; Photovoltaik-Anlagen mit ihren heute noch hohen Kosten durch Massenproduktion innerhalb von 5 Jahren auf ein wirtschaftliches Niveau gesenkt und im Sommerhalbjahr gewinnbringend sehr viel Strom ins ffentliche Netz einspeisen k nnen.


Die alten Energieträger gehen zu Ende, sind umwelt- und klimazerstörend und werden immer teurer werden. Die neuen Solarenergien sind unerschöpflich, umwelt- und klimaverträglich und werden immer billiger.


III. Energie aus der Kraft der Sonne


1. Direkte Nutzung der Sonnenkraft a) Photovoltaik

Photovoltaik ist eine direkte Nutzung der Sonnenenergie. Mit der Photovoltaik wird Sonnenstrahlung und Licht mit Hilfe von Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt. Solarzellen wandeln die Strahlungs-energie der Sonne auf photoelektrischem Weg durch Freisetzen von Elektronen im inneren von Silicium, Galliumarsenid oder

Cadmiumtellurid in elektrische Energie um. Es wurde errechnet, d Solaranlagen mit einem Wirkungsgrad von nur

% in der Sahara Wüste auf einer Fläche von 0 qkm ausreichen w rde, um die gesamte Menschheit mit Sonnenenergie zu versorgen. Gegenwärtig werden jährlich weltweit 50MW Solarzellen zur direkten Umwandlung von Sonnenlicht in Strom produziert, insgesamt sind bisher etwa 400 Megawatt hergestellt worden. Bis jetzt gibt es noch keine Produktion in automatisierten Großserien. Das oftgenannte Argument, die Marktaussichten seinen noch zu ungewi , ist in Wirklichkeit widerlegt: Die Nachfrage ist inzwischen h&! ouml;her als die Produktion.


Solarfachleute in den USA haben berechnet, d Solarzellen auf einem Dreihundertstel der Fläche der Vereinigten Staaten den gesamten Strombedarf der Nation liefern w rde. Eine Studie des britischen Solarforschers Robert Hill ergab, daß in Großbritannien der gesamte Strom ber Photovoltaik-Zellen produziert werden kann, wenn nur 10% der heutigen Gebäudeflächen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Auf Neubauten sollten Solaranlagen nicht auf den Dächern und Fassaden angebracht werden, sondern als Dächer oder Fassaden.


b) Solarthermische Kraftwerke


Eine weitere direkte Nutzung der Sonnen-energie ist die der solarthermischen Kraft-werke. Bei solarthermischen Anlagen werden mit Hilfe von Spiegeln Sonnenstahlen gebündelt. Dieses gebündelte Licht, das bei einigen Kraftwerkstypen mehrere Tausend Grad erreichen kann, wird zur Erhitzung von einer Bestimmten Flüssigkeiten genutzt. Die Rinnenkollektoren sind hierbei am weitesten entwickelt und werden seit Jahren in Kalifornien eingesetzt. Die neuen Anlagen dieses Typs haben bereits einen Wirkungs-grad von %. Diese Kraftwerkstypen sind weltweit das Vorzeigeprojekt r solare Stromerzeugung.


Ihr Einsatz ist jedoch nicht berall m glich, weil r diesen Kraftwerkstyp eine Direktstrahlung von 0 kWh pro qm im Jahr notwendig ist, so d nur Sonnenreiche und weitgehend dunstfreie Flächen dlich des . Breitengrades dar in frage kommen. Aber in zahlreichen Regionen, von Kalifornien bis ditalien oder dspanien, gibt es keinen vernünftigen Grund, weiter mit der Einführung auf Breiter Basis zu warten. Italien und Spanien k nnten ihren gesamten Strombedarf durch solartermische Stromgewinnung decken. Durch Kabelleitungen

auf dem Meeresboden k nnte man Strom von Nordafrika nach Europa leiten, von S deuropa nach Mitteleuropa. Ein

schweizerisches Stromversorgungsunternehmen plant den Bau eines solartermischen Kraftwerks in dspanien für den Schweizer Bedarf. Auch die Einführung solarthermischer Kleinkraftwerke bietet große glichkeiten, für individuelle Betreiber bi! s hin zu Dörfern.


2. Indirekte Nutzung der Sonnenkraft a) Windkraft

Meteorologische Messungen haben ergeben, daß im sndigen wehenden Wind etwa mal soviel Energie steckt, wie die Menschheit verbraucht! Da der Wind jedoch ungleichmä ig stark weht und häufig seine Richtung ändert, kann nur ein Bruchteil davon auch praktisch genutzt werden.


Erst seit den er Jahren wird die Gewinnung von Strom aus Windkraft wieder versucht. Etwa 0 MW sind weltweit installiert, davon fast drei Viertel in den USA - insgesamt also nicht mehr als die Kapazität zweier großer Atomkraftwerke. Aber obwohl der Forschungsaufwand minimal war und auch bisher nur kleine St ckzahlen produziert werden, sind die Kosten der Windstromerzeugung an günstigen Standorten mit denen der Atomkraft schon jetzt vergleichbar! In Zentralafrika, aber auch in großen Teilen Asiens und Lateinamerikas bläst der Wind mit durchschnittlichen Gesch-windigkeiten unter 6 Meter in der Sekunde und ist damit heute r die

Energieproduktion uninteressant. In Ostsibirien und Alaska, in Kanada, im Himalaja Gebiet und in Nordeuropa hingegen ist der Wind meist schneller als 0 Meter in der Sekunde. Das bringt viel Energie. Allein für Westdeutschland gibt es Berechnungen, die Gebiete von zusammen etwa 20000qkm als r die Windenergienutzung geeignet bezeichnen. Danach k nnte bei voller Ausnutzung eine Kapazität von insgesamt 250000MW erreicht werden, was fast 1 Million Anlagen bedeuten k nnte und der doppelten Kapazität aller deutschen Kraftwerke entsprechen w rde. Die Zahl der als geeignet erkannten Gebiete nimmt mit weiteren Analysen eher zu und nicht ab, und mit weiterer technischer Entwicklung werden auch Gebiete mit geringerer Windgeschwindigkeit interessant.

2 wurde in Schleswig-Holstein bereits 2 0 kWh Strom aus Windkraft geerntet . Diese Windernte hat eine einzigartige Umweltbilanz. Denn:


bei 0 Kilowattstunden Windernte werden - bei vergleichbarem Steinkohleeinsatz - 0 Tonnen CO ,

Tonnen Schwefeldioxid und 2 Tonnen Stickoxid vermieden. Außerdem fallen 0 Tonnen Reststoffe,

Tonnen Asche und 0 Tonnen sonstige Stoffe nicht an.


Damit wird derselbe CO Entlastungseffekt erzielt wie von 0 Bäumen, die ja bekanntlich viel Kohlendioxid- Treibhausgase binden. Doch amtliche Natursctzer führen oft ihren Kampf gegen die Windmühlen mit landschaftsästhetischen Argumenten. Der unsinnige Streit zwischen Naturschutz und Umweltschutz tzt nur der Atomlobby und den Energieriesen, die grundsätzlich gegen jede eigene Stromversorgung der Verbraucher sind, weil ihr Monopol in Frage gestellt wird.


Keine Form der Energiegewinnung braucht so wenig Platz wie die Windenergie. Die tatsächlich verbrauchte Fläche durch Windkraftanlagen ist minimal und liegt bei unter % der r Windkraftanlagen ausgewiesen Fläche - bei

20000qkm die in Deutschland r die Windenergienutzung in frage kommen sind es demnach 200qkm r Anlagenplätze. Die heutigen Windenergieszene wird beherrscht von Anlagen, die 0 Meter Bauh he und einen Rotordurchmesser von 0 Metern haben. Kleinere Windanlagen, mit denen schon vor Jahrhunderten alles angefangen hat, spielen zur Zeit kaum eine Rolle. Es wird in Zukunft aber wieder viele Energieselbstversorger mit kleinen Windmühlen geben: Rotordurchmesser bis 0 Meter, Masth he bis 0 Meter, Generatorleistung von 0

Kilowatt. Damit k nnen Millionen Menschen ihren Strom selbst erzeugen. Kombiniert mit Solarzellen, kann die eigene Kleinwindanlage eine intelligente, schadstoffarme und preiswerte Energieerzeugung werden.


b) Wasserkraft


Bis jetzt ist die Wasserkraft der größte regenerative Energieproduzent in Deutsch-land. 0 Milliarden Kilowattstunden Strom werden jährlich produziert. Sie ersparten der Umwelt 0 Millionen Tonnen CO , neben der Abwärme und anderen Schadstoffen. Wasserkraft liefert etwa % der Elek-trizität r Deutschland. Welt weit liefern Wasserkraft anlagen etwa % des Stroms. Norwegen, Island oder Ghana produziern ihren Strom zu fast

100% aus Wasserkraft. In der US Westküstenstadt Seattle zum Beispiel, in der so energieintensive Unter-nehmen wie Boeing arbeiten, kostet Strom aus Wasserkraft nur einen Bruchteil des Kilowattstunden - Preises des Atomstroms.


Da der Bau von riesigen Wasserkraftanlagen in der Dritten Welt oft zur Vertreibung von Menschen und zu großen Umweltproblemen führt - wie z.B. in ägypten, Brasilien, Indien und China - und da er meist einen empfindlichen Eingriff in die Natur bedeutet, ist es sinnvoller, Wasserkraftwerke dezentralisiert zu nutzen.

In Deutschland k nnten deshalb viele tausend stillgelegte kleine Wasserkraftwerke reaktiviert werden. In Bayern zum Beispiel werden mit der Wasserkraft % des Strombedarfs umwelt- und klimafreundlich erzeugt: Wasserkraft bezieht ihre Energie aus dem nat rlichen Kreislauf des Wassers, der durch Verdunstung, Regnen und Abflie en entsteht. Dieser Kreislauf wird von der Sonne aufrechterhalten. Wasserkraft ist regenerative Sonnenenergie. Deshalb sollten in Deutschland die vielen tausend kleine stillgelegten Wasserräder in Schwung kommen.


c) Gezeitenenergie


Im nordfransischen La Rance gibt es ein 0 MW Gezeitenkraftwerk; Großbritannien plant an der Westküste ein

km langes Kraftwerk, das 0 MW Strom erzeugen k nnte, was % der britischen Strom-versorgung aus-macht. Doch große Anlagen k nnten Probleme verur sachen durch eine änderung der Gezeitenh hen, der Küstenlandschaft und der Meeresbiologie; ein technisches Problem ist z B. die Versandung. Zwar sind diese Probleme nicht mit denen der atomaren oder fossilen Energienutzung zu ver gleichen, dennoch sollte man große Gezeitenkraftwerke im

Bereich der erneuerbaren Energie eher als zweite Wahl betrachten. Bei Ausnutzung der anderen Potentiale gibt es

dar wahrscheinlich kaum noch Bedarf.


d) Wellenenergie


Bei der Wellenenergie erfolgt in einem Abstand von wenigen Kilometern vor der K ste mit Hilfe eines Kranzes von Bojen die Umwandlung der Meereswellen in Strom. Eine nähere technische Beschreibung ist mir durch meine literarischen Informationsquellen leider nicht m glich. F r Großbritannien wurde ein Potential von

Megawatt an der Westküste errechnet, mehr als der gegenwärtige britische Stromverbrauch. Alle bereits laufenden Anlagen haben jeweils eine Kapazität von unter 0 kW. Umweltbeeinträchtigungen erwachsen aus diesen Anlagen nicht. Das Potential ist bisher weitgehend unterschätzt worden, ebenso wie die technischen Einsatzm glichkeiten, die den besonderen Vorzug haben, daß die Bojen zwar vertaut werden müssen, aber vom Wasser getragen werden und keinen Aufsnderung n tig ist.


e) Geothermische Energie


Die geothermische Energie ist keine Energieform bei der die Sonnen ihre Kraft einsetzt. Die Reserven sind begrenzt und nicht unbedingt erneuerbar. Wenn Druck und Temperatur in einem angezapften Reservoir nach einer Zeit des Wärmeentzugs absinkt, ist es r die Energienutzung erschöpft. Auch diese Form der Energienutzung ist Umweltfreundlicher als die Nutzung der fossilen oder Atomaren Energie, aber dennoch in ihrer konomischer Qualität nicht mit der Sonnenenergie vergleichbar. Zum Beispiel kann der geothermische Dampf toxische Elemente wie etwa Arsen enthalten.


f) Meeresw rme


Meereswärme ist wieder eine Variante der Sonnenenergie. Ocean Thermal Gradient Kraftwerke nutzen den Temperaturunter-schied zwischen der Meeresoberfläche und der Tiefe aus und nutzen die durch Sonnenenergie aufgewärmten Oberflächen-schichten der Meere. Ihr Potential betgt mehr als das fache des weltweiten Energiebedarfs. Meereswärme k nnte ein solares Reservepotential' darstellen - aber vieles spricht wiederum dar, daß ihre Nutzung in großem Umfang nicht unbedingt notwendig werden wird.


g) Energie vom Acker


Was der Wind im nördlichen Küstenland schafft, bringen Energiepflanzen im dlichen Ackerland. Der größte Teil der in der land- und forst wirtschaftlichen Produktion gebundene Bioenergie, d.h. die in organischen Kohlen- stoffverbindungen chemisch gespeicherte Sonnenenergie, wird nicht energetisch ge-nutzt, so daß aus dem daraus m glichen Nutzen sogar eine zusätzliche kolog-ische Belastung geworden ist.


Biomasse ist ein Sonnenenergieträger großen Umfangs, wenn ihre Regenerierbarkeit genutzt wird: Sie steht, unter der Voraussetzung einer bestanderhaltenen Bewirtschaftung, weltweit und zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Deshalb kann sie einen enormen Beitrag zur Abl sung fossiler und atomarer Energiequellen leisten.


Schilfgras ist die interessanteste Energie pflanze. Nach langjähriger Forschung steht fest: Chinaschilf bringt etwa

mal soviel Biomasse wie der Wald und drei mal soviel Biomasse wie Raps. Schilfgras gehört zur Gruppe der C - Gräser, die eine weit effektivere Photosynthese haben als die heimischen C Pflanzen. Sie heißen C Pflanzen weil das erste stabile Produkt nach der Fixierung des Kohlenstoffs aus dem CO2 ein Molel ist, das vier Kohlenstoff- Atome besitzt. C Pflanzen geben große Teile des durch Photosynthese gebildeten Kohlenstoffs als CO2 wieder an die Atmosphäre ab, wobei potentielle Biomasse verloren geht. C Pflanzen hingegen binden mehr CO2 und binden

deshalb auch mehr Biomasse. Ein weiterer Vorteil der C4 Pflanzen ist die Architektur der Blätter. Die oberen Blätter stehen steil und senkrecht zur Sonne, die unteren Blätter bekommen deshalb noch genügend Licht und wachsen parallel zum Boden. Die Blätter ! solcher C Pflanzen sind deshalb die besten und nat rlichsten Sonnenkollektoren der Welt.


Es gibt ber 0 C Gser, so daß diese Energiepflanze nicht als Monokultur angebaut werden m te. C - Pflanzen brauchen nur halb so viel Wasser wie C Pflanzen. Die Verwendungs-m glichkeiten von C Pflanzen sind vielfältig: Man kann Strom, Wärme und Benzin daraus gewinnen; man kann sie als chemische Ersatzstoffe

benutzen, zum Beispiel r die Produktion von Lacken, L sungsmittel und Kunststoffe; man kann biologisches Baumaterial daraus gewinnen, aber auch Papier und Verpackungsmaterial, das problemlos in den biologischen Kreislauf zur ckgeführt werden kann. Also nicht nur als Alternative zur Atomkraft ist die C Pflanze das landwirtschaftliche Produkt der Zukunft.


Der größte Vorteil von Pflanzenenergie ist jedoch: kein CO2 Problem, kein Treibhauseffekt ! Die Pflanzen nehmen beim Wachsen nämlich genau soviel CO2 aus der Luft auf, wie beim Verbrennen und Vergasen freigesetzt wird: ein geschlossener CO -Kreislauf.


Diese Pflanzen brauchen keine Pestizide und nur etwas Dünger im ersten Jahr. Sie werden einmal gepflanzt und wachsen dann immer wieder: jahrzehntelang nachwachsende Energie. Im Vereinten Europa, liegen demnächst etwa

0 Millionen Hektar Fläche brach, die nicht mehr zur Nahrungsproduktion gebraucht werden. Eine Fläche von

0 qkm w rde den Energiebedarf der Europäischen Union decken. Mit einen Ertrag von 0 Tonnen Trockenbiomasse pro Hektar kann genau soviel Energie erzeugt werden wie von 0 Litern Erdöl. Das bedeutet Jahr r Jahr ber 0 Liter Öl pro Hektar - automatisch nachwachsend , eine niemals versiegende Energiequelle.


Eine Modellrechnung besagt: Wenn ein Dorf von 0 Einwohnern 0 Bauern jeweils 5 Hektar Schilfgras anbauen, dann kann damit das gesamte Dorf mit Strom und Wärme versorgt werden. Nach der Ernte kann man Schilfgras maschinell leicht zu Staub zerkleinern. Über eine Turbine kann dann Strom und Wärme erzeugt werden. Aus dem Pflanzenstaub kann aber auch Treibstoff r Autos gewonnen werden. Ja sogar r Karosserieteile der Autos oder r zementgebundene Faserplatten beim Bau von Häusern kann das Material verwendet werden. Schon

1 machte der Einsatz von Biomasse in Dänemark % des gesamten Energieverbrauchs aus, in den österreichischen Bundesndern Kärnten und Steiermark bereits %, in Schweden ebenfalls % und in Finnland gar %.


Es wäre theoretisch denkbar, den gesamten Energiebedarf der Menschheit aus den Biomassen zu decken; aber dies ist wiederum wegen den anderen Sonnenenergieträger nicht notwendig.


IV. Die Speicherung der solaren Energie


Solarer Wasserstoff


Das Hauptproblem bei der Nutzung der Sonnenenergie besteht darin, die wenig konzentrierte und unregelmä ig einfallende Energie zu sammeln, zu speichern und zu transportieren. Mit Ausnahme der Biomasse ist Sonnenenergie nur mit hohem Aufwand speicher- und transpotierbar. Die solare Technologie wird weltweit die fossilen und atomaren Energieträger nur dann vollsndig ersetzen k nnen, wenn es gelingt, einen Energieträger zu finden, der diese Nachteile der Sonnenenergie auf umweltfreundliche Art ausgleichen kann. Ein solcher Energieträger sollte - aus technischen Gründen - eine brennbare chemische Verbindung sein. Der chemische Energieträger r eine solare Zukunft muß allerdings mehrere wichitige Voraussetzungen erfüllen:


Der Brennstoff sollte aus einem Rohstoff gewonnen werden, der reichlich vorhanden ist. Seine Produktion muß

Umweltfreundlich sein, und er sollte beim Verbrennen keine giftigen Abfallprodukte hinterlassen.


Diese Anforderungen sind mit dem leichtesten aller chemischen Elementen vereinbar, - dem Wasserstoff. In gebundener Form llt Wasserstoff als Bestandteil des Wassers die Weltmeere. Man kann mit Hilfe der Elektrolyse aus Wasser Wasserstoff in nahezu unbegrenzter Menge herstellen. Und wenn der Brennstoff verbrannt wird, entsteht aus der Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff als einziges Produkt wieder reines Wasser.


V. Die solare Zukunft


Der solare Energiemix


Die Sicherheit einer Energieversorgung verlange eine Energie Mix . Man st tzt sich auf mehrere Energiequellen,

um nicht von einer einzigen abhängig zu sein. Genau das ist mit der Sonnenenergie ideal zu erreichen. Die parallele Einführung von solarthermischen und photovoltaischen Technologien, von Windkraft und Biomasse, von Wasserkraft und solarem Wasserstoff. Dazu gehört auch eine Mischung von heimischen Sonnenenergieträger und Sonnenenergie Importen. Das Spektrum der Sonnenenergie ist sehr viel breiter und technologisch vielfältiger als das des herk mmlichen Energie Mixes. Eine reelle glichkeit r die Energiewende bis in das Jahr 0 wäre:


% direkte Solarenergie


% Biomasse aus Schilfgras und Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen


% Windenergie


% Wasserkraft


Diese vier Faktoren k nnten vollsndig die Energiegewinnung aus fossielen und atomaren Energieträgern ersetzen.






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