Glucose
Glucose ist ein
Zucker der zu den Monosacchariden gehört und die chemische Summenformel C6H12O6
hat. Die Glucose kommt im Honig und im Saft vieler Früchte vor, so
beispielsweise in den Weintrauben; daher wird sie auch Traubenzucker
genannt. Glucose lässt sich durch Hydrolyse natürlicher Glycoside herstellen
und ist z. B. im Blut enthalten.
Glucose ist ein
weißer, kristalliner Feststoff und schmeckt weniger süß als Rübenzucker.
Bestrahlt man eine wässrige Glucoselösung mit polarisiertem Licht, so wird die
Polarisationsebene des Lichtes nach rechts gedreht. Diese Eigenschaft gab der
Glucose auch den Namen Dextrose (lateinisch dexter: rechts).
Glucose kommt in drei verschiedenen Molekülstrukturen vor, die die
Polarisationsebene des Lichtes unterschiedlich stark drehen.
Eine besondere
Eigenschaft, die man erstmals bei der Glucose beobachtete, ist die
Mutarotation. Durch dieses Phänomen ändert sich im Lauf der Zeit der optische
Drehwert (Drehung polarisierten Lichtes) einer wässrigen Glucoselösung. Diese
Anderung hängt mit der Umwandlung der einen Molekülstruktur in die andere
Struktur zusammen. In Lösung stellt sich nämlich zwischen den unterschiedlichen
Glucosestrukturen (so genannte Anomere) ein Gleichgewicht ein. Mutarotation
lässt sich auch bei anderen optisch aktiven Substanzen beobachten.
Glucose entsteht
bei der Hydrolyse vieler Kohlenhydrate, wie z. B. Saccharose, Maltose,
Cellulose, Stärke und Glykogen. Die Gärung der Glucose mit Hilfe von Hefe
erzeugt Ethylalkohol (auch Ethanol) und Kohlendioxid. Industriell produziert
man sie durch Hydrolyse von Stärke unter Einwirkung verdünnter Säure oder
(häufiger) von Enzymen. Glucose wird vor allem in der Nahrungsmittelindustrie
zum Süßen verwendet. Außerdem benötigt man sie beispielsweise zum Gerben, für
Färbebäder und in der Medizin zum Behandeln von Wasserverlust und zur
intravenösen Ernährung.