Biographie
von Alice Walker
Alice Walker
wird am 9. Februar 1944 in Eatonton, Georgia, geboren. Sie ist das achte und jüngste
Kind von Willie Lee und Minnie Tallulah Grant Walker. Ihre Eltern verdienen ihr
Geld als Landarbeiter. Als Walker acht Jahre alt ist, erblindet sie auf dem
rechten Auge in Folge eines Unfalls während des Spielens mit ihrem Bruder Bill.
1961, nach Beendigung der High School, erhält sie ein Stipendium des Spelman
College, Atlanta, Georgia. Dort
beteiligt sich Walker aktiv an der von Dr. Martin Luther King
angeführten Bürgerrechtsbewegung. Zwei
Jahre später wechselt sie zum renommierten Sarah Lawrence College in New York.
Unter dem Einfluß von Dozenten wie der Dichterin Muriel Ruykeyser und der
Schriftstellerin Jane Cooper entdeckt sie ihr Interesse und ihr Talent für das
Schreiben. Als Alice Walker 1964, nachdem sie von einer Reise aus Europa und
Afrika zurückkehrt, feststellt, daß sie schwanger ist, ist sie sehr
verzweifelt. Nach einer Abtreibung und während einer Zeit von Depressionen und
Angst schreibt sie die Kurzgeschichte "To Hell With Dying", die noch im
gleichen Jahr veröffentlicht wird. 1965 beendet sie ihr Studium am Sarah
Lawrence College und kehrt zurück nach Atlanta, wo sie sich erneut der
Bürgerrechtsbewegung widmet. Im gleichen Jahr nimmt Alice Walker eine Stelle im
Welfare Department in New York City an und ihr wird die Mitgliedschaft der
Bread Loaf Writer´s Conference verliehen. Während sie im Sommer 1966 für die
Bürgerrechtsbewegung in Mississippi Wähler registriert, lernt sie den jüdischen
Jurastudenten Melvin Leventhal kennen. Ein Jahr später heiraten Alice Walker
und Melvin. 1968, Alice Walker hat einen Lehrstuhl für afro-amerikanische
Geschichte und ihr Mann arbeitet für die NAACP, ist sie ein zweites Mal
schwanger, doch sie verliert ihr Kind. 1969 nimmt sie ein Lehrstuhl an der
Jackson State University an und veröffentlicht ihren ersten Gedichtsband
"Once".
1970 wird ihre Tochter Rebecca Grant Walker
geboren. Im gleichen Jahr wird ihr erster Roman "The Third Life Of Grange
Copeland" veröffentlicht, für den sie viel Anerkennung, aber auch viel Kritik
erhält. Viele afro-amerikanischen Kritiker sehen in ihrem Roman eine nicht
gerechtfertigte, negative Darstellung der männlichen Charaktere. In den
folgenden Jahren unterrichtet Walker am Tomgaloo College und am Wellesley
College und schreibt für das "Ms. Magazine". In dieser Zeit erscheinen auch
eine Kurzgeschichtensammlung mit dem Titel "In Love & Trouble: Stories Of
Black Women" sowie der zweite Gedichtsband "Revolutionary Petunias & Other
Poems". 1976 veröffentlicht Alice Walker ihren zweiten Roman "Meridian". Im
selben Jahr erfolgt auch die Scheidung von ihrem Mann Melvin Leventhal. Alice
Walker zieht daraufhin nach San Francisco, wo sie den Schriftsteller Robert
Allen kennenlernt, mit dem sie 1979 nach Mendocino zieht. Dort veröffentlicht
sie ihre zweite Kurzgeschichtensammlung "You Can´t Keep a Good Woman Down" und
beendet ihren dritten Roman "The Color Purple", für den sie den Pulitzer Prize und den American Book Award erhält.
Ahnlich wie nach ihrem ersten Roman, sieht sich Walker erneut harter Kritik aus
den Reihen der afro-amerikanischen Gemeinschaft ausgesetzt. Wieder ist die
negative und gewalttätige Darstellung von Männern in ihren Büchern der
Hauptkritikpunkt. Dennoch unterstützt Alice Walker die filmische Umsetzung
ihres Buches durch Quincy Jones und Steven Spielberg im Jahre 1985. In den
darauf folgenden Jahren veröffentlicht sie weitere Gedichtsbände, "Horses Make
a Landscape Look more Beautiful" und "Her Blue Body Everything We Know:
Earthling Poems", eine Aufsatzsammlung, "Living By the Word", eine
Kindergeschichte, "Finding the Green Stone", sowie zwei weitere Romane, "The
Temple of My Familiar" und "Possessing the Secret of Joy". In ihrem Buch "The
Same River Twice: Honoring the Difficult" beschreibt sie den Verlust ihrer
Mutter, das Ende ihrer 13-jährigen Beziehung zu Robert Allen, ihre Bisexualität
sowie ihren Kampf mit ihrer schweren Krankheit und ihren Depressionen. Darüber
hinaus schreibt sie über die Entstehung und über ihre Gedanken zu der
Verfilmung von "The Color Purple".
Zur Zeit lebt
Alice Walker in Mendocino, Kalifornien, wo sie im April diesen Jahres das Buch
"Anything We Love Can Be Saved: A Writer´s Activism" veröffentlicht hat.