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Der Traum ein Leben
von Franz Grillparzer
Der Autor
Grillparzer, Franz 1-1 7 , österreichischer Schriftsteller und Dramatiker. Als Vertreter eines differenzierten psychologischen Realismus geh rt er zu den bedeutendsten Figuren der Literatur des
. Jahrhunderts. Seine Schicksals- und Geschichtstragödien zählen zu den Meisterwerken des sterreichischen Dramas. Grillparzer wurde am . Januar 1 91 als Sohn eines Advokaten geboren und studierte Philosophie und Rechtswissenschaft an der Wiener Universit t. Von 8 4 bis 8 6 war er als
Beamter im Staatsdienst t tig und wurde 1 18 zum Theaterdichter des Burgtheaters ernannt. 1 21 traf er
Katharina Fr hlich, mit der er sich sp ter verlobte und sein ganzes Leben lang verlobt blieb. Er pflegte freundschaftliche Beziehungen zu Ferdinand Raimund, Adalbert Stifter und Ludwig van Beethoven, für den er auch die Grabrede hielt. Auf einer Deutschlandreise im Jahr , die er unternommen hatte, um dem wachsenden Druck durch die Zensur infolge der Karlsbader Beschl sse zu entgehen, lernte er Persönlichkeiten wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig Tieck kennen. Sp ter bereiste er auch England, Frankreich, Griechenland und die Türkei.
Grillparzer verfasste eine Vielzahl von Trag dien: Braut von Messina Die Ahnfrau ( 8 7) Trauerspiel Sappho ( 8 8)
Das goldene Vlies ( 82 )
Drama König Ottokars Gl ck und Ende
Ein Bruderzwist in Habsburg
Des Meeres und der Liebe Wellen )
Sein einziges Lustspiel Weh dem, der lügt )
Ausdruck seiner Besch ftigung mit der spanischen Literatur und der Tradition des Barock waren das dramatische M rchen Der Traum ein Leben ( 8 4) und das historische Trauerspiel Die J din von Toledo (1 72).
Sein erzählerisches Werk umfasst zwei Novellen, das romantisierende Nachtstück Das Kloster bei Sendomir
(1 27 Der arme Spielmann (1 48). Grillparzer starb am 2 . Januar 872 in seiner Heimatstadt.
Das Werk
Der Traum ein Leben ist ein Dramatisches Märschen, das in vier Akte geteilt ist. Begonnen hatte es Franz
Grillparzer um 1 17, aber vollendet wurde das Werk erst 1 31. Uraufgeführt wurde Der Traum ein Leben am
Oktober 8 4 im Burgtheater in Wien.
Die Hauptperson des Werkes ist Rustan, der der Neffe des reichen Landmannes Massud ist. Zusammen mit der Tochter Massuds Mirza und dem schwarzen Sklave Zanga leben sie auf einem vornehmen Anwesen. Rustan ist mit Mirza verlobt und obwohl die beiden f r einander gro e Gefühle hegen und alles in Ordnung zu sein scheint, ist dem gar nicht so: Rustan zieht es n mlich in die Ferne. Er will die Geborgenheit aber auch die Beengtheit des sozialen Umfeldes, das ihn Umgibt verlassen und statt dessen Abenteuer erleben und gro e Taten in der Fremde vollbringen Zit.: Sich hineinstürzen dann in das rege, wirre Leben ] Sein Sklave Zanga verkörpert f r ihn die Verlockungen des freien Lebens und Zanga hilft auch noch nach und redet immerzu auf Rustan ein, sein altes, spie b rgerliches Leben hinter sich zu lassen um mit ihm auf gro e Abenteuersuche zu gehen. Rustans Ziel ist Samarkand, ein Land weit enftferntes K nigreich und als er eines Abends sehr sp t von der Jagd zurückkehrt, bittet er den noch wachen Massud um Urlaub, damit er mit Zanga seinen Pl nen nachgehen kann. Nachdem Mirza noch hinzukommt und mit ihrem Vater versucht, Rustan umzustimmen,
n tzt alles Zureden nichts: Die beiden erreichen nur, daß Rustan noch eine Nacht zu Hause bleibt und mit
Derwisch , einem alten weisen Mann redet, der ganz in der Nähe wohnt. Gesagt getan: Rustan geht zu Bett im festen Glauben, am nächsten Tag in die Fremde auf zu brechen: Doch als er so im Bett liegt hört er den alten Derwisch mit seinem Instrument spielen und das Lied versetzt Rustan in eine Traumwelt Im St ck selbst wird dieser bergang von der realen Welt in die Welt des Traumes durch zwei allegorische Knaben dargestellt: ein braun angezogener Knabe, der f r die Wirklichkeit steht, bergibt einem bunt gekleidetem eine Brennende Fackel und leitet so in das Geschehen von Rustans Traum ber ] Zanga und Rustan erwachen unweit ihres
Ziels Samarkand und es ist auch schon eine Gelegenheit f r die erste Heldentat da. Er sieht n mlich einen Edelmann, der von einer riesigen goldenen Schlange verfolgt wird. Rustan nimmt seinen Speer, aber verfehlt das Tier nur knapp, doch pl tzlich erscheint ein geheimnisvoller Mann im braunen Mantel auf dem Felsen und bringt das Tier mit dem ersten Wurf zur Strecke. Als sich nun herausstellt, daß der Edelmann in Wahrheit der König von Samarkand ist, ist der geheimnisvolle Retter verschwunden und es bietet sich die Gelegenheit, daß sich Rustan als der gl ckliche Schütze ausgibt. Mit dieser ersten Tat tut Rustan den ersten Schritt in die Welt des Truges und des Scheines, der er nun immer mehr vefällt. Der gerettete K nig glaubt natürlich der Geschichte der beiden fremden und sofort wird Rustan zum Erben des K nigs und Verlobten seiner Tochter G lnare bestimmt. Als Zeichen seiner Anerkennung schenkt ihm der König auch noch seinen Jagddolch, der Rustan aber sp ter zum Verhängnis werden sollte. Als n mlich der geheimnisvolle Mann im braunen Mantel auftaucht und dummerweise Zanga und Rustan über den Weg läuft, bringt Rustan diesen kurzerhands um und verwendet daf r das Geschen des K nigs. Alles scheint gut bis die Leiche des Mannes im braunen Mantel an die Küste angeschwemmt wird, in der noch immer der Dolch des Königs steckte. Rustan versucht sich mit weiteren Lügen aus der Aff re zu ziehen, doch der K nig erkennt das falsche Spiel Rustans. Um sich nun auch vom K nig zu befreien und doch noch die Hand G lnares zu bekommen t tet Rustan den König mit vergiftetem Wein. Nun wird Rustan von allen des K nigsmordes verd chtigt, jedoch ohne klare Beweise. Da aber das Volk unzufrieden mit dem neuen König ist, führt er eine Gewaltherrschaft ber Samarkand, um die Stimmen des Wiederstandes zu unterdrücken. Doch der Druck von alles Seiten wird immer gr er und ihm bleibt kein anderer Ausweg als sich selbst von der Brücke zu st rzen, auf der er den Mann vom Felsen ermordet hatte. Mit diesem Sturz erwacht er aus seinem Traum und erkehrt zurück zu Massud und Mirza, in jene Welt, die er jetzt gerne annimmt. Unter dem Eindruck des Traumes wird ihm die Fragwürdigkeit seiner Pläne klar und mit der Freilassundg seines Sklavens Zanga zieht er einen Schlu strich unter sein Leben in Abenteuer.
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