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"Die tätowierte Rose"
Schauspiel in drei Akten
Inhaltsangabe
Der Ort ist ein Dorf an der Küste des Goldstroms bei New Orleans. Dort leben fast nur Sizilianer. Zu ihnen gehört auch Serafina delle Rose, eine überaus religiöse Schneiderin. Ihr Herz gehört vollständig ihrem Mann Rosario, dessen Brust eine tätowierte Rose ziert. In der Nacht der Empfängnis ihrer Tochter Rosa vor gut zwölf Jahren sah sie eben jene Rose für einen kurzen Moment auf ihrer eigenen Brust. Seitdem glaubt sie an religiöse Zeichen und Wunder. Sie ist es gewohnt zu einer Statue der Mutter Gottes zu sprechen und auch Antworten zu erhalten. Eines Abends sitzt sie daheim und wartet auf Rosario, der für die Gebrüder Romana arbeitet und in einem Lastwagen Rauschgift schmuggelt. Doch dieses Mal soll es das letzte Mal sein und Serafina träumt schon von der Zukunft. Eine Frau namens Estelle Hohengarten kommt, um eine Schneiderarbeit zu bestellen. Als sie ein Foto Rosarios erblickt, erkennt sie darin ihren Geliebten. An diesem Abend erhält Serafina die Nachricht von dem Tod ihres Mannes, er war hinter dem Steuerrad erschossen worden.
Drei Jahre vergehen, Serafina trauert innig, sie vernachlässigt ihre Tochter und ihre Pflichten. Sie geht nicht mehr aus dem
Haus, zieht sich nicht mehr anständig an, hat keine Freunde mehr und macht nur noch selten Schneiderarbeiten. Im Wohnraum hat sie einen Altar mit der Aschenurne ihres Mannes aufgebaut. Sie lebt von den Erinnerungen an ihre Liebe. Rosa ist nun fünfzehn, sie schließt die Schule ab. Bei einem Tanzabend lernt sie den jungen Matrosen Jack kennen und verliebt sich. Serafina erfährt davon und sperrt sie im Haus ein. Als Rosa sie als ekelerregend beschimpft und zugibt, dass sie sich ihrer schämt, läßt Serafina sie betroffen gehen. Bei einem Streit mit einer Kundin erfährt sie von der Affäre ihres Mannes. Sie will es jedoch nicht wahrhaben und beschimpft die Kundin als Lügnerin. Rosa kommt mit Jack heim, sie will ihn ihrer Mutter vorstellen. Diese nimmt Jack das Versprechen ab, nicht mit Rosa zu schlafen.
Durch einen Zufall kommt Alvaro, ein junger Lastwagenfahrer, in ihr Haus. Er ähnelt ihrem Mann äußerlich sehr, Serafina fühlt sich zu ihm hingezogen. Alvaro hat auch Interesse an ihr, er sehnt sich nach einem Liebesleben, und findet auch ihr Haus und ihren Nebenerwerb nicht unangenehm. Sie lädt ihn für den Abend ein. Serafina richtet sich das erstemal seit drei Jahren wieder hübsch her, sie will Alvaro gefallen. Dieser hat sich extra eine Rose auf die Brust tätowieren lassen. Die beiden betrinken sich. Er bringt sie dazu mit Estelle zu telefonieren. Rosarios einstige Geliebte erzählt ihr die ganze Wahrheit. Serafina ist mit den Nerven fertig, sie gibt der Mutter Gottes die Schuld an allem und beschließt ihren Glauben aufzugeben. Sie verbringt die Nacht mit Alvaro. Rosa kommt heim, sie ist traurig, Jack hat sein Versprechen nicht gebrochen, obwohl sie es wollte. Jack fährt am nächsten Tag weg, sie beschließt mit ihm zu gehen.
Am Morgen danach wacht Alvaro auf, er sieht die schlafende Rosa und noch betrunken vom Kater des Vortages nähert er sich
ihr voll Bewunderung. Rosas Schrei weckt Serafina auf. Zuerst spielt sie ihr vor Alvaro wäre ein Einbrecher, doch dann gesteht sie ihrer Tochter die Wahrheit und sucht verzweifelt nach Entschuldigungen für ihre Tat. Rosa verläßt ihre Mutter, sie geht zu Jack. Serafina spürt das Brennen der Rose auf ihrer Brust, sie ist wieder schwanger. Sie zündet die Kerze auf dem Altar wieder an und geht, um Alvaro zu finden.
Interpretation
Serafina ist eine Frau, die vollständig mit ihrem Herzen lebt und denkt. Sie ist tief religiös und abergläubisch. Mit 14 schon ist sie verheiratet worden, kurz darauf hat sie bei der Empfängnis ihrer Tochter dieses schicksalhafte Erlebnis. Leichtgläubig wie man in diesem jungen Alter ist, sieht sie darin den göttlichen Beweis für die unendliche Liebe zwischen ihr und Rosario. Nichts läßt sie
an der Treue ihres Mannes zweifeln. Selbst die Zeit verändert es nicht. Symbolisch dafür ist folgende Phrase: MEINE UHR IST MEIN
HERZ, UND MEIN HERZ SAGT NICHT TICK - TICK, SONDERN ES SAGT LIEBE - LIEBE! DIE ZEIT VERGEHT NICHT!
Nach dem Tod Rosarios bricht für sie die Welt zusammen. Sie lebt nur noch für ihre Trauer und die Erinnerung. Alles ist ihr egal. Der Spott der Nachbarn kümmert sie nicht. Als sie das erstemal von der Affäre ihres Mannes erfährt, ist sie wie betäubt. Sie ist hilflos und weiß sich nicht anders zu helfen, als sich einzureden, es sei eine Lüge. Sie wartet auf ein Zeichen der Mutter Gottes, das ihr Rosarios Unschuld beweisen soll. Und als dann Alvaro, der ihrem Mann so ähnelt, in ihr Leben tritt, sieht sie ihn als das Zeichen an. Sie will endlich wieder lieben, aber sie ist wütend auf die Begierde, die in ihr tobt. Wie bei Rosario übersieht sie alle Schwächen Alvaros. Sie sieht nicht, dass er bloß jemanden sucht, der ihn finanziell über Wasser halten kann und seine sexuellen Gefühle befriedigt. Aber vielleicht ist es gerade das, was sie braucht. Jemand den sie lieben kann, den sie umsorgen kann. Leidenschaft ist für sie gleich Liebe. So erzählt sie beispielsweise stolz, dass Rosario und sie sich in jeder Nacht ihrer Ehe geliebt hätten.
Das letzte Gespräch zwischen Serafina und ihrer Tochter zeigt, was die Tochter von der Beziehung ihrer Eltern hielt. JA, ICH SEHE DICH AN MIT DEN AUGEN MEINES VATERS. ICH SEHE DICH, WIE ER DICH GESEHEN HAT. WIE DAS, WIE DIESES SPARSCHWEIN! Serafina war für Rosario anscheinend nicht mehr als eine brav daheim sitzende, ihn verehrende Frau. Da selbst die junge Tochter das erkannt hatte, mußte Serafina völlig blind vor Liebe gewesen sein. Es wußte ja auch jeder von der heimlichen Geliebten ihres Mannes, jeder außer ihr. Doch Rosa hat Mitleid mit ihrer Mutter. Sie will nicht, dass sie weiter um Rosario trauert, sie will dass sie ein neues Leben anfängt, sie will, dass sie endlich wieder zu leben beginnt. Darum meint sie ER HAT MICH NICHT BERÜHRT, ER HAT NUR GESAGT
"CHE BELLA!" wie um ihrer Mutter ein Zeichen zu geben, dass sie mit Alvaro einverstanden ist.
Das Wort das mir sofort zu "Die tätowierte Rose" und allen anderen Theaterstücken von Tennessee Williams einfällt, ist Intensität - in ehrlicher, lauter Sprache. Die Dialoge zeigen einem die Gefühle der Personen, man muß sie sich nicht noch extra erläutern lassen. Die Probleme der Personen werden uns sozusagen pur präsentiert, ohne jeden Versuch sie psychologisch auszuleuchten. Denn die Dialoge zeigen mehr Gefühle, als man in detaillierten Charakterstudien finden kann. Er sieht ein, dass der Charakter und die Gefühle der Menschen nicht klar definierbar, sondern viel komplexer und unergründbarer sind.
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