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Erich Maria Remarque: Im Westen nicht
Neues
Zum Werk
Das 9 erschienene Buch schildert den Krieg aus der Perspektive des einfachen Soldaten.
Das Buch geh rt zu der Gruppe von Werken, in denen rund zehn Jahre
nach dem Ende des ersten Weltkriegs das Kriegserlebnis des Frontsoldaten geschildert wird und gegen den Krieg Anklage erhoben wird.
Obwohl Remarque in einem Vorspruch betont, das Buch solle weder Anklage noch Bekenntnis sein', wurde der Roman doch nicht nur als Bericht, sondern als Anklage gegen den Krieg verstanden.
Das Buch wurde 0 verfilmt und ab 3 geh rte Im Westen nichts
Neues' zur verbotenen und verbrannten Literatur in Deutschland. Das Buch hatte gro en Erfolg und wurde in 2 Sprachen bersetzt.
Inhaltsangabe: Im Westen nichts Neues
Wir schreiben das Jahr . Der achtzehnjährige Sch ler Paul Bäumer und seine Klassenkammeraden werden von ihrem Lehrer überredet, sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Die Argumente des Lehrers sind die Heilige Pflicht gegenüber dem Vaterland und patriotische Parolen ber das Heldentum.
In einer Kaserne werden sie zuerst unter der F hrung von Unteroffizier
Himmelstoß geschliffen. Dieser war ein einfacher Briefträger, der durch den Krieg ein ganz neues Selbstbewusstsein hat.
Die Achtzehnjährigen lernen hier, dass geputzte Stiefel wichtiger sind als Schulb cher. Nach und nach erkennen sie, dass nicht Bildung und Geist ausschlaggebend sind, sondern nur die Schuhb rste, das System und der Drill. Zuerst sind sie verbittert, dann nehmen sie es immer mehr
gleichg ltig zur Kenntnis.
An der Front erkennen die jungen M nner sofort, dass der Krieg nicht so ist, wie er ihnen vorgemacht wurde. Soldaten sind keine Heden, sie K mpfen nicht f r Ehre, sondern einfach nur um zu berleben. Paul Bäumer f hlt sich vom Lehrer immer mehr getäuscht und betrogen.
Und wieder wird eine hundertf nfzig Mann zählende Kompanie in den
Kampf geschickt. Mit dabei sind B umer und seine Kameraden: Kathczinky, Tjaden, M ller und Kemmerich. Es kommen aber nur achtzig
Mann zur ck.
F r B umer und seine Kameraden ist es ein guter Tag. Sie erhalten nach einigen Streitereien mit dem Koch, der ja f r hundertf nfzig Mann gekocht hat, die doppelte Versorgungsration.
Kemmerich wird durch einen Knieschuss schwer verletzt und liegt im
Feldlazarett. Er klagt ber Schmerzen und weiß nicht dass sein Bein amputiert wurde. M ller h tte zu gern Kemmerichs weiche schöne Schnürstiefel. Er weiß das Kemmerich sterben wird und ihm die Stiefel nichts mehr nützen, und er hat doch mehr Anrecht darauf als ein Sanitäter. Kathczinky ist mit vierzig Jahren wesendlich lter als Bäumer und seine Kameraden. Sie haben sich mit ihm angefreundet, und sind froh ber seine Begabung immer etwas Essbares aufzutreiben.
Eines Tages kommt Unteroffizier Himmelstoß zur Front. In der ungewohnten Umgebung f hlt er sich hilflos und schwach. Keiner befolgt seine Befehle. An der Front herrschen eben andere Gesetze.
Endlich erh lt B umler Heimaturlaub. Doch zu Hause fühlt er sich fremd und unverstanden. Seine Mutter ist schwer krank. Er will ihr nicht von dem Grauen des Krieges erz hlen. Doch sein Vater und die Leute am
Stammtisch, sowie sein fr herer Lehrer können nicht verstehen, warum er nicht mit Stolz seine Uniform trägt und sich als Held feiern l sst.
Bäumer ist froh wieder zu seinen Kameraden zur ckzukehren. Hier f hlt er sich wenigstens verstanden. Nach seiner R ckkehr meldet sich Bäumer an die Front f r eine Patrouille.
Er versteckt sich in einen Granattrichter. Durch den Angriff der Feinde kann er nicht mehr heraus. Als pl tzlich ein Fremder in den Granattrichter springt sticht B umer sofort zu. Er muss lange zusehen wie der Fremde r chelnd neben ihm stirbt. Er empfindet nur noch Abscheu und Hass gegenüber dem Krieg der ihn zwingt, unschuldige Menschen zu t ten. Kropp und Bäumer werden an den Beinen verwundet. Sie schaffen es
trotzdem zu einer Sanit tsstation. Mit dem Zug wollen sie nach Hause fahren, doch Kropp bekommt Fieber und in einem Lazarett wird ihm das Bein amputiert. B umer muss nach einem Genesungsurlaub wieder an die Front.
Er sucht seine Kompanie, doch niemand von seinen alten Kollegen ist noch dort. Er findet Katczinsky. Bei einem Angriff wird Kat am Bein verletzt. B umer nimmt Kat auf den R cken und schleppt ihn mit letzter
Kraft in eine Station. Doch es ist umsonst. Unterwegs hat ein Splitter
Kathczinkys Schädel durchschlagen. Er ist tot.
Bäumer fiel im Oktober . Der Heeresbericht beschr nkte sich auf den
Satz: Im Westen sei nichts Neues zu melden.
Charakteristik der Hauptdarsteller
Paul Bäumer
Bäumler ist voller Stolz und Tatendrang, dem Vaterland zu dienen. Er wird mitgerissen vom Sturm der Begeisterung und ist voll von Abenteuerlust. Am Anfang noch voll Kraft und Energie, wird seine Vorstellung und sein Denken ber den Krieg immer mehr zerst rt. Zuerst ist er entsetzt und fassungslos, aber mit jedem Toten stumpft er mehr ab. Er f llt sich betrogen .Alles, was er bisher in seinem Leben gelernt hat, hat seine G ltigkeit verloren. Es zählt nur mehr das nackte berleben. Er lernt mit dem Schrecklichen zu leben, indem er einfach nicht mehr dar ber nachdenkt, sonst w rde er zugrunde gehen.
Den einzigen R ckhalt gibt Paul die Kameradschaft mit den anderen
Soldaten, besonders mit seinem wesentlich lteren Freund Kat. Im Lager f hlt er sich verstanden, weil alle das gleiche durchmachen wie er. Die grausame Realität kann er nur mit Oberfl chlichkeit ertragen. F r Paul hat seit dem Krieg ein anderes Leben begonnen, das sich mit dem Leben in der Heimat bei seinen Eltern nicht mehr vereinbaren l sst. Bei einem Heimaturlaub bemerkt Paul, dass er mit der Naivit t der Bev lkerung nicht mehr zurecht kommt. Er sieht im Krieg nur mehr ein sinnloses Abschlachten von unschuldigen Menschen, dass nichts mehr mit dem Kampf f r das Vaterland zu tun hat.
Als der letzte Kamerad und beste Freund von Paul durch einen Granatsplitter stirbt, stirbt auch der letzte berlebenswille und der letzte Rest an Menschlichkeit in ihm.
Himmelstoss
Himmelstoss ist eigentlich ein bescheidener, einfacher Brieftr ger.
Durch den Krieg kommt er in eine Machtposition, die er auch schamlos ausn tzt. Er ist Unteroffizier und bildet Rekruten aus. Es macht ihm Spa , alle Neuen zu qu len und zu schinden.
Er war selbst nie an der Front und glaubt, der Krieg sei etwas Gro artiges. Erst als er selbst an die Front geschickt wird, erf hrt er am eigenen Leib, wie hart der Kampf ums berleben wirklich ist.
Stanislaus Katczinky
Katczinky ist vierzig Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Er hat mehr Fronterfahrung als die Jungen. Alle sind sich einig das Katczinky nicht wegzudenken ist. Er ist steht s da wenn man ihn braucht. Er organisiert Nahrung, hilft den jungen Soldaten und lässt sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Die gr te St tze ist er f r Paul Bäumer. Trotz des gro en Altersunterschiedes entwickelt sich eine enge Freundschaft, die
Paul hilft den Krieg zu ertragen.
Kemmerich
Er sieht den Krieg zuerst als nicht so etwas Schlimmes an. Er wird verletzt, und ein Bein muss amputiert werden. Im Lazarett verliert er die Hoffnung bzw. wird erst skeptisch, ob er wieder gesund wird. Er beginnt äu erlich sowie innerlich zu verfallen. Er flüchtet sich in Gedanken in vergangene sch ne Erlebnisse, um die grausame Situation der Gegenwart zu verdrängen. Er stirbt weinend.
Interpretation:
Kurz vor seinem Schulabschluss im Gymnasium verl sst Paul auf Drängen seines Klassenlehrers Kantorek hin die Schule und meldet sich zusammen mit seinen Klassenkameraden als Freiwilliger bei der Armee des deutschen Reichs. Als Soldat erlebte er die Grausamkeiten des Krieges und f llt schließlich zu Ende des Krieges.
Und keinen interessiert es. Sein Tod hat keinerlei Einfluss auf das Weltgeschehen. Remarque hat dieses Einzelschicksal als Schicksal einer ganzen Generation hingestellt. Die Schrecken des Krieges, die er erlebt, machen gleichzeitig auch Millionen anderer Soldaten mit durch.
Erich Maria Remarque will mit diesem Buch das sinnlose Leiden und
Sterben der Soldaten während des . Weltkriegs, das er selbst hautnah erlebt hat, verdeutlichen. Er will zeigen, wie der Krieg die Soldaten seiner Generation auch innerlich zerst rt, ihnen die Zukunft verbaut hat und wie wenig sie von ihren Mitmenschen, die nicht im Krieg waren, verstanden wurden. Dicke B cher sind erschienen, in denen Schlachten geschildert und Lorbeeren verteilt wurden. Die Strategen führten das gro e Wort. Denkmäler wurden errichtet, und an Reden mit klingender Musik und wehenden Fahnen war kein Mangel. Was den Menschen im Feuerofen geschah, was sie empfunden, erhofft, gelitten, gelobt und verflucht, ging unter in dem lärmenden Tusch der Fanfaren, in dem leeren Gerede von Heldentum und Dank des Vaterlandes.
Persönliche Stellungnahme
Obwohl ich ansonsten nicht sehr gern lese, habe ich das Buch " Im Westen nichts Neues" in k rzester Zeit verschlungen. Je mehr ich gelesen habe, desto besser habe ich mich mit Paul Bäumler identifiziert.
Paul ist ein Jahr älter als ich, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er sich von den Beschw rungen seines Lehrers und vom enormen Gruppenzwang beeinflussen lie . Paul und seine Freunde f hlten sich sicher sehr erwachsen und wichtig, als sie sich freiwillig zum Kriegsdienst meldeten.
Auch wenn man Lehrer und Eltern manchmal verspottet und ihnen kleine Streiche spielt, so glaubt man ihnen im Grunde doch. Man erwartet von ihnen gr ere Einsicht und menschliches Wissen.
An der Front finden Paul und seine Kameraden sehr schnell heraus, dass der Krieg nicht so ist, wie es ihnen ihr Lehrer geschildert hat. Sie sind keine Helden, die um Ehre kämpfen, sie k mpfen uns nackte Überleben. Der erste Tote zertr mmerte die bisherige Wertvorstellung der jungen
Burschen.
Ich kann mir vorstellen, dass man die Grauen des Krieges nur dann ertragen kann, wenn man immer mehr abstumpft und gleichg ltig wird. Irgendwie sind Paul und seine Kameraden zu Menschentieren geworden, deren Gedanken sich nur um Essen, Schlafen und die Angst vor dem Tod drehen.
Bei einem Heimaturlaub erkennt Paul, dass ihm seine alte Welt fremd geworden ist. Er kann mit der Naivität seiner Familie und Bekannten nicht mehr umgehen. Ich glaube, er hat zu diesem Zeitpunkt bereits resigniert. Auch wenn er das Kriegsende erleben w rde, welche Zukunft hat er schon?
Das einzige, was Paul aufrechterhält, ist die innige Kameradschaft und
Verbundenheit mit seinen Freunden, besonders mit Kat. Bei ihnen fühlt
Paul sich verstanden, sie haben schlie lich das gleiche durchgemacht.
Die Kameradschaft wird im Krieg sicher enorm gefestigt, weil es lebensnotwendig ist, dass man zusammenh lt und sich aufeinander verlassen kann.
Als auch Kat stirbt, gibt Paul auf. Er hat nichts mehr, keine Freunde, keine
Hoffnung, keine Ideale, keine Zukunft. F r Paul sowie f r hunderte von jungen Menschen) muss der Tod eine Erlösung gewesen sein. Eine
Erl sung von einer grauenvollen, verlogenen und naiven Welt.
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