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Iphigenie auf Tauris
Johann Wolfgang von Goethe
Schauspiel in fünf Akten, u erst lange Arbeitszeit, insgesamt 4 Fassungen:
) Prosafassung 1 9) ) in freien Jamben 3) Prosafassung ) Blankvers 8 Italienreise)
Uraufführung am 5. Mai 1 2 in Weimar
Stoff
Griechische Mythologie: Sage aus dem Tantalidenkreis. Dieser Stoff wurde von verschiedenen Dichtern bearbeitet, Vorlage für Goethe war das Iphigenie Drama von Euripides.
Goethes Iphigenie auf Tauris ist ein hohes Ideendrama. Das Thema ist eine sittliche Idee. Sie wird durch die Handlung verdeutlicht. Die dargestellte Welt ist keine reale, sondern eine ideale Welt, d.h. " so soll die Welt sein".
Autor: Johann W v. Goethe
Johann W. v. Goethe wurde 49 in Frankfurt als Sohn eines Rechtsgelehrten geboren. Er besuchte die Universit t in Leipzig, um Jura zu studieren. Er schloß sich der Sturm- und Drangbewegung an. Goethes Entschlu , von Frankfurt nach Weimar zu gehen 7 / 7 , bedeutete den Abschied vom Sturm und Drang und seinen Freunden. Sein Wille war, von den Bürger- in die Adelskreise aufzusteigen. Siehe auch S. 1 6, Stichwort Literatur). 82 wurde er geadelt. Schon bald war er enger Vertrauter des Herzogs und damit auch direkt an Regierungsgeschäften beteiligt. Er übernahm auch kulturelle Aufgaben, er war Autor, Regisseur und Schauspieler, später leitete er das Weimarer Hoftheater. Den Aufenthalt in Weimar unterbrach Goethe durch mehrere Reisen ( Italien 1 6 8, Schweiz , die sich auch in seinen Werken niederschlagen. ( S. 2 , Stichw. Literatur)
Goethe lernte Schiller kennen. Die beiden wurden Freunde und arbeiteten zusammen. Die Zusammenarbeit endete mit Schillers Tod 1 5. S. 2 , Stichw. L.)
7 entstand Iphigenie auf Tauris, dann begann er mit Faust 1 1 8 , später mit
Faust 2 3 / . Goethe starb 1 2 wegen einer Krankheit.
Inhalt
Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon, dem König von Mykene, als Sühneopfer bestimmt ist, wird von der G ttin Diana nach Tauris entführt. Zu Beginn des Dramas ist sie dort Priesterin der G ttin und hat König Thoas dazu gebracht, die Menschen- opfer abzuschaffen. Thoas will sie zur Frau. Iphigenie weigert sich, unter anderem, weil sie ihn nicht liebt. Aus Zorn ber ihre Weigerung will Thoas zwei Fremde, die auf der Insel gelandet sind, opfern lassen. Es sind, ohne dass Iphigenie davon wei , ihr Bruder Orest und dessen Freund Pylades. Orest hat seine Mutter erschlagen, da sie seinen Vater Agamemnon ermordet hat. Vor den Rachegöttinnen findet Orest keine Ruhe und wird mit Wahnsinn geschlagen. ( Er wird verflucht.) Der Gott Apollo hat allerdings Heilung in Aussicht gestellt, wenn er die Schwester aus Tauris zurück nach Griechenland bringe. Orest legt den Orakelspruch so aus, dass er das
Götterbild der Diana, der Schwester des Apollo, heimbringen soll. Apollo meint allerdings die Schwester Orests, Iphigenie.
Bald erkennt Iphigenie in den unglücklichen Fremden ihren Bruder und kann die
Racheg ttinnen durch ihre Sanftmut bändigen. Als der geheilte Orest das Götterbild der Diana entführen will, teilt Iphigenie dies Thoas mit, da sie unfähig ist zu l gen. Sie ist ehrlich zu Thoas, und dieser l t sie samt ihrem Bruder zur ck nach Griechenland segeln.
Charakteristik der Figuren Personen)
Die Charaktere sind Tr ger einer Idee.
Iphigenie
Menschlichkeit ist ihr höchstes Ideal. Durch ihre Reinheit und Sanftmut kann sie ihren Bruder Orest von den Rachegeistern befreien. Iphigenie vertraut auf das Gute im Menschen und folgt ihrer inneren Stimme. Das ist sehr riskant, denn sie setzt damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch Orests und Pylades' Leben aufs Spiel. Nur wenn auch die anderen in diesem Fall der König Thoas) dem Prinzip der Humanität folgen, kann Iphigenies Idee in der Realit t bestehen. Bei Goethe begegnet Iphigenie den König Thoas mit dem Wagnis des Vertrauens.
Thoas
Durch Iphigenies Einfluss handelt er menschlich, in der Hoffnung dadurch die Liebe Iphigenies gewinnen zu können. Er tut Gutes, denn er verzichtet auf Menschenopfer, weil er Belohnung erhofft . Als Iphigenie seinen Heiratsantrag ablehnt, fühlt er sich von ihr betrogen und fordert wieder Menschenopfer. Doch Iphigenie glaubt an das Gute in ihm. Thoas kann schlie lich seinen Egoismus berwinden und human handeln, obwohl es für ihn Verlust bedeutet. Er ist kein richtiger Barbar, sondern er verkörpert vielmehr den edlen Wilden.
Orest
Er handelt als dem Wahnsinn naher, von Furien gehetzter Muttermörder. (Fluch lastet auf ihm.) Orest wirkt unreif.
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