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PROMETHEUS
der Kern eines geplanten dreiaktigen Dramas
im Herbst 4 entstanden
Prometheus ist eine griechische Sagengestalt, ein Angehöriger des Geschlechtes der Titanen, mit denen die neuen Götter unter F hrung des Zeus im Kampf um die Vorherrschaft liegen. Die Titanen werden von den später) olympischen" G ttern besiegt und vernichtet. Geschont wird Prometheus, denn er hat sich in Erkenntnis von der berlegenheit der neuen Götter auf deren Seite geschlagen.
Als aber Zeus sich anschickt, auch die Menschen zu vernichten, lehnt sich Prometheus
gegen ihn auf gegen ihn auf, er sorgt für die Bedrohten, bringt ihnen Feuer und lehrt sie die K nste zur Beherrschung der Natur.
Zur Strafe wird er dafür von Zeus auf ewige Zeit an den Kaukasus geschmiedet. Täglich kommen zwei Geier und fressen dem Gefangenen die ständig nachwachsende Leber aus dem Leib.
Die Sage von Prometheus dem Menschenfreund, hat immer wieder die Gedanken der
Dichter bewegt. Am Anfang der Entwicklung griechischen Dramatik, etwa 0 z. u. Z. steht das gewaltige Drama Der gefesselte Prometheus" des Tragikers Alschylos.
Wie sieht Goethe den Prmoetheus Stoff?
Goethe sieht darin den tragischen Zusammenstoß einer sich empor dringenden neuen Gesellschaftsordnung mit einer versinkenden, aber z h auf ihre Macht pochenden und sich daran klammernden alten Schicksals.
Im . Jh. Wird die Prometheus Gestalt Ausdruck des wachsenden bürgerlichen
Selbstbewu tseins.
Sinnbild für die Verweltlichung des bisher nur religiös verstandenen Begriffs des
Schöpferischen.
Die Prometheus Figur wird zum kraftvollen Sinnbild der Auflehnung des deutschen Bürgertums gegen die Anma ung der absolutistischen Despoten, die von Gottes Gnaden" eingesetzt und demgem ß mit unkontrollierbaren und untastbaren Vollmachten ausgestattet sein wollen.
Goethes Gedicht war urspr nglich der Monolog zu Beginn des . Aktes seines
Dramas.
Grundidee - trotzige Empörung des Freundes und Verteidigers der Menschheit gegen
Herrschaft der G tter.
Voll Hohn empfiehlt der selbstbewußte Titan dem Vater der G tter, seine verachteten Künste , die nicht viel mehr wert sind als das Köpfen von Disteln durch Knaben, an Eichen und Bergeshöhen zu erproben.
In der Menschenwelt hat er nichts zu suchen.
Was die Menschen aus eigener Kraft und mit Prometheus Hilfe geschaffen haben, ist gewaltiger als der Plunder des "g ttlichen Werkes".
Der Hohn ber die Erbärmlichkeit der Götter steigert sich in Strophe 2 zu dem Nachweis,
alle Herrlichkeit der Götter sei berhaupt nichts ohne den t richten Glauben der
Menschen an sie.
Deutlich wird hier die biblische Lehre, Gott habe die Menschen nach seinem Bilde geschaffen, vom Kopf auf die F e gestellt. Kinder nur und Bettler, also unmündige und sozial deklassiert geschaffen doch ihre hoffnungsvolle Torheit, die Voraussetzung dafür, daß sich die hohen" G tter durch Opfersteuern und Gebetshauch k mmerlich genug ern hren können.
Wie wenig die Götter verm gen, zeigt Prometheus in der . Und . Strophe an anschaulichen Beispielen aus den eigenen Leben.
Stets stand er allein, wenn er in Not und Gefahr war: Gott schlief.
Das eigene heilige glühende" Herz hat alles selbst vollenden m ssen.
Trotzig verweigert Prometheus Zeus jede Ehrfurcht.
Er weist ihm nach, daß er niemals von sich behaupten dürfte, der Allmächtige" zu sein, denn auch ber ihm thronte die eherne Macht der Zeit und des Schicksals Strophe .
Und wenn nicht alle Pl ne des Prometheus in Erfüllung gingen, w rde er dennoch nicht zum verzweifelten Pessimisten werden Strophe .
In tätiger Arbeit will Prometheus zum Wohle der Menschheit weiter wirken: ihr Leben wird freud- und leidvoll sein, immer aber wird es auch voller Empörung gegen die sein, die sich göttlicher Herrschaft ber die anmaßen: Und dein nicht zu achten. Wie ich "
In dramatischer Steigerung und Leidenschaft braust diese k hne Anklage gegen Gott
(und seine Verkünder) dahin.
Spott und Hohn (Strophe 1 Vers ) wechseln mit dem Ausdruck höchsten Selbstbewu tseins Strophe 1 Vers ) und gegen in Strophe 2 zur Verachtung ber.
Weiche Kl nge des Gefühles und der Erinnerung tauchen auf, als sich Prometheus der
Zeiten besinnt, da er ein Schwacher und Hilfesuchender war Strophe .
Selbstbewu tsein als Erlebnis der eigenen Kraft schließt die n chste Strophe ab, um in Strophe 5 sich zur erneuten Anklage gegen Gott zu erheben.
Optimistisch, zukunfts- und menschheitsgl ubig schließt das gewaltige Gedicht ab.
Der bürgerliche St rmer und Dr nger sagt dem Fürstengott, dem als Fürsten weltrichterisch thronenden Gott, Fehde an. Gleichzeitig richtet er seinen Kopf gegen den Gottesfürsten, den als Gott auftretenden, von untertängigen Kreaturen angebeteten Fürsten.
Es wird also der Kampf gef hrt gegen den Zornesgott der Dogmen und gegen die
Feudalherren der deutschen Kleinstaates.
Willkür der Natur und Willk r der F rsten stehen zu Goethe in der gleichen Ebene geschichtlicher Dialektik. - In den Widersprüche bilden sich die neuen höheren Stufen heraus.
Dem seit der Aufl sung des mittelalterlichen Feudalismus geschichtlich sinnlos werdenden Willkürregiment der Fürsten von Gottes Gnaden" ist die geschichtliche notwendige Haltung von Stolz und Trotz, das neue prometheische Selbstbewußtsein, der Stolz auf Selbstgeschaffenes, auf menschliche Schöpferkraft gegenübergestellt.
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