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Romeo und Julia
(William Shakespeare)
Englischer Originaltitel: „Romeo and Juliet“
Tragödie in fünf Akten in Vers und Prosa; Erstdruck 1597 (Quarto) unter dem Titel „An Excellent Conceited Tragedie of Romeo and Juliet“ (Eine vortrefflich erfundene Tragödie von Romeo und Julia).
Die Personen:
Escalus, Prinz von Verona
Graf Paris, Verwandter des Prinzen
Montague, Capulet - Häupter zweier Häuser, welche in Zwist miteinander sind
Romeo, Montagues Sohn
Mercutio, Verwandter des Prinzen und Freund Romeos
Benvolio, Montagues Neffe und Romeos Freund
Tybalt, Neffe der Gräfin Capulet
Ein alter Mann, Capulets Oheim
Bruder Lorenzo, ein Franziskaner
Bruder Markus, von demselben Orden
Balthasar, Romeos Diener
Simson, Gregorio, Bediente Capulets
Abraham, Bedienter Montagues
Peter
Drei Musikanten
Ein Page aus Paris
Ein Offizier
Ein Apotheker
Gräfin Montague
Gräfin Capulet
Julia, Capulets Tochter
Julias Amme
Bürger von Verona: verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser.
Masken, Wachen und anderes Gefolge (der Chor).
Ort der Handlung: Verona um 1600.
Der Inhalt:
Das Drama wird durch einen Chor eröffnet, der eine kurze Einführung in das Hauptthema und die Absichten des Dichters enthält. Der gesellschaftliche Rahmen wird umrissen, das Ende des Streites durch den Tod der Liebenden angekündigt. Den Schluss bildet traditionell die Entschuldigung der Schauspieler für die schlechte Qualität des Stückes.
Das Stück beginnt mit einer bewegten Straßenszene, in der sich die Diener der verfeindeten Familien Montague und Capulet gegenüberstehen. In der nicht immer ganz fein gewählten Sprache der Diener (in der deutschen Übersetzung werden manche Zoten ein wenig verharmlost) äußerst sich die Aggressivität der Kontrahenten. Der junge Tybalt aus dem Haus Capulet zeigt offen seinen tödlichen Hass auf das gegnerische Lager, der Raufhandel weitet sich aus. Selbst die Familienoberhäupter können von ihren Gattinnen nur schwer zurückgehalten werden, sie wollen mitkämpfen. Erst ein Machtwort des Fürsten, der im Wiederholungsfall mit der Todesstrafe droht, beendet die Rauferei.
Romeo, der melancholische Sohn Montagues, ist an diesen Kontroversen nicht interessiert. Er vergeht in seiner Liebe zu Rosalie - die Erwartungen des Zusehers werden hier bewusst auf eine falsche Fährte gelenkt, Rosalie wird nie auftreten. Als Romeo an einem Maskenball im Haus Capulet teilnimmt, verliebt er sich auf den ersten Blick in Julia, die 14-jährige Tochter des Erzfeindes seiner Familie. Julia erwidert die Zuneigung und in der anschließenden Gartenszene bekennen sich beide zu ihrer Liebe. Die Trennung aufgrund der Feindschaft der beiden Häuser ist für beide fast unerträglich. Schmachtend steht Romeo im Garten und blickt zu Julias Fenster empor, in der berühmten Balkonszene schwört er ihr ewige Treue.
Der spontan gefasste Entschluss, zu heiraten, wird in die Tat umgesetzt. Der Franziskanermönch Bruder Lorenzo traut die beiden Liebenden, er und die Amme Julias sind in die Liebesbeziehung eingeweiht. Er hofft durch die Verbindung der Kinder auf eine Versöhnung zwischen den Familien. Doch das Schicksal schlägt grausam zu: Romeo wird Zeuge eines Kampfes zwischen seinem Freund Mercutio und Tybalt, als er diesen beenden will, verursacht er, in bester Absicht, die tödliche Verwundung seines Freundes. Die Umstände zwingen ihn nun, seinen Freund durch den Mord an Tybalt zu rächen. Der Fürst verbannt Romeo aus Verona.
Die beiden frisch verheirateten Jugendlichen verbringen eine kurze, leidenschaftliche Hochzeitsnacht. Der Abschied ist legendär: „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“, meint Julia und möchte damit ihren Gemahl dazu bewegen, noch bei ihr zu bleiben. In der Zwischenzeit bereitet Julias Vater (der von der Ehe mit Romeo nichts weiß) in aller Eile die Vermählung seiner Tochter mit dem Grafen Paris vor. Aufgrund dieses Geschehens reift in Julia ein Entschluss: sie verschafft sich von Bruder Lorenzo ein Betäubungsmittel, das sie am Vorabend ihrer Hochzeit mit Paris einnimmt. Dieses Mittel soll sie in einen todesähnlichen Schlaf versetzen, aus dem sie bei der Rückkehr Romeos zu erwachen hofft, der sie dann aus der Gruft entführen soll. Am nächsten Morgen entdecken die Angehörigen die scheinbar tote Braut und bestatten sie in der Familiengruft.
Ein Bote soll Romeo in Mantua von Julias Plan verständig, er wird jedoch als pestverdächtig angehalten. In der Zwischenzeit erfährt Romeo durch seinen Diener Balthasar vom vermeintlichen Tod Julias. Romeo besucht in seiner Trauer einen Apotheker, kauft ein schnell wirkendes Gift und eilt zur Gruft der Capulets. Gegen seinen Willen wird er in ein Duell mit Paris verwickelt und tötet diesen. Romeo findet in der Gruft Julia, die ihr Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hat. Er küsst die Geliebte, nimmt das Gift und stirbt, nur wenige Augenblicke, bevor Pater Lorenzo eintritt und Julia erwacht. Als Julia ihren toten Gatten erblickt, versucht sie verzweifelt, noch ein wenig Gift in der Flasche zu finden. Da kein Tropfen mehr übrig ist, ergreift sie seinen Dolch und tötet sich damit.
Die Liebe von Romeo und Julia stirbt nicht mit dem Tod, sondern erst durch diesen wird ihre Liebe unsterblich.
Der Autor:
William Shakespeare, *1564, †1616. Englischer Dichter; Shakespeare wurde am 23. April 1564 (St. George’s Day) als Sohn des Handwerkers und Bürgermeisters John Shakespeare und der Gutsbesitzertochter Mary Arden. Er heiratete mit 18 Jahren die 8 Jahre ältere Anne Hathaway (*1556, †1623) und hatte mit ihr 3 Kinder. 1592 wurde er als Schauspieler in London genannt. Um 1610 ging er nach Stratford-upon-Avon, seinen Geburtsort, zurück, wo er sein Vermögen aus Bühnentätigkeit und Teilhaberschaft am Globe-Theatre anlegte und bis zu seinem Tod wohnte.
In Shakespeares Schauspielen (Königsdramen, Tragödien, Komödien, Märchenspiele) vereinen sich dichterische Einbildungskraft, Bildhaftigkeit und Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks, Tiefe der seelischen Erfahrung und die Fähigkeit zu bühnengerechter Konzeption. Sie zeigen eine unvergleichlich vielseitige Darstellungskraft, meisterhaft im tragischen Pathos wie in grotesker Komik und in der Zeichnung der Charaktere. Shakespeare entwickelte die Handlung nach den Notwendigkeiten der Fabel, er passte die Sprache den Charakteren und der Situation an.
Shakespeare war ein Repräsentant der englischen Renaissance, aber er war kein Klassiker im eigentlichen Sinn. Seine klassische Bildung („a little Latin and less Greek“) war gering, die antike Literatur war ihm nur durch Übersetzungen zugänglich. Dramatische Regeln und Grundsätze wurden von ihm ignoriert. Seine Dichtung war populär, volkstümlich in Sprache und Ausdruck. Er bevorzugte „mixed characters“, also Gestalten, in denen Gutes und Böses, Edles und Gemeines gemischt sind wie im täglichen Leben, keine Übermenschen. Die Unregelmäßigkeiten seiner Dramen waren vielen seiner Zeitgenossen ein Gräuel.
Im elisabethanischen England waren Schauspieler Außenseiter der Gesellschaft, zur Sicherung ihrer Existenz bildeten sich Schauspielergruppen, die sich unter die Schirmherrschaft eines Adeligen begaben. Alle Rollen wurden von Männern dargestellt. Bühne und Zuschauerraum waren nicht getrennt, der Schauspieler konnte daher die Zuseher direkt ansprechen. Die Bühne war von drei Seiten einsehbar, gespielt wurde am Nachmittag, dies machte besondere Regieanweisungen für Nachszenen notwendig. Shakespeare war Stückeschreiber, er wirkte auch selbst in seinen Dramen als Schauspieler mit.
Seinen dichterischen Ruf begründete Shakespeare mit seinen 154 Sonetten (entstanden von 1593 bis 1598) und zwei Versepen »Venus and Adonis« und »The Rape of Lucrece« bekannt. Seine Berühmtheit begründet sich jedoch vor allem durch seine dramatischen Werke.
Die chronologische Reihenfolge seiner Stücke ist umstritten. Es ist bis heute nicht absolut sicher, ob alle ihm zugeschriebenen Werke wirklich von ihm sind. Vielfach wurden Stücke auch ohne sein Zutun aufgeschrieben und veröffentlicht.
Die Einteilung erfolgt meist aufgrund der Entwicklung des Dichters (Befreiung von formalen und inhaltlichen Vorbildern, souveräner werdende Handhabung des Blankverses, Anderung der Weltanschauung, wachsende Unabhängigkeit von zeitgebundenen Werten und schließlich Hinwendung zu den „Urproblemen des Menschen“).
Das dramatische Werk kann in 4 Abschnitte gegliedert werden:
1.) 1591 bis 1596 - die Periode der Experimente:
»Henry VI.« (Heinrich VI. - 3 Teile), »Richard III.«, »Love’s Labour’s Lost«
(Verlorene Liebesmüh), »The Comedy of Errors« (Komödie der Irrungen) »The Two
Gentlemen of Verona« (Die beiden Veroneser), »A Midsummer Night’s Dream« (Ein
Sommernachtstraum), »Romeo and Juliet« (Romeo und Julia), »King John« (König
Johann), »Richard II.«, »Richard III.«, »Titus Andronicus«;
2.) 1596 bis 1601 - die großen Komödien:
»The Merchant of Venice« (Der Kaufmann von Venedig), »The Taming of the Shrew«
(Der Widerspenstigen Zähmung), »The Merry Wives of Windsor« (Die lustigen
Weiber von Windsor), »Much Ado about Nothing« (Viel Lärm um nichts), »As You
Like It« (Wie es euch gefällt), »Twelfth Night, or What You Will« (Was ihr
wollt), »All Is Well, That Ends Well« (Ende gut, alles gut) »Measure For
Measure« (Maß für Maß);
Historische Stücke dieser Periode: »Henry IV.« (Heinrich IV.), »Henry V.«
(Heinrich V.);
3.) 1601–1608 - die großen Tragödien:
»Julius Caesar« (Julius Cäsar), »Hamlet«, »Othello«, »King Lear« (König Lear),
»Macbeth«, »Antony and Cleopatra« (Antonius und Cleopatra), »Coriolanus«,
»Pericles«;
4.) 1610–1613 - Loslösen von der Wirklichkeit, Hinwendung zum
Geheimnisvoll-Märchenhaften:
»Cymbeline«, »The Winter’s Tale« (Wintermärchen), »Tempest« (Der Sturm), »Henry
VIII.« (Heinrich VIII.).
Die erste deutsche Übersetzung von 22 Dramen Shakespeares schuf C. M. Wieland.
Als die klassische deutsche Übersetzung gelten die Arbeiten von A. W. Schlegel,
W. von Baudissin u. L. Tieck (neue Übersetzung von E. Fried).
Meine Meinung:
Shakespeare, der bekannteste Dichter des englischsprachigen Raums hat hier ein Drama geschaffen, das in seinem Inhalt vieles vereint: Liebe, Spannung, Mord, Selbstmord, tragische Verknüpfung unglücklicher Umstände, in der heutigen Zeit würde man es wohl als „Sex and Crime“ bezeichnen.
Die Übersetzung von Schlegel ist zwar hervorragend, kann aber nicht das Studium des Stücks in der Originalsprache ersetzen. Wenn man sich ein wenig in das alte Englisch eingelesen hat, versteht man, warum dieses Drama so viele Jahrhunderte überdauert hat und auch heute noch durchaus zeitgemäß erscheint.
Immer wieder weckt Shakespeare im Zuseher - wider besseres Wissen - die Hoffnung auf einen guten Ausgang des Stücks, doch alle Aktivitäten, Pläne und Vorhaben scheitern an der Verkettung unglücklicher Zufälle, so dass die Vergeblichkeit des Handelns tragisch bewusst wird.
Shakespeare zeichnet die Charaktere sehr eindeutig. Romeo ist der weltfremde Träumer, der sich auf Anhieb in Julia verliebt, Julia - zu Beginn des Stückes noch ganz Kind - reift im Laufe der Handlung (die sich nur über wenige Tage erstreckt) zur begehrenswerten jungen Frau. Der Fürst als Vermittler zwischen den verfeindeten Familien, Bruder Lorenzo ein gutmütiger Pater, der die Versöhnung bringen will. Erstmals begegnet man in diesem Stück auch zwei bedeutenden Nebenfiguren, Romeos frivolem Freund Mercutio und der geschwätzigen Amme Julias, damit schuf er ein Gegengewicht zum tragischen Schicksal der beiden Liebenden.
Die verfeindeten Familien, die Kampfhandlungen zwischen ihren Mitgliedern, der tragische Tod der Helden, all dies entsteht aus dem Hintergrund der elisabethanischen Zeit. Shakespeare wollte mit seinem Stück jedoch im Gegensatz zur damaligen poetischen Anschauung nicht das Gefühl erwecken, dass die Helden infolge einer schuldhaften Verstrickung gestorben sind. Vielmehr ist es seine Absicht, Bewunderung und Mitgefühl im Publikum zu bewirken. In der Entstehungszeit des Stücks war es neu, leidenschaftliche Liebe zweier gesellschaftlich unbedeutender junger Leute zum Thema eines Trauerspiels zu machen. Dieser Stoff wurde damals meist nur in Komödien dargestellt, daran knüpft Shakespeare zu Beginn seines Stückes auch an.
Romeo und Julia - nach wie vor zieht dieses Stück unzählige Theaterbesucher in seinen Bann, damals wie heute sind die Rollen eine Herausforderung für jeden ernst zu nehmenden Schauspieler. Vor mehreren Jahren ist es mir gelungen, im Royal Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon einer Aufführung dieses Werkes beizuwohnen (mit Diana Rigg, der früheren „Emma Peel“, als Julias Amme) - ein einzigartiges Erlebnis, an das ich immer gerne zurückdenken werde. Selbstverständlich habe ich auch das Musical „West Side Story“ in London besucht und mir bei meinem letzten Englandaufenthalt den Film „Shakespeare in Love“ angesehen. Dass Zeffirellis Verfilmung (leider um 3 Uhr morgens) und Kishons Lustspiel vor kurzer Zeit im ORF übertragen wurden, freute mich besonders.
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