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Referat Romeo und Julia auf dem Dorfe (Gottfried Keller) - Der Inhalt, Der Autor, Meine Meinung

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Romeo und Julia auf dem Dorfe
(Gottfried Keller)

Novelle; erschienen 1856. Der Text nimmt im Zyklus „Die Leute von Seldwyla“ eine Ausnahmestellung ein. Thematisch Shakespeares Drama verpflichtet, geht das Werk auf ein tatsächliches Ereignis zurück, von dem Keller aus der „Zürcher Freitagszeitung“ vom 3. 9. 1847 erfuhr.

In seinem Vorwort schreibt Keller: „Diese Geschichte zu erzählen würde eine müßige Nachahmung sein, wenn sie nicht auf einem wirklichen Vorfall beruhte, zum Beweise, wie tief im Menschenleben jede jener Fabeln wurzelt, auf welche die großen alten Werke gebaut sind. Die Zahl solcher Fabeln ist mäßig; aber stets treten sie in neuem Gewande wieder in Erscheinung und zwingen alsdann die Hand, sie festzuhalten.“

Die Hauptpersonen der Handlung:
Manz und Marti, zwei Bauern aus einem Dorf bei Seldwyla
Salomon (Sali), der Sohn von Manz
Vreneli (Vrenchen), die Tochter von Marti
Der schwarze Geiger

Ort der Handlung: ein Dorf in der Nähe des fiktiven Städtchens Seldwyla.

Der Inhalt:

Die Novelle beginnt mit einer Stimmungsschilderung. In der Nähe des kleinen Städtchens Seldwyla pflügen an einem Septembermorgen die beiden Bauern Manz und Marti ihre Felder. Zwischen ihren Ackern liegt ein brachliegendes Grundstück, dessen Eigentumsrechte ungeklärt sind. Das Feld gehört dem „schwarzen Geiger“, der aus der Gemeinde ausgestoßen ist und seinen Besitzanspruch nicht schriftlich belegen kann. Dem Gespräch der beiden kann man entnehmen, dass jeder von ihnen Interesse hat, dieses Land zu besitzen. Die beiden Kinder, Vreneli (Martis Tochter) und Sali (der Sohn von Manz), haben den Vätern mit einem Wägelchen die Jause gebracht und spielen nun in dem verwilderten Grundstück. Jedes Jahr pflügt jeder der beiden Bauern eine Furche mehr, sodass das Mittelstück schmäler und schmäler wird.

Schließlich wird der Acker versteigert und Manz erhält den Zuschlag. Er verlangt jenes dreieckige Stück Land zurück, das Marti bei der letzten Bestellung mitgepflügt hat. Es entsteht eine heftige Diskussion und aus den vormals befreundeten Nachbarn werden verbissene Gegner. Die beiden Kampfhähne gehen zu Gericht und aufgrund der kostspieligen Prozesse verlieren sie ihren gesamten Besitz. Manz zieht mit Frau und Sohn in die Stadt, wo er in einer üblen Gegend eine verkommene Spelunke betreibt. Seine Frau versucht, weiterhin den Schein des Reichtums zu wahren, während der Sohn sich seiner Eltern schämt. Die Frau von Marti ist aus Gram verstorben und Vreneli versucht, mit den geringen zur Verfügung stehenden Mitteln, den Haushalt des Vaters weiterzuführen, der sie in seiner Verbitterung sehr schlecht behandelt.

Als sich die beiden Väter beim Fischen treffen, kommt es auf einer schwankenden Brücke zum offenen Kampf und nur mit Mühe gelingt es den Kindern, die beiden Kontrahenten zu trennen. Doch dieses Aufeinandertreffen hat die Kinder wieder zusammengeführt. Sie verabreden eine heimliche Zusammenkunft auf den ehemaligen Feldern ihrer Väter, hier treffen sie auch den „schwarzen Geiger“ wieder. Als Vrenelis Vater zufällig zu einem Treffen der beiden kommt und Vrenchen misshandeln will, schlägt ihn Sali nieder und verletzt ihn schwer. Nach langer Ohnmacht erwacht der Vater, ist jedoch schwachsinnig. Er wird in eine Anstalt eingeliefert und Vreneli muss ihr Heimathaus verlassen.

Noch einmal will sie mit Sali einen schönen Tag erleben. Die beiden verkaufen ihre letzten Besitztümer und mit dem Geld aus diesem Verkauf gehen sie in eine Gaststätte, kaufen einander kleine Geschenke und beschließen den Tag beim Kirchweihfest. Als sie von einigen Seldwyler Bürgern erkannt werden, fliehen sie ins Paradiesgärtlein, wo sich das arme Volk amüsiert. Der „schwarze Geiger“ spielt auf und lädt die beiden Jugendlichen ein, mit ihm und anderen Landstreichern ein Leben außerhalb der bürgerlichen Konventionen zu führen. In der Gesellschaft der Vagabunden verbringen sie die Nacht und werden vom „schwarzen Geiger“ in einer spaßhaften Zeremonie getraut. Sali und Vrenchen wissen nicht, wohin sie sollen - der bürgerlichen Welt können sie nicht mehr angehören, mit den Heimatlosen wollen sie nichts zu tun haben.

Da ihre Liebe zueinander keine Zukunft hat, beschließen sie den gemeinsamen Freitod. Sie steigen auf ein Heuboot - zugleich Brautbett und Todeslager - lassen sich mit diesem den Fluss hinuntertreiben und gleiten dann eng umschlungen in die kalten Fluten.

Der Autor:

Gottfried Keller, *1819, †1890. Schweizer Schriftsteller; einer der großen Vertreter der realistischen Dichtung.

Gottfried Keller wurde am 19. 7. 1819 in Zürich als Sohn eines Drechslermeisters geboren. Da sein Vater früh starb, kam Keller in die Armenschule, anschließend in die Real- und Kantonschule. Er war ein begabter Maler, wurde in München als Landschaftsmaler ausgebildet. Da er auf diesem Gebiet keinen Erfolg hatte, kehrte er 1842 nach Zürich zurück. Er entdeckte seine schriftstellerische Begabung und war als politischer Lyriker tätig. Ein Stipendium ermöglichte ihm das Studium von Geschichte, Philosophie und Literatur in Heidelberg. Von 1850 bis 1855 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, kehrt dann wieder nach Zürich zurück, wo er 1890 stirbt. Keller war vor allem berühmt als Meister poetischer Naturschilderungen von beeindruckender, oft bizarrer Schönheit.

Werke: »Der grüne Heinrich«, »Die Leute von Seldwyla«, »Züricher Novellen«, »Martin Salander« und andere.

Meine Meinung:

Keller ist in dieser Novelle zugleich Schriftsteller und Maler. Die Schilderungen der Natur und der Stimmungen gleichen Gemälden. Gleichzeitig mit der realistischen Beschreibung von Naturvorgängen sind diese eingebunden in die inneren Zustände der handelnden Personen und das Geschehen insgesamt. Das goldene Getreidefeld in der Anfangsszene, die Bauern, die in entgegengesetzter Richtung pflügen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch Freunde sind, Gewitter, Blitz, Donner, schwarze Wolken, die schwankende Brücke und der einsetzende Regen während des Kampfes zwischen Marti und Manz - all dies sind Sinnbilder für die fortschreitende Handlung und die sich entladenden Spannungen. Sie weisen aber auch auf die kommende Katastrophe hin. Der „schwarze Geiger“ erscheint als Symbol des herannahenden Unglücks  und des Todes.

Diese traurige Geschichte der beiden unglücklich liebenden Kinder zeigt die Gefahren auf, die durch Streit und Missgunst entstehen. Ein relativ geringer Anlass - der Besitz eines kleinen Stücks Ackerlandes - stürzt zwei Familien in den finanziellen und gesellschaftlichen Ruin und ist schlussendlich verantwortlich für den Selbstmord der beiden Kinder.

Während Keller in anderen Werken durchaus humorvoll erzählt (Kleider machen Leute), verbreitet diese Novelle eine äußerst traurige, melancholische Stimmung. Von seinen Schilderungen ist man gefangen, beeindruckt und bestürzt zugleich.




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