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Referat Sigismund Freud

deutsch referate

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Psychoanalytiker, Neurologe


06. Mai 1856 in Freiberg/heute: Tschechische Republik

23. September 1939 in London

Sigmund Freud - der 'Vater der Psychoanalyse' - hat, wohl wie kaum ein anderer Arzt, bis heute die Diskussion in medizinischer, sozialer, psychologischer, politischer und weltanschaulicher Frage geprägt. Er wurde verehrt und bekämpft und war und ist wie kaum ein anderer Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen. Er machte dadurch auf sich aufmerksam, daß er die sexuellen Geheimnisse anderer erforschte, denn nach seinen Theorien wird das menschliche Verhalten entscheidend durch sexuelle Kräfte geprägt. Als Hauptantrieb sah er die 'Libido' (Lust, Begierde, Geschlechtstrieb , der er später den 'Todestrieb' als Antagonisten an die Seite stellte. Dazwischen stehen die 'Verdrängung', das 'Unbewußte', das 'Ich' und 'Über-Ich', die 'Neurosen .

Freud besuchte in Wien die Universit t und war ein hervorragender und ehrgeiziger Student. Er entschied sich erst sp terr die Medizin, da es sein eigentlicher Wunsch war, Politiker zu werden. Schon während seiner Assistenzzeit am Wiener Physiologischen Institut begann er mit Forschungen zur Funktionsweise des Nervensystems, die seine spätere Laufbahn, das Studium nervöser Erkrankungen und deren Heilung , bestimmten. Dabei kam er mit dem Kokain in Berührung, das der Apotheker Albert Niemann (1834-1861) im Jahre 1858 entdeckt und 1860 erstmals hergestellt hatte. Freud sah darin ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Depressionen, zur allgemeinen Leistungssteigerung, ja zur Entwöhnung beim Morphinismus. Als er Anfang 1884 an sich selber dessen narkotisierende Wirkung und die Wirkung auf die Schleimhäute entdeckte, sah der Ophtalmologe Carl Koller 1 , der zu Freuds Freundeskreis gehörte, darin eine Möglichkeit der Anästhesierung des Auges. Er griff Freuds Beobachtungen auf, und es gelang ihm, mit wenigen Tropfen Kokain am Auge eine vollkommene Anästhesie zu erzeugen. Nach erfolgreichen Operationen am grauen Star unter Lokalanästhesie führte er es Ende 1884 in die Augenheilkunde ein.

Während seiner Studienaufenthalte in Paris und Nancy begann sich Freuds Interessenzlich auf Erkrankungen ohne organischen Befund zu richten, die damals, wenn überhaupt ,im wesentlichen durch Pharmaka, Suggestion und Hypnose behandelt wurden. 1886 eröffnete er in Wien eine Privatpraxis und spezialisierte sich auf Störungen des Nervensystems. Nach der Bewältigung einer schweren Psychoneurose, ausgelöst durch den qualvollen Tod seines Vaters und durch nachlassende sexuelle Libido, verbrachte er ab Ende der 1890er Jahre ein friedliches und erfolgreiches Leben. Dabei sammelte er einen Kreis von Schülern um sich, von denen viele angesehene Wissenschaftler wurden, wie beispielsweise Alfred Adler, Helene Deutsch, Sándor Ferenczi, Ernest Jones, Carl Gustav Jung. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden 1933 auch Freuds Werke als 'jüdische Pornographie' verbrannt, und er selbst mußte

1938 nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich fchten. Er fand in London Aufnahme, wo er 15 Monate später an den Folgen eines Gaumen- und Kieferkarzinoms starb. Der psychologische Faktor bei wissenschaftlichen Ideen wurde zwar schon von griechischen Philosophen und Arzten in Erwägung gezogen, es war jedoch Freud, der als Erster das Konzept des Unbewußten aufstellte und systematisch ausarbeitete. In Freuds Haupttheorie sind seelische Störungen ins Unterbewußte verdrängte Vorstellungen, Angste und Wünsche. Nach dieser Erkenntnis ist es möglich, psychologische Störungen durch Bewußtmachung und Befreiung zu behandeln; hierin liegt auch ein wichtiger Aspekt der wissenschaftlichen Betrachtung der Völkerpsychologie und Religionszoziologie.

Einführung

Ende 19.Jhd.: Freud beschäftigt sich mit dem Ph nomen Hysterie und mit Hypnose

1900:"Traumdeutung"

1902: eine kleine Gruppe schart sich um ihn, um Psychoanalyse zu lernen

1904: "Psychopathologie des Alltagslebens" > Versprecher, Fehlleistungen

1909: 5 Vorlesungen in der USA -> erste öffentliche Anerkennung

sp ter in seinen Büchern: Analyse der Asthetik, Religion, Geschichte, Kultur, sämtlicher

Aspekte menschlicher Aktivit.


Kritik

quantitative Genauigkeit seiner Beobachtungen fehle

  Begriffe seien oft animistisch, mentalistisch und unklar

  seine Begriffe entbehrten jeglicher Empirischen Grundlage -> doch Freud hatte tausende Stunden intensiver klinischer Beobachtung an neurotischen Patienten und eine gründliche introspektive Selbstanalyse hinter sich!

=> Freud reagierte gelassen auf Kritik und war sich bewu t, daß seine ursprünglichen Konzepte revidiert, erweitert und ausgearbeitet werden mußten.


Analyse der alltäglichen Versprecher und Fehlleistungen

These: unbewußte Motive spielen sowohl bei alltäglichen Aktivitäten als auch bei neurotischen Störungen eine Rolle -> Freud glaubte, daß "normales" und pathologisches Verhalten kontinuierlich ineinander übergehen.

  Müdigkeit, Krankheit, Erregung oder Unkonzentriertheit erhöht zwar die Häufigkeit des Auftretens ist aber kein entscheidender Faktor -> Fehlleistungen treten besonders dann auf, wenn an der richtigen Leistung besonders viel gelegen ist.

Wort hnlichkeiten undngige Wortassoziationen erleichtern das Versprechen, ebenso wie Müdigkeit etc.

Bsp.: Verlesen, Verhören, zeitweiliges Vergessen von Namen, Verlegen von Gegenständen, zufälliges Zerstören von Gegenständen

  Versprecher und Fehlleistungen entstehen aus dem Gegeneinanderwirken (Interferenz)

zweier Absichten oder Tendenzen

  Eine Tendenz wird zurückgedngt/verdrängt, aber setzt sich gegen den Willen der Person in eine Außerung oder Handlung um, indem der Inhalt des Gesagten oder die Intention der Handlung entstellt, vermengt oder ersetzt wird

  Fehlleistungen sind Kompromisse: sie bedeuten ein halbes Gelingen für jede der beiden

Absichten

Einfachste Art die störende Tendenz festzustellen: die Person fragen, was sie dachte kurz bevor der Versprecher auftrat

Wenn der Analysierte eine Tendenz leugnet oder nicht gefragt werden kann: indirekte Methode

  zuerst: Hypothese/Vorschlag zur Deutung aufstellen

dann: Untersuchung der psychischen Situation, über den Charakter der Person informieren und die Eindrücke analysieren, die sie vor der Fehlleistung betroffen haben

Bestätigung oder Ablehnung der Hypothese?

  falls unklar: weitere Entwicklungen abwarten und weitere Beobachtungen über das Verhalten der Person machen > Motive äußern sich oft erst in nachfolgenden Handlungen z.B. Chemiker verpa t seine Hochzeit; Frau spricht von ihrem Mann als Herr X./verliert ihren Ehering/ unterschreibt mit ihremdchennamen und lä t sich ein Jahr später scheiden.

Grundannahme der Psychoanalyse: jede seelische Aktivität und jedes Verhalten ist determiniert und sie lassen sich voll und ganz erklären, wenn man das Motiv oder die ausgedrückte Absicht kennt. -> Suche nach der zugrundeliegenden Dynamik oder dem Motiv

Gehäufte und kombinierte Fehlleistungen:

höchste Form von Fehlleistungen

  Hartnäckigkeit der störenden Tendenz besonders gr

Bsp : X. wird von Y. um Geld gebeten für ein für beide wichtiges Projekt. X. ist in Geldnot und erlebt einen inneren Konflikt. Er entschlie t sich und schickt Y. einen Brief mit einem Scheck .

Ausnahmen:

Die Gegenabsicht kann mit dem in Frage kommenden Vorsatz unmittelbar zusammenh ngen, muß es aber nicht; ein anderer weniger sichtbarer Faktor kann die Ursache der störenden Tendenz sein z.B. Rendezvous vergessen, nicht weil man die Person nicht mag, sondern weil man mit dem Ort des Rendezvous eine peinliche Erinnerung verbindet; Brief aufzugeben vergessen, nicht wegen des Inhalts, sondern weil man sich an einen früheren Brief erinnert, der unangenehme Konsequenzen nach sich zog

Die Absicht zur Vermeidung von Unlust, die psychische Flucht vor der Unlust als letztes wirksames Motiv für viele Fehlleistungen, Unterlassungen, Irrtümer etc.

Traumdeutung

Traum als Kompromiß Tagträume sind durchsichtige und nicht verzerrte Wunscherfüllungen, bei der man selber der Held ist oder sich mit der Hauptperson identifiziert -> Befriedigung egoistischer Ehrgeiz- und Machtbedürfnissen, sowie erotischer Wünsche

Ahnlich wie Tagträume sind Kinderträume: sie sind kurz, klar, kohärent und leicht zu verstehen; man kann klar erkennen, daß der Kindertraum den Schlaf bewahrt, indem er einen hartn ckigen Wunsch erfüllt > Traumentstellung gert nicht zum Wesen des Traums


Annahme: der Träumer wei , was sein Traum bedeutet, nur we er nicht, daß er es weiß zwischen dem Bedürfnis nach Schlaf und einem anderen hartnäckigen Wunsch, der den Schlafenden aufwecken würden, wenn er direkt zu Ausdruck käme -> Traum als Wächter des Schlafes (biologische Funktion) -> Funktion der Wunscherfüllung

Methode der freien Assoziation: Man nimmt irgendein Traumelement und fordert die Person

auf genau das zusagen, was ihr einfällt, ohne irgend etwas auszulassen, sei es noch so unsinnig, irrelevant oder peinlich. Es entsteht eine Assoziationskette, die Ereignisse des vorherigen Tages bis Erlebnisse aus entfernter Vergangenheit umfassen kann.

Die freie Assoziation führt schließlich zum latenten Traumgedanken d.h. dem zugrundeliegenden Wunsch, der sich in Form des entstellten Trauminhaltes, dem manifesten Trauminhalt zeigt. > diese Entstellung wird von der Traumzensur vorgenommen.

Der Widerstand des Patienten äußert sich dadurch, daß er jene Einfälle unterdrückt die immer die wichtigsten und entscheidendsten für das Auffinden des latenten Wunsches sind. Die Traumzensur ist im gewissen Sinne auch im Wachzustand noch aktiv.

Diejenigen Motive werden zensiert, dier den Träumenden verwerflich, sozial, ethisch und ästhetisch anstö ig sind und an die er nicht zu denken wagt oder nur mit Abscheu denkt z.B. inzestöse Wünsche, Haß-, Rache- und Todeswünsche.

Dagegen werden Träume, die dem Ausleben berechtigter Wünsche und dringender körperlicher

Bedürfnisse dienen, nicht zensiert.

Alpträume: man wacht auf in Schock und Angst, weil verbotenen Wünsche zu stark und die

Zensur zu schwach ist. Der Traum kann die Funktion den Schlaf zu hüten nicht erfüllen.

Entstellungsgrad der Traumelemente: je größer der zu zensierende Wunsch und je strenger die Anforderungen an die Zensur, desto mehr ist Traum entstellt. Die Zensur ist etwas Relatives, daß von der Art des Impulses und der Zensuranforderungen, die von den gesellschaftlichen Normen geprägt sind, abh ngt.

Traumarbeit und Deutungsarbeit

Traumarbeit: Prozeß durch den der latente Gedanke in den manifesten Traum umgewandelt wird

-> der Wunsch wird in eine halluzinatorische Wunscherfüllung umgewandelt

Deutungsarbeit: umgekehrter Prozeß, freie Assoziation

Mechanismen der Traumarbeit

-> sind den Mechanismen ähnlich, die zum Entstehen neurotischer Symptome führen Verdichtung: einige latente Elemente werden ausgelassen, andere werden zu einem Traumelement zusammengefaßt -> der Traum gibt nur einen Teil, eine Andeutung des latenten Gedankens wieder

Verschiebung: ein latentes Traumelement kann durch ein Teil seiner selbst oder ein entfernt assoziiertes Element ersetzt werden; außerdem kann der Akzent des Traumes von einem wichtigen Element auf ein weniger wichtiges verschoben werden.

Regressive Umsetzung von Gedanken in Bilder: die latenten Gedanken werden in Bilder übersetzt, wobei die gedankliche Verarbeitung, die bereits im Wachzustand geleistet wurde, wegfällt.

Sekundäre Bearbeitung: die Ergebnisse der Verdichtung, Verschiebung und Umsetzung in

Bildern werden zu einem zusammenhängenden Gebilde verknüpft, das die Beziehung zwischen latentem Gedanken und manifestem Trauminhalt weiter entstellt.

Symbolik: Symbole sind die bersetzung der latenten Gedanken in manifeste Elemente ->

universelle Sprache des Unbewußten

-> wenn Traumelemente mit der Technik der freien Assoziation nicht geklärt werden können, ergeben sie meist einen Sinn, wenn sie als allgemeingültige Symbole gedeutet werden

Freud bezeichnete die Ausdrucksform der Träume als archaisch und regressiv. Die unbewußten Vornge der Traumarbeit könnten einer früheren Phase der intellektuellen Entwicklung angehört haben.

Die latenten Traumgedanken bestehen aus:

einem berbleibsel" der Aktivit ten des vergangenen Tages

einem verdrängten Wunschimpuls, der oft auf ein vergangenes Erlebnis des Träumers zurückgeht und mit dem Gedankenrest des vorherigen Tages in Berührung kommt

Die Bedeutung des Unbewußten

Um etwas Unbewußtes ins Bewußtsein zu rücken ist einige Anstrengung notwendig, denn erst muß eine Art Widerstand bzw. ein Gefühl der Abwehr bewältigt werden. Trotzdem kann der unbewußte Gedanke entstellt werden, wenn er in einen bewußten transformiert wird.

Freud wollte eine konsistente Psychologie entwickeln ohne auf physische Korrelate zu verweisen.

Unsere Wahrnehmung des Unbewu ten ist genauso unvollkommen, wie die Wahrnehmung der Außenwelt durch unsere Sinnesorgane. Das Unbewußte war für Freud der Bereich instinkthafter Impulse, die nach unmittelbarer Erfüllung drängen. Durch Verschiebung kann die Impulsivit t eines Wunsches auf den andere übertragen werden, durch Verdichtung kann ein Wunschimpuls die Impulsivit t mehrerer Wünsche übernehmen. Bei zwei Wunschregungen, die entgegengesetzt sind, wird ein mittleres Ziel, ein Kompromiß gebildet.

Triebe als Ursache f r Motive

  Trieb als konstante Kraft aus dem Körperinnern, als innere Reize d.h. als Bedürfnis, das durch

  seine Befriedigung aufgehoben werden kann (im Unterschied zu äußeren Reizen, die durch instinktive Flucht oder Angriff aufgehoben werden können). Erregungsreduktion bzw. Triebbefriedigung bedeutet Lustempfinden.

  Trieb als Grenzbegriff zwischen Seelischem und Somatischem; Triebe sind die

Psychische Repräsentanten von Reizen aus dem Körper

Merkmale eines Triebes:

Quelle: somatischer Vorgang in einem Organ oder Körperteil, dessen Reize den Trieb repräsentieren

Drang: Stärke, Impulsivit oder Maß an Arbeitsanforderung des Triebes

Ziel: Befriedigung, die durch Aufhebung des Reizzustandes an der Triebquelle erreicht wird

Objekt: damit kann der Trieb sein Ziel erreichen; Mittel zur Bedürfnisbefriedigung

  Fähigkeit zur Verschiebung: das Triebobjekt kann im Lebenslauf beliebig oft gewechselt werden

Triebverschränkung: dasselbe Objekt wird kann gleichzeitig mehreren Trieben zur

Befriedigung dienen

Fixierung: besonders enge Bindung des Triebes an das Objekt (Widerstand gegenüber einem Wechsel des Objekts

Triebarten:

Ich- oder Selbsterhaltungstriebe

Sexualtriebe: alle nach Sinneslust suchenden Aktiviten; führen letztendlich zur Reproduktion

und Erhaltung der Art

-> andere Triebe sind Mischungen aus diesen beiden Grundtrieben

Ursache von Hysterie und Zwangsneurosen: Konflikt zwischen verdrängtem Wunschimpuls (Sexualtrieb) und den entgegenwirkenden Impulsen, mit denen sich die Person identifiziert (Ich- Trieb).

1905/1910: Dominanz des Sexualtriebes, dessen Kraft er Libido nannte, die sich auf die eigene

Person oder auf eine anderes Objekt gerichtet werden kann.

1920: Eros als Kombination aus Selbsterhaltungs- bzw. Ich-Trieben und Sexualtrieben und

Thanatos als Destruktionstrieb

Sublimierung: Verschiebung sexueller oder aggressiver Impulse auf andere sozial akzeptierte

Objekte

Freud faßte das Nervensystem als Maschine auf, die mit Hilfe von Lust- und Schmerzgefühlen Erregung vermindern soll. Dem physiologische Prinzip der Reizreduktion entspricht auf psychologischer Ebene das Lustprinzip.


Verdrängung und Angst

Verdrängung tritt auf, wenn die Tendenz zur Vermeidung der Unlust, die mit der

Reizbefriedigung zusammenhängt, stärker ist als die Lust der Befriedigung.

Erste Phase der Verdr ngung: Urverdrängung: der psychischen Repräsentanz des Triebes wird die bernahme ins Bewußtsein versagt

zweite Phase: eigentliche Verdngung: psychische "Abkömmlinge" der verdrängten Idee d h. Gedanken, die mit ihr assoziiert werden, erleiden das gleiche Schicksal -> diese verdrängten Impulse können sich dann im Traum als latente Gedanken ausdrücken > Doch der verdrängte Impuls kann durch Verschiebung entfernte Ersatzideen bilden, die das Bewu tsein erreichen können .

Erste Angsttheorie: Angst als Folge von Verdrängung

  Die verdrängte Triebregung wird in einen Angstaffekt umgesetzt, wie ausströmender

Dampf aus seinem Kessel

Zweite Angsttheorie: Angst als Ursache der Verdr ngung

  Angst als Antwort auf eine Situation, in der das Individuum sich einer steigernden, schmerzvollen Erregung gegenübersteht und somit ist sie Ursache für Verdrängung.

  Angst ist die Motivkraft der Zensur und des Widerstandes und ein unangenehmer Zustand, den man durch Verdrängung oder andere Selbstt uschungen abzuwenden versucht.

Arten der Angst:

Realangst: Angst vor einer bedrohlichen äußeren Situation

Neurotische Angst: Angstobjekt unklar, unbekannt; Angst vor den Folgen einer

Triebbefriedigung


Instanzenmodell ( 9 3)

ES

keine Organisation, Triebbefriedigung, folgt dem Lustprinzip

  wird von den Trieben gen hrt

Inhalte des Es sind unbewu t, speisen sich aus vererbten Faktoren und Verdrängungen

ICH:

Rationalit, Vernunft, Kontrolle, Wahrnehmung der Außenwelt, realitsangepasste

Handlungen, Realitätsprinzip

  Das Ich hat sich aus dem Es ausdifferenziert

muß den Impulsen des Es standhalten und sie kontrollieren

Energien des Ich sind aus dem Es geborgt -> Es ist dem Ich überlegen

nicht das gesamte Ich ist bewu t, Abwehrmechanismen sind unbewu te Ich-Funktionen, um Unlustgefühle oder Angste abzubauen

BER ICH

  Gewissensfunktion: Eindämmung von sexuellen und aggressiven Strebungen des Es

  Selbstbeobachtung, Idealbildung/Idealisierung, Selbstdisziplinierung, Moralprinzip

Internalisierung elterlicher Forderungen, sozialer Gebote und Verbote

hat sich aus dem Es durch den Ödipus-Komplex herausgebildet

  Das Ich bemüht sich um Unabh ngigkeit, autonomes Handeln und Denken und wird vom

Es, dem ber-Ich und der Realität bedrängt. -> Vermittler zwischen Realität, Es und

Über-Ich


Reaktionen des Ich:

Realangst vor der Realit

Neurotische Angst oder Triebangst vor dem Es

Gewissens-/Strafangst vor dem ber-Ich

-> Bewältigung diese Angste durch Flucht, Angriff und Abwehrmechanismen

Abwehrmechanismen

  Abwehr von inneren Trieben, Phantasien, Erinnerungen und Affekten· , die zu Konflikten führen bzw. Angst erzeugen

oft zwanghaft und unbewu t

  Funktion der Selbsterhaltung und Ich-Integrit t -> Sicherung der Handlungsfreiheit und

Angstfreiheit

indirekte Abwehr durch Vermeidung von Objekten/Personen, die Angst oder Wünsche hervorrufen, wenn dies nicht möglich -> unbewu te Abwehrmechanismen

bei Versagen der Abwehr kommt es zu Kompromi bildungen d h. Fehlleistungen, neurotische Symptome etc.

Verdngung:

  Zurückdr ngen und Festhalten von angstauslösenden Triebregungen im Unbewußten

Bestandteil anderer Abwehrvorgänge

Regression:

  Zurückgehen auf weniger komplexe, ausdifferenzierte Handlungen, die zu einem früheren Zeitpunkt der Entwicklung wirksam waren, als Ersatz für nichtbefriedigte Triebe

  z.B.: aus Liebeskummer sich in Tagträume stürzen

Reaktionsbildung:

  Vermeidung angstbeladener Wünsche durch Überbetonung gegenteiliger Intentionen

  verdr ngter Wunsch wird durch neuen ersetzt

  Verhaltensweisen, die durch Reaktionsbildung entstanden sind, haben einen zwanghaften

Charakter

  z.B.: zwanghafte Sauberkeit als Reaktionsbildung auf unerlaubte Unsauberkeit

Isolierung:

  Verhalten, das in einem Kontext sinnvoll ist, wird in einem anderen Kontext ausgeführt, in dem es keinen Sinn hat

Ungeschehen machen:

  so tun, als ob Handlungen oder Ereignisse nicht stattgefunden hätten

Projektion:

der eigene psychische Zustand/ein eigenes Motiv wird auf eine andere Person übertragen

Introjektion:

ein eigenes unbefriedigtes Motiv wird ersetzt durch ein Motiv einer anderen Person > bernahme von Motiven anderer Personen (mit denen man sich identifiziert)

z B : Berufswunsch der Eltern übernehmen

Wendung gegen die eigene Person/Verkehrung ins Gegenteil:

  z.B.: negative Affekte des Kindes gegenüber dem Vater oder der Mutter werden auf das eigene Selbst oder auf andere Personen übertragen

Sublimierung:

  Umsetzen von sexueller oder aggressiver Energie in kulturell anerkannte Tätigkeiten

(Verschiebung sexueller oder aggressiver Impulse auf andere sozial akzeptierte Objekte)

Überblick

  Freud mahnte oft, daß best. theoretische Konstruktionen nur als Arbeitshypothesen zu verstehen sind.

In Freud Schriften finden mehr gesunder und wissenschaftlicher Skeptizismus als ihm allgemein nachgesagt wird oder als seine Schüler an den Tag legten.

  Freud reduzierte das Bewu tsein auf das Ergebnis, daß aus einem Konflikt primitiver Impulse und unbewu ter Entscheidungsprozesse hervorgeht. -> dynamische, konflikthafte Beziehungen: Unbewußtes, Vorbewußtes, Bewußtsein; Es, Ich, Über-Ich; Eros, Thanatos

  Gedanken und Handlungen sind nach seiner Auffassung streng determiniert.

  Für das Normale und das Pathologische gelten die selben Prinzipien.

  Die Psychoanalyse mahnt zur Vorsicht vor allzu einfachen Erklärungen unseres Handeln, die wir aus bewu ten Motiven gewinnen.

  Die erhabenen, bewußten Motive des Menschen werden als Ergebnisse eines Konflikt betrachtet, als Kompromisse, die zu Ersatzzielen und Ersatzaktivitäten führen, die Verschiebungen von primitiven Trieben auf eher annehmbare Objekte sind.

Grundsätze der Psychoanalyse:

Psychische Prozesse sind vollständig determiniert und nicht zullig

Konflikte haben weit zurückliegende Ursachen, die in der Kindheit zu suchen sind

Konflikte bzw. deren Determinanten sind sexueller Natur

psychische Verdrängungsprozesse werden ausgelöst durch solche Konflikte und deren

Bewältigungsversuch

Prozeß psychologischer Erkenntnisbildung durch die psychoanalytische Therapie -> rationale und deutende Rekonstruktion von Kausalzusammenhängen -> Heilung durch Einsicht im Sinne von Wiedererleben und emotionalem Durcharbeiten des Konflikts

Methode der freien Assoziation: Ausgangspunkt sind Tr ume, Fehlleistungen, Symptome

des Klienten, die in Verbindung gebracht werden mit Kindheitserlebnissen

Bedeutung unbewu ter Prozesse im Seelenleben: Bewu theit ist eher eine außergewöhnliche als vorherrschende Eigenschaft



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