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Referat Sozialgeschichte der Literatur, anhand des Beispiel von Kafkas "Urteil"

deutsch referate

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Sozialgeschichte der Literatur, anhand des Beispiel von Kafkas "Urteil"

Zur Person:

Claus-Michael Ort, * 6

Studium der Neueren deutschen Literatur, Soziologie und Neueren Geschichte in M nchen.

-    Dr. phil. habil.

-    Privatdozent und Oberassistent am Institut r Neuere deutsche Literatur und Medien der Christian- Albrechts-Universität Kiel.

Publikationen:

Konzept eines struktural-funktionalen Theoriemodellsr eine Sozialgeschichte der Literatur.

-    Zur theoretischen Grundlegung einer Sozialgeschichte der Literatur. Ein struktural-funktionaler

Entwurf.

-    Zeichen und Zeit. Probleme des literarischen Realismus.

Medienwechsel und Selbstreferenz. Christian Weise und die literarische Epistemologie des späten . bis zum . Jahrhunderts.

-    Phantastische Wirklichkeiten - realistische Imaginationen. Weltentrfe in Literatur und Medien

-    Aufsätze zur Literatur vom . bis zum . Jahrhundert, zur Sozialgeschichte der Literatur und zur literaturwissenschaftlichen Methodologie und Theorie.


Zur Methode:

Was ist die Sozialgeschichte der Literatur?

Def.:        " . literaturwissenschaftliches Verfahren, das die sozialen und institutionellen Bedingungen des

Schreibens, der Produktion wie der Rezeption in ihrem geschichtlichen Wandel zum Gegenstand macht."

Wozu die Sozialgeschichte der Literatur?

Widerspieglung der sozioökonomischen, kulturellen Basis; Literatur = Mimesis Nachahmung) des

Sozialen

Werkimmanenz; Hermeneutik; kontextbezogenes Interpretieren mit Hinblick auf sozialgeschichtliche

Erkenntnisinteresse

-    historische Bedingungen der Produktion Motivation), Rezeption, Verbreitung und Verarbeitung von

Literatur

 Erfindung des Buchdrucks erweitert die Informationsmenge und erhöht das

Kommunikationspotential der Gesellschaft immens

-    historische Anthropologie; Mentalitätengeschichte

-    Zurechnungsspektrum: Makro- bis Mikrosoziologie:

 Bewertung evolutionären oder revolution ren, politischen oder wirtschaftlichen Wandels und der Darstellung einer Gesellschaft und deren soziale Schichtung z B.: Sndehierarchie, Herrschafts- und Wirtschaftsformen, Berufs- und Geschlechterrollen, Familienstrukturen bis zur Deutung einzelner fiktiver Lebensläufe)


Anwendung auf Kafkas "Urteil"

Konstruktion der Kommunikationssysteme.

-    Problematisierungndlicher und schriftlicher Kommunikation im Urteil.

-    Hierarchie von Titel, Untertitel und Widmung.  3 vers. Kommunikationsebene

"Das Urteil - Eine Geschichte - Für F."

Widmung an Kafkas Verlobte Felice Bauer; Initialen kongruent mit Georg Bendemanns Frieda

Brandenfeld

 Botschaft, Kommunikation zwischen Autor und Rezipient

Weitere Kommunikationen: Briefkommunikation mit dem Freund in Petersburg; väterlicher Urteil ber

den Sohn als performativer Sprechakt: Ich verurteile dich jetzt zum Tode des Ertrinkens "

M ndliche Kommunikation Vater-Sohn: selbstzerstörerisch

Schriftliche Kommunikation mit dem abwesenden Freund Georgs: scheitert

Entwicklung V-S Kommunikation:

"Ehe ich jedoch den Brief einwarf, wollte ich es dir sagen" -- - "Tausend Freunde ersetzen mir nicht meinen

Vater" ----- "Liebe Eltern, ich habe euch doch immer geliebt" (Georgs letzter einseitiger Redeakt)

falscher Ort, falscher Zeitpunkt; Wahrheit als Motiv zum Suizid

Conclusio:

Interpretationsvielfalt:

Das Urteil ist wohl das am meisten interpretierte Werk Kafkas, vielleicht sogar der deutschsprachigen Literatur berhaupt. Es sind inzwischen weit mehr als 0 veröffentlichte deutschsprachige Deutungsversuche bekannt und ein Ende ist nicht absehbar.


Sozialgeschichte der Literatur:

erlaubt Einblicke in den sozio-historischen Kontext der relevanten Fakten, um ein akkurates Verstehen sowie Interpretieren des Werkes zu ermöglichen.


Laut Claus-Michael Ort besitzt Kafkas Urteil "die Funktion systemtheoretischer Rekonstruktion von

Ge se llscha f t  und Kommuni ka tio n "

Franz Kafka

* . Juli , Prag (damals Österreich-Ungarn)

gestorben 3. Juni , Klosterneuburg (Österreich. Wien-Umgebung)

bürgerliche, jüdische Kaufmannsfamilie

Vater: Hermann Kafka

Mutter: Julie Kafka, geb. Löwy

9 bis 3 besuchte Kafka die Deutsche Knabenschule am Fleischmarkt in Prag. Dann wechselte er, entsprechend der Auswahl seines Vaters, an das humanistische Staatsgymnasium in der Prager Altstadt, welches sich im selben Gebäude wie das Galanteriegeschäft seines Vaters befand.

-    Unterrichtssprache: Deutsch.

-    Literaturbeschäftigung in seiner Jugend.

Sein umfangreiches Frühwerk ist jedoch verschollen, vermutlich hat er es selbst vernichtet, ebenso die frühen Tageb cher.

-    Abitur : mit "befriedigend" bestanden

Kafka lebte weitestgehend nach den W nschen des von ihm als tyrannisch erlebten Vaters.

-    Dieses Schicksal spiegelt sich auch in vielen Werken Kafkas wider. Das Streben nach außen, nach einem freien Leben ohne Bestimmungen etc , ist in Werken wie Die Verwandlung unverkennbar.

1 6 an der Karl-Ferdinands-Universität zu Prag:

Chemie

) Wechsel: Jura

) Germanistik und Kunstgeschichte

Jura-Fortsetzung in M nchen: Promotion; Stellen in vers. Versicherungsgesellschaften

Generationenkonflikt, Vater-Sohn-Beziehung:

-    kein besonders gutes Verhältnis; grob behandelt; unterdr ckt; Vater autoritär  Familienoberhaupt;

mächtig

Beziehung:

-    Verlobte: Felice Bauer 7 (Neustadt) - 0 (New York))

-    kennengelernt am . August 2 in Brods Wohnung

schrieb ihr bis zu 0 Briefe; bis zu 3glich

Entlobung 6 Wochen nach der Verlobung

Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seinen erklärten Willen von Max Brod, einem engen Freund und Schriftstellerkollegen, veffentlicht.


Prag zu Kafkas Zeit

. Jahrhundert: Expansion im Zuge der Industrialisierung

 Wirtschaftlicher Aufschwung; 0 - 0 0 Einwohner

-    Prag: Treibhausr K nstler und nachwachsende Literaten:

 Bedřich Smetana, Anton n Dvoř k

Franz Kafka, Rilke, Max Brod, Oskar Baum

-    Prag ist im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn durch einen regen Austausch zwischen den

Nationalitäten stark gepr gt.

-    FAZIT: Prag = bedeutendes Kulturzentrum im deutschsprachigen Raum neben Berlin, M nchen, Wien.




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