Theodor Fontane "Irrungen, Wirrungen" (Inhaltsangabe)
Fontane beschreibt die Irrungen / Wirrungen einer Gesellschaft,
die sich vom Gebot der Menschlichkeit entfernte und an dem das Liebesverhältnis eines Adligen und einer kleinen
Plätterin scheitern muß. Allein in deren Gerdächtnis dauert die Herzensbindung
an. Die Handlung spielt in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts (Ende der 70er Jahre). Es wird dabei die
Liebesbeziehung
zwischen Lene Nimptsch und dem Baron Botho von Rienäcker
geschildert, von deren geheimgehaltenem Verhältnis lediglich die Mutter Lenes und deren beste Freundin und Nachbarin, die geschwätzige
Frau Dörr, wissen. Das Paar hat sich auf einer Segelpartie kennengelernt, als das Boot, auf dem sich Lene befand,
zu kentern drohte und sie und ihre
Begleitung
durch Botho und seinen Freund "gerettet" wurden. Nach dem anschließenden Spaziergang nach Hause bat Botho, Lene wiedertreffen zu dürfen. Das Liebespaar
trifft sich
nun mehrmals wöchentlich heimlich in der Wohnung von Lene und deren Mutter, unternimmt einige Ausflüge durch die Gärten in der Nähe der Nimptsch'en Hütte und später einen Ausflug
in eine abgelegene Pension, wo beide ein Wochenende
zu zweit verbringen; allerdings werden beide am Sonntag von den Freunden Bothos überrascht, die ebenfalls mit Bekannten einen Tag in der Natur verbringen wollen. Somit findet die Zweisamkeit ein jähes Ende.
Durch Bothos verschwenderischen Lebenswandel und den seiner Mutter befindet sich die
Familie in finanziellen Engp ssen, die Botho (Premierleutnant im kaiserlichen Regiment) durch eine Hochzeit mit der wohlhabenden Käthe von Sellenthin ausgleichen soll. Die
Erwartungen der Gesellschaft erklärt Bothos Onkel Kurt Anton diesem bei einem Essen
(sowohl im Hinblick auf weitere finanzielle Verluste, da sich der Onkel nicht zur Unterstützung bereit erklärt, als auch durch die Anforderungen der Gesellschaft). Nicht zuletzt durch das Drängen seiner Mutter erklärt sich Botho nach kurzem Zögern
(und einem Ausflug mit dem Pferd in die Natur) zur Hochzeit bereit, die bereits seine Eltern nach seiner Geburt mit der Familie von Sellenthin verabredeten. Er teilt Lene das Ende der Beziehung
brieflich mit, die darauf bereit vorbereitet war, da
sie die ständischen Anforderungen richtig einschätzte und eine dauerhafte Bindung an Botho nicht erwartete. Es kommt zu einem letzten kurzen
Treffen zwischen beiden im Hause der Nimptschs.
Nach der Hochzeit zieht sich Lene völlig
zurück, sie trifft Botho noch einmal mit seiner Frau auf der Straße, gibt sich allerdings nicht zu erkennen; daraufhin zieht sie mit ihrer Mutter in
einen anderen Bezirk, da sich herausstellte,
daß Botho nur unweit von ihrem alten Haus eine Wohnung bezogen hat. Botho findet keine richtige Erfüllung in der Beziehung zu Käthe, da
diese ihm zu oberflächlich und kindisch erscheint. Käthe unternimmt im Jahre 78 eine
mehrwöchige Kur. Kurze Zeit nach dem Umzug stirbt Lenes Mutter. Botho erfährt drei Wochen später davon und erfüllt sein Versprechen gegenüber der alten Frau, indem er ihr auf
deren Grab einen Kranz legt.
Lenes neuer Nachbar Gideon Franke macht ihr einen Heiratsantrag, woraufhin Lene ihm die
Affäre mit Botho gesteht. Gideon stellt daraufhin Botho zur Rede, um etwas über Lene zu erfahren. Dieser bestätigt die Version Lenes und gratuliert Gideon zu dieser Frau. Somit heiraten die beiden, Botho erfährt durch eine Zeitungsanzeige, die seine Frau Käthe liest, von
der erfolgten Hochzeit. Botho und Lene sahen sich nach der Trennung vor Bothos Hochzeit nicht wieder, bis auf ein Treffen, bei dem Lene sich nicht zu erkennen gab.