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Die Romantik
Was ist das? Wann war das? Wie und warum war da was? Die Einflüsse von und auf die Kunst; und einige Künstler dieser Zeit.
Ich beginne am Besten mit einem Zitat aus dem Lexikon
'Das Wissen des 20. Jh.':
'Romantisch nennen wir oft - noch in der Alltagssprache von heute - schwärmerische Stimmungen, verschwommenes Gefühlsreichtum und malerische Landschaften. Mit all dem wird zwar etwas ausgesprochen, was mehr oder weniger das Wesen der Romantik berührt, was die Romantik aber wirklich war, ist damit nur äußerlich angedeutet. Selbst das ernsthafte Bemühen, der Romantik mit Begriffen beizukommen, kann nur unvollkommen bleiben, da das Wesen der Romantik gerade darin besteht, sich allen Begrenzungen zu entwinden.'
Als das Wort 'romantisch' - abgeleitet von 'Roman' - im 18. Jh. vom Englischen 'romantic' ins Deutsche übernommen wurde, verband man mit ihm zuerst die weniger positive Bedeutung des Irrationalen, des Abenteuerlichen und des Erfundenen - wie eben in einem Roman. Heute bezeichnet man die Romantik als eine Zeitepoche, die im Ausklang des 18. Jh. entstand und sich dann bis zum Ende des 19. Jh. hinzog. Geschichtlich gesehen also nach der Französischen Revolution. Eingeteilt wird sie in drei Phasen:
In der ersten Phase, der Frühromantik von etwa 1794 bis 1805, erkannte man erstmalig gesellschaftsfeindliche Prinzipien. Die zweite Phase, die Hochromantik von 1806 bis 1815, beinhaltete den Glaube an Gott als den wichtigsten Fluchtraum. Man setzte sich auch wieder mit Volksliedern, Märchen und Sagen auseinander. Die Spätromantik setzte 1815 ein und endete um 1845. Man konzentrierte sich hier auf realistische Gedanken und richtete sich durch satirische Prosa vor allem gegen den Kapitalismus.
Goethe charakterisierte das Romantische als das Kranke, während die Romantiker sich gegen die menschenfeindliche und nach Gewinn strebende Gesellschaft wendeten. Einige benutzten ihre Werke als ein Mittel der Aufklärung. Andere hingegen brachten eine stärkere Betonung von Fantasie und Gefühl und eine Neuentdeckung der geschichtlichen Überlieferungen und flüchteten damit in eine Märchenwelt, um sich von der erdrückenden Welt zu befreien. Man entgegnete somit dem angeblichen Fortschritt des Volkes, das in Wirklichkeit durch die Industrialisierung unterdrückt wurde.
In der Literatur entfaltete sich die Romantik durch gesellschaftlichen Veränderungen und enttäuscht über die Ergebnisse der Französischen Revolution zeigten die Romantiker großes Engagement in den aktuellen Klassenauseinandersetzungen. Besonders in Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurden sie zu ersten Kritikern der fortschreitenden kapitalistischen Entwicklung. Namentlich verbundene Vermittler waren Edgar Allan Poe, E.T.A. Hoffmann oder auch Sándor Petöfi (ihr erinnert euch an 'Der Traum' ?). Zu den Unterschieden in der Kleidung der einzelnen Volksschichten habe ich ein Zitat aus dem Buch 'Kunstfibel':
Die romantische Denkweise vermochte aber auch die schöpferischen Kräfte der Musiker anzuregen und zu beflügeln. So entstanden im 19. Jh. zahlreiche Kompositionen unterschiedlicher Gattungen, die auch heute noch als sehr ausdrucksstark und gefühlvoll gelten. Die Musiker - oder in der Romantik 'Tondichter' genannt - entsinnten sich ebenfalls auf die musikalische Tradition. Die Komponisten, die ein enges Verhältnis zum Erbe pflegten, bewiesen mit ihren Werken, dass sinnvolle Verbindungen von Altem und Neuem großartige Musik hervorbringen kann. Durch die Napoleonische Fremdherrschaft verstärkte sich das Nationalgefühl. So entstanden zahlreiche deutsche Nationalopern, wie zum Beispiel Carl Maria von Webers romantische Oper 'Der Freischütz' (1821) oder auch Richard Wagners volkstümliches Werk 'Die Meistersinger von Nürnberg' (1868). Ihr erinnert euch: im 'Freischütz' ging es um 'Max', dem Jägerburschen, der durch einen 'Probeschuß' die Hand der hübschen 'Agathe' gewinnen sollte. Am Ende stirbt jedoch dadurch aber Bösewicht 'Casper' und der 'Probeschuß' wird für immer abgeschafft.
Weitere musikalische Vertreter der Romantik wären:
Franz Schubert ('Moments musicaux' -
'Musikalische Augenblicke')
Felix Mendelsohn Bartholdy ('Lieder ohne Worte')
Robert Schumann ('Phantasiestücke')
Johannes Brahms ('Balladen')
Quellen: 'Kunstfibel' von Erika Thiel; Henschelverlag Berlin 1966
'Oper von A - Z' von Ernst Krause; Breitkopf & Härtel Verlag 1969
'BI-Univerallexikon'; Bibliographisches Institut Leipzig 1987
'Musik - Lehrbuch für die Klassen 9 & 10'; Volk & Wissen Berlin '91
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