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Brasilien
Allgemeines:
Brasilien:
Fläche: größter Staat Südamerikas: 851196 km2 KARTE 1
Hauptstadt: Brasilia KARTE 2
Landessprache: Portugiesisch
Einwohner: ~ 155 Mio. Einwohner KARTE 3
Bevölkerungsdichte: ~ 20 Einwohner/km2
Besiedlung: Die Küstengebiete sind stärker besiedelt, besonders: Sao Paulo, Sao Santos, Rio de Janeiro, Recife und Salvador. KARTE 2
Der Norden und Westen des Landes weisen eine geringe Bevölkerungsdichte auf.
Wirtschaftliche Erschließung: Im 19. und 20 Jahrhundert konzentrierte sich die KARTE 4 wirtschaftliche Erschließung überwiegend aus die Küstengebiete, ab 1950 wandte man sich der Erschließung des Landesinneren zu. 1970 wurde die Planungsregion "Amazonas" legal beschlossen: Die Ziele des Projektes waren:
Ansiedlung von Landsuchenden
Lebensmittelproduktion für die stark wachsende Bevölkerung und für den Export
Straßennetzverbindungen zwischen Nord und Südosten mit Amazonien; früher reichte der Amazonas und seine Nebenflüsse für den Transport der Güter aus, aber heutzutage ist ein Straßennetzsystem für eine Besiedlung und eine Verkehrsentwicklung wichtig.
Erschließung der Holzvorräte und Bodenschätze für den Abtransport zu Küste
Erhöhung des staatlichen Ansehens
Amazonien:
Umfaßt das Amazonasbecken im Norden Brasiliens : 2/5 Südamerikas KARTE 2
größtes tropisches Tiefland und Waldgebiet der Erde
Name nach dem Amazonas: wasserreichster Fluß der Erde; +200 Nebenarme: 6437 km lang
Einzugsgebiet des Amazonas: über 7 Mio. km
Wasserhöhe: Es treten Pegelschwankung von bis zu 20 Meter nur bei den Nebenflüssen; der Hauptarm des Amazonas hat ein geringes Gefälle und ist reich an Windungen.
Das Ökosystem des tropischen Regenwaldes:
Das Ökosystem des tropischen Regenwaldes wurde lange Zeit falsch eingesetzt. Solange Menschen nicht in dieses System eingriffen, blieb es stabil. Die üppige Vegetation täuscht nährstoffreiche Böden vor, aber die Böden sind nährstoffarm, da sie keine nährstoffreichen Mineralien speichern können. Die Verwesenden Pflanzenreste zersetzen sich in Regenwaldklima sehr schnell. Pilze und Bakterien wandeln die organischen in Mineralische Nährstoffe um, die wieder von den lebenden Pflanzen aufgenommen werden. Durch Rodungen wird dieser Kreislauf unterbrochen. Niederschläge bewirken die Abschwemmung der Humusschicht, Sonneneinstrahlung trocknet den Boden aus. Der Boden wird somit vom Wind weggeblasen ( Bodenerosion).
Die Regierung ist nicht mehr an Kleinbauern, sondern an Großindustriellen interessiert. Diese Großindustriellen halten vor allem Vieh auf ihren Weideflächen ( 1 Rind = 1 ha Land).
Die Weideflächen stützen den Boden nur teilweise aber sie können den Regenwald nicht ersetzen.
Die Erschließung Amazoniens:
Amazonien landwirtschaftlich zu erschließen und seine reichen Bodenschätze auszubeuten, sollte von den sozialen Problemen ablenken und die Nation einigen.
In den 70er Jahren begann Brasilien mit der Integration des Amazonasgebietes durch:
den Ausbau der Fernstraßen wie z.B. der Transamazonica, diese wurde 1980 fertiggestellt, sie umfaßt eine Strecke von rund 6000 km und reicht von der Atlantikküste bis Peru und ist mit den Nord-Süd Verbindungsstraßen gekreuzt.
den Ausbau der Binnenschiffahrt
den Bau von Kraftwerken
und auch teilweise durch den Bau von Eisenbahnstrecken
Der Bau von nicht asphaltierten Straßen stieß auf große Schwierigkeiten wegen Unterspülungen und Erosionsschäden. Durch den Straßenbau wurden die Reservate der Indianervölker und somit deren Identität zerstört.
Die staatliche Landesbehörde führte ein wenig erfolgreiches Agrarkolonisationsprojekt (Besiedlung eines Gebiets durch in der Landwirtschaft tätigen Menschen). Da diese Siedler keine landwirtschaftlichen Erfahrungen hatten ( mangelhafte Ausstattung, fehlende Vermarktungsmöglichkeiten) bewirtschafteten sie ihre Gebiet schlecht, und so wurden sie bald von den Großgrundbesitzern verdrängt oder wanderten freiwillig wieder aus.
Nach diesem Mißerfolg konzentrierte sich der Staat vorwiegend auf die Agrarindustrielle Großerschließung der Bodenschätze .z.B. Eisenvorkommen: Die Roheisenproduktion ist nur dann rentabel, wenn die Holzpreise gering sind. Deshalb greifen die Betriebe auf Holz aus landwirtschaftlichen Rodungen des Regenwaldes zurück. Da aber wegen der langen Wachstumzeit der Bäume die Aufforstung 7 Jahre dauern würde, liegt die Unwirtschaftlichkeit der Roheisenproduktion auf der Hand.
Auswirkungen: STATISTIK
Wald: Bodenerosion durch: Brandrodungen (VW entfachte ein 8000 km2 großes Feuer T größte Waldvernichtung der Geschichte des Kontinentes) und Rodungen allgemein außerdem: Zerstörung des Waldes durch den Bau des Verkehrsnetzes; Ausbeutung des reichlich vorhandenen Bodenschätze.
Ureinwohner: Viele Ureinwohner sind durch Erschließungsmaßnahmen entlang der Straßen von ihrem Land vertrieben worden. Sie konnten keinen Besitz nachweisen, weil ihre Lebensweise als Jäger und Sammler oder als Bauer mit Wanderfeldbau an freies Land gebunden war.
Siedler: Die Siedler, die seit den 60er Jahren von der Regierung angelockt worden waren wandert meistens wieder aus wegen: - Klima
- Verbreitung der Malaria
- Rasche Erschöpfung der Böden mit Rückgang
der Erträge
- mangelnde staatliche Unterstützung
- weite Entfernungen zu den Absatzmärkten an
den Küsten
- Vertreibung durch die Großgrundbesitzer.
Nachhaltige Regenwaldnutzung: Das "Projekt Austria" KARTE 5
Im Sammelreservat "Chico Mendes" im Bundesstaat Acre um den Hautort Xapuri. Das Sammelreservat wurde 1990 errichtet ( ~Kärnten) und beherbergt rund 12.000 Bewohner. Die meisten Menschen leben vom Kautschuksammeln, Ernte und Verarbeitung von Paranüssen und der Landwirtschaft für den Eigenbedarf.
Hintergründe: Im 19. Jahrhundert wurden nicht indianische Regenwaldbewohner in Acre angesiedelt. Sie versorgten sich selbst und gewannen Kautschuk. Ab 1970 vermehrte Viehzucht T Bodenerosion T schlechte Bedingungen: Kautschukbarone organisierten die Gewinnung von Kautschuk und versprachen den Bewohnern bessere Lebensbedingungen und Bildung. Aber sie nutzten die Sammler nur aus und somit entstand ein Abhängigkeits- verhältnis. Durch Kautschukplantagen in Asien verlor der Kautschuk an Wert. Somit zogen sich die Kautschukbarone wieder zurück und ließen die Sammler im Stich.
Ziele:
Sicherung und Verbesserung der wirtschaftlichen Lebensgrundlage der Regenwaldbewohner des Sammelreservates im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes.
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Paranußproduktion
Einführung neuer landwirtschaftlichen Produkten ( Tierzucht, Fischzucht, Bienen )
Verbesserung der Infrastruktur
Verbesserung der Bildung der Bewohner
Erleichterung der Subsistenzproduktion ( Selbstversorgung)
Maßnahmen: (1993-1997)
Bereitstellung von Kapital um die Zeit zwischen der Ernte und Verkauf der Nüsse zu überbrücken und frühere Schulden zurückzuzahlen.
Erstellung eines Marketingskonzeptes für den Absatz am Inlandsmarkt
Anschaffung von Transporteseln und Booten um die Produkte schneller und billiger zu transportieren.
Errichtung von Lagerhäusern um die Produkte länger zwischenlagern zu können.
Ausstattung der Siedlungen mit Funkgeräten
Anschaffung von Reisschälmaschinen ( Frauenarbeit zu erleichtern)
Errichtung von 2 Sozialzentren, die die Bewohner mit alternativen Produktionsmöglichkeiten bekannt machen
Gestaltung eines Biotops und Anbau von regenwaldangepaßten Pflanzen
Anlagen von Bienen Vieh und Fischzucht
Errichtung von Bildungszentren
Probleme:
Durch die Größe des Sammelreservates konnte nicht das gesamte Gebiet betreut werden, sondern die Siedlungen um Xapuri (an einem Tag zu Fuß erreichbar)
Probleme bei der Einbindung der Frauen, da laut der alteingesessenen Familienstruktur der Mann dominiert.
Mehrere Faktoren erschweren die Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlage der Regenwaldbewohner:
Ungünstige Preisentwicklung für Paranüsse/Kautschuk auf dem Weltmarkt.
Da Maschinen nur begrenzt vorhanden sind ist Produktion teurer und Arbeitsaufwendiger.
Schlechte wirtschaftliche Situation Brasiliens Anfang der 90er Jahre.
Da die meisten Leute weder schreiben noch lesen können, ist die Verständigung sowie die Planung und Dokumentation von Entscheidungen erschwert worden.
Durch die kurze Laufzeit des Projektes (5 Jahre) ist die Umsetzung von langfristigen Strategien und Maßnahmen erschwert worden.
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