Die Savanne
Savanne, Vegetationstyp der wechselfeuchten Tropen. Prägende Vegetation ist
Grasland mit Einstreuungen von Sträuchern sowie kleinen und großen Bäumen.
Savannen bilden sich aufgrund klimatischer Einflüsse, wie einem bestimmten
Jahresgang des Niederschlags. Weitere Faktoren, die zur Entstehung des
Vegetationstyps der Savanne führen, sind spezifische Bodenbedinungen,
periodisch auftretende oder durch Blitze entstandene Brände oder der Einfluss
des Menschen.Klimatisch bedingte Savannen, wie sie in West- und Südwestafrika
zu finden sind, entwickeln sich in Regionen mit einem deutlichen Wechsel von
Regen- und Trockenzeiten, in denen die Jahresniederschläge etwa zwischen 100
und 400 Millimetern liegen. Lokale Faktoren wie die Höhenlage, die Beschaffenheit
des Geländes oder die jeweilige Länge von Regen –und Trockenzeiten
modifizieren diese modellhaft dargestellte Ausprägung einzelner Savannentypen.
Die Savannen variieren in ihrer Ausprägung zwischen Wäldern mit offenem
Kronendach und einem Unterwuchs aus Gras bis zur ursprünglichen Form der
Savannen, in denen Gräser vorherrschen. Wenn die Niederschlagsmengen zwischen
100 und 200 Millimeter liegen, können im Allgemeinem nur Gräser die Trockenzeit
überdauern. Man spricht dann von der Ausbildung einer Dornsavanne. Erreichen
die Niederschlagsmengen 200 Millimeter, enthält der Boden genug Wasser, dass
auch Sträucher die Trockenzeit überstehen. Die Vegetation ist dann als typische
Trockensavanne ausgeprägt. Übersteigt der jährliche Niederschlag 300 Millimeter,
ist es ausreichend feucht für das Wachstum von einzelnen Bäumen. Da diese nur
während der Regenzeit Blätter tragen, werden sie als regengrün bezeichnet. Bei
einem Jahresniederschlag von 400 Millimeter gibt es auch in der Trockenzeit
noch genug Wasser, dass Bäume auch dichter wachsten, ein ganzjähriges
Kronendach ausbilden und das Wachstum der Gräser durch Beschattung beschränken
können. Die hier wachsenden Bäume können eine Größe von etwa 10 Metern
erreichen. Der betreffende Vegetationstyp ist die Feuchtsavanne. Er leitet
äquatorwärts über zum Regenwald.In Regionen mit höheren Niederschlagsmengen,
wie beispielsweise in Ostafrika, wird die Savannenvegetation durch periodische
Brände erhalten. Da am Ende der Dürreperiode das Gras trocken ist, brennt die
Vegetation leicht. Der abgebrannte Boden ist ein guter Nährboden für neuen
Graswuchs. Diese Savannen werden auch durch weidende Großsäuger wie
Weißschwanzgnus und Zebras beeinflusst. Wenn sie in größeren Gruppen auftreten,
können diese Tiere die Vegetation reduzieren, so dass die Grasdecke für die
Entstehung eines Brandes nicht dicht genug ist. Die Waldvegetation nimmt dann
zu, wodurch die Savanne zu Waldland wird. Solches Wachstum der Holzvegetation
kann dann von großen Weidetieren wie Elefanten reduziert werden.Durch Aufbau
des Bodens bedingte Savannen sind beispielsweise die Llanosin Venezuela und die
Campos Cerrados in Brasilien. Die letzteren sind durch eine harte Kruste im
Boden gekennzeichnet, die von Eisenoxiden gebildet wird. Auf dem Boden oberhalb
der Kruste wachsen Gräser. Bäume können an Stellen wachsen, an denen sich Risse
in der Kruste gebildet haben. Dies ermöglicht den Bäumen, tiefer liegendes
Grundwasser zu erreichen.