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Die Stadtarchitektur Ulm und die bekanntesten
Geb ude von damals bis heute
Das Schiefe Haus
Die geschichtliche Entwicklung
Erbaut wurde das Schiefe Haus 144 Wie der Name des Hauses schon verrät, trägt es diesen aufgrund der extremen Schieflage von bis zu 10°. Es ist deshalb schief, weil im Laufe der Jahre der Untergrund zur Blau hin immer mehr nachgegeben hat und weil Bewohner bei Umbauten tragende Teile des Gebälks weggesägt haben.
1801 und 1836 hatte das Haus zwei verschiedene Eigentümer, aufgrund dessen wurde das Haus von Norden nach Süden in zwei Hälften aufgeteilt, welche durch zwei separate Treppen zu erreichen waren. Georg Molfeuter war der älteste verbürgte Hauseigentümer des 'Schiefen Hauses'. Nach dem 2. Weltkrieg ging das 'Schiefe Haus' im Jahre 1950 in das Eigentum der Stadt Ulm über. Günther Altstätter, Architekt, kaufte das 'Schiefe Haus' 1994 für ca. 150.000 € von der Stadt. Die Sanierungskosten stiegen auf ca. 1.790 000 €.
Heutige Nutzung
Die Lage des Schiefen Hauses ist nahezu perfekt. Direkt am Haus vorbei fließt die malerische Blau, welche das Gefühl erwecken lässt, man befände sich in Venedig. Das 'Schiefe Haus' ist heute ein G stehaus mit 11
Hotelzimmern und 23 Betten. Die alten Wände und Konstruktionen des Schiefen Hauses sind heute noch sehr gut durch Glasscheiben zu betrachten.
Betritt
man das Hotel,
so wird auch dem nüchternsten
Besucher ein Gefühl der
Beschwipstheit vermittelt. Spezielle Schlafstätten wurden angefertigt; mittels einer am Kopfende integrierten Wasserwaage
kann sich der Bettbenutzer
über seine tatsächliche
Schieflage orientieren.
103 € und ein Doppelzimmer 134 € inklusive
Frühstück kostet.
Das Rathaus
Die geschichtliche Entwicklung
Der älteste Bauteil im Bereich des jetzigen Rathauses war ein Gewandhaus, das etwa an der Stelle des heutigen Rathausnordflügels stand. Das Gewandhaus 135 ) ist auch als Kaufhaus 136 ) oder Gerichtshaus 1383) erwähnt, weil es bereits im Erdgeschoss eine nach Norden offene Laube hatte, in dem das Niedergericht öffentlich tagte. Dieses Gewandhaus stand noch bis in die Zeit vor 1539, als an seiner Stelle der neue Rathausnordflügel errichtet wurde. 1419 wurde das Geb ude erstmals als Rathaus bezeichnet. Im Laufe des 15. Jahrhunderts erhielt der Ratssaal in gotischer Architektur gerahmte Fenster auf der Südseite sowie die auf der Ostseite gelegenen Doppelfenster. Die reich verzierte astronomische Uhr wurde um 1520 angebracht . In der Zeit vor 1539 begann man das alte Gewandhaus im Norden des Rathauses niederzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dabei wurde die nördliche Außenfront etwas zurückgenommen. 1580 81 wurde die astronomische Uhr fertig gestellt. Bis heute noch ist sie in Betrieb und wurde zuletzt 1905 und 1967 repariert . Die reichhaltige Fassadenbemalung wurde auch auf den Altbau ausgedehnt und zeigt lehrhafte Darstellungen von Tugenden, Geboten und Lastern. Die Außenbemalung des Rathauses stammt aus der Zeit der Frührenaissance. Bereits um 1840 wurde erwogen das Rathaus umzubauen. 1900 wurde dann vorgeschlagen, das jetzige Rathaus auf Grund seiner maroden Baustruktur abzubrechen und am Donauufer ein neues Prestigeobjekt zu errichten. Dieser Vorschlag wurde allerdings nach langer Diskussion wieder verworfen und man einigte sich auf eine Renovierung des Gebäudes. Am 17.12.1944 brannte das Rathaus vollständig aus, lediglich die unteren gewölbten Räume blieben von dem verheerenden Feuer weitestgehend verschont. Im April
1951 konnte die Verwaltung im Rathaus jedoch schon wieder aufgenommen werden.
Die Bemalung des Rathauses
Die heute zu sehende Malerei stammt aus dem Jahre 1900, als die von der Witterung größtenteils zerstörte Bemalung wiederhergestellt wurde. Die graphischen Vorlagen der Gemälde kommen aus Bildvorlagen von Johannes Schwarzenberg
1531 herausgegebenen
Werken „Büchle
Memorial“ und De officiis , die damals in
Ulm sehr bekannt
waren. Der größte Teil der Zeichnungen
basiert aber auf den Vorlagen
von „Büchle Memorial“.
Die Malereien am
Südgiebel des Rathauses
zeigen die Wirtschaftskraft der einstigen Freien
Reichstatt.
Der Metzgerturm
Die geschichtliche Entwicklung des Metzgerturms
Erbaut wurde der Metzgerturm
1345 und diente früher einzig als Gefängnis. Wegen seiner
außergewöhnlichen
Neigung von 2,05 m an seiner Spitze wird er in
Die Sage des Metzgerturms
Die freie Reichsstadt Ulm musste einst viele Tiefschläge hinnehmen. Die Ernte wurde vom Hagel komplett zerstört und das Vieh fiel den damaligen Seuchen zum Opfer. So wurde damals nicht nur das Brot, sondern auch das Fleisch ziemlich teuer. Daraufhin kamen die Ulmer Metzger auf die Idee, die Würste um die Hälfte kleiner zu machen, jedoch den doppelten Preis dafür zu verlangen. Die Ulmer Hausfrauen, von der Idee der Metzger nicht gerade angetan, waren jedoch anderer Meinung und sie forderten die Metzger auf, so viel Wurst zu bekommen wie sie früher erhalten haben und dafür den gleichen Preis zu bezahlen. Da sich die Hausfrauen schließlich vor den Metzgerläden zusammentrafen und mit geschwungenen Besen und Wellhölzern sich ihr Recht suchten, kam die ganze Sache vor den damaligen Bürgermeister. Dieser ließ, um die Angelegenheit genauer zu untersuchen, sämtliche Metzger Ulms in die Turmstube des Metzgerturms zusammenrufen, wo sie sich auch zur vorgeschriebenen Zeit, vom schlechten Gewissen geplagt, einfanden. Als endlich der Bürgermeister mit Zornesröte im Gesicht und drohend erhobener Faust die Turmstube betrat, bekamen es die Herren Übeltäter so mit der Angst zu tun, dass sie ein paar Schritte zurückwichen und sich allesamt in einer Stubenecke zusammendrängten .Da die Metzger, damals alle sehr gut bemannt, das Fasten aber selber noch nie gelernt hatten und darum allesamt einen stattlichen Bauch unter der gewölbten Weste herumtrugen, war es kein Wunder, dass bei der einseitigen Belastung der Turm aus den Fugen geriet und sich bedenklich nach jener Seite neigte, auf der die Ulmer Metzger standen. Zwar bekamen künftig die Würste in Ulm wieder ihr richtiges Gewicht, der Turm aber, den man seit jener Angelegenheit Metzgerturm' nennt, konnte sich nicht wieder aufrichten. Er blieb für alle Zeit schief.
Das Schwörhaus
Die Geschichte des Schwörhauses
Das erste Ulmer Schwörhaus wurde Mitte des 1 Jahrhunderts errichtet. Es war schon früher ein sehr bescheidener Bau, in dem der damalige Bürgermeister den alljährlichen Schwörakt leistete. Aus baulichen Gründen musste das Schwörhaus 1612 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. 1618 wurde der nunmehr prachtvolle neue Bau fertig gestellt. Das Haus wurde damals für kulturelle Einrichtungen wie der Stadtbibliothek genutzt.
1785 wurde das Schwörhaus durch einen Brand in Schutt und Asche gelegt wobei es in den Jahren
1789 90 wiederaufgebaut wurde. 1802 wurde Ulm bayerisch, der Schwörtag wurde abgeschafft und der Balkon wurde abgerissen. 1898 konnte die Stadt das Schwörhaus zurück erwerben, da es vorher im Besitz Württembergs war. Der nunmehr fast hundert Jahre alte Bau wurde nun umfassend umgebaut und neu gestaltet.1908 zogen das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek in das Haus und
1909 11 wurde der Balkon wieder hergestellt. Während des zweiten Weltkrieges und dem am
17.12.1944 stattfindenden Luftangriffes auf Ulm wurde das Schwörhaus erneut zerstört und erhielt mit der Wiedereinführung der Schwörfeier 1949 seine traditionelle Bedeutung wieder zurück. 1954 war der Wiederaufbau des Schwörhauses dann endgültig abgeschlossen.
Heutige Nutzung des Schwörhauses
Heute ist im Schwörhaus das Stadtarchiv untergebracht. Jedes Jahr am Schwörmontag findet auf dem Balkon des Schwörhauses die Schwörrede des regierenden Oberbürgermeisters statt. In der etwa einstündigen Rede legt er dabei Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und stellt den Bürgern die Pläne für das nächste Jahr vor. Die Rede endet traditionell mit der alten Schwörformel:
Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein, in den gleichen, gemeinsamen und redlichen
Dingen, ohne allen Vorbehalt wie in der Vergangenheit.“
Die Bundesfestung Ulm
Geschichte der Bundesfestung
Nach den Napoleonischen Kriegen 1815 sah es die politische und militärische Führung des Deutschen Bundes als seine Hauptaufgabe den Staat nach außen hin zu schützen. Dazu kam es nach dem Bau von Landesfestungen z.B. in Koblenz und Ingolstadt auch zum Bau von Bundesfestungen in Mainz, Raststatt und eben auch in Ulm. Die Bundesfestung in Ulm sollte zum Rückhalt einer in Südwestdeutschland agierenden Armee werden. Außerdem war sie auch als Ausgangspunkt für mögliche Angriffe gegenüber Frankreich gedacht. Die Bundesfestung hat ihren Namen daher, da sie direkt vom Deutschen Bund finanziert wurde. Die Gelder hierzu stammten oft aus den
französischen Kriegsentsch digungen von 1815.
Die Bundesfestung Ulm wurde von Major von Prittwitz 1842 bis 1 59 erbaut. Dem Bau vorangegangen waren 3 Jahre Planung in denen die Entwürfe mehrmals geändert wurden. Die damaligen Baukosten der Bundesfestung betrugen 16,5 Millionen Gulden. Anstatt des mehrfach gewinkelten, aufwendig zu sichernden Wallverlaufs früherer Zeit, sollte die neue Festung lange, gerade Abschnitte besitzen. Prittwitz projektierte um den Stadtkern Ulms herum einen weiten polygonalen Festungsring die Stadtumwallung , der bis auf den Michelsberg und auf die andere Donauseite heutige Stadt Neu Ulm) reichte. Außerdem sah er vor, an wichtigen Geländepunkten rings um die Stadt eigenständige Forts zu errichten. Im Jahre 1848 waren zwischenzeitlich über
8000 Mann beim Festungsbau beschäftigt, wobei die Arbeiter einen Tageslohn von 40 Kreuzer hatten, zum Vergleich, eine Maß Bier kostete damals 8 Kreuzer. Die Festung war für 5000 Mann im Friedensfall vorgesehen, konnte aber im Ernstfall bis zu 20.000 Soldaten aufnehmen. Durch einen entsprechenden Ausbau hätte die Festung zur damaligen Zeit bis zu 100.000 Menschen Platz geboten. Zum Vergleich, Ulm hatte damals lediglich um die 16.000 Einwohner. Nach Fertigstellung der Anlage 1859, war diese eine der größten und modernsten Anlagen Europas. Die Festung wurde anschließend mehrmals in Verteidigungsbereitschaft versetzt, wurde allerdings nie in eine Kriegshandlung miteinbezogen. 1866 zerfiel der Deutsche Bund und 1871 übernahm das Deutsche Reich die Festung. Die Festung wurde daraufhin verstärkt und eine verbesserte Geschütztechnik installiert, welche allerdings um 1900 erneut verstärkt wurde. 1938, vor Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Festungsstatus in Ulm aufgelöst.
Bedeutungen der Bundesfestung für Ulm
Ulm wurde durch die Festung zur großen Garnisonsstadt und ist es bis heute geblieben. Da die Bundesfestung nie direkten Kriegseinwirkungen ausgesetzt war und weil sie von den Bestimmungen des Versailler Vertrags verschont blieb, sind ganz erhebliche Teile erhalten geblieben.
Die Neue Straße
Die Geschichte der Neuen Straße
Die Überlegungen für den Bau der Neuen Straße liegen schon über 80 Jahre zurück. Damals gab es konkrete Vorstellungen ber eine Ost-West Verbindung in Ulm. Diese Ost- West Verbindung sollte die durch das steigende Verkehrsaufkommen überlastete alte Route über die Hirschgasse entlasten. Da das Projekt allerdings Eingriffe in die mittelalterliche Stadtstruktur und die Zweiteilung der Stadt bedeutet hätte, wurde es nicht realisiert. Nach dem zweiten Weltkrieg, besonders nach den
Bombennächten 1944 45, welche die Altsstadt von Ulm schwer trafen, wurden die alten Planungen von damals wieder aufgegriffen. 1948 beschloss der Gemeinderat den Bau der Neuen Straße und
1953 war offizieller Baubeginn. Viele ausgebrannte Ruinen, darunter auch der Musikpavillon auf dem Hauptwachplatz, fielen der geplanten vier - bis siebenspurigen Stadtautobahn zum Opfer.
Vor allem die Verkehrsbelastung rund um das Rathaus nahm in den folgenden Jahren drastisch zu.
In den siebziger Jahren kamen dann einige Überlegungen auf, die Neue Straße zu untertunneln. Leider hatte man damals keine passende Finanzierung parat und die Überlegungen wurden wieder verworfen. 1989 dann fasste der Gemeinderat einen Beschluss zur Untertunnelung, den allerdings ein Bürgerentscheid am 16.12.1990 mit 81,7% Gegenstimmen wieder zunichte machte. Am
17.10.2001 beschloss der Gemeinderat dann schließlich den Bau eines Parkhauses am Rathaus.
damalige Verkehrbelastung Neue Stra e
Jahr |
Zinglerstra e |
Rathaus |
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Die Neue Straße heute
Das neue Parkhaus, welches durch lang anhaltende Ausgrabungen behindert wurde, soll nach Beendigung der Bauarbeiten knapp 550 Fahrzeugen Platz bieten. Der Berliner Architekt Stephan Braunfels wird zwei der insgesamt drei Geb ude in der Neuen Straße errichten: Dazu gehört das Geb ude der Sparkasse Ulm und das neue Markenkaufhaus Münstertor“, welches von August Inhofer, Besitzer des gleichnamigem Möbelhauses, finanziert wird. Im dritten Geb ude, welches im Frühjahr 2007 fertig gestellt werden soll, findet die Sammlung Weishaupt ihren Platz.
Die Universität Ulm
Die Geschichte der Universität Ulm
1959 formierte sich eine städtische Bürgerinitiative, der Arbeitskreis Universität Ulm. Im März
1961 legte der Arbeitskreis dann seine Gründungsdenkschrift vor. Aus anfänglicher Konkurrenzsituation, in der sich Ulm mit Konstanz befand, wuchs schließlich die Überzeugung, dass in beiden Städten Universitäten angesiedelt werden sollten. 1966 stimmte der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg einer Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Hochschule in Ulm zu und somit stand nichts mehr im Wege, um am 25. Februar 1967 die Universität Ulm zu gründen. Der Bau der Universität sollte damals fix gehen, es durfte nicht zu teuer werden und die Gebäude sollten eine einfache leicht zu ergänzende Anordnung haben, jedoch sollte dabei die Flexibilität im inneren
nicht darunter leiden. Man entschied sich daher für eine Kreuzbauweise. Vier solcher Kreuzbauten bilden zusammen in der Mitte einen Hof, worin sich Platz für Hörsäle und Labors ergaben. So wurde aus vielen Kreuzen ein Häusernetz erstellt, welches auch jederzeit erweitert werden kann. Allerdings bringt diese Bauweise nicht nur Vorteile, Tageslicht z.B. dringt nur ganz schlecht ins Innere der Eingangshallen vor. Eine Volluniversität ließ sich in der Neugründungsphase allerdings nicht realisieren, deshalb setzte man den Schwerpunkt auf die medizinisch naturwissenschaftlichen Fächer. In der Gegenwart charakterisieren Naturwissenschaften, Medizin und Ingenieur-Wissenschaften, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik das Ulmer Wissenschafts-Profil.
Kleine Chronik der Universität Ulm
März 1961 |
Der Arbeitskreis 'Universität Ulm' legt der Öffentlichkeit eine Denkschrift vor, in der die Argumente für eine weitere baden- württembergische Universität in Ulm dargelegt werden |
Januar 1966 |
Der Ministerrat stimmt dem 'Bericht des Gründungsausschusses für die Errichtung der Medizinisch Naturwissenschaftlichen Hochschule Ulm' zu |
Januar 1967 |
Aufnahme des Forschungsbetriebes |
Juli 1969 |
Grundsteinlegung für die Neubauten auf dem Oberen Eselsberg |
Januar 1982 |
Bildung des Universitätsklinikums Ulm |
April 1990 |
Baubeginn Universität II (Ingenieurwissenschaften) |
Februar 1995 |
Übergabe des 2. Bauabschnitts der Universität West (Ingenieurwissenschaften) |
Das Stadthaus
Die Entwicklung des Stadthauses
Dankwart Guratzsch, ein preisgekrönter Architekt, sagte einmal: „Man muss den Bauplatz, einen der heikelsten in der Bundesrepublik und vielleicht in der deutschen Architekturgeschichte, vor Augen sehen: den Münsterplatz von Ulm . Dieses Zitat zeigt, wie schwierig es für die Ulmer und vor allem für die Architekten war, den Münsterplatz zu gestalten. Einerseits wollten die Ulmer den
Münsterplatz jahrelang freihalten, um den ungestörten Blick aufs Münster zu waren, andererseits wollten sie ein Geb ude welches das Münster nicht übertrumpft oder gar die Ansicht des gesamten Münsterplatzes verschandeln würde. 105 Jahre lang rangen die Ulmer um die Gestaltung des Münsterplatzes. Es wurden insgesamt 17 Wettbewerbe und Entwurfsvorlagen dokumentiert. Zahlreihe Volksabstimmungen, mehrere Fehlstarts und viele geführte öffentliche Debatten gingen dem heutigen Stadthaus voraus, solange bis 1986 ein Entwurf des amerikanischen Stararchitekten Richard Meier ausgewählt wurde. Es war damals eine Sensation sich für solch einen Entwurf zu entscheiden, doch selbst die größten Kritiker, vor allem die Denkmalpfleger, fanden diesen Entwurf geradezu genial. Mit Hilfe eines Bürgerentscheids wurde damals auch der wütende Versuch des Vereins „Alt-Ulm“, das Projekt noch zu kippen, überstanden. Einige der wichtigsten europäischen Projekte Meiers, neben dem Stadthaus Ulm, waren unter anderem das Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt, das Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona sowie dem Getty Center in Los Angeles.
Im November 1993 wurde das neue Stadthaus, erbaut nach dem neuesten Architekturstil, offiziell eröffnet. Allerdings scheiden sich bis heute die Geschmäcker an dem weiß verputzten, dreistöckigen Pavillon.
Die heutige Nutzung des Stadthauses
Das Stadthaus ist heute Ausstellungs- wie Veranstaltungsort, Bürgerforum und Anlaufstelle für Touristen. Es ist heute auch eine kulturelle Institution, die Schwerpunkte liegen hierbei auf der zeitgenössischen Kunst sowie Musik und Förderung junger Künstler. Außerdem ist der Stadthaussaal ein Forum der Ulmer, der Universität und der Wissenschaftsstadt Ulm. Hier finden regelmäßige Diskussionen und Vorträge von Prominenten und Politikern statt. Im Gebäude befindet sich außerdem auch ein Cafe-Restaurant. Der Licht durchflutete Saal reicht über zwei Geschosse, ist acht Meter hoch und hat eine Grundfläche von 350 Quadratmetern. Je nach Bestuhlung bietet der Saal für bis zu 300 Personen Platz.
Die Stadt Ulm heute
Die Universitätsstadt Ulm gehört heute mit ihren gut 120.000 Einwohnern zu den kleinsten
Großstädten im Land. Sie erstreckt sich auf rund 119km , was einer Bevölkerungsdichte von etwa
1000 Einwohnern pro km entspricht. Die nächst größeren Städte sind im Nordwesten, Stuttgart, etwa 100km entfernt und im Südosten, München, etwa 150km entfernt. Ulm wird heute auf der württembergischen Seite vom Alb - Donau Kreis begrenzt. Am anderen Ufer der Donau grenzt die bayrische Stadt Neu Ulm an. Im Südwesten, der Stadt vorgelagert, liegt das Industriegebiet Donautal, welches sich auf einer Fläche von rund 345 Hektar erstreckt. Dort sind wichtige Arbeitgeber wie die Wieland Werke, Gardena, Ratiopharm oder Iveco angesiedelt. Seit 1828 wurden insgesamt 13 Gemeinden und Gemarkungen in die Stadt eingegliedert. Ulm besteht heute aus insgesamt 18 Stadtteilen. Von den gut 120. 00 Einwohnern der Stadt sind etwa 45% Christen und etwa 33% Protestanten. Im Juni 2004 fand hierzu der 95. Deutsche Katholikentag statt. Im Jahre 2004 feierte Ulm außerdem den 1150 Jahrestag der ersten urkundlichen Erw hnung der Stadt und auch Ulms bekannteste Persönlichkeit, Albert Einstein, wäre 125 Jahre alt geworden.
Das Wappen der Stadt Ulm
Das Stadtwappen ist seit 1351 bekannt. Bis zum Jahre 1803 trug es einen Reichsadler als Zeichen der freien Reichsstadt. Seit diesem Zeitpunkt zeigt das Stadtwappen nur noch die Farben schwarz und weiß, welche allerdings seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar sind. Eine genaue Bedeutung des Wappens ist allerdings nicht bekannt.
Steckbrief der Stadt Ulm
Die Stadt Ulm |
|
Bundesland: |
Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: |
Tübingen |
Region: |
Donau-Iller |
Landkreis: |
Stadtkreis |
Höhe: |
458 - 645 m ü. NN |
Fläche: |
118,69 km² |
Einwohner: |
120.107 31. Dezember 004) |
Bevölkerungsdichte: |
1.012 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: |
17,4 % 2003) |
Stadtgliederung: |
18 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 89073 Ulm |
Politik |
|
Oberbürgermeister: |
Ivo Gönner (SPD) |
Referate über:
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