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Auf der Erde gibt es arme und reiche Staaten. Die Unterschiede im Wohlstand der Bewohner, in der Art der Wirtschaft und in der Abhängigkeit vom Ausland sind zwischen den einzelnen Staaten sehr groß.
Aufgrund dieser Unterschiede versucht man, die Staaten in drei Welten einzuteilen:
Zur Ersten Welt zählt man die reichen Industriestaaten mit Marktwirtschaft.
Zur Zweiten Welt rechnet man die industrialisierten Staaten des ehemaligen Ostblocks, die heute den Übergang von der Zentralverwaltungswirtschaft zur Marktwirtschaft versuchen.
Die restlichen Staaten werden mit dem häufig verwendetem Begriff Dritte Welt zusammengefaßt. Zwischen diesen Staaten gibt es große Unterschiede. Es gibt große und kleine, dicht besiedelte und dünnbesiedelte, rohstoffarme und rohstoffreiche Entwicklungsländer.
Die Einkommensverhältnisse innerhalb dieser Staaten sind äußerst unterschiedlich. Meist steht einer kleinen Anzahl von Wohlhabenden die Masse der Armen gegenüber.
Als Schwellenländer bezeichnet man jene Staaten der Dritten Welt, deren wirtschaftliche Entwicklung schon recht weit fortgeschritten ist. Sie befinden sich an der Schwelle zu einem Industrieland. Doch auch in den Schwellenländern gibt es viele Menschen, die in großer Armut leben.
In den ärmsten Entwicklungsländern herrscht für den Großteil der Bevölkerung eine für uns nicht vorstellbare Armut. Für viele Arbeitswillige ist es, wegen fehlender Schulbildung, nicht möglich ihr Elend aus eigener Kraft zu überwinden.
Die Prognose des Weltbevölkerungsberichtes 1990 übertrifft alle bisherigen alarmierenden Meldungen. Während in Europa die Bevölkerungszahl fast gleich bleibt, erreicht Afrika mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von drei Prozent einen Zuwachs, wie ihn bisher kein Kontinent in der Geschichte der Menschheit hatte. Die Tatsache, daß es in Afrika besonders viele sehr arme Entwicklungsländer gibt, weist bereits auf einen wichtigen Zusammenhang hin: Bei großer Armut wächst die Bevölkerungszahl besonders schnell.
Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Ursachen für die "Bevölkerungsexplosion":
n Durch moderne medizinische Erkenntnisse und eine verstärkte ärztliche Versorgung ist es in einigen Teilen der Dritten Welt gelungen, die Lebenserwartung zu steigern.
n Eine große Anzahl von Kindern bedeutet für viele Eltern in der Dritten Welt eine bessere Versorgung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und vor allem im Alter. Kinderreichtum ist - ausschließlich wirtschaftlich betrachtet - für die Masse der Bevölkerung sinnvoll, zumal die Kosten für das Aufziehen der Kinder gering sind.
n In manchen Kulturen und Religionen gelten viele Kinder noch immer als Segen, Maßnahmen zur Geburtenkontrolle dagegen als unerlaubtes Eingreifen in den Willen Gottes.
In vielen Staaten versuchen die Regierungen, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Die Erfolge sind jedoch gering, weil sich an der Armut nur wenig ändert.
In Indien zum Beispiel begnügte man sich nicht mit Aufrufen und Beratungen. Eine große Anzahl von Menschen wurde dazu gezwungen, sich sterilisieren zu lassen. Dies kostete nicht nur viel Geld, sondern stieß immer mehr auf Widerstand.
Die Bevölkerungsprobleme der Dritten Welt kann man nicht mit einer Ursache allein erklären. Langfristig müßte der Wohlstand aller Menschen in den Entwicklungsländern gehoben werden. Das wäre wahrscheinlich die beste Voraussetzung für einen Rückgang der Kinderzahl.
Wie stoppt man das Bevölkerungswachstum?
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Eine Welt der Satten und der Hungrigen. Während es bei uns und in den anderen Industriestaaten viel zu viele Übergewichtige gibt, müssen in Afrika und Südamerika viele Menschen hungern.
In den meisten Staaten der Dritten Welt muß der Großteil der Bevölkerung hungern, während die wenigen Reichen Nahrung im Überfluß zur Verfügung haben. Das Ernährungsproblem liegt hier nicht an einem etwaigen Nahrungsmittelmangel, sondern an der fehlenden Kaufkraft der Armen. Eine Erhöhung der Produktion von Nahrungsmitteln beseitigt Hunger und Fehlernährung nicht, wenn die Armen keine Arbeit und damit kein Einkommen haben.
Die Preise, die Bauern für Nahrungsmittel erhalten, werden von vielen Regierungen der Entwicklungsländer niedrig gehalten: So kann die städtische Bevölkerung Grundnahrungsmittel preiswert kaufen. Zudem fördern viele Regierungen stärker den Export von Nahrungsmitteln als den Anbau für die eigene Bevölkerung. Für die Bauern fehlt so der Anreiz, Nahrungsmittel für die einheimische Bevölkerung zu erzeugen. Die einflußreichen Bevölkerungsschichten richten die landwirtschaftliche Erzeugung weiter auf den Export aus . Mit den Erlösen bezahlen sie den Import von Gütern sowie ihre
Zinsen und Schulden. Hunger und Fehlernährung sind durchaus auch "hausgemachte" Probleme.
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Mittelwerte bei Angaben zur Nahrungsmittelversorgung sind trügerisch. Besonders, wenn es - wie in den Entwicklungsländern - extreme Unterschiede zwischen arm und reich gibt. Im indischen Bundesstaat Maharastra (Hauptstadt Bombay) stehen den Reichsten fast doppelt so viele Joule zur Verfügung wie den Armsten.
Damit Regierungen der Entwicklungsländer weiterhin Schulden zurückzahlen können, muß der Export - auch von landwirtschaftlichen Produkten - angekurbelt werden.
Wenn in den Entwicklungsländern weiterhin zuwenig Nahrungsmittel für hungernde Menschen , dafür aber Futter für Schweine und Nahrungsmittel für den Export angebaut werden, ist der Kampf gegen den Hunger nicht zu gewinnen.
Nicht immer treffen alle angeführten Erklärungsversuche in gleicher Weise für ein bestimmtes Land zu. Auch andere Erklärungsansätze sind möglich, etwa Krieg oder Naturkatastrophen. Eines muß aber leider festgestellt werden: Hunger ist nicht nur Schicksal - Hunger wird oft gemacht!
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