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Referat Feldbodenkunde

geographie referate

geographie referate

Feldbodenkunde

Einleitung:

Das Exkursionsgebiet befindet sich im nord- westlichen Randbereich der Wittlicher Senke. Die Wittlicher Senke besteht vorwiegend aus Gesteinen der Kreuznacher und Wadener Fazies des Oberrotliegenden. Es handelt sich um rote, feinkörnige Sandsteine, Tonsteine und Hangklomerate. Diese klastischen, erodierten Sedimente bestehen zum Teil aus dem der Wittlicher Senke anschließenden devonischen Material.

Die Senke ist von Süd-Westen nach Nord-Osten während der varistischen Gebirgsbildungsphase eingebrochen, wobei Sprungverwerfungen im Nord- Osten von bis zu 900 m entstanden. Während des Quartärs durchfloß die Mosel, entweder in Form zweier Mäander oder in Form einer Stromgabelung die Wittlicher Senke. Dabei kam es zunächst zur Ablagerung und nachdem sich der Fluß eingetieft hatte, zur Auswehung von lößhaltigem Material. Diese Ablagerungen erreichen in den tiefsten Lagen eine Mächtigkeit von bis zu 15 m.

Standort 1:

Lokalität: Staatsforst Wittlich

Forsthaus Failz

Süd- Östlich von Hupperath

Randbereich Moseleifel / Wittlicher Senke

Höhe über NN: 330 m

Relief: Kuppenlage, schwach geneigt 2 - 3ø (N1) Vegetation: Perlgras-Buchenwald Nutzung: Forstwirtschaft Geologie: Laubach Unterstufe (dzo 2), Grauwacken des Devons

Humusform:

Ol 4 cm; Of 2 cm; Oh = Rohhumus

Profilbeschreibung:

0 - 3 cm Ah Bodenart: s/lU Durchwurzelung: W2-3

Gefüge: Subpolyeder-Krümel Farbe: 5YR 2/3

Skelettanteil: keiner Übergang: deutlich wellig

Lagerungsdichte: Ld 2

3 - 10 cm Cv Bodenart: s/lU Durchwurzelung: W2-3

Gefüge: Kohärent/Einzelkorn Farbe: 5YR 3/6

Skelettanteil: X3 Übergang: -Lagerungsdichte: Ld 3-4

Bodentyp: Ah-Cv-C auf saurem Ausgangsgestein -> Ranker

Zum Standort:

Das Gefüge bedingt einen geringen Feinporenanteil, da der Anteil der Tonfraktion gering ist. Somit ist der Boden mittel- bis grobporig. Das Aufgangsgestein ist karbonatfrei, somit bildet sich ein Ranker und keine Rendzina aus. Aufgrund der Nadelbaumeinsprenkelungen versauert der Boden lokal und ist dort nährstoffarm. Es ist ein leichter Lößschleier zu erkennen, der lokal aufgeweht wurde. Er ist aufgrund der Kuppenlage nur äußerst geringmächtig.

Standort 2:

Lokalität: Staatsforst Wittlich

Forsthaus Failz

westlich des Forsthauses

Höhe über NN: 250 m Hangneigung: 5-6ø Exposition: SSW

Vegetation: Perlgras-Buchenwald

Nutzung: Forstwirtschaft

Geologie: Devonischer Rötelschiefer

Humusform:

Ol, Of = 2-3cm -> modriger Mull

Profilbeschreibung:

0 - 5 cm Ah Bodenart: lU Durchwurzelung: W4

Gefüge: Krümel Farbe: 5YR 3/4

Skelettanteil: Gr1 Übergang: wellig, undtl. Lagerungsdichte: Ld 2 pH: 4,6

5 - 30 cm Al Bodenart: uL Durchwurzelung: W2

Gefüge: Subpolyeder Farbe: 5YR 5/8

Skelettanteil: X3 Lagerungsdichte: Ld 2-3 pH: 4,6

30 -45 cm Bt Bodenart: tL Durchwurzelung: W2

Gefüge: Subpolyeder Farbe: 5YR 4/8

Skelettanteil: X3 Lagerungsdichte: Ld 3 pH: 6,6

>45 cm II fl Bt Bodenart: tL Durchwurzelung: W1

Gefüge: Subpolyeder Farbe: 5YR 3/6

Skelettanteil: X3 Lagerungsdichte: Ld 4 pH: 6,7

Bodentyp: Ah-Al-Bt-IIflBt -> Parabraunerde

Zum Standort:

Zur Pedogenese führte hier die Tonverlagerung. Der Ton wurde aus dem Al- Horizont ausgewaschen und in den Bt eingeschwemmt. Aufgrund des niedrigen pH- Wertes im Al-Horizont kommt es zur Lessivierung. Dies kann jedoch erst geschehen, wenn das CaCO3 im Al-Horizont ausgewaschen ist. Wenn der pH 6,5 übersteigt und der Karbonatgehalt in den unteren Bodenschichten steigt, kommt es zur Koagulation im Bt-Horizont.

Im II fl Bt - Horizont kommt es zu einer Steigerung des Skelettanteil. Diese

ist durch periglaziale Permafrostbedingungen bedingte Fließerden entstanden.

Standort 3:

Lokalität: Staatsforst Wittlich

Forsthaus Failz

westlich des Forsthauses

Höhe über NN: 240 m

Hangneigung: 8ø, Exposition N (Übergang Mittelhang/Hangfuß) Vegetation: Perlgras-Buchenwald

Nutzung: Forstwirtschaft

Geologie: Unterdevon Kondel Unterstufe (dzo3) Humusform: Ol, Of = 3cm -> modriger Mull

Profilbeschreibung:

0 - 5 cm Ah Bodenart: uL Durchwurzelung: W3-4

Gefüge: Krümel Farbe: 2,5YR 3/3

Skelettanteil: X1 Übergang: undtl. Lagerungsdichte: Ld 2 pH: 4,7

5 - 40 cm Bv Bodenart: utL Durchwurzelung: W2

Gefüge: Krümel Farbe: 2,5YR 3/6

Skelettanteil: X2 Lagerungsdichte: Ld 3 pH: 4,7

> 40 cm Bv/Cv Bodenart: tL Durchwurzelung: W1

Gefüge: Subpolyeder Farbe: 10R 3/4

Skelettanteil: Gr2 Lagerungsdichte: Ld 3-4 pH: 5,0

Bodentyp: Ah-Bv-Bv/Cv -> Braunerde

Zum Standort:

Bei diesem Boden handelt es sich um eine Braunerde mit ausgeprägten Bv- Horizont.Sie entstand aus kalkarmen und silikatischem Ausgangsgestein im gemäßigt-humiden Klimabereich. Die Tonmineralneu- und umbildung erfolgt vor allem durch die Silikatverwitterung. Der neben der Verlehmung verlaufende Prozeß der Verbraunung (Bildung von Fe(III)-Oxiden, z.B. Goethit ) führt dazu, daß primäre und sekundäre Mineralbestandteile den Boden braun bis rötlichbraun verfärben.

Die Tonverlagerung bei der Braunerde ist weiter vorangeschritten als bei der Parabraunerde, dies macht sich durch die größeren farblichen Unterschiede der Horizonte bemerkbar.

Standort 4:

Lokalität: Staatsforst Wittlich

Forsthaus Failz

westlich des Forsthauses unterhalb Standort 3

Höhe über NN: 240 m

Hangneigung: 3ø

Vegetation: Erlen-Eschenwald

Nutzung: Forstwirtschaft

Geologie: aluviale Sedimentanlagerungen des umliegend anstehenden Ausgangsgesteins der unterdevonischen Kondel-Unterstufe und Hangmaterial (Koluvium).

Humusform: L-Mull

Profilbeschreibung:

0 - 3 cm Ah

Bodenart: uL

Durchwurzelung: W3

Gefüge: Krümel

Farbe: 7,5 YR 4/6

Skelettanteil: X1 Übergang: undtl. pH: 5,7

3 - 35 cm M Bodenart: uL Durchwurzelung: W2

Gefüge: Sub-/Polyeder Farbe: 7,5YR 4/6

Skelettanteil: X1 pH: 5,9

35 -60 cm MGo

Bodenart: uL

Durchwurzelung: W1-2

Gefüge: Polyeder

Farbe: 7,5 YR 4/4

Skelettanteil: X1 pH: 6,2

>60 cm Gr Bachbettkiesel (nicht gesehen)

Bodentyp: Ah-M-MGo-Gr -> Auengley / Brauner Auenboden

Zum Standort:

Der charakteristische Bodenbildungsprozeß hier ist die Vergleyung. Es werden im Bereich des Gr-Horizontes (wassergesättigtes luftarmes Milieu) unter der Einwirkung organischer Stoffe und anaeroben Mikroben Fe und Mn Ionen reduziert und gelöst. Die führt zu einer Ausbleichung und zeigt sich in einer grau- braunen Färbung. Mit steigendem Wasserspiegel werden die gelösten Ionen nach oben transportiert und dann im MGO-Horizont ausgefällt. Dies hängt vor allem vom Zutritt des Sauerstoffs ab. Es sind also oxidierende und reduzierende Faktoren.

Der L-Mull zeigt als aktivste Humusform eine gute Zersetzung.

Standort 5:

Lokalität: Staatsforst Wittlich Westlich Oberbergweiler Nordöstlich Bergenhof

Höhe über NN: 340 m

Relief: Ebene

Vegetation: Grünland + Hainbuchen-Kiefernwald

Nutzung: Forstwirtschaft

Geologie: Graulehm auf Grauwacke mit aufliegendem Lößschleier Humusform: Ol = 1 cm, Of 3-4 cm, Oh 0,5cm -> rohhumusartiger Moder Profilbeschreibung:

0 - 5 cm Ah Bodenart: usL Durchwurzelung: n.b.

Gefüge: Sub-/Polyeder Farbe: n.b.

Skelettanteil: n.b. Übergang: deutlich pH: 3,4

5 -

45 cm Sw

Bodenart: usL

Durchwurzelung:

n.b.

Gefüge: Sub-/Polyeder Farbe:

unten marmoriert

Skelettanteil: n.b. pH: 3,6

>45 cm IISd Bodenart: usL Durchwurzelung: W1-2

Gefüge: Kohärent Farbe: oben marmoriert

Skelettanteil: n.b.

Bodentyp: Ah-Sw-IISd -> primärer Pseudogley

Zum Standort:

Bei diesem Boden handelt es sich um einen primären Pseudogley, einem Boden mit einem stauwasserleitenden Horizont über einem stauenden Horizont. Die Staunäße wird durch reliktische Graulehme aus dem Tertiär hervorgerufen, diese bilden als Verwitterungsprodukte Kaolinit. Kaolinit ist ein Zweischicht- Tonmineral und nicht Quellfähig. Der Sd-Horizont weist Fe-und Mn-Konkretionen auf, wobei es durch abwechselnde Naß-und Trockenphasen ( Sauerstoff in Aggregathohlräume

) zur Marmorierung kommt. Bei Wassersättigung kommt es zur Reduktion von Fe-

und Mn-Oxiden an den Porenrändern unter Mitwirkung organischer Reduktoren, die als Mumiefizierungsprodukte mit ins Aggregatinnere verlagert werden. Für die anschließende Oxidation ist wieder der Sauerstoff im Aggregatinnern oder in

den Grobporen verantwortlich.

Standort 6a+b:

Lokalität: Moseleifel, Südöstlich von Niersbach

Höhe über NN: 360 m Relief: 3-4ø Vegetation: Douglasienwald

Nutzung: Forstwirtschaft

Geologie: mittlerer Buntsandstein

Humusform: Ol = 2 cm, Of 1 cm, Oh 2,5cm -> Rohhumus

Profilbeschreibung 6a:

0 - 5 cm Ahe Bodenart: uS Durchwurzelung: n.b.

Gefüge: Einzelkorn Farbe: n.b. Skelettanteil: n.b.

5 - 20 cm Bv

Bodenart: ulS

Durchwurzelung: n.b.

Gefüge: Kitt -

Einzelkorn

Skelettanteil:

Farbe: n.b. n.b.

20-30 cm Bvs Bodenart: ulS Durchwurzelung: n.b.

Gefüge: Kitt - Einzelkorn Farbe: n.b. Skelettanteil: n.b.

>30 cm Cv Bodenart: uS Durchwurzelung: n.b Gefüge: Einzelkorn Farbe: n.b. Skelettanteil: n.b.

Bodentyp: Ahe-Bv-Bvs-Cv -> Podsol/Braunerde

Zum Standort:

Dieser Standort ist 2-geteilt, wobei beim Standort 6b Pseudovergleiungsmerkmale erkennbar sind, dieser ist eher als Pseudogley/Braunerde mit Podsolierungserscheinungen anzusprechen. Dies ist durch lokale wellige Einkerbungen der Landschaft entstanden (in den Mulden sammelt sich mehr Wasser).

Beim Standort 6a handelt es sich um eine Podsol/Braunerde. Im Humusbereich kommmt es hier zu Kornpodsolierungserscheinungen, welche durch einen niedrigen pH-Wert bewirkt werden.

Im Bv-Horizont erfolgt Verbraunung, im Bvs-Horizont kommt es zu einer

Anreicherung von Sesquioxiden durch Podsolierung.

Standort 7:

Hier sollten wir einen Rigosol sehen, welcher leider zugebuddelt wurde :-( Allgemeines über Rigosole:

Weinbergboden, früher Tieflockerung via Handumgrabung, alle 30-80 Jahre. Heute

öfter und maschinell. Einarbeitung von Fremdmaterialien (Löß, Schlacke, Kompost, Müll). Ein rigoter Horizont wird mit R gekennzeichnet. Oft werden Rigosole stark N-Gedüngt, da sie starker Auswaschung und Erosion unterliegen. Eine typische Horizontierung stellt Ap-R1(R2,R3,)-C dar. Der rigote Horizont hat eine Mächtigkeit von 60-80cm. Rigosole entstehen ausschließlich durch anthroprogenen Einfluß.



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