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Flexibilisierung der Arbeitszeit
In Deutschland wird unter der Normalarbeitszeit eine der Vollzeitbeschäftigung entsprechende Arbeitszeit zwischen 35 und 40 Stunden verstanden, die sich auf 5 Tage verteilt, in der Lage von montags bis freitags, tagsüber ausgeübt wird und in der Lage nicht variiert.
Demzufolge sind Teilzeitarbeit, regelmässige Wochenendarbeit, Schichtarbeit, die Arbeit mit dem längerem Ausgleichszeitraum usw. flexible Arbeitszeitformen. Nach der Statistik gehen über drei Viertel der Arbeitnehmer einer Tätigkeit nach, deren Arbeitszeit in diesem Sinne als flexibel bezeichnet werden kann.
Organisationsformen von Teilzeitarbeit
Neben der bekannten Form der Halbtagsarbeit gibt es neue oder weiterentwickelte Formen einer individuell verkürzten und flexibel gestalteten Arbeitszeit:
Halbwochen- oder Halbmonatsarbeit,
Job sharing
Festlegung einer individuell bestimmten Sollarbeitszeit für einen längeren Zeitraum mit der Möglichkeit einer Anpassung an die betrieblichen oder persönlichen Erfordernisse.
Job sharing
"Aufteilung eines Vollzeitarbeitsplatzes unter mehrere Arbeitnehmer, die sich die Verantwortung für die Aufgabenerledigung teilen und ihrem Vertragspartner solidarisch für die Aufgabenerledi-gung haften."
Neu ist die Beziehung zwischen den Arbeitnehmern, die sich einen Arbeitsplatz teilen.
Die Arbeitnehmer haben die Möglichkeit eigenverantwortlicher Zeitaufteilung und -gestaltung und größere Freiheit und Unabhängigkeit gegenüber dem Arbeitgeber.
Job sharing-Arbeitsverhältnisse können unterschiedliche Formen annehmen:
Nach Zahl der Job sharer (Zwei-Personen-Model ist am weitesten verbreitet)
zeitliche Aufteilung der verfügbaren Arbeitszeitmenge (weitgehend Halbierung der Arbeitszeit)
Nach der zeitlichen Gestaltung der Arbeitszeit: halbtägiger Wechsel, wöchentlicher Wechsel, Aufteilung der Wochenarbeitszeit nach ganzen Tagen.
Nach inhaltlicher Gestaltung der Arbeit: z.B. unterschiedliche Arbeitsinhalte mit verschiedenartigen Qualifikationsanforderungen an Job sharing-Partner (selten, dass beide Job sharer völlig unterschiedliche Aufgaben verrichten und über komplementäre Qualifiaktionsmerkmale verfügen)
Nach den arbeitsvertraglichen Bedingungen
Nach dem Geschlecht (das weibliche dominiert auch hier)
Nach der Art der ausgeübten Tätigkeit
"Das Ziel liegt darin, karriereorientierte, gehobene Berufspositionen, bei denen eine Reduzierung der Arbeitszeit oder eine Aufteilung zwischen zwei Teilzeitkräften nicht möglich ist, noch einmal neu zu strukturieren."
Teilzeitarbeit im wöchentlichen Wechsel
Bei dieser Form der Teilzeitarbeit ist der Wechsel zwischen einer Woche Arbeit und einer Woche Freizeit.
Sie wird hauptsächlich im britischen Bankwesen angewendet.
Die Beschäftigten sind mehrheitlich verheiratete Frauen, die nach Familiengründung und Kindererziehung wieder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen wollen.
Vorzeitiger Ruhestand
In den meisten westeuropäischen Industriestaaten liegt die offizielle Altersgrenze bei 65 Jahren. Ein Ausscheiden aus dem Arbeitsprozeß zu diesem Zeitpunkt ist jedoch keinesfalls der standarisierte Regelfall. Für Frauen und besonders belastete Berufsgruppen (Bergarbeiter, Fluglotsen,) sind die Altersgrenzen oft niedriger, zusätzlich existieren viele Wege in den Ruhestand.
Durch einen früheren Rentenbezug oder Überbrückungszahlungen aus anderen Haushalten sollten Arbeitsplätze für junge Arbeitskräfte freigemacht werden.
Gleitender Ruhestand
Durch hohe Belastungen im Arbeitsprozeß steigt die Zahl der gesundheitlich beeinträchtigten, in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkten, älteren Arbeitnehmer. Verkürzte Arbeitszeiten senken die Arbeitsbelastung dieser Beschäftigtengruppe und tragen gleichzeitig zur Erhaltung menschlicher Ressourcen in Gestalt von Wissen und langjähriger Erfahrung dieser Arbeitskräfte bei.
Im Gegensatz zur Frühverrentnerung bedeutet dies keine abrupte Ausgliederung aus dem Arbeitsprozeß. Das hat den Vorteil, daß die Anpassung an den völligen Ruhestand langsam eingeübt wird und ein Leben ohne Erwerbstätigkeit bedacht und organisiert werden kann.
Das freiwerdende Arbeitsvolumen muß entweder durch neue Arbeitskräfte ausgefüllt werden oder trägt zur Vermeidung von Entlassungen bei.
Quellen: Strategien zur Flexibilisierung der Arbeitszeit und zur Arbeitszeitverkürzung
Monika Langkau-Herrmann, Udo Scholten; Verlag neue Gesellschaft
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