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Das Ganze hat nur einen Haken: An den schneebedeckten Steilhängen besteht oft eine tückische Lawinengefahr, die für den Laien nicht erkennbar ist und daher oft unterschätzt wird. Die Folgen sind Lawinenunfälle, oft mit Todesfolgen ( im Alpenraum ca. 100 Todesopfer pro Jahr).
Die wichtigsten Faktoren für die Beurteilung sind:
Lockere Basis- und Zwischenschichten, Schwimmschnee und eingeschneiter Oberflächenreif erhöhen die Gefahr von Schneebrettlawinen.
Der Neuschnee
Im allgemeinen bringt eine Neuschneemenge innerhalb von 1-3 Tagen, ohne wesentliche Windwirkung, von
0-30 cm keine bedeutende Zunahme der Gefahr.
30-50 cm örtliche Gefahr in Tourengebieten.
50-80 cm allgemeine Gefahr.
Mehr als 80 cm große allgemeine Gefahr, häufig große Lawinen bis in die Talsohle.
Ab ca. 25 Grad Neigung = LAWINEN
Schneefallpausen wirken sich stabilisierend aus.
Steigend: Vorübergehende Gefahrenerhöhung, auf längere Sicht - dank fortschreitender Senkung - Verminderung der Gefahr ( vor allem, wenn nach der Erwärmung
eine Abkühlung erfolgt).
Fallend: Zunahme der Festigkeit und damit Gefahrenverminderung. Andererseits langsamere Verfestigung: Falls Gefahr besteht, wird sie über längere Zeit konserviert.
Ein und derselbe Hang kann während längerer Perioden lawinensicher sein. Neuschnee, Wind und Temperaturanstieg können innerhalb kürzester Zeit die Lawinengefahr verschärfen.
Entscheidende Kenngröße ist die Stabilität der Schneedecke. Dabei berücksichtigten die Warndienste den Grad der Festigkeit der Schneedecke und die Häufigkeit und räumliche Anordnung kritischer Hänge als Maßstab für die Gefahreneinstufung
1 gering |
Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. |
2 mäßig |
Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. |
3 erheblich |
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. |
4 groß |
Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach such große Lawinen möglich. |
5 sehr groß |
Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. |
Das Wort Lawine setzt sich aus den lat. Begriffen labi= gleiten und labina=Erdrutsch zusammen. Als Lawinen werden Schneemassen bezeichnet, die eine Berg hinabrutschen (ab ca. 25 Grad Neigung). Je nach Ausmaß der Lawine und "Erschließungsgrad" der betroffenen Fläche kann die Lawine erheblichen Schaden anrichten, von Personenschäden bis zur Zerstörung ganzer Dörfer. Die Stabilität innerhalb der Schneedecke ist äußerst unregelmäßig und nicht, wie man jahrzehntelang angenommen hat, von gleichmäßiger Struktur. Unmittelbar neben sicheren Bereichen können auch tückische Teilflächen lauern, die bereits unter der Belastung eines einzelnen Skifahrers zusammenbrechen und als tödliche Lawine abgehen können. Es gibt bis heute keine zuverlässlichen, wissenschaftlichen Methoden zur Bestimmung der Schneedeckenstabilität und somit zur Beurteilung der Lawinengefahr am Einzelhang. Weder ein Wissenschaftler noch ein Bergführer kann bei einem kritischen Hang mit 100 prozentiger Bestimmtheit vorhersagen, ob er hält oder ob eine Lawine abgeht und erst recht nicht der normale Skitourengeher.
Für die Entstehung von Lawinen ist die Wetterlage sehr entscheidend. Lawinengefahr entsteht aus Wechselwirkung von mehreren natürlichen Faktoren wie Gelände, Neuschneemenge, Wind, Schneedeckenaufbau und Temperatur. Für die Beurteilung der Lawinengefahr ist die Beobachtung der Wetterlage also unentbehrlich. Die kurzfristige aber auch langfristige Witterung beeinflusst den Aufbau der Schneedecke und somit die Disposition von Lawinenniedergängen enorm.
Neuschnee und Wind = grösste Lawinengefahr!!!
Ein Großteil der Schneebrettlawinen entstehen dadurch, dass im Inneren der Schneedecke, in einer ungenügend verfestigten Schicht, die Kristallstruktur unter der Auflastung zusammenbricht (primärer Scherspannungsbruch) und dass sich sekundär eine Schneetafel in vorher nicht erkennbarer Größe löst. Solche Brüche im Schneegefüge sind meistens die Folge zusätzlicher Belastung, nicht selten in Gestalt des Skifahrers oder Snowboarders.
Kritische Hangneigung:
Lawinenhänge sind in der Regel 25 bis 45 Grad (= ca. 60-100% ) steil. Die niedrigste Hangneigung, an der die Entstehung von Lawinen beobachte wurde, beträgt 17° (31%). Anrisse unter 30° (58%) sind aber sehr selten und kommen kaum vor. Im Gelände von über 45° Neigung überwiegt die Lockerschneelawine. Diese führen zu einer häufigen Entlastung eines Hanges und beeinträchtigen den Aufbau einer spannungsgbeladenen Schneedecke und damit die Bildung von Schneebrettlawinen.
Jeden Winter fordern Lawinen Opfer. Doch die folgenschweren Unfälle sind nicht nur Folgen des Leichtsinns der Touristen; vielmehr gehören Schneemassen in den Bergen zu jenen Systemen, die nach universalen Gesetzmäßigkeiten immer wieder in einen kritischen Zustand treiben. Sobald diese Systeme überkritisch werden, genügt - wie auch bei Erdbeben und Waldbränden - ein minimaler äußerer Einfluß, um eine Katastrophe auszulösen. Auch Neuschnee, vom Wind verfrachteter Schnee oder Regen können eine Zusatzbelastung bedeuten und zum Lawinenabgang führen. Da kein Einwirken von Mensch oder Tier erkennbar ist, spricht man in solchen Fällen von Selbstauslösung oder spontaner Lawinenauslösung. Mitunter setzen sich auch Festigkeitsverluste in der Schneedecke, z.B durch Erwärmung oder durch das Eindringen von Regenwasser in die Schneedecke, den spontanen Auslösemechanismus in Gang. Zuviel Schnee in den Hängen donnert immer dann zu Tal, wenn die Belastung größer wird als die Festigkeit des Schneefeldes. Natürlicherweise übernimmt der Bergwald diese Schutzfunktion. Wo er aber geschädigt ist oder oberhalb der Baumgrenze, können Verbauungen Ersatzdienst leisten. Wenn sie sich dann doch einmal gewaltige Schneemengen oberhalb von Straßen und Ortschaften ansammeln, hilft nur noch eins: die Lawinen müssen künstlich in einen überkritischen Zustand geführt werden. ( Sprengungen: Gaz-EX und Lawinit)
Es gibt verschiedene Arten von Lawinen: Eislawinen, Lawinen aus lockerem Schnee, Staublawinen und Lawinen aus trockenem/nassem Schnee.:
Diese Lawinen bestehen aus Eismassen. Diese Form von Lawinen gibt es nur in höheren Gebirgen. Sie entstehen, wenn von einem Gletscher Teile abbrechen oder der Gletscher abrutscht, da er entweder von der Sonne aufgewärmt wurde oder über einem Hang sich befindet. Die Eismassen können aus kleinen Stücken aber auch aus riesigen Fragmenten bestehen. Eislawinen können nur schlecht vorhergesehen werden, da sich der Gletscher Tag und Nacht bewegt.
Diese Lawinen haben nur eine geringe Masse. Aber sie rasen von Hügeln von 50 Grad herunter und die Geschwindigkeit macht sie so gefährlich. Aus diesen Lawinen können Staublawinen werden, wenn die Masse groß genug ist.
Sie bestehen aus Puderschnee und entstehen, wenn die Temperatur niedrig genug ist. Wenn von Lawinenkatastrophen berichtet wird, dann sind meistens Staublawinen dafür verantwortlich. Ein Beispiel ist das Lawinenunglück in Galtür Ende Februar.
Eine solche Lawine kann eine Geschwindigkeit von mehreren hundert km/h erreichen. Sie beinhaltet außerdem Luft, die die Lunge sofort blockieren. Es gibt nur geringe Chancen zu überleben.
Die Lawinen aus trockenem Schnee werden meistens von Skifahrern ausgelöst.
Die Lawinen aus nassem Schnee entstehen, wenn die Schneemassen sich durch die Sonne erwärmen und dann abrutschen.
Form des Anrisses: linienförmig, scharfkantig
=> Schneebrett
punktförmig
=> Lockerschneelawine
Form der Bewegung: vorwiegend fliessend
=> Fliesslawine
vorwiegend stiebend
=> Staublawine
Lage der Gleitfläche: innerhalb der Schneedecke
=> Oberlawine
auf dem Boden
=> Bodenlawine
Form der Bahn: flächig
runsenförmig (kanalisiert)
Feuchtigkeit des
abgleitenden Schnees: trocken
=> Trockenschneelawine
nass
=> Nassschneelawine
Länge der Bahn: vom Berg ins Tal
=> Tallawine
am Hangfuss zum
Stillstand kommend
=> Hanglawine
Art des Schadens: Heimstätte, Hab und Gut,
Verkehr, Wald
=> Katastrophen- oder
Schadenlawine
Skifahrer und Bergsteiger
im freien Skigelände
=> Touristen- oder
Skifahrerlawine
Art des anbrechenden
Materials: Schnee
=> Schneelawine
(Gletscher-) Eis
=> Eislawine
(Gletscherabbruch)
Die natürliche Lawinenaktivität ist also in etwa gleich geblieben. Gleichzeitig hat aber die Nutzung des Gebirgsraumes durch den Menschen stark zugenommen. Die durch Lawinen verursachten Schäden hätten demzufolge ebenfalls zunehmen sollen. Dies ist aber nicht der Fall, da im gleichen Zeitraum die planerischen, technischen und operationellen Massnahmen wie Gefahrenzonenplanung, Verbauungen, Lawinenwarnung, künstliche Auslösungen und Sperrungen von Verkehrswegen laufend ausgebaut worden sind. Während der letzten 50 Jahre wurden alle Regionen der Alpen zu unterschiedlichen Zeitpunkten von grossen Lawinenereignissen betroffen( vor allem 1951, 1954, 1968, 1975, 1984, 1999). In der Folge wurden zahlreiche Anrissgebiete aufgeforstet oder die Auslauf- und Ablagerungsgebiete in Gefahrenzonenplänen berücksichtigt. Diese Massnahmen haben seit Mitte der achtziger Jahre die Wahrscheinlichkeit von Lawinenkatastrophen wesentlich verringert. Der Einfluss menschlicher Lawinenschutzmassnahmen dominiert im besiedelten Raum deutlich eine allfällige klimabedingte Veränderung der Schadenlawinenaktivität. Es war somit eher unwahrscheinlich, dass es in Zukunft erneut zu grossräumigen, katstrophalen Lawinenschäden wie zum Beispiel im Januar und Februar 1951 kommen wird. Aber leider ist es heuer wieder traurige Wirklichkeit geworden.
Die Beurteilung der Lawinengefahr ist einerseits stark abhängig vom Zustand des Schutzwaldes (langfristige Disposition) und der Wetterlage (Dreitages-Neuschneesumme, Temperaturverlauf, kurzfristige Disposition).
Massnahmen gegen Lawinen folgen dem Motto:
Anreissen verhindern und Lawinen ablenken: (Zahlen aus der Schweiz)
Jährlich 50 Mio.Sfr. für Schutzbauten:
Die Summe der Baukosten aller forstlicher Schutzbauten seit 1972 beträgt etwa 1,2 Mrd. Franken.
Dabei kostet:
Ein Laufmeter Lawinenverbauung aus Stahl etwa Fr. 1800.- (ATS 15.480.-)
Ein Laufmeter Lawinenverbauung aus Holz etwa Fr. 700.- (ATS 6020.-)
Ein Laufmeter zweispurige Lawinengalerie etwa Fr. 30'000.- (ATS 258.000.-)
Der Schutzwald ist kein Urwald, er ist Kulturwald!
Der Schutzwald vermag keine sich in Bewegung befindende Lawine aufzuhalten!
Der Schutzwald kann das Anreissen von Lawinen verhindern! Der ideale Schutzwald ist der Plenterwald. Auf mindestens 20 bis 25 Prozent der Fläche müssen gesunde Bäume der Jungwälder stehen, damit sich der Wald nachhaltig erneuern kann. Ungünstig ist, dass sich die Pflege der schwer zugänglichen Bergwälder wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Im Berggebiet hat sich die Kostenschere noch mehr geöffnet, weil hier die Kosten der Bewirtschaftung wesentlich höher sind als im Mitteland.
Ein immergrüner, standortgerechter Wald mit verschiedenhohen Bäumen unterschiedlichen Alters, die in Gruppen dicht beieinanderstehen, schützt vor Lawinen. Die Baumkronen fangen den Schnee auf und halten ihn zurück; später wird er paketweise zu Boden fallen. So setzt sich die Schneedecke im Wald ungleich zusammen und die Gefahr ist gering, dass eine Lawine anreisst. Der ideale Schutzwald ist aus verschieden hohen und alten Bäumen zusammengesetzt.
Die Stützverbauung hat die Aufgabe, oberhalb der Waldgrenze den Anbruch von Lawinen zu verhindern oder zum mindestens entstehende Schneebewegungen auf ein unschädliches Mass zu beschränken. Voll entfaltete Lawinen entwickeln Kräfte, die von den Stüzverbauungen nicht mehr aufgehalten werden können.
Bauwerke (Wände, Tafeln, Zäune usw.), die unter Ausnutzung der Windwirkung die Schneeablagerung beeinflussen, mit dem Ziel, Wächtenbildung zu verhindern, oder die Schneeablagerung in der Anrisszone vermindern.
Auf Lawinenkräfte dimensionierte Bauwerke, die der Lawine frontal entgegengestellt werden mit dem Ziel, ihre Masse abzufangen (Fangdämme) oder ihre Auslaufstrecke zu verkürzen (Bremskeile, Bremshöcker, Bremsböcke).
Totalverschüttung in der Lawine bedeute Lebensgefahr. Ca. 10% der Verschütteten überleben den Stillstand nicht mehr. Die Überlebensrate in der Lawine nimmt dann dramatisch schnell ab:
direkt nach dem Lawinenstillstand: 80%
nach 0,5 Stunden: 55%
nach 1,0 Stunden: 42%
nach 1,5 Stunden: 30%
nach 2,0 Stunden: 21%
nach 2,5 Stunden: 14%
nach 3,0 Stunden: 9%
nach 3,5 Stunden: 6%
nach 4,0 Stunden: 2%
nach 4,5 Stunden: <0,5%
Überleben:
Die Chancen eine Lawine zu überleben hängt von der Größe ab. Eine "kleine" Lawine, die man selbst ausgelöst hat kann man eher überleben als eine Staublawine.
Hilfsmittel zur Verschüttensuche: Ortovex, Sonden, Lawinenschnur)
Alle Gruppenmitglieder tragen VS-Geräte. Bei Verschüttung klären die Nichtverschütteten, wieviele Mitglieder verschüttet sind. Sie suchen sofort die Lawinenoberfläche der Lawine nach herausragenden Ausrüstungsgegenständen oder Körperteilen der Verschütteten. Sie schalten ihre Geräte auf Empfang um und suchen entsprechend der akustischen und optischen Anzeige. Mit den Lawinenschaufeln wird das Opfer möglichst schnell aus den Schneemassen befreit und mit Erste Hilfe Massnahmen versorgt. Die organisierte Rettung muss möglichst schnell alamiert werden.
Mit Hubschraubern werden Rettungsleute und Suchhunde antransportiert. Die Suchhunde können Verschüttete auch ohne Sender sehr schnell orten. Die geborgenen Opfer werden durch den Notarzt erstversorgt und in die nächste Klinik gebracht. Nachteil: die organisierte Rettung kommt meistens zu spät.
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