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Nutzpflanze - Baumwolle
Aufgabe: Informieren Sie sich jeweils über Anbaubedingunge, Pflegemaßnahmen, Verbreitungsgrenzen und Verwendungsmöglichkeiten
dieser Kulturpflanze!
Ausarbeitung in zusammenhängenden Sätzen (Stichpunkte auch möglich).
1.Allgemeines zu Baumwollpflanzen
Die Baumwolle stammt von kleinen Bäumen und Sträuchern einer Gattung aus der Familie der Malvengewächse. Nach der Blüte
entwickelt sich eine ovale Fruchtkapsel, die aufspringt, wenn sie reif ist, und einen Bausch weißer Samenhaare freigibt, die als Lint
bezeichnet werden. In dem Bausch finden sich zahlreiche braune oder schwarze Samen. Die Samenhaare sind, wenn sie völlig reif und
trocken sind, dünne, abgeflachte, schraubig verdrehte Röhrenzellen; an jedem sitzt ein Samen. Die Länge der einzelnen Fasern reicht von
1,3 bis sechs Zentimetern. Aus den Samen wachsen auch noch kürzere Fasern; diese werden Linters genannt.
2.Geschichte der Baumwollpflanzen
Die Herkunftsländer der verschiedenen Baumwollarten sind heute praktisch nicht mehr zu ermitteln. Im mexikanischen Tehuacán-Tal hat
man Faser- und Kapselfragmente gefunden, deren Alter mit rund 7 000 Jahren bestimmt wurde. In Indien wird Baumwolle mit Sicherheit
seit mindestens 5 000 Jahren angepflanzt und genutzt, vermutlich aber schon sehr viel länger. Auch die Chinesen und Agypter des
Altertums und die Ureinwohner Nord- und Südamerikas verwendeten Baumwolle. Baumwolle war eine der ersten Nutzpflanzen, welche die
europäischen Siedler in Amerika anbauten; bereits 1607 wurde sie in der Kolonie Jamestown angepflanzt.
3.Allgemeine Anbaubedingungen der Baumwollpflanze - Verbreitungsgrenze
Für einen erfolgreichen Baumwollanbau ist eine lange Vegetationsperiode erforderlich, reichlich Wärme und Sonnenschein sowie Wasser
während der Wachstumsphase und trockenes Wetter zur Ernte. Im Allgemeinen sind diese Bedingungen in den tropischen und den
warmen subtropischen Breiten der nördlichen und der südlichen Hemisphäre gegeben. Der so genannte Cotton Belt (Baumwollgürtel) der
USA, eines der wichtigsten Baumwollanbaugebiete der Welt, erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung vom nördlichen Florida bis nach North
Carolina und von dort aus westlich bis nach Kalifornien.
In den Vereinigten Staaten beginnt man bald nach der Ernte im Herbst mit den Vorbereitungen für den Anbau des nächsten Jahres. Auf
vielen Baumwollfarmen werden dann die Stängel der Pflanzen maschinell zerkleinert oder gehäckselt; das Häckselgut pflügt man
anschließend unter. Danach bleibt das Land unberührt, bis es im Frühjahr wieder bestellt wird. Im Süden von Texas werden die jungen
Baumwollpflanzen schon Anfang Februar gepflanzt, in den nördlichen Bereichen des Cotton Belt dagegen erst Anfang Juni.
4.Arten mit Verbreitungsgrenze – durch Klima bedingt
Einige Arten werden kommerziell angebaut. Zu diesen Arten zählt ein kleiner asiatischer Baum ebenso wie die amerikanische
Upland-Baumwolle, ein niedriger, stark verzweigter Strauch, der als einjährige Pflanze angepflanzt wird. Einer anderen Art gehören die
Egyptian und die Sea-Island-Baumwolle an, die von der Egyptian abstammt, die um 1900 in die Vereinigten Staaten eingeführt wurde.
Sea-Island-Baumwolle gedeiht im einzigartigen Klima der vor der südöstlichen Küste der Vereinigten Staaten gelegenen Sea Islands und
auf den Westindischen Inseln, etwa auf Barbados. Wie bei der Egyptian-Baumwolle ist die Faser auch hier weiß und glänzend, jedoch ist
sie länger als bei jeder anderen Baumwollart. Deshalb kann man sie zu besonders feinen Garnen verspinnen. Pima ist eine
Baumwoll-Hybride. Nur diese Varietät langfaseriger Baumwolle wird in den Vereinigten Staaten noch in wirtschaftlich bedeutendem Umfang
angebaut; sie wird im Südwesten der USA unter künstlicher Bewässerung kultiviert.
5.Ernte
Heute werden rund 95 Prozent der in den USA angebauten Baumwolle mit Spindelpflückern oder Strippern mechanisch geerntet.
Spindelpflücker setzt man auf bewässerten Feldern in großem Umfang ein. Auf senkrechten Trommeln sitzen Drahtspindeln, die sich in
der Baumwolle verhaken und sie aus den geöffneten Kapseln herausziehen. Im Westen von Texas und Oklahoma werden eher Stripper
eingesetzt. Diese verfahren weniger differenziert und reißen einfach die Kapseln von den Pflanzen. In anderen Ländern mit geringerem
Lohnniveau herrscht dagegen immer noch Pflücken mit der Hand vor, das den Vorteil größerer Sorgfalt hat und damit besonders reine
Baumwolle liefert.
6.Pflegemaßnahmen
Zur Bekämpfung von Unkräutern und Gräsern steht eine Vielzahl von Verfahren zur Verfügung, darunter auch das intensive Versprühen von
Herbiziden vor und nach dem Pflanzen. Auch mit dem Kultivator, der Hackfräse und dem Flammen-Kultivator werden Unkräuter vernichtet.
6.1.Baumwollschädlinge und -krankheiten
Bei der Baumwollpflanze enthalten nicht nur die Blüten Nektar, vielmehr sitzt an der Unterseite jeden Blattes ein becherähnliches Gebilde
mit Nektar. Dies und der sukkulente Stängel wirken auf eine Fülle von Schadinsekten anziehend, in erster Linie auf den
Baumwollkapselkäfer. Der Befall durch diesen Käfer zieht heute dank der Anwendung verschiedener Chemikalien und
Bekämpfungsmethoden weit weniger Verluste nach sich als früher. Die Larve der Baumwollmotte bohrt sich in die Kapseln und frisst die
Samen. Ihre Heimat ist vermutlich Indien, heute parasitiert sie jedoch überall auf der Erde an Baumwollpflanzen. Maßnahmen zur
Bekämpfung sind Quarantäne, Ausräuchern des Samens und die Vernichtung des beim Entkörnen der Baumwolle übrigbleibenden Abfalls.
Trauermücken, Fransenflügler und Spinnmilben sind weitere Baumwollschädlinge.
Zu den schweren Krankheiten der Baumwollpflanze gehört die Welkekrankheit. Sie wird von einem Pilz verursacht, der vom Boden aus in
die Wurzeln eindringt und ein Gift produziert. Bisher kennt man kein Gegenmittel, jedoch hat man Baumwollstämme gezüchtet, die gegen
die Welke resistent sind. Eine weitere Pilzkrankheit ist die Brennfleckenkrankheit oder Anthraknose, die von Schlauchpilzen verursacht
wird. Die beste Gegenmaßnahme besteht darin, Samen von pilzfreien Feldern zu verwenden.
7.Allgemeines zu Verwendungsmöglichkeiten der Baumwolle
Baumwolle ist eine pflanzliche Naturfaser, sie ist Ausgangsmaterial zur Herstellung von Stoffen von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Ihre
Fasern lassen sich leicht zu Garnen verspinnen. Dies ist der wichtigste Grund dafür, dass Baumwolle so häufig verwendet wird. Die
Festigkeit, das Wasseraufnahmevermögen, die Pflegeleichtigkeit und Färbbarkeit der Baumwolle ermöglichen ihre Verarbeitung zu
außerordentlich vielen verschiedenen Textilien.
7.1.Verarbeitung
Wenn Baumwolle bei der baumwollverarbeitenden Fabrik angeliefert wird, so wird sie durch Röhren, die in die Lastwagen oder Güterwagen
hineinreichen, in die Fabrik hineingesaugt; in vielen Fällen durchläuft sie dann zunächst Trockner, die zur leichteren Verarbeitung den
Feuchtigkeitsgehalt verringern. Dann wird die Baumwolle zu einer Maschine befördert, die Pflanzenteile, Stöckchen, Reste von Blättern
und andere Fremdkörper entfernt. Schließlich gelangt sie zum Cotton Gin, der Entkörnungsmaschine, wo der Lint von den Samen
geschieden wird. Der Lint wird dann dicht gepresst zu Ballen verpackt. Über die Weiterverarbeitung der Baumwolle zu Garnen, Stoffen und
Tauwerk informieren die Artikel Spinnen und Textilien.
7.2.Produktion
Auch heute noch ist Baumwolle ein Hauptrohstoff für die Welttextilindustrie, wenn die synthetischen Fasern ihr mittlerweile auch die
beherrschende Stellung streitig gemacht haben. In den Vereinigten Staaten beispielsweise macht Baumwolle heute 35 Prozent der in
Textilfabriken verarbeiteten Materialien aus, während es vor dem 2. Weltkrieg noch 80 Prozent waren. Der Pro-Kopf-Verbrauch an
Baumwollfasern in den Vereinigten Staaten steigt jedoch seit den achtziger Jahren wieder, nachdem er zwischen 1950 und 1970 um mehr
als ein Drittel zurückgegangen war. Zu Beginn der neunziger Jahre dieses Jahrhunderts betrug er rund zwölf Kilogramm pro Jahr.
Weltweit wurden zu Beginn der neunziger Jahre jährlich 18,9 Millionen Tonnen Baumwolle produziert. Während die Vereinigten Staaten in
den dreißiger Jahren über die Hälfte der Weltbaumwollproduktion lieferten, hatte sich dieser Anteil zu Beginn der neunziger Jahre auf etwa
ein Sechstel der Weltproduktion verringert. Weitere führende Herstellerländer sind China, Indien, Pakistan, Brasilien und die Türkei.
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