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Referat Schweden

geographie referate

geographie referate

Schweden

INHALT

1. Einleitung

Allgemein

Historischer Überblick

1.3       Politische Organisation


2. Geographie

2.1            Topographie

Geologie

Klima

Vegetation


3. Bevölkerung

Demographische Entwicklung bis 1 30

Demographische Entwicklung ab 1930

3.3       Einwanderungen

Altersstruktur

Aufteilung nach Berufen

Geographische Aufteilung


. Wirtschaft

4.1       Sozialversicherungssystem

1 Verwaltung des Sozialversicherung

Arbeitsmarktpolitik

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Geld, Kredit,hrung

4.5            Investitionen

Handelspolitk

Außenpolitik


5. Schweden in der EU

5.1            Beitritt

5.2            Mitgliedschaft

5.3       Wirtschafts- undhrungsunion

Einleitung

Allgemein

Schweden ist eine konstitutionelle Monarchie (König Carl XVI. Gustaf) mit einem Ein-Kammer- Parlament. Das Land erstreckt sich über eine Fläche von 450 000 km und hat 8,8 Millionen Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 20 Einwohnern/km entspricht. Im Vergleich dazu: Österreich mit ca. 8 Mio. Einwohnern auf einer Fläche von 3.8 4 km und einer Bevölkerungsdichte von ca. 93 Einwohnern/km Durch die klimatischen Gegebenheiten konzentriert sich die schwedische Belkerung allerdings auf die Ballungszentren und die Gro räume im S den Schwedens. Diese sind die Hauptstadt Stockholm mit 744 911 Einwohnern (Großraum Stockholm: 1 349 Mio. Ew , die Hafenstädte Göteborg mit 4 5. 00 Ew. (Großraum Göteborg: 749 000 Ew.) und Malmö mit 234 000

Ew. (Großraum Malmö: 49 .000 Ew.).

Schweden ist Mitglied einiger internationaler Organisationen, wie der EU, der UNO und deren Unterorganisationen, dem Nordischen Rat, der OECD und der WTO. Außerdem wurden auch einige Abkommen mit Österreich geschlossen (z.B. Doppelbesteuerungsabkommen, Abkommen über Sicherheit, Abkommen zur Vereinfachung des rechtlichen Verkehrs u a.).

Historischer Überblick

Die Grundlagen des Nationalstaates Schweden wurden im 16. Jahrhundert durch König Gustav Wasa gelegt. Sein Enkel Gustav II. Adolf stieß im Dreißigjährigen Krieg unter anderem auch bis nach Österreich vor und Schweden blieb bis ins 1 . Jahrhundert die führende Großmacht Nordeuropas mit Estland, Lettland und Teilen Finnlands (mußte Anfang des 9. Jh. an Ru land abgetreten werden) und Norddeutschlands. Auch Norwegen wurde von 1 14 bis 1905 zu einer Union mit Schweden gezwungen. Seit 1 09 (Auseinandersetzung mit Norwegen) war das Land in keinen Krieg mehr verwickelt und die Entwicklung seit 1 32 wurde vor allem durch die schwedische Sozialdemokratie entscheidend geprägt.

Politische Organisation

Es gibt zwei politische Blöcke - den Linksblock mit Sozialdemokraten, Kommunisten und Grünpartei sowie den Bürgerblock mit Konservativen, Liberalen und Christdemokraten - zwischen denen ein Gleichgewicht herrscht, das weitgehend zur Stabilität der schwedischen Innenpolitik beiträgt. Nach den Reichstagswahlen 1994 sah die Verteilung der Stimmen folgendermaßen aus: Sozialdemokraten: 5%, Moderate Sammlungspartei (früher Rechtspartei): 2 %, Zentrumpartei: 8%, Liberale Volkspartei: 7%, Milieupartei: , Linkspartei (früher Kommunisten): 6% und Christdemokraten: .

Ministerpräsident der Minoritsregierung ist der Sozialdemokrat Göran Persson.


Geographie

Topographie

Die Gesamtfläche Schwedens beträgt 44 .964 km , die Ausdehnung von Nord nach Süd 1 574 km (von

bis 55° n rdl. Breite), von Ost nach West 499 km (von 24° bis 0° östl. von Greenwich). Das Land ist in 25 Provinzen aufgeteilt und die größten St dte sind die Hauptstadt Stockholm, Göteborg im Westen und Malmö im S den ("St dtedreieck ). Die grö ten Inseln sind Gotland und Öland die sich beide in der Ostsee befinden, die größten Binnenseen sind Vänern und Vättern im südlichen Teil des Landes und Mälaren in der Nähe Stockholms.

Von der Gesamtfläche sind 411 000 km reine Landfläche, die restlichen 39 000 km entfallen auf die

Seen Schwedens. Ansonsten verteilt sich die Gesamtfläche auf 54% Waldfläche, 16% Gebirge, 11% Moorgebiete, 9% Wasserfläche, % Landwirtschaftsfläche und nur 3% auf bebaute Fläche.

Schweden bildet mit seinen Nachbarländern Norwegen und Finnland die sogenannte Skandinavische

Halbinsel.

Geologie

Der südlichste Teil Schwedens wird Skane (Schonen) genannt und ist die Fortsetzung der fruchtbaren Tiefebene Norddeutschlands und D nemarks. Nach Norden hin geht diese in ein kargeres, waldreiches Hochland (Smaland) über. Der restliche Süden - besonders eine breite Zone zwischen Stockholm und Göteborg - besteht aus einer flachen, zerklüfteten und von Urgestein geprägten Landschaft, in der Felder, Felsen, Seen und Inseln miteinander abwechseln. Nördlich davon grenzt eine gewellte Hügel- und Berglandschaft mit großen W ldern und weiten Flu t lern (Norrland) an. In dieser Gegend gibt es Lagerstten von Erzen (Eisenerz, Kupfer, Blei, Zink), weswegen hier auch das älteste Industriegebiet Schwedens (Bergslagen) entstanden ist. Erze kann man aber auch in V sterbotten und Kiruna finden, wo allerdings Granite und Gneise vorherrschen. Die Grenze zu Norwegen folgt einer Gebirgskette (H hen zwischen 000 und 2000m), die im Silur und Devon gefaltet wurde. Auch die gro en Flüsse Schwedens haben hier ihren Ursprung. Den Felsgrund aus dem Kambrosilur kann man vor allem als Sand- und Kalkstein auf den gro en, flachen Inseln (z.B. Öland, Gotland,...) finden.

Morphologisch gesehen wird Schweden von einem Hochland (Rumpffche) gebildet (Skandinavisches HL), das während der Eiszeit (Pleiston) vom Inlandeis bedeckt war, durch dessen Druck und Bewegung die Landschaft verändert wurde. Die heutige Morphologie ist durch folgende Folgeerscheinungen geprägt (glazialer Formenschatz):

Oser: Schmelzwasserablagerungen des Eises aus Schottern und Sanden, die im Relief wallartig erscheinen und einige hundert Kilometer lang werden können. Sie treten in den Eisrückzugsgebieten auf und wurden auch im Meer abgelagert Ostsee).

Drumlins: Sedimentkörper aus Grundmonenmaterial mit l nglich-tropfenförmiger Gestalt, die als Hügel in ehemals vergletscherten Gebieten auftreten. Diengsachse verläuft parallel zur Vorstoßrichtung des Eises, wodurch das Vorderende flach und das Hinterende steiler geformt ist.

Rundhöcker: glazial geformte längliche Hügel aus anstehendem Gestein, deren gegen die Fließrichtung des Eises gerichtete Seite geglättet, die entgegengesetzte aufgerauht ist. Treten sie in marin überfluteten Gebieten auf, sprichtt man von Schären.

Moränen: von Gletschern verfrachtete und angeh ufte Schuttlle.

Senken wurden durch das Eis zu T lern (V- bzw. U-Tal) und Seen (z.B. Zungenbek-kenseen)

vertieft.


Klima

Schweden liegt in der Grenzzone zwischen polaren und subpolaren Luftmassen sowie in der Nähe des Atlantiks mit dem warmen Golfstrom, wodurch auch das Klima beeinflu t wird. Außerdem entsteht durch die Neigung der Erdachse ein extremer Unterschied zwischen dem langen Tageslicht im Sommer und dem ebenso langen Dunkel im  Winter. Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied aber nur nördlich des Polarkreises, wo in Winternächten auch oft das berühmte Nordlicht auftritt. Direkt am Polarkreis bleibt die Sonne nur für eine Nacht (im Sommer) über dem Horizont, je weiter man in den Norden kommt, destonger scheint sie im Sommer auch in der Nacht (Mitternachtssonne), bzw. umso früher geht sie im Winter unter. In der sogenannten Polarnacht geht die Sonne mehr als 24 Stunden nicht über dem Horizont auf, umgekehrt geht sie am Polartag mehr als 24 Stunden nicht unter. Die Länge der Polarnacht und des Polartages variiert zwischen einem Tag am Polarkreis und einem halben Jahr an den Polen.

Trotz seiner geographischen Lage genießt Schweden ein relativ günstiges Klima. Der Wetterunterschied zwischen dem Norden und dem Süden ist im Sommer eher gering, der Herbst und der Winter kommen im nördlichen Landesteil allerdings fr her, sind k lter und dauern l nger als in Südschweden.

Nordschweden hat Anteil an der Kalten (oder Polaren) Zone, die zwischen dem Pol und dem Polarkreis liegt. Hier herrschen v.a. polare Hochs, die im Winter stabile und trockene K lte bringen, sowie der polare Ostwind vor. Südschweden hingegen hat Anteil an der Gemä igten Zone, deren Klima vorwiegend durch ein subpolares Tiefdruckgebiet und durch Westwinde vom Atlantischen Ozean, die Niederschläge und geringe Temperaturunterschiede bringen, gekennzeichnet.

Im ganzen Land liegt die durchschnittliche Temperatur im Juli bei etwa 16 C, im J nner variiert sie von

C (Südschweden) bis -20 C (Nordschweden).


Vegetation

Der grö te Teil der Bodenfläche Schwedens wird von Nadelw ldern eingenommen, im Süden des Landes kommen aber auch Mischwälder vor. Dort gab es früher außerdem Laubw lder (Südliche Laubwaldregion , die jedoch dem Ackerbau weichen mten und heute teilweise durch Nadelwälder (Südliche Nadelwaldregion) ersetzt worden sind. Die Inseln Gotland und Öland sowie Teile der Gebirgskette haben durch den kalkreichen Felsgrund und dem günstigen Klima eine interessante Flora mit u.a. Orchideenarten. N rdlich von Stockholm schließt sich die Nördliche Nadelwaldregion an, zu der fast der ganze Rest Schwedens gert. Weiter im Norden nimmt die Dichte des Waldes ab Taiga) und als Folge von Verwitterung entsteht Podsol (Bleicherde). In Teilen Nordschwedens herrscht aber auch die Tundra (K ltesteppe) mit vielen Mooren und einer baumlosen Vegetation vor. Hier kann man den Dauerfrostboden finden, der das ganze Jahr von einer dicken Schneedecke bedeckt ist und nur im Sommer geringfügig auftaut.

Um die empfindliche Natur- und Kulturlandschaft zu sctzen, richtete Schweden 1910 als erstes

europäisches Land Nationalparks ein, die sich hauptsächlich im Gebirge Norrlands, aber auch in vielen anderen Landesteilen befinden.


Bevölkerung

Demographische Entwicklung bis 1930

Bei der ersten Volkszählung in Schweden 1749 wurden 1,8 Millionen Einwohner gez hlt, 1850 stieg diese Zahl auf 3 5 Mio. an und 1 30 gelangte man schlie lich auf eine Zahl von 6,1 Mio Einwohnern. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von ca. 0 7% pro Jahr. Die Entwicklung bis 1810 war durch hohe Geburten- und Sterberaten, sowie einem durchschnittlichen Wachstum von 0,6% (starke Schwankungen durch Kriege, Epidemien, usw ) gekennzeichnet. Von 18 0 bis 1870 ging die Sterblichkeit zurück, es gab nur mehr geringe Schwankungen und das Belkerungswachstum lag bei

pro Jahr. In der Zeit von 1870 bis 1930 gingen die Geburten und die Sterblichkeit weiter zuck (Wachstum: 6 ) und es kam zu einer größeren Auswanderungswelle vor allem nach Nordamerika (Hungersnöte, Mißernten, begrenzter Bedarf an Arbeitskräften

Demographische Entwicklung ab 1930

Durch die Weltwirtschaftskrise und die dadurch niedrige Geburtenrate ging auch das Belkerungswachstum auf 0 3% pro Jahr zuck. Während der 40er, 60er, 80er und Anfang der 90er Jahre stieg die Geburtenrate stark an und ist jetzt überdurchschnittlich hoch (etwa zwei Kinder pro Frau). Auch die Lebenserwartung der Schweden ist höher als in anderen vergleichbaren Ländern: Frauen werden 8 ,4 Jahre alt, M nner 76 1 Jahre.

Einwanderungen

Die Einwanderungen nach Schweden gehen schon ins 1 . Jahrhundert auf finnische Pioniere zurück, diese waren zahlenm ig aber nicht wirklich bedeutend. Als 930 die Einwanderungen die Auswanderungen überstiegen, beruhte das hauptsächlich auf zurückkehrende Schweden. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte durch die expandierende Industrie eine neue Einwanderungswelle von Arbeitnehmern v.a. aus Finnland. Seit den 70er Jahren wurde die Einwanderungspolitik restriktiver und die heutige Einwanderung besteht hauptsächlich aus Flüchtlingen.

Altersstruktur

Die Anzahl der Kinder unter 15 Jahren ist mit etwa einem Fünftel der Gesamtbevölkerung rückl ufig

(vor 100 Jahren: ein Drittel). Die Anzahl der ber 4-j hrigen hat sich dafür verdoppelt (auf 1 8 Mio.

Menschen) und wird bis zum Jahr 20 0 weiter steigen. Demnach machten 19 5 die unter 14-jährigen

19%, die 15 bis 64-jährigen 6 % und die über 64-jährigen 1 % der Bevölkerung aus.


Aufteilung nach Berufen

Ab  der zweiten H lfte des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Wirtschaftsstruktur in Schweden. Industrie und Handel erfuhren einen starken Aufschwung, während der Anteil der Arbeitnehmer in der Landwirtschaft von 78% ( 855) auf 3% ( 990) zurückging. Seit den 50er Jahren stagnieren Industrie und Handel bei 28% und dem Dienstleistungssektor kommt eine immer stärkere Bedeutung zu: 69% der Gesamtbeschäftigten.

Geographische Aufteilung

Insgesamt belkern die H lfte der 8,8 Mio. Einwohner nur % der Gesamtfläche Schwedens. Man erkennt hier also die Konzentration der Belkerung auf die Ballungsräume im Süden (Stockholm, Göteborg, Malmö). Durchschnittlich leben 8 von 10 Schweden in Stadtregionen, im Verltnis dazu beträgt die Bevölkerungsdich-te im Norden 3 Ew. km , in Stockholm hingegen 253 Ew /km


Wirtschaft

Sozialversicherungssystem

Die schwedische Sozialversicherung geht auf den Anfang des 0. Jahrhunderts zurück und zeichnet sich besonders durch ihre Allgemeingültigkeit aus. Die gesamte schwedische Bevölkerung ist individuell und unabhängig von der Erwerbst tigkeit in einem einheitlichen System versichert, was ein Resultat der sogenannten allgemeinen Sozialpolitik ist. Dieser allgemeingültige Charakter ist auch trotz der Reduzierung vieler Leistungen wegen der wirtschaftlich schwierigen letzten Jahre nicht verändert worden.

Diese Politik ist zusammen mit den kollektiven Arbeitsbeziehungen, deren Ziel eine gleiche und

gerechte Lohnverteilung ist, auch als das Schwedische Modell" bekannt. Die übergeordneten Ziele dieses Modells sind Vollbesch ftigung und Gleichheit und es wurde durch den demokratischen Staat und durch eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung garantiert. Auf diese Weise wurde Schweden zum "Wohlfahrts-Musterland"  Europas, das allerdings besonders in den letzten Jahren einige Einsparungen v.a. bei den Sozialleistungen hinnehmen mte, um z.B. die Konvergenzkriterien für einen Beitritt zur WWU erfüllen zu können. Trotz der Sparma nahmen und der Budgetsanierung soll das "Schwedische Modell" aber auch in Zukunft bestehen bleiben.

Verwaltung der Sozialversicherung

Sämtliche Leistungen (au er den Leistungen bei Arbeitslosigkeit) werden auf lokaler Ebene von den Allgemeinen Versicherungskassen, die unter der Aufsicht des Reichsversicherungsamtes stehen, verwaltet. Die Abgaben für die Sozialversicherung werden über die Steuern eingenommen.

Das Sozialversicherungssystem setzt sich aus folgenden Leistungen zusammen: Leistungen im Krankheitsfall (Krankenversicherung), Elternversicherung, Rentenversicherung (zwischen dem 60 -70. Lebensjahr), Berufsschadensversicherung, Arbeitslosenversicherung, wirtschaftliche Unterstützung für Familien mit Kindern (Kindergeld) und Wohngeld.

Als Mitglied der EU und aufgrund von Verträgen über soziale Sicherheit mit Staaten außerhalb der

Union hat Schweden die Regelungen der Sozialversicherung den internationalen Verh ltnissen angept.

Arbeitsmarktpolitik

Der schwedische Arbeitsmarkt war seit dem 2. Weltkrieg bis in die 90er Jahre durch eine niedrige Arbeitslosigkeit (zwischen 1 2% und 3 5%), einer steigenden Beschäftigung (v.a. im öffentlichen Sektor) und einer immer höheren Erwerbsquote (v.a. durch das zunehmende Arbeitskräfteangebot unter den Frauen) gekennzeichnet.

Durch eine tiefe Rezession stieg die Arbeitslosenrate 993 auf 8 2% und ist seitdem nur geringfügig gesunken. Besonders in dieser schlechten wirtschaftlichen Lage ist die wichtigste Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik, die Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind eine Reihe verschiedener Ma nahmen erforderlich, wie z.B. Matching (d.h. gegenseitige Anpassung von Arbeitskr fteangebot und -nachfrage), angebots- und nachfrageorientierte Ma nahmen. Außerdem gibt es Ma nahmen, deren einziger Zweck darin besteht, Einkommensausfälle bei Arbeitslosigkeit zu ersetzen (Arbeitslosenversicherungen) und verschiedene Formen von bildungspolitischen Ma nahmen, die die Bef higung erhöhen (z.B. Erhöhung  der Zahl der Studienplätze, Erwachsenenbildung, Volkshochschulen, . ). Dadurch will die schwedische Regierung die Arbeitslosigkeit bis ins Jahr 000 um die Hälfte reduzieren.

Insgesamt gab Schweden im Haushaltsjahr 1992 93 13,2% der Staatsausgaben für ar-

beitsmarktpolitische Mnahmen aus.

Die Verantwortung für die Arbeitsmarktpolitik liegt beim Reichstag und der Regierung.


Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Schweden ist stark vom internationalen Handel abhängig, v.a. um den hohen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. 993 entsprach der Export einem Drittel des BIP, wobei 80% des Gesamtexports aus Industriegütern bestand. Die wichtigsten Exportmärkte sind die EU und Skandinavien.

Tendenzen 19 0-90: Das BIP wuchs in dieser Zeit um 2% pro Jahr, was mit anderen Industrieländern vergleichbar ist. Während der 0er Jahre entwickelte sich Schweden aber unterschiedlich: Die Arbeitslosigkeit blieb niedrig, die Preise und Löhne stiegen schneller, die Beschäftigung und damit auch die Produktion stiegen. Ende der 0er Jahre verschlimmerten sich schlie lich auch die Kosten- und Inflationsprobleme.

Zwischen 1 90 und 19 3 ging das BIP um 5%, die Zahl der Beschäftigten um 10% zurück und die Arbeitslosigkeit verdoppelte sich auf ber 8%. Die Rezession in dieser Zeit traf Schweden stärker als anderender (v.a. wegen dem Übergang von hoher zu niedriger Inflation). Ende 993 fing die schwedische Volkswirtschaft an, sich wieder langsam zu erholen. Der Export stieg schnell, die heimische Nachfrage stabilisierte sich und die Wettbewerbsstellung der schwedischen Industrie war stark.

Zum Jahreswechsel 1 95/ 6 verzeichnete Schweden das höchste Wachstum des BIP (ca. 4% gegenüber dem Vorjahr) seit 19 8. Ab 1996 wird sich das Wachstum wieder verlangsamen und wahrscheinlich auf die Hälfte zurückgehen.

Geld, Kredit, Währung

Die schwedische Geldpolitik ist aufhrungs- und Preisstabilit t ausgerichtet. Durch die schwache

Krone lag die Inflationsrate Mitte 19 5 bei 2 7% und ist 19 6 auf ca. 3% gestiegen.

Die Leitzinsen wurden bis zur Aufwertung der Krone (Ende 95) gegen den internationalen Trend zu Zinssenkungen erhöht (Diskontrate von 7 auf 7, ).r 1996 97 wird aber eine Entspannung in der Zinsentwicklung erwartet.

Durch den schnell wachsenden Überschuß der Zahlungsbilanz und dem zunehmenden Vertrauen in die

Krone (aufgrund günstiger Binnenentwicklungen, einer deutlichen Verbesserung der Staatsfinanzen, eines hohen Wirtschaftswachstums und einer niedrigen Inflation) wird eine weitere Aufwertung der schwedischen Krone erwartet.

Investitionen

Die Investitionen der gewerblichen Wirtschaft haben 1995 stark zugenommen. Besonders im verarbeitenden Gewerbe, der Papier-, Eisen-, Stahl- und Elektoindustrie sind Steigerungen verzeichnet worden.

Für 1996 wurde allerdings ein Rückgang der Investitionst tigkeit erwartet, weil einerseits die Kapazitätsgrenzen der Betriebe erreicht sind und andererseits die Steueranreize der Regierung für den Wirtschaftsbau auslaufen.

Handelspolitik

Schweden hat aus Tradition eine liberale Freihandelspolitik betrieben und ist stark vom Außenhandel abh ngig. Zum einen war der Handel mit anderenndern eine wichtige treibende Kraft bei der Entwicklung zur Industrienation mit einem hohen Lebensstandard, zum anderen hat der Zugang zu ausl ndischen M rkten der schwedischen Industrie ermöglicht, sich zu spezialisieren und zu expandieren.

Export Die früher sehr starke Abngigkeit Schwedens vom Rohstoffexport (v.a. Eisenerz) hat abgenommen, forstwirtschaftliche Produkte kommen aber immer noch für ein Fünftel des Exports auf. Die Hälfte des Exports machen Produkte der metallverarbeitenden Industrie (z.B. elektronische Erzeugnisse, Kfz, Maschinen,...) aus.

1992 hielt Schweden den 17. Platz unter den Exportnationen der Welt, der Anteil Schwedens am Weltexport ist aber seit Ende der 80er Jahre langsam zurückgegangen. Schnelle Kostensteigerungen haben die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigt und zu sinkenden Marktanteilen gehrt. Gleichzeitig hat die Exportindustrie eine Internationalisierung durchgemacht, die dazu geführt hat, daß die gro en schwedischen Unternehmen mit ihren Tochtergesellschaften im Ausland etwa

ihrer Gesamtproduktion außerhalb Schwedens bestreiten.

Import Der schwedische Import wird ebenfalls von Produkten der metallverarbeitenden Industrie dominiert (39 1% . Die nächstgrö eren Gruppen bilden chemische Produkte, Textil, Mineralien, Nahrungsmitel, Erd l und Erlprodukte. Der Import hat stark zugenommen und ist jetzt pro Kopf der Belkerung einer der höchsten der Welt.

Der Außenhandel spielt sich hauptsächlich mit anderen Industriestaaten ab: 1993 gingen fast 9 % des schwedischen Exports an die Staaten der OECD, auf die gleichzeitig ein ebenso gro er Anteil des Imports entfiel. Außerdem konzentriert sich der Außenhandel hauptsächlich auf westeuroische M rkte, wie z.B. die Mitgliedsl nder der EU, die f r dielfte der schwedischen Exporte und Importe aufkommen. Seit 19 5 hat sich dieser Anteil durch den Beitritt Schwedens noch erh ht. Auch die EFTA war ein wichtiger Handelspartner mit rund einem Fünftel der Exporte. Der drittgr te ausl ndische Markt sind die USA, andere schnell wachsende M rkte sind der Ferne Osten, China, Taiwan, Südkorea und Singapur. Betrachtet man einzelne Märkte, so ist Deutschland gefolgt von Grbritannien und Norwegen der wichtigste Exportmarkt Schwedens. Aber auch den USA und D nemark kommen v.a. bei den Importen gro e Bedeutung zu.

Im Zuge der Rezession 1992 hörte das Wachstum des Außenhandels ganz auf und sowohl der Export

als auch der Import gingen um ein paar Prozent pro Jahr zurück. Das führte wiederum zu Unruhen auf dem Devisenmarkt, weshalb man die Krone gegenüber anderen W hrungen frei floaten li, es kam zu einer starken Abwertung der Krone und die Exportindustrie hat sich langsam wieder erholt. Einfuhrbeschränkungen: Die schwedischen  Einfuhrzölle gehören zu den niedrigsten der Welt (ca. 3-

5%) und die Einfuhr von Rohstoffen ist in der Regel zollfrei. Andere Beschränkungen gibt es, bis auf

den Landwirtschaftssektor, kaum.


Außenpolitik

Schweden verfolgte während der Weltkriege und auch in der Zeit danach eine Neutralitspolitik, durch die das Land eine unabh ngige Politik auf dem Gebiet der  Sicherheit betreiben konnte. 19 6 trat Schweden den Vereinten Nationen bei, um den zunehmenden Spannungen in Europa in dieser Zeit auszuweichen und um den Frieden zu erhalten, wählte Schweden aber eine Außenpolitik der Bündnisfreiheit im Frieden, die auf Neutralit t im Kriegsfall abzielte und sich auf eine starke Landesverteidigung gründete.

1959 half Schweden, die EFTA ins Leben zu rufen, v.a. um seine handelspolitischen Interessen zu

befriedigen. Als sich in den 60er Jahren andere EFTA-Mitglieder der EG anschlossen, wählte

Schweden eine Alternative, nämlich ein Freihandelsabkommen zwischen EG- und EFTA-Staaten ( 972 73). Diese Partnerschaft zwischen EFTA und EG wurde 992 durch ein Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) noch weiter verstärkt.

Durch seine Neutralit t war es Schweden anfangs nicht möglich, der EG beizutreten, durch die zahlreichen Ver nderungen in Europa erschien diese Politik aber weniger relevant und man fand keinen Widerspruch zwischen einem Beitritt und der Bündnisfreiheit. Deshalb beantragte der Reichstag 1990 die volle Mitgliedschaft Schwedens in der EG. Am 13. November 19 4 fand die Volksabstimmung statt, bei der etwas mehr als die H lfte derhler mit "Ja" stimmten und am 1. nner 1995 wurde Schweden zusammen mit Österreich und Finnland Mitglied der EU.

Entwicklungshilfe: Schweden ist aktiver Partner bei den Anstrengungen der Entwicklungsl nder, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und stellt rund 1% seines Bruttosozialeinkommens zur Verfügung. Vereinte   Nationen (UN): Mittlerweile ist diese Mitgliedschaft zu einem der Eckpfeiler der schwedischen Außenpolitik geworden. Zusammen mit den anderen nordischenndern ist Schweden bemüht, die friedenserhaltenden Operationen der UN zu entwickeln und zu versrken und ist v.a. in den Bereichen der Menschenrechte und der Rechte der Frauen und Kinder sehr engagiert. Außerdem ist Schweden einer der aktivste Teilnehmer an den Bemühungen zur Bek mpfung der ernsten globalen Umweltbedrohungen.


Schweden in der Europäischen Union

Beitritt

Schon vor 35 Jahren wurde in Schweden über einen Beitritt zur damaligen EWG diskutiert, er wurde damals jedoch durch die schwedische Neutralit tspolitik nicht verwirklicht. Erst am 13. November

1995 hat sich das schwedische Volk mit 5 ,3% ja, 6,8% nein und bei 0 9% Enthaltung für einen

Beitritt zur EU ausgesprochen (Wahlbeteiligung: 83 3%). Der Beitritt war der Höhepunkt einer langj hrigen Integration und Zusammenarbeit mit den EU-Ländern. Der Ausgang der Abstimmung fiel, anders als in Österreich, nur mit einer knappen Mehrheit aus. Vor allem in den Ballungsräumen im Süden und Westen und in anderen mittelgroßen St dten gab es eine gro e Anzahl an Befürwortern für einen Beitritt, in den entlegeneren Regionen und in der unteren Lohngruppe gab es mehr Gegner.

Die EU-Befürworter erwarteten sich durch den Beitritt unter anderem Frieden in Europa, mehr Arbeitspl tze, here Löhne und niedrigere Steuern. Die Gegner berchteten den Verlust der nationalen Selbstbestimmung, Großmachtgelüste der EU, Arbeitslosigkeit und daß der Stimme Schwedens zu wenig Gewicht zukommen würde.

Die politischen Gründe für das Beitrittsansuchen von Ministerpräsident Ingvar Carlsson waren u a. die

schwache Finanzpolitik Schwedens und die dadurch hohe Inflation. Außerdem strebte man eine Internationalisierung der Politik an und durch die Zusammenarbeit in Europa will man die Beschäftigungskrise bewältigen.

Um die Wirtschaft zu stabilisieren und an das europäische Niveau anzupassen, sind Einsparungen von

20 Mrd. Kronen geplant, was ebenso wie der Vertrag von Maastricht (v.a. wegen der Verteidigungspolitik) in der Belkerung keine Begeisterungsstürme auslöst. Allerdings tritt Schweden sehr stark für eine Osterweiterung der Union ein. Andere Ziele, die man in der EU erreichen will, sind der Freihandel, mehr Beschäftigung, Transparenz im Entscheidungsproz, Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und eine versch rfte Umweltpolitik.

Mitgliedschaft

Schweden erhält vier Stimmen im Ministerrat, 22 Sitze im EU-Parlament, ein Mitglied in der

Kommission und Schwedisch wird offizielle EU-Sprache.

Außerdem stellte die EU Fördermittel für die dünnbesiedelten und kalten Gebiete Nordeuropas (mit weniger als 8 Ew /km in Höhe von 2 4 Mrd skr/Jahr zur Verfügung.

Die milirische Bündnisfreiheit war für Schweden Ausgangspunkt der Verhandlungen und somit hat es in der WEU Beobachterstatus eingenommen.

In der Landwirtschaft unterstützt Schweden die Pne für weniger Regulierungen und Subventionen und die Öffnung der EU-Märkte für ausländische Produkte.

Schweden will an der WWU teilnehmen früher war die Krone an den ECU gebunden, nach 19 2 ließ man sie floaten) und akzeptiert die Wechselkursbestimmungen obwohl dazu erst das Defizit und die Schulden korrigiert werden müssen.

Die Teilnahme Schwedens und auch Finnlands spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der

Zusammenarbeit im Norden (Norwegen) und einer möglichen Osterweiterung in Richtung der baltischen Staaten.

Wirtschafts- und Währungsunion

Schweden hat gute Möglichkeiten, in einigen Jahren die Kriterien f r einen WWU-Beitritt zu erf llen. Doch selbst bei einem Nicht-Beitritt erfüllt das Konvergenzprogramm, das 1995 breite politische Zustimmung fand, einen wichtigen Zweck und stellt hohe Anforderungen an die Volkswirtschaft. Dieses Programm ist ein Plan auf mittelfristige Sicht - bis zum Jahr 20 0 - und hat die Erfüllung der Konvergenzkriterien zum Ziel.

Die WWU soll spätestens 1 99 in Kraft treten, sie wird aber schon jetzt in Schweden st ndig diskutiert, denn man will nicht "gezwungen" werden, beizutreten, sondern man will erst die konkrete Bedeutung der WWU abwarten.

Bedeutung des Konvergenzprogrammes f r die Wirtschaftspolitik Es werden ausgeglichene öffentliche Finanzen, eine niedrige Inflationsrate, stabile Wechselkurse und niedrige Zinssätze gefordert. Schweden hat bisher nur das Kriterium für die Inflation erfüllt, die restlichen will man bald erreichen, außerdem auch noch die innenpolitisch wichtigen Ziele in Bezug auf Beschäftigung und Umweltschutz. Zur Erfüllung der Kriterien hat der Reichstag ein Programm mit vier stabilisierenden wirt- schaftspolitischen Ma nahmen (ähnlich den Konvergenzkriterien) beschlossen:

Ausgeglichene öffentliche Finanzen: Das Haushaltsdefizit darf 3 , die Verschuldung darf 6 % des BIP nicht bersteigen.r 997 soll das schwedische Defizit bei 5% des BIP ( 993 - 13%), die Verschuldung im Jahr 2000 bei 75% (1 96 - 8 %) liegen.

Niedrige Inflationsrate: Die Inflationsrate darf 1 5% des Mittels der dreinder mit der niedrigsten

Rate nicht übersteigen. 1995 lag die Rate in Schweden unter 3% und kann so bis 2 00 beibehalten werden, solange die Löhne und Preise nicht erhöht werden.

3. Stabiler Wechselkurs: Die Währung muß innerhalb der Bandbreite des Wechselkursmechanismus des EWS liegen ± 15 ). Da Schweden 992 die festen Wechselkurse aufgab und die Krone floaten li, liegt es derzeit außerhalb dieses Kriteriums.

Niedrige Zinssätze: Die Zinsen d rfen 2% des Zinsniveaus der drei besten Länder nicht berschreiten. Derzeit ist Schweden mit 4-5% Abweichung weit davon entfernt.

Wenn Schweden die ersten beiden Ziele erreicht, ist auch die Möglichkeit gegeben, die anderen beiden zu erfülen. Allerdings m es sich dazu strikt an das Programm halten, um die Defizite zu beseitigen und auch sein Ansehen in internationalen Wirtschaftskreisen stärken und zeigen, daß es auf dem Weg nach oben ist. Doch selbst wenn Schweden alle Ziele erreicht steht noch nicht fest, ob das Land der WWU beitritt, da man u.a. negative Folgenr die Exportwirtschaft befürchtet.



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