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Außenpolitik unter Adolf Hitler (bis )
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 933 lehnte Hitler nun jede Beschränkung mit der deutschen Aufrüstung ab und verließ sowohl die Abrüstungskonferenz als auch den Völkerbund. Mit diesem Alleingang Hitlers war der Abrüstungskonferenz die Aussicht auf Erfolg genommen. Doch beteuerte Hitler ständig und bei allen Gelegenheiten den deutschen Friedenswillen. Dies verband er mit der Forderung, das Unrecht von Versailles zu beseitigen. Er vermied offene außen politische Konflikte, solange Deutschland noch nicht ausreichend stark und gerüstet war. Vorerst war das Schließen von Verträgen das Mittel seiner Außenpolitik.
19 4 schloß Hitler mit Polen einen Vertrag, in dessen Mittelpunkt die Verständigung und der Verzicht auf kriegerische Mittel stand. 1935 stimmte die Bevölkerung des Saarlandes gemäß dem Versailler Vertrag ab, zu welchem Staat das Saarland gehören solle. Über 0 % der Bevölkerung stimmte für den Anschluß an Deutschland. Diese günstige Stimmung (im Ausland) nutzte Hitler, um die Aufrüstung weiter voranzutreiben. Er verk ndete 19 5 die allgemeine Wehrpflicht und ließ Göring im März verkünden, daß Deutschland mit dem Aufbau einer Luftwaffe begonnen hatte. Dies war der erste deutliche Bruch der Versailler Abrüstungsbestimmungen. Ferner schloß Hitler mit England ein Flottenabkommen, dessen Ziel eine vergleichbare Stärke beider Staaten im Atlantik zur Folge hatte. Eine weitere Bedeutung des Abkommens lag darin, daß der Bruch der Versailler Bestimmungen von England mit diesem Vertrag akzeptiert und gebilligt wurde. Da sich das deutsch- sowjetische Verh ltnis seit Hitlers Machtübernahme ständig verschlechterte, suchte Rußland eine Annäherung an die Westmächte und gab das Verhältnis als Partner Deutschlands auf. Der Beistandspakt Frankreich-Rußland sollte ein Gegengewicht zum erstarkenden Deutschland darstellen. Des weiteren versuchte Frankreich Italien als Bündnispartner auf seine Seite zu ziehen, auch um den Schutz Österreichs zu gewährleisten. Als Preis dafür bekam Italien freie Hand bei der Durchsetzung seiner kolonialen Interessen in Abessinien, dem heutigen Athiopien. Doch der Einmarsch der italienischen Truppen in Abessinien löste weltweite Emp rung aus, und Italien wurde durch den Völkerbund weitgehend isoliert. Diese Gelegenheit nutzte Hitler, um Italien politisch und wirtschaftlich Beistand zu leisten. Als Gegenleistung war Mussolini bereit zu dulden, daß Österreich in die deutsche Einflußsphäre käme und Deutschland den Vertrag von Locarno kündigen würde. Nach der Kündigung des Vertrages im März 6 ließ Hitler das entmilitarisierte Rheinland von seinen Truppen besetzen. Im Fall eines militärischen Widerstandes hatten die Truppen die Anweisung, sich sofort zur ckzuziehen. Doch es gab lediglich Protestnoten und den Anruf des Völkerbundes durch Frankreich. Dieser stellte den Bruch des Versailler Vertrages fest. Somit wurde Hitler von einem großen Teil der deutschen Bevölkerung als der Überwinder von Versailles angesehen. Die Unterstützung General Francos im spanischen Bürgerkrieg ( 936- 939) brachte Hitler und Mussolini noch enger zusammen , und sie vereinbarten ihre künftige Zusammenarbeit.
Als 6 Japan und Deutschland den Antikomintern -Pakt schlossen, der eine gegen die Sowjetunion gerichtete Politik beinhaltete, bot dies auch für Italien den Anlaß, den Völkerbund zu verlassen und 7 dem Antikomintern-Pakt beizutreten. Ebenso wie Japan versuchte, die vorherrschende Großmacht Asiens zu werden, so war Hitler entschlossen, die Vorherrschaft über Europa, wenn nötig auch auf kriegerische Weise, zu erlangen.
Hitlers erstes Ziel war die Angliederung Österreichs. Nachdem die Einmarschpläne schon fertig waren, vergewisserte er sich, daß Gro britannien nicht einschreiten würde.Der englische Premierminister Chamberlain und sein Außenminister Halifax versicherten Hitler 1937, daß sie die Revisionen des Versailler Vertrages hinsichtlich Danzig, Österreich und dem Sudetenland billigen würden, sofern dies auf friedlichem WEge geschehen. Und ohne England, so wußte Hitler, würde Frankreich nicht einschreiten. Nach dem erzwungenen Rücktritt des österreichischen Reichskanzlers Schuschnigg fand am 12.3.1938 mit dem Einmarsch der deutschen Truppen der Anschluß Österreichs statt.
Der nächste Schritt war nun die Angliederung des Sudetenlandes. Gegen den Widerstand der tschechoslowakischen Regierung forderte die 'Sudetendeutsche Partei' die volle Autonomie für das Sudetenland. Doch anstatt der Prager Regierung Unterstützung zu gewähren, reisten die Vertreter Englands und Frankreichs - Chamberlain und Daladier - zu einem Treffen mit Mussolini und Hitler nach München. Im Münchner Abkommen - 8 - wurde vereinbart daß das Sudetenland binnen 10 Tagen von deutscen Truppen besetzt werden könne. Für den Rest der Tschechoslowakei übernahmen Frankreich und Gro britannien eine Bestandsgarantie. Prage mußte nicht nur das Sudetenland an Deutschland abgeben, sondern das Gebiet um Teschen an Polen und einen Teil der Karpato-Ukraine an Ungarn abtreten. Nun brachte Hitler die Slowakei dazu, sich für selbständig zu erklären und unter den Schutz des deutschen Reiches zu stellen. Damit war die Tschechoslowakei auseinandergebrochen und existierte nicht mehr. Die Bestandsgarantie war hinfällig geworden. Um die Bombardierung Prags abzuwenden, legte der tschechische Staatspräsident Hacha das Schicksal seines Volkes gezwungenermaßen 'vertrauensvoll'in die Hände des Führers. Nach dem Einmarsch in Prag am . .39 proklamierte Hitler das Protektorat B hmen und Mähren.
Inzwischen war auch England und Frankreich klar geworden, daß Hitler nicht die Absicht hatte, geschlossene Verträge einzuhalten. Sie versuchten, die Sowjetunion als Bündnispartner zu gewinnen. Doch die Verhandlungen scheiterten, da die Westmächte den sowjetischen Gebietsforderungen nicht zustimmen konnten. Hitler jedoch war bereit die Gebiete Finnland, Estland, Lettland, Ostpolen und Bessarabien der sowjetischen Einflußsphäre zu überlassen. Dafür versprachen sich beide Seiten im Hitler-Stalin-Pakt - 28.3.1939 - Neutralit t, falls eins der beiden Länder in einen Krieg mit einem dritten Land verwickelt würde.
Nun war sich Hitler sicher, daß er als nächstes das Gebiet Polens an sich bringen könnte. Mit einem Eingreifen der Westmächte rechnete er nicht, mit der Sowjetunion hatte er paktiert. Er erwartete Polen als leichte Beute. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen begann am 9 der . Weltkrieg.
In der Weimarer Außenpolitik bemühten sich die Politiker, Deutschland aus der welt- weiten Isolierung herauszuführen. Der geeignete Weg schien Ihnen die Suche nach In- teressenausgleich und Völkerverständigung auf friedlichem Wege. Im Zuge zunehmen- der Akzeptanz der Weimarer Republik durch die Völkergemeinschaft erhofften sie sich Milderung der Härten des Weimarer Vertrages als Belohnung für ihr Wohlverhalten.
Hitler führte diese Politik zuerst einmal scheinbar weiter. Bei jeder Gelegenheit betonte er Deutschlands Friedenswillen und wandte sich gleichzeitig in aller Schärfe gegen den Versailler Vertrag und das Unrecht, daß dieser dem deutschen Volke aufer- lege. Ob er einen Pakt mit Polen schloß, ein Flottenabkommen mit England oder am Ende das Münchner Abkommen mit Frankreich und England - stets gab er vor, im Grunde ein verläßlicher Vertragspartner zu sein. Sein Buch 'Mein Kampf', das Studium seiner Wirtschaftspolitik, seiner Innen- und Außenpolitik läßt zumindest im nachhinein klar erkennen, daß er von Anfang an ganz andere Absichten hatte und diese konsequent verfolgte: Deutschland aufzurüsten, es in eine Position der Stärke zu bringen, um das Gebiet des deutschen Reiches auszuweiten, um 'Lebensraum zu schaffen', die 'notwendige Scholle für unser deutsches Volk' zu erwerben.
Hitler versuchte dies zuerst auf politischem, geschickt taktierenden und den Friedens- willen der europäischen Nachbarn ausnutzendem Wege. Für die kriegerische Ausein- andersetzung, falls nötig, hatte er alle Vorbereitungen treffen lassen. Doch begann er den Krieg gegen Polen in dem Glauben, die Westmächte würden -so wie es im Falle der Zerschlagung der Tschechoslowakei geschehen war - es nicht wagen, Polen beizu- stehen.
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