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Das Forum Romanum
Gliederung:
Allgemeiner Zweck
Geschichte des Forum Romanum
Ursprünge
Das Forum zur Zeit des Königtum (bis 509 v. Chr.)
Das Forum zur Zeit der Republik (5. - 1. Jh. v. Chr.)
Das Forum zur Kaiserzeit (ab Ende des 1. Jh. v. Chr.)
Das Forum zur Zeit des Mittelalters
Das Forum zur Renaissance und Neuzeit
Ausgrabungen im Forum
Bedeutende Monumente in Forum
Schlussbemerkung
Quellen
1) Allgemeiner Zweck
In jeder römischen Stadt war das Forum der Mittelpunkt des gesamten Lebens, d.h. das Forum war das Zentrum für politische, religiöse und wirtschaftliche Aktivitäten. Es war gleichzeitig auch das geographische Zentrum einer Stadt.
Durch das Forum Romanum wurde der Ruhm und Glanz, sowie das Ansehen Roms verdeutlicht.
2) Geschichte des Forum Romanum
2.1) Ursprünge
Das Gelände, auf dem das heutige Forum Romanum liegt, war ursprünglich ein sumpfiges Tal.
Es befand sich etwa in der Mitte der sieben Hügel, wobei zunächst nur die Hügel (zuerst der anliegende Palatin) bewohnt wurden.
Am Rande dieses sumpfigen Tales haben die ersten Siedler ihre Toten begraben. Diese Begräbnisstätten sind auch gleichzeitig das älteste Zeugnis einer menschlichen Anwesenheit in diesem Gebiet (ca. zwischen Ende des 9. Jh. v. Chr. und Anfang des 6. Jh. v. Chr.).
Das Tal war damals gut als Verbindungsstrecke geeignet und es wurde eine Straße durch das Tal angelegt, was auch gleichzeitig den Bau der ersten Hütten und Gebäude in dem Tal mit sich brachte.
Wahrscheinlich ist, das diese ersten Gebäude wirklich auf Romulus und Titus Tatius zurückgehen.
Wirklich bewohnbar wurde das Tal aber erst, durch die Abführung des Wassers aus dem Tal in den Tiber durch die "Cloaca Maxima" etwa 6. Jh. v. Chr..
2.2) Das Forum zur Zeit des Königtum (bis 509 v. Chr.)
Wie schon erwähnt, wurde die ständige Besiedlung des Tales erst durch den Bau der Abwasseranlage (Cloaca Maxima) möglich. Gebaut wurde sie zur Zeit des ersten etruskischen Königs "Tarquinius Priscus", und sie befindet sich noch heute unter dem Forum Romanum.
Um ca. 600 v. Chr. entstand ein erstes Forum auf einem Plateau aus gestampfter Erde. Nach und nach entstanden dann immer mehr politisch und religiös geprägte Bauten, sowie Stätten des Handels.
Ca. 525 v. Chr. wurde die Residenz des Königs errichtet (Regia), sowie der Sitz der ersten politischen Vertretung der Stadt (Comitium).
Das heute nicht mehr zugängliche Heiligtum des Vulkan entstand ca. 570 v. Chr. und befindet sich unter dem "Lapis Niger" (Abb. 3). Nach der Überlieferung soll Romulus dort, wegen seines despotischen Machtmißbrauchs, ermordet worden sein.
Der sogenannte Niger Lapis ist eine Fläche aus schwarzen Marmorplatten, die von aufrecht stehenden Marmorplatten begrenzt wurde. Laut antiken Quellen ist dies der Ort, an dem Romulus von den Senatoren wegen seines Machtmißbrauches ermordet wurde. Unter dieser Fläche fand man einen frührömischen Baukomplex, wahrscheinlich das zentrale Heiligtum des Comitium (des alten Stadtzentrum), welches dem Gott Vulkan und dem Gründer der Stadt gewidmet war.
2.3) Das Forum zur Zeit der Republik (5. - 1. Jh. v. Chr.)
Nach der Vertreibung des letzten König (509 v. Chr.) wurden Bauwerke errichtet, die den Institutionen der neuen Republik als Wirkungsstätte dienten, wie die Rednertribüne, die ab 338 v. Chr. Rostra (Abb. 4) genannt wurde.
Der Tempel des Saturn wurde errichtet, als Aufbewahrungsort des Staatsschatzes ebenso wie der Dioskurentempel (Abb. 5 und Abb. 6).
Seit dem Ende des 4. Jh. v. Chr. wurde auf dem Forum verstärkt Ehrenstatuen aufgestellt, die vor allem individuelle meist militärische Erfolge rühmten.
Um die Mitte des 2. Jh. v. Chr. hatte deren Zahl so zugenommen, dass die Zensoren des Jahres 158 v. Chr., "Publius Cornelius Scipio" und "Marcus Popillius", sie fast alle entfernen ließen. Im 3. Jh. v. Chr. wurde im Norden des Forum das Macellum (der Markt) errichtet. Ab dem 2. Jh. v. Chr. entstanden die ersten Basiliken (wie z.B. die Basilika Aemilia). Zeitgleich wurde das Tabularium (Staatsarchiv) erbaut. Unter Cäsars Herrschaft wurde das antike republikanische Forum entscheidend umgestaltet. Die alte Curia Hostilia aus der Zeit des Sulla wurde durch die neue Curia Iulia ersetzt. Als Erweiterung des Forum entstand das Cäsar-Forum.
Dioskurentempel:
Dieser Tempel, auch Tempel des Castor und Pollux genannt, wurde 484 v.Chr. von dem Sohn des Diktators "Aulus Postumius Albinus" eingeweiht. Er
erinnert an die
Geheimnisvolle Erscheinung der Dioskuren auf dem Forum, die den Sieg der Römer über die Latiner in der Schlacht am See Regillus im Jahr 499 v. Chr. verkündetet haben sollen. Wichtige Restaurierungen des Tempels fanden im Jahr 117 v. Chr. durch den Konsul "Quintus Caecilius Metellus Dalmaticus" und im Jahr 74 v. Chr. durch den Prätor der Stadt, Verres, statt. Die letzte große Wiederherstellung wurde dann 6 n. Chr. unter Tiberius ausgeführt. Der Dioskurentempel diente auch politischen Zwecken, da sich in ihm in republikanischer Zeit oft die Senatoren versammelten.
Das Forum zur Kaiserzeit (ab Ende des 1. Jh. v. Chr.)
Kaiser Augustus ließ den Tempel des Cäsar (Abb. 7) als ersten Monumentalbau auf dem Forum errichten, sowie den Augustusbogen (Abb. 8) zu Ehren des Sieges über die Parther. Die nachfolgenden Kaiser gaben dem Platz letztendlich den berühmten monumentalen Charakter durch den Bau weiterer Repräsentationsbauten, wie dem Tempel des Vespasian und des Titus. Nach dem Brand im Jahr 64 n. Chr. und weiteren Bränden vom 2. Jh. bis in die Spätantike waren jeweils umfangreiche Erneuerungsarbeiten nötig, wie der fast vollständige Neubau des Tempel des Vesta und des Hauses der Vestalinnen im Jahre 191. Im Westen des Forum wurden viele Bauten (z.B. Curia, Saturntempel, Basilika Iulia) durch den Brand 283 zerstört und unter Diokletian wieder aufgebaut. Zu Beginn des 3. Jh. errichtete Septimus Severus seinen Triumphbogen, ebenfalls zu Ehren des Sieges über die Parther. Während der Plünderung der Stadt durch Alarich im Jahre 410 entstanden zahlreiche Schäden, z.B. an der Basilika Iulia (Abb. 9 und Abb. 10) oder der Basilika Aemilia, die erst in den ersten Jahrzehnten des 5. Jh. behoben wurden. Das letzte große Bauwerk war die Maxentius-Basilika, die Ende des 4. Jh. noch einmal als Amtssitz des Präfekten der Stadt grundlegend umgebaut wurde. Die lange Baugeschichte des Forum Romanum endet im Jahr 608 mit der Errichtung einer Säule zu Ehren des byzantinischen Kaiser Phokas (Abb. 11).
Das Forum Romanum dient zu dieser Zeit nicht mehr so der politischen Debatte, sondern vielmehr den Feierlichkeiten und pompösen Zeremonien.
Gebaut wurde zu dieser Zeit nicht mehr mit Tuff und Ziegeln, sondern mit Marmor.
Von dem Tempel des Cäsar sind nur spärliche Reste erhalten geblieben. Er wurde am 18. August 29 v. Chr. von Augustus geweiht. Die halbkreisförmige Einbuchtung im vorderen Teil des Podium, die später mit einer Tuffsteinmauer verschlossen wurde, enthielt einen Altar. Dieser stand wahrscheinlich an der Stelle, an der Cäsars Leiche verbrannt worden war.
Dieses Monument wurde von Augustus im Jahr 29 v. Chr. eingeweiht. Er erinnert an seinen Sieg bei Actium im Jahr 31 v. Chr. über Antonius und Kleopatra. Vorher befand sich an dieser Stelle ein Bogen, der an die siegreiche Schlacht von Naulochoi erinnerte.
Der Bau der Basilika wurde von Cäsar 54 v. Chr. begonnen, aber erst unter der Regentschaft des Augustus wurde sie fertiggestellt. Wenige Jahre nach ihrer Einweihung wurde sie durch einen Brand vollständig zerstört und mußte neu errichtet werden. Zusammen mit vielen anderen Gebäuden auf dem Forum wurde die Basilika bei dem Brand von 283 n. Chr. erneut schwer beschädigt. Die unter Diokletian durchgeführten Restaurierungen stellten den Ursprungszustand wieder recht genau her. Die Basilika ersetzte die vorher hier von Tiberius Sempronius Gracchus im Jahr 169 v. Chr. gebaute Basilika Sempronia. Das Bauwerk war zu seiner Zeit mit 101 Meter Länge und 49 Meter Breite das größte Bauwerk auf dem Forum. Es war ursprünglich ein fünfschiffiger Bau, wobei das Mittelschiff dreigeschossig war.
(Abb. 9 - Basilika Iulia heute)
Diese Ehrensäule ist das letzte Bauwerk, das auf dem Forum errichtet wurde. Sie wurde am 1. August 608 n.Chr. dem Kaiser Phokas geweiht und war mit einer goldenen Statue des Kaisers geschmückt. Ursprünglich stammt die korinthische Säule wahrscheinlich von einem Ehrenmal aus dem 2. Jh. n. Chr.
2.5) Das Forum zur Zeit des Mittelalters
Zur Zeit des Mittelalters wurden zahlreiche Gebäude in christliche Kirchen und Wohlfahrtsstätten umgewandelt (beginnend im 5. Jh., dann vollständig ab dem 6. Jh.).
Der größte Verfall des Forums und der gesamten Stadt fand zwischen dem 9. und 12. Jh. statt, da diese Zeit durch heftigen Kämpfe zwischen einzelnen Parteien im Papsttum bestimmt war.
Die dadurch ausbleibende Pflege, ließ viele Gebäude zusammenstürzen und es lagerten sich langsam Erdschichten darüber ab, sodass auf ihnen neue Gärten und Häuser entstanden.
Allmählich ging auch die Erinnerung an das Forum verloren, und bald war das Forum, vermischt mit mittelalterlicher Mystik, mehr Legende als Wirklichkeit.
Das Forum zur der Renaissance und Neuzeit
Trotz alle dem, beginnt zu dieser Zeit (15./16. Jh.) ein gestiegenes (wissenschaftliches) Interesse an Geschichte und Kunst des Forum Romanums. Im 17./18. Jh. erlahmt das Interesse jedoch wieder und erst zu Ende des 18. Jh. beginnen ernsthaftere, wenn auch mangelhafte Studien.
Ausgrabungen im Forum
Regelmäßige Ausgrabungen wurden etwa von 1803 am Forum Romanum vorgenommen. Weit angelegte Ausgrabungen wurden 1849 und 1853 vorgenommen und einen richtigen Aufschwung nahmen die Ausgrabungen dann seit 1870. Es war die damalige italienische Regierung, die diese Ausgrabungen veranlasste. Von 1898 wurden dann die Ausgrabungen methodisch bis zu den untersten Schichten durchgeführt.
Seit 1946 ist man bei den Untersuchungen nur noch auf Kleinigkeiten beschränkt, wobei besonderes Interesse auf die Ursprünge des Forums gelegt wird.
3) Bedeutende Monumente in Forum
Dieser Triumphbogen wurde im Jahr 81 zu Ehren des Kaisers nach seinem Tod vom Senat errichtet. Der Fries zeigt den Sieg von Vespasian und Titus über die Juden im Jahr 71. Der geehrte Kaiser selbst ist auf der Innenseite des Bogen am höchsten Punkt der Decke dargestellt. An den Wänden der Innenseite zeigen zwei Reliefs den Triumphzug anläßlich des Sieges über die Juden, bei dem auch die wichtigsten Beutestücke aus dem Tempel des Salomon in Jerusalem zu sehen waren.
Dieser Tempel hat sich recht gut erhalten, da er Mitte des 6. Jh. in eine Kirche umgebaut wurde. Er wurde von Kaiser Maxentius in den ersten Jahren des 4. Jh. zu Ehren seines früh verstorbenen Sohnes Romulus erbaut. Sehr wahrscheinlich traf dies aber nicht zu, sondern dieser Bau war der Tempel der Penaten (Schutzgottheiten der Familie und des Staates).
Noch original erhalten hat sich das Portal mit der antiken Bronzetür gerahmt von Porphyrsäulen.
Die riesige Ziegelsteinruine der Maxentiusbasilika zählt auch in Ihrem heutigen Zustand noch zu den beeindruckendsten Bauten der Spätantike in Rom. Ihr mussten Tempel, ein Lager und ein Wohngebiet weichen. Der unter Kaiser Maxentius begonnene Monumentalbau wurde unter Konstantin fertiggestellt. Am Ende des 6. Jh. wurde das Bauwerk noch mal umgestaltet. Das Innere der Basilika war dreischiffig.
Der Bautyp der Basilika, der nach dem 2. Punischen Krieg eingeführt wurde, entstammt aus dem griechischen Kulturkreis. Der Name steht wahrscheinlich für 'Königshalle'. Angenommen wird, dass die Basilika vor allem die Funktion einer Börse und eines Gerichtsaals hatte.
früher (vor der Erweiterung der Stadt) diente dieser Bogen vermutlich als Stadttor.
Heute ist vom Doppelbogen nichts mehr erhalten, wahrscheinlich wurde er bei späteren Umbauten abgerissen.
Comitium: Von dem alten politischen Mittelpunkt der Stadt sind heute nur noch wenige Reste zu sehen, allerdings weiß man durch verschiedene Schriftstücke relativ viel über Lage und Aussehen.
das Comitium war eine genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtete Fläche. Das Comitium war kreisrund und ringsherum von Stufen umgeben.
Im Norden des Comitiums befand sich der alte Sitz des Senates, im Süden schloß sich die Rostra dem Comitium an.
Das Comitium war vermutlich mit einer Vielzahl von Statuen und Denkmälern gefüllt.
Es war der älteste Schauplatz römischer Politik, das Comitium repräsentierte die drei Elemente der römischen Verfassung:
der zentrale Platz für die Volksversammlung,
die Curia und das Senaculum (Versammlungsplatz für Senatoren) für den Senat und
die Rostra für die Beamten, um dort ihre Meinung zu verbreiten.
Der mittlere Teil des Forums: Die Pflasterung des Forums erfolgte zu Beginn der Etruskerherrschaft (ca. Ende des 7. Jh.). Während der republikanischen Zeit wurde das Pflaster mehrmals erneuert. An unbepflasteter Stelle standen traditionell der Feigenbaum, der Ölbaum und der Weinstock. Außerdem standen hier einige Statuen wie die Säule des Phokas, oder auch die Reiterstatue Domitians (zu Ehren der Siege über die Germanen).
Schlussbemerkung
Ich habe mich bemüht das Forum Romanum so gut wie möglich zu beschreiben und erklären. Es war nicht sehr einfach, da es ersten so viele Geschichten, Sagen und Legenden über das Forum gibt und zweitens nur noch so wenig von dem eigentlich Forum vorhanden ist. Ich bin mir sicher, dass man sich die ursprüngliche Größe durch die noch vorhandenen Säulen und Gebäuden vielleicht nicht vorstellen kann, aber man kann sicher einen Eindruck bekommen, was die Menschen damals für riesige und kunstvolle Gebäude geschaffen haben. Wenn man sich überlegt, welche Mittel sie damals zu Verfügung hatten, dann kann man nur staunen und sich von der damals geschaffenen Geschichte eigentlich nur verbeugen.
5) Quellen
"Zeiten und Menschen - Band 1" Schöningh-Schrödel Verlag
"Was Ist Was" Band 55 "Das alte Rom" Tessloff Verlag
Microsoft Encarta 2001
https://www.fwu.de/links/geschichte.html
https://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/latein/exkursion/romforum.htm
https://www.das-forum-romanum.de/
https://www.roma-antiqua.de/rundgang/pages/forumromanum.html
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