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Referat Das Rom der Caesaren / Leonardo B. Daol Moso, Nero Kaiser, Poet, Tyrann / Jacques Robichon, Die großen Caesaren / Gisela Gottschalk // 1984

geschichte referate

geschichte referate

Inhalt

Einleitung

Vorfahren

Nero

Jugend

Kaiser Nero

3.2.1. Fünf "goldene Jahre"

3.2.2. Nero "Alleinherrscher"

Sein Ende

4. Außenpolitik

5. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Das Rom der Caesaren / Leonardo B. Daol Moso

2. Nero Kaiser, Poet, Tyrann / Jacques Robichon

Die großen Caesaren / Gisela Gottschalk // 1984

Große Frauen des Altertums / Ernst Kornemann

Große Kaiser Roms / Reinhard Raffalt //1986 Serie Piper (S. 105 - 126)

Lexikon der Antike / Gondrom // 1985

Prominente der Antike / German Hafner // 1981

Rom - Die römische Welt / Propyläen - Weltgeschichte // 1986 Band 4 //Herausgegeben Golo Mann & Alfred Heuß

Weltreich der Caesaren / Mommsen

Wörterbuch des Christentums / Volker Drehsen, Herrmann Höhring // Karl-Josef Kuschel & Helge Surian

Internet: www.yahoo.de

CD-Rom Microsoft Encarta Enzyklopädie / 1993 - 1998 Microsoft

Einleitung

Mit dem Namen "Nero" verbinden viele Menschen Begriffe wie Muttermörder, Cäsarenwahn, Tyrann, den Brand Roms, Christenverfolgung, Poet und vieles mehr und fast alle Bezeichnungen und Taten, die man ihm nachsagt, entsprechen den Tatsachen, wie die römischen Geschichtsschreiber Tacitus und Sueton und der griechische Geschichtsschreiber Cassius Dio berichten. Somit ist er wohl einer der berühmt berüchtigtsten Cäsaren der römischen Kaiserzeit geworden.

In meinem Referat werde ich versuchen, neben der Lebensgeschichte auch Ursachen und Gründe aufzuzeigen, die Nero zu dem Monster werden ließen, als das ihn die Nachwelt in Erinnerung hat.

Vorfahren

Neros Großvater Lucius Domitius Ahenobarbus war Statthalter in Germanien und wurde vom damaligen Kaiser Augustus so geschätzt, daß er ihn sogar zum Testamentsvollstrecker machte und ihm seine Nichte Antonia zur Frau gab.

Einerseits war er ein tüchtiger Statthalter, andererseits ein äußerst verschwenderischer Mann, bei dem sich nach und nach ein zwiespältiges Charakterbild zeigte, das sich bei Nero gefährlich vergrößern sollte. Aus seiner Ehe mit Antonia stammte Neros Vater Cnaeus Domitius Ahenobarbus, den Sueton als Mann schildert, "dessen Leben in jedem Teil zu verabscheuen war". Tatsächlich betrieb er Ehebruch und Verrat und war ein äußerst brutaler Mensch. Er wurde mit Agrippina der Jüngeren vermählt, einer Urenkelin des Augustus und Tochter des Germanicus. Ihr Bruder Caligula wurde 37 n. Chr. Kaiser, im selben Jahr, als Nero zur Welt kam.

Sie selbst war eine außergewöhnliche Frau: schön, intelligent, skrupellos und herrschsüchtig.

Auch mit ihrem am Cäsarenwahn leidenden Bruder kam sie zunächst gut aus und hatte eine äußerst einflußreiche Rolle bei Hof. Doch nach der Aufdeckung der Verschwörung des Lepidus, bei der auch sie ihre Hand im Spiel hatte, verbannte sie Caligula auf eine Insel im tyrrhennischen Meer.

Nach seiner Ermordung und der Thronbesteigung durch Claudius kehrte sie nach Rom zurück. Sie heiratete ihren Onkel, wurde Kaiserin und beschloß, ihrem einzigen Sohn Nero den Weg zum Thron zu ebnen, sei es durch Intrigen oder auch durch Mord.

Nero

Seine Jugend

Über Neros Jugend ist eigentlich nur sehr wenig bekannt.

Er wurde am 15. Dezember 37 n. Chr. als Sohn des römischen Patriziers Cnaeus Domitius Ahenobarbus und der Römerin Agrippina d. J. in Antium geboren. Er war drei Jahre, als sein Vater an Wassersucht starb und seine Mutter von Caligula in die Verbannung geschickt wurde. So wuchs er bei seiner Tante Domitia Lepida auf. Er war mittellos, denn das Vermögen war von Caligula konfisziert worden und wurde ihm erst nach dessen Ermordung von Kaiser Claudius zurückerstattet. Er vertrat keinerlei Interessensgruppen und konnte sich so in aller Freiheit den Dingen widmen, die ihm am besten gefielen: Pferderennen, Pferde, Sport und vor allem der Poesie, dem Theater und der Musik.

Er war 12 Jahre alt, als ihm seine Mutter, nachdem sie im Jahre 49 n. Chr. Kaiser Claudius geheiratet und ihre Macht am Kaiserhof gefestigt hatte, von seiner Tante wegholte.

Durch ihre Stellung als Kaiserin war auch Nero dem Thron ein Stück nähergekommen und Agrippina war fest entschlossen, ihm den Weg zu ebnen, vor allem, da Claudius bereits ein alter Mann war und sie weiter durch ihren Sohn Macht ausüben wollte.

Nero selbst hatte ein äußerst zwiespältiges Verhältnis zu seiner Mutter. Einerseits liebte und verehrte er sie, andererseits hatte er Angst vor ihr und ihrer Entschlossenheit. Agrippina wieder gab dem empfindsamen jungen Mann immer wieder das Gefühl, daß er nur von ihr allein Liebe, Schutz und Sicherheit erwarten könne. Mit dieser Strategie brachte sie Nero in totale Abhängigkeit von ihr.

Doch auch seine weitere Erziehung  sollte eines Kaisers würdig sein und ihn zum einzig möglichen Nachfolger des Claudius machen. So holte sie den Philosophen Seneca und Burrus, den Präfekten der Prätorianer, als Lehrer und Erzieher an den Hof. Doch es gab noch ein Hindernis auf dem Weg zum Thron: Britannicus, den um 3 Jahre jüngeren Sohn des Claudius. Doch Agrippinas Ehrgeiz ließ sie nicht ruhen, ehe sie nicht erreicht hatte, daß Claudius ihren Sohn aus erster Ehe, Nero, adoptiert hatte. Somit war er der ältere Bruder des Britannicus und erhielt alle Rechte eines Erstgeborenen. Außerdem brachte sie Claudius dazu, Nero mit seiner Tochter Oktavia zu verheiraten. So gab es eine Dreifachbindung: Stiefsohn, Sohn durch Adoption und Schwiegersohn.

Als Claudius endlich merkte, daß er seinen eigenen Sohn benachteiligt hatte, war es bereits zu spät. Agrippina ließ ihn durch den eigenen, von ihr gewonnenen Leibarzt, vergiften. Somit war Nero Kaiser und Agrippina am Ziel.

3.2. Kaiser Nero

"Optima mater" die beste Mutter, so hieß die Losung, die der neue Prinzeps den Prätorianern gab, als er ohne Schwierigkeiten am 13. Oktober 54 n. Chr. den Thron bestieg und er zeigte so der Mutter seine Dankbarkeit. Auch vor dem Senat übte er sich in Bescheidenheit und wollte von allen kaiserlichen Rechten nur den Oberbefehl über das Heer erhalten. Er versprach außerdem, im Einvernehmen mit dem Senat zu herrschen und vor allem für eine unbeeinflußte Rechtssprechung zu sorgen. Mit dieser Erklärung schien es, als würde ein goldenes Zeitalter anbrechen.

3.2.1. Fünf "goldene Jahre"

Neros Programm  bei seinem Regierungsantritt hieß: Milde.

Er reduzierte die Steuerlast und ließ verarmten, aber verdienten Senatoren einen Ehrensold auszahlen. Sueton berichtet, daß er jedesmal furchtbar unglücklich war, wenn er ein Todesurteil unterschreiben mußte. So soll er geseufzt haben: "Hätte ich doch niemals schreiben gelernt." Um auch das Volk für sich zu gewinnen, veranstaltete er prächtige Spiele und zeigte sich als äußerst umgänglicher Herrscher. Agrippina war glücklich, denn sie würde endlich durch ihren Sohn uneingeschränkt herrschen können.

Doch sie hatte die Erzieher Neros, Seneca und Burrus, unterschätzt, denn Nero überließ ihnen weitgehend die Staatsgeschäfte, die diese auch umsichtig führten. Vor allem gelang es ihnen, den Kaiser zu überzeugen, daß die übermächtige Stellung seiner Mutter seinem Ansehen und seiner Beliebtheit beim Volk schaden könnte. So wurde Agrippinas Einfluß eingeschränkt. Außerst erbittert darüber äußerte sie einmal unbeherrscht, daß eigentlich Britannicus und nicht Nero der Thronerbe sei. Sie könne ihren Sohn ebenso rasch vom Thron stürzen, wie sie ihn hinaufgebracht habe. Nero erkannte die Gefahr und reagierte rasch, indem er Britannicus ermorden ließ. Doch die Drohung seiner Mutter bedeuteten den großen Bruch im Verhältnis Neros und Agrippinas. Sie verlor ihren Einfluß, wurde aus dem Palast verwiesen und schließlich 59 n. Chr. auf Befehl ihres Sohnes ermordet.

Inzwischen hatte sich Nero in Poppäa Sabina, eine schöne und vor allem ehrgeizige Frau der römischen Gesellschaft, verliebt. Diese ruhte nicht eher, bis sich Nero von seiner Frau Oktavia scheiden ließ, um sie zu heiraten. Oktavia wurde zunächst in die Verbannung geschickt und 62 n. Chr. auf Betreiben Popäas getötet. Doch auch der Einfluß seiner Ratgeber Seneca und Burrus wurde geringer und als Burrus 62 n. Chr. starb, man vermutete durch Gift, und Ofonius Tigellinus, ein Mann von zweifelhaftem Ruf, neuer Prätorianerpräfekt wurde, zog sich Seneca vom Kaiserhof zurück .

3.2.2. Nero - "Alleinherrscher"

Durch den Rückzug bzw. Tod seiner zwei Ratgeber die mäßigend auf ihn eingewirkt hatten und unter dem unseligen Einfluß des Tigellinus, schienen bei Nero alle Dämme gebrochen. Er gab sich Ausschweifungen hin und widmete sich nur noch seinen künstlerischen und sportlichen Aktivitäten. Er trat öffentlich als Schauspieler, Sänger und Wagenlenker auf, zum Gaudium der Massen und zum Mißfallen des Senats und des Adels.

Im Jänner 63 n. Chr. Wurde Neros Tochter Claudia Augusta geboren. Als das Kind allerdings bereits wenige Monate später  starb, stürzte ihr Tod Nero in tiefste Verzweiflung.

Eine weitere Katastrophe ereignete sich im darauffolgenden Jahr in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli: Der Brand Roms.

Das Feuer war am Fuß des palatinischen Hügels, im Viertel der Tavernen und Freudenhäuser, ausgebrochen, und verbreitete sich rasch auf die benachbarten Hügel und legte auch Neros Palast in Schutt und Asche. Rom brannte 6 Tage und 7 Nächte wobei zwei Drittel der Stadt zerstört wurden. Nero, der bei Ausbruch des Feuers in Antium weilte, kam sofort nach Rom zurück. Die Behauptung, daß er selbst das Feuer gelegt hat, ist nach Meinung der Historiker nicht haltbar. Aber man kann sich bei seinem Charakter gut vorstellen, daß er den Anblick der brennenden Stadt genossen hat.


Doch es mußten Schuldige gefunden werden, die man für den Brand verantwortlich machen konnte. Man fand diese in der Minderheit der Christen, denen man alle Greuel einer Geheimsekte nachsagte und ließ viele unter fürchterlichsten Qualen umbringen. Diese erste Christenverfolgung beschränkte sich aber nur auf die Stadt Rom und kostete wahrscheinlich auch dem Apostel Petrus das Leben. Nach der Brandkatastrophe begann Nero unverzüglich mit dem Wiederaufbau Roms, vor allem mit der Errichtung seines Palastes, dem "goldenen Haus". Dieser unvorstellbar prachtvolle Bau sollte jedoch nie ganz fertiggestellt werden. Die Bautätigkeiten, sein luxuriöser und ausschweifender Lebenswandel und die Lustbarkeiten, die er dem römischen Volk bot, verschlangen ungeheure Summen an Geld, sodaß Nero begann, reiche Senatoren zu bezichtigen, ihn nach dem Leben zu trachten. Er ließ sie zum Tode verurteilen, konfiszierte ihre Güter und kam so in den Besitz ihrer Reichtümer.

Doch allmählich machte sich in Senatorenkreisen Widerstand breit und es kam 65 n. Chr. zur Verschwörung des Gaius Calpurnius Piso. Das Komplott wurde jedoch aufgedeckt und die Verschwörer, unter ihnen auch der Neffe Senecas, der Ependichter Lucan, hingerichtet. Seneca selbst wurde angezeigt und zum Selbstmord gezwungen. So brachte Nero das ungeheure Vermögen seines ehemaligen Lehrers, der zu den reichsten Männern Roms zählte, an sich. Als Poppäa 65 n. Chr. wieder ein Kind erwartete, war Neros Freude zwar groß, doch sie hinderte ihn nicht daran, der Schwangeren während eines Streites einen Fußtritt in den Bauch zu versetzen, in dessen Folge sie und das Kind starben.

66 n. Chr. heiratete Nero in dritter Ehe Statilia Messalina und beschloß, eine Kunstreise nach Griechenland zu unternehmen. Er nahm dort in Delphi, Olympia, Nemea und Korinth als Sänger und Wagenlenker an Wettkämpfen teil. Um seine Dankbarkeit und Bewunderung für das Griechentum zu zeigen, verlieh Nero 67 n. Chr. während der isthmischen Spielen den Gemeinden der Provinz Achaia die Freiheit und volle Unabhängigkeit, ohne jede Tributpflicht an Rom. Gleichzeitig begann die Arbeit am Kanal von Korinth, doch dieses geniale Projekt starb mit seinem Tod.


3.2.3. Sein Ende

Die lange Abwesenheit Neros von Rom und Aufstände in den Provinzen stärkten die wachsende Unzufriedenheit in der Hauptstadt. Als Nero im März 68 n. Chr. endlich nach Rom zurückkehrte, war es für ihn bereits zu spät. Inzwischen verunsichert, ängstlich und überall Verschwörungen witternd, gelang es durch gezielte Falschmeldungen ihn davon zu überzeugen, von allen Heeresteilen in Stich gelassen worden zu sein. Als noch dazu am 8 Juni 68 n. Chr. Galba zum Kaiser proklamiert wurde, floh Nero in eine Villa in der Nähe Roms, in der er am  9. Juni Selbstmord beging.

4. Außenpolitik

Während die ersten Regierungsjahre Neros eine Zeit des Friedens und Wohlstands für das Reich und seine Provinzen bedeuteten, war die Lage an seinen Grenzen nicht sehr erfreulich.

Im Osten fielen 54 n. Chr. die Parther in Armenien ein und der römerfreundliche König, Tigranus der 5., wurde vertrieben. Burrus und Seneca zogen sofort Truppen zusammen und übertrugen dem erprobten Feldherren Cnaeus Domitius Corbulo den Oberbefehl gegen Armenien. Sie konnten sich jedoch nicht entschließen, ihm auch noch die syrischen Legionen zu unterstellen und diese Teilung sollte sich als verhängnisvoll erweisen. Doch zunächst schoben innere Zwistigkeiten im Partherreich den Angriff hinaus und Corbulo nützte die Frist, um seine Truppen zu reorganisieren. 58 n. Chr. konnte er zum Angriff übergehen und Armenien zurückerobern. Doch die Parther waren nicht entscheidend geschlagen und gingen zum Gegenangriff über. Sie belagerten den von den Römern neu eingesetzten armenischen König in seiner Hauptstadt Tigranokerta. Corbulo, der inzwischen die Südarmee in Syrien befehligte, kam zwar seinem Nachfolger Paetus in Eilmärschen zu Hilfe, doch kapitulierte dieser nach anfänglichen Erfolgen bei Rhandeia, bevor ihn Corbulo aus seiner gefährlichen Lage hätte befreien können. Er konnte zwar den völligen Einbruch der römischen Front verhindern, doch Rom mußte sich mit einem Verständigungsfrieden begnügen: Der parthische Thronkanditat Tiridates empfing seine Krone 66 n. Chr. in Rom unter großem Prunk von Nero.

Im äußersten Westen kam es 60 n. Chr., nach der Eroberung der Insel Mona (Man), unter dem Stadthalter C. Suetonius Paulinus zu blutigen Kämpfen unter Boudicca, Fürstin der Icener, griff die Aufstandsbewegung in der Provinz Britannia um sich. Die Unzufriedenheit über die römische Ausbeutung machte sich Luft und Londinium ging in Flammen auf. Suetonius Paulinus kam zwar zu spät, um London zu retten, konnte aber die Feinde, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit seiner Truppen, besiegen. Boudicca beendete ihr Leben mit Gift und Britannien blieb bis zum Ende von Neros Regierung ruhig.

Doch auch im Nahen Osten, in Caesaria,  kam es 66 n. Chr. zu Unruhen, die auch auf Jerusalem übergriffen. Als auch der Stadthalter von Syrien nicht in den Griff bekam, schickte Nero Titus Flavius Vespasianus mit drei Legionen, um endlich in Judäa Ordnung zu schaffen. In den Jahren 67 u. 68 n. Chr. unterwarf Vespasian Galiläa und einen Großteil Judäas, ohne daß jedoch der Aufstand völlig niedergeschlagen war; denn Jerusalem war nach wie vor fest in der Hand der Juden. Als Vespasian von Unruhen in Gallien hörte, beschloß er abzuwarten, wie sich die Dinge in Rom und im Westen entwickeln würden und stellte einstweilen weitere Angriffsaktionen ein.

Die Bewegung im Westen wurde durch C. Julius Vindex ausgelöst, der 68 n. Chr. Statthalter der Provinz Gallia Lugdunensis geworden war und richtete sich gegen die Person Neros. Vindex beschuldigte ihn des dreifachen Mordes an Mutter, Bruder und Gattin, warf ihm Feindschaft gegen den Senat vor und prangerte die maßlose Verschwendungssucht an, die unerträglichen Steuerdruck zur Folge hatte. Ihm schlossen sich in Spanien Salvius Otho und Servius Sulpicius Galba und in Afrika Lucius Clodius Macer an und es war zu befürchten, daß noch mehr Statthalter abfallen würden. Schließlich stand Vindex an der Spitze eines Heeres, aus gallischen Stämmen zusammengesetzt, Truppen aus Germanien, die Nero treu ergeben waren, gegenüber. Obwohl sich die Oberkommandierenden der feindlichen Heere auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Nero einigten, hielten sich die Truppen aus Germanien nicht an die Absprachen ihres Kommandanten C. Verginius Rufus. Sie griffen die gallischen Scharen an und schlugen sie vernichtend. Vindex beging nach dieser verheerenden Niederlage Selbstmord.

Nero selbst schien gerettet, denn alle übrigen Heerführer in Ost und West waren sich uneinig, ob sie sich Galba, Otho oder Macer anschließen sollten. Doch die Entscheidung über das Schicksal Neros fiel in Rom.

5. Zusammenfassung        

Betrachtet man Leben und Regierungszeit des 5. Und letzten Kaisers des julisch-claudischen Hauses, stellt man fest, daß dieser ursprünglich sensible junge Mann hauptsächlich durch sein Umfeld, vor allem durch seine Mutter, aber auch durch seine Erzieher und Berater geprägt wurde,

Nach einer relativ glücklichen Kindheit, die er bei seiner Tante verbrachte und in der er seine künstlerischen Interessen ausleben konnte, kam er in die Obhut seiner Mutter Agrippina. Diese äußerst ehrgeizige, herrschsüchtige und skrupellose Frau versuchte nun den labilen Knaben zu formen und ihm, über Leichen gehend, den Weg zum Thron zu ebnen, was natürlich nicht nur aus uneigennützigen Gründen geschah.

Nero liebte und bewunderte seine Mutter, doch hatte er gleichzeitig Angst vor ihr, denn er war dieser kalten, berechnenden Frau zunächst in keinster Weise gewachsen und geriet so in totale Abhängigkeit von ihr. Erst als er Kaiser war und Burrus und Seneca an seiner Seite hatte, gelang es ihm, sich allmählich auf deren Anraten, von seiner übermächtigen Mutter zu lösen. Nero hatte aber viel von seiner Mutter gelernt und als Agrippina wagte, seine Herrschaft in Frage zu stellen und seinen Halbbruder Britannicus als wahren Thronfolger ins Spiel brachte, gab es für ihn nur eine logische Konsequenz: beide mußten sterben. Der Mord an seiner Mutter sollte ihn aber sein ganzes Leben verfolgen.

Während seiner ersten Regierungsjahre konnten Seneca und Burrus mäßigend auf ihn einwirken, doch als Tigellinus an ihre Stelle trat und Neros ausschweifendes, zügelloses Leben noch förderte und unterstützte, wurde er zu dem grausamen Tyrannen, als den wir ihn kennen. Die "goldenen Jahre" und die Beliebtheit beim Volk wurden überdeckt von 13 Jahren Willkür- und Gewaltherrschaft.



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